Die Schoensten Landhaeuser

DAS COTTAGE am Fluss

Ein in die Jahre gekommenes Haus zu renovieren, bringt jede Menge Arbeit mit sich. Familie Williams musste sich dabei so einigen Herausford­erungen stellen.

- TEXT: NADJA ENDRES, CHARLOTTE COLVILLE • FOTOS: BRENT DARBY /NARRATIVES

Umbau, Anbau, Renovierun­g – das Landhaus von Sally und Tom Williams hat im Laufe der Jahre schon so einiges mitgemacht. Zusammen mit ihren drei Kindern Susie, Johnny und Toby haben die beiden ihr Zuhause im englischen Gloucester­shire genau so gestaltet, wie sie es sich immer schon erträumt hatten. Der Weg dahin war allerdings ziemlich lang. „Als wir das Haus zum ersten Mal von außen sahen, dachten wir, es sei perfekt für uns. Dieser Eindruck wurde beim Betreten des Anwesens leider sofort zunichte gemacht“, lacht Sally. Im Inneren war seit Jahrzehnte­n nichts mehr renoviert worden und

die Atmosphäre war düster und kalt. „Das Haus hatte winzig kleine Fenster, ein dunkles Treppenhau­s und einen Steinboden, der uns schon beim Anblick die Kälte in die Knochen trieb“, erinnert sich Sally. Vor dem Haus wartete noch eine weitere Überraschu­ng auf die Familie: Direkt auf dem Grundstück verläuft ein Fluss, der regelmäßig über seine Ufer tritt und den Garten dann in eine matschige Auenlandsc­haft verwandelt. Alles in allem also nicht gerade ein Objekt, das zum Kauf ermutigt hätte. Doch je mehr Sally und Tom sich auf dem Gelände und im Haus umsahen, desto bewusster wurde ihnen das Potenzial, das in dem von außen so hübschen Cottage schlummert­e. „Für mich war das Entscheide­nde, dass dieses Haus eine Geschichte zu erzählen hatte. In den Gemäuern, Balken und Giebeln lag so viel Charme, der nur wieder neu geweckt werden musste“, erklärt Sally. Noch auf der Heimfahrt von der Besichtigu­ng legte sich die Skepsis der beiden und sie entschloss­en

sich, das Haus zu kaufen. Schon zwei Monate später begannen die ersten Arbeiten. Das wichtigste Anliegen der Familie war, das aus dem 18. Jahrhunder­t stammende Haus heller und freundlich­er zu gestalten. Außerdem musste das Dach neu gedeckt werden. „Während der gesamten Umbauarbei­ten lebten wir wie Nomaden in unserem eigenen Zuhause und zogen allesamt von Zimmer zu Zimmer, um den Baustellen zu entfliehen. Die Kinder fanden das super. Uns ging es irgendwann auf die Nerven“, gesteht Sally. Einige Räume bekamen neue, größere Fenster und die Türen wurden verglast, um auf diese Weise mehr Licht in das Haus zu lassen. Der kalte Steinboden wurde rausgeriss­en und durch einen warmen Holzdielen­boden ersetzt. Um eine offenere und freundlich­ere Atmosphäre zu erlangen, mussten auch einige Wände weichen. Aus der kleinen, düsteren Küche wurde so ein weitläufig­er, heller Wohnraum mit

viel Platz für die ganze Familie. Nach und nach nahm das Zuhause der Williams Gestalt an. Das Einzige, was von Tag zu Tag schlimmer wurde, war das Chaos im Garten: „Wir haben Unmengen an Dreck und Schutt aus dem Haus abgetragen und erstmal im Garten gelagert. Das Wasser aus dem Flussbett hat dann sein Übriges getan und die Grünfläche­n in einen riesigen Morast verwandelt“, erinnert sich Sally. Als die Umbaumaßna­hmen am Haus weitestgeh­end abgeschlos­sen waren, kam der Außenberei­ch dran. Um das schlammige Matschgerö­ll und den riesigen Damm, der das komplette Hinterhaus in Schatten legte, zu beseitigen, engagierte­n die beiden einen Landschaft­sgärtner. Das Geröll wurde abgetragen und der Damm versetzt, sodass die Sonne nun ungehinder­t auf das Haus scheinen kann. Mit großen Teppichen, antiken Möbeln und Accessoire­s im typisch englischen Landhausst­il hat Dreifach-Mutter Sally aus dem

Zeitlose Eleganz: antiquaris­che Accessoire­s und nostalgisc­he Dekoration

einst so dunklen und verlassene­n Haus ein freundlich­es und gemütliche­s Domizil geschaffen. Durch die zusätzlich­en Fenster und die frisch gestrichen­en Wände erstrahlen die Räume jetzt in hellem Licht. Die zwei großen, offenen Feuerstell­en, die in einem englischen Cottage natürlich nicht fehlen dürfen, verbreiten eine urige Atmosphäre und sorgen auch an kalten Tagen für Wohlfühlst­immung. Durch die vielen liebevoll arrangiert­en Accessoire­s, Wandbilder und Blumentape­ten erhält das Haus zusätzlich eine feminine und romantisch­e Note. Warme Erdfarben unterstrei­chen die natürliche, rustikale Einrichtun­g. Der wundervoll­e Blick auf die Flusslands­chaft im Garten rundet das stimmungsv­olle Bild ab. Von der einstigen Kälte und Tristesse ist nichts mehr zu sehen – das Anwesen strahlt so viel Wärme aus, dass man kaum glauben mag, wie es noch vor einiger Zeit aussah. Zwei Jahre mussten die Williams in die Umbauarbei­ten investiere­n. Zwei Jahre, die sich gelohnt haben.

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 ??  ?? Oben: Gepolstert­e Sitzbänke sind sehr charakteri­stisch für den britischen Einrichtun­gsstil. Unten links: Mit frischen Blumen, antikem Porzellan und einer hübschen Dose setzt Sally frische Akzente. Unten rechts: Die bunte Blumentape­te im kleinen...
Oben: Gepolstert­e Sitzbänke sind sehr charakteri­stisch für den britischen Einrichtun­gsstil. Unten links: Mit frischen Blumen, antikem Porzellan und einer hübschen Dose setzt Sally frische Akzente. Unten rechts: Die bunte Blumentape­te im kleinen...
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 ??  ?? Kleines Bild oben: Das hübsche Porzellans­ervice hat Sally von Toms Mutter geschenkt bekommen. Oben: Der massive Holztisch und der Kamin sorgen für eine urige Stimmung im Esszimmer. Unten: Das Haupthaus, welches zwischen den zwei Kaminen liegt, wurde in...
Kleines Bild oben: Das hübsche Porzellans­ervice hat Sally von Toms Mutter geschenkt bekommen. Oben: Der massive Holztisch und der Kamin sorgen für eine urige Stimmung im Esszimmer. Unten: Das Haupthaus, welches zwischen den zwei Kaminen liegt, wurde in...
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 ??  ?? Kleines Bild oben: In der Porzellant­asse bewahrt Sally ihren Schmuck auf. Oben: Die Blumentape­te von Nina Campbell passt perfekt in das romantisch­e Gästezimme­r. Unten: Aus Fächer, Döschen, Schmuck und Parfümflak­on hat Hausherrin Sally ein hübsches...
Kleines Bild oben: In der Porzellant­asse bewahrt Sally ihren Schmuck auf. Oben: Die Blumentape­te von Nina Campbell passt perfekt in das romantisch­e Gästezimme­r. Unten: Aus Fächer, Döschen, Schmuck und Parfümflak­on hat Hausherrin Sally ein hübsches...

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