GEISTER DER VERGANGENHEIT
Als Mandy und Martin Chadder ein Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert besichtigten, erwarteten sie ein Haus mit Geschichte – jedoch nicht mit dieser. Denn Erzählungen zufolge sollte ein Geist die historischen Gemäuer heimsuchen …
Warum sich Mandy in ein altes Fachwerkhaus verliebte.
„An lauen Abenden sitzen wir gerne im Wintergarten und lauschen der Stille.“
Eigentlich sind Mandy und Martin Chadder keine Fans von Gruselgeschichten. Bei dieser jedoch wurden sie hellhörig, denn sie drehte sich um genau das idyllische Farmhaus, das sie auf der Suche nach einem neuen Zuhause besichtigen wollten: „Bei unserem ersten Besuch warnten uns die Vorbesitzer vor einem Geist, der in den über 500 Jahren alten Gemäuern des Anwesens spuken soll“, erzählt Mandy. „Letzlich ließen wir uns davon jedoch nicht abschrecken.“Ebenso wenig wie von dem Zustand, in dem sich das Haus befand. „Anfangs waren wir ein wenig bestürzt“, erinnert sich Martin, „doch wir begannen schnell, das Potenzial des Hauses zu sehen.“So verließen
„Die Einrichtung eines Hauses sollte immer widerspiegeln, wer darin wohnt.“
sie ihre frühere Heimat in Ashdown Forest und zogen mit ihren Kindern Sam und Hannah, die beide noch bei ihren Eltern leben, den Hunden Dave und Maisie sowie Katze Sox in ihr neues Zuhause. Dort ersetzten helle Wände, cremefarbene Möbel, florale Polsterstoffe und hübsch arrangierte Accessoires rasch die verstaubten Teppiche und dunklen Braun- und Orangetöne, mit denen die Vorbesitzer die Räume gestaltet hatten. „Man muss Veränderungen an einem Haus immer sofort und schnell erledigen – sonst gewöhnt man sich an alles und belässt die Dinge so wie sie sind“, weiß Mandy aus Erfahrung. Und schnell waren sich die
„Wir wollten die Geschichte des Hauses erhalten – aber nicht wie im Museum leben.“
Chadders bei der Einrichtung vollkommen einig. Denn wenn man das Haus heute sieht, kann man kaum glauben, dass die Familie erst vor drei Jahren hier eingezogen ist. „Jetzt fehlt nur noch Sams Bad und ich wünsche mir einen kleinen Wasserfall für unseren Gartenteich. Ansonsten ist alles fertig“, freut sich die Hausherrin. Am besten gelungen ist ihrer Meinung nach das Badezimmer. „Es gibt einfach nichts Schöneres, als sich dort ein Bad einzulassen, die Jalousien zu öffnen und den Blick in unseren Garten zu genießen“, schwärmt sie. Von spukenden Geistern blieb die Familie bisher verschont. Und dennoch bekommen die Chadders
„Unser Bad ist mein Lieblingszimmer im ganzen Haus.“
manchmal eine Gänsehaut, wenn sie daran denken, was ihr Haus wohl schon alles erlebt haben mag. „Ich kann es eigentlich kaum fassen, dass Heinrich VIII. auf dem Thron saß, als dieses Haus gebaut wurde“, erzählt Martin. „Ich bin jedoch auch froh, dass wir es trotz all der Geschichte, die in diesem Gebäude steckt, geschafft haben, ihm etwas von uns mitzugeben, sodass es sich jetzt für uns alle wie ein gemütliches Familiennest anfühlt. Nach einem richtigen Zuhause eben.“