HIER WOHNEN WIR, HIER BLEIBEN WIR
Fionnuala Maynard ist sich sicher: Aus ihrem Landhaus in der Nähe von Oxford zieht sie nie wieder aus. Denn hier hat sie mit ihrem Mann vor zwanzig Jahren all ihre Energie hineingesteckt, um ein Familiennest für immer und ewig zu schaffen.
Aus ihrem Landhaus zieht Fionuala nie wieder aus!
Nach elf Jahren Nomadenleben hatten Fionnuala Maynard und ihr Mann Nick genug von der Welt gesehen. Neun Mal war das englische Ehepaar in dieser Zeit umgezogen, unter anderem nach Australien. Doch das Gefühl von Heimat hatte sich bei den beiden nie eingestellt, auch nicht, als ihr erster Sohn Jack, der heute 25 Jahre alt ist, zur Welt kam. „Mein Mann ist Chirurg und sammelte damals Erfahrung in vielen Ländern“, erzählt seine Frau. 1997 kehrte die junge Familie nach Oxford zurück und Nick ließ sich dort nieder. „Ich war mit unserem dritten Kind, Sorcha, schwanger und wir wussten, dass wir endgültig in Oxford Wurzeln schlagen wollten“, sagt Fionnuala. Deshalb mieteten sie sich zunächst in
ein Haus ein, um dann in Ruhe nach der richtigen Immobilie zu suchen. „Und wie es der Zufall so wollte, erzählte uns kurz darauf ein Patient von Nick von einem Anwesen auf dem Land, das leer stand und verkauft werden sollte“, berichtet die dreifache Mutter. „Wir fuhren hin und waren wirklich überrascht. Der Klinkerbau von 1928 entsprach nicht nur zu einhundert Prozent unserem Geschmack, er lag auch noch „urban“, am Rande eines hübschen Dorfes, nur drei Kilometer von Oxford entfernt.“Fionnuala und Nick waren mehr als angetan von dem zauberhaften Cottage und seiner schönen Umgebung. „Wir fühlten uns sofort wie in einer riesengroßen Blase – um uns herum nichts als Ruhe und Frieden“, schwärmt Fionnuala. „Ich bin selbst in Irland auf einer Farm aufgewachsen und wünschte mir für meine Kinder ein ebenso unbeschwertes Landleben.“Da das Haus bis dato nur zwei Vorbesitzer gehabt hatte, war es in einem passablen Zustand. Leider waren einige Räume viel zu dunkel, und so mussten die Maynards zunächst 70 Leyland-Zypressen beseitigen. Dann renovierten und dekorierten sie erst einmal die Kinderzimmer, damit Jack, Paddy und Sorcha sich auf Anhieb zu Hause fühlen konnten. „Die Sanierung der restlichen Räume gingen wir relativ langsam an“, erzählt die Hausherrin. „So grundlegende Dinge wie Streichen, Teppiche verlegen und Wände herausreißen nahmen wir natürlich gleich in Angriff, anderes erledigten wir dafür Schritt für Schritt über die Jahre hinweg.“Zum Beispiel hatten sie eines Tages die Idee, die ungenutzte Garage mit in den Wohnbereich einzubeziehen. Dafür bauten sie direkt an den Pool ein neues Nebenhäuschen,
in dem sie eine Dusche, ein Spielzimmer und eine Doppelgarage unterbrachten. „Die nach Süden ausgerichtete Terrasse pflasterten wir mit Sandstein, errichten eine Pergola und erneuerten die Natursteinmauern“, erklärt uns Fionnuala. „Im Sommer stehen bei uns alle Türen offen, und man hat tatsächlich das Gefühl, irgendwo in der Provence zu wohnen. Und im Winter, wenn wir die zahlreichen, gusseisernen Kamine im Haus anheizen und durch unsere bodentiefen Fenster blicken, ist es einfach nur urgemütlich.“Fionnuala Maynard hat die meisten Baumaßnahmen an ihrem Haus selbst organisiert. Als Inhaberin des englischen Einrichtungsladens „Fade“kennt sie viele Handwerker und Betriebe, deren Hilfe sie in Anspruch nehmen konnte. „Auf die Idee, einen eigenen Laden zu gründen, kam ich vor dreizehn Jahren“, erzählt sie. „Ich liebe es, Vintage-Möbel zu restaurieren und ihnen eine persönliche Note zu verpassen. Besonders englische Klassiker und französische Landhausstücke haben es mir angetan. Und unseren Kunden offensichtlich auch, denn das Geschäft läuft gut“, gesteht sie schmunzelnd, „wobei viele Möbel und Accessoires auch bei uns zuhause landen.“Nach fast zwanzig Jahren Sesshaftigkeit sind die Maynards immer noch glücklich in ihrem Haus. Die Rastlosigkeit von damals empfinden sie jetzt nicht mehr. „Hier werden wir wohnen bleiben“, da sind sich beide vollkommen sicher, „bis in alle Ewigkeit.“