EINLADUNG ZUM BLAUMACHEN
Die alten Kachelöfen wurden ganz harmonisch in die Einrichtung integriert
Warum Monica Wert auf ein blau-weißes Interieur legt.
Monica und Thomas lieben ihr typisch nordisches Haus. Als Inspiration für die dringend notwendige Renovierung stöberte das Paar auf Flohmärkten – und in dem ein oder anderen alten Fotoalbum.
Das Wohnzimmer ... bietet die perfekte Anleitung für alle Weiß-Fans: Lackierte Holzdecken, helle Wände und die passende Sofalandschaft lassen den lichtdurchfluteten Raum noch größer wirken. Accessoires wie der Sisalteppich und der Lederbeistelltisch dienen als warmer Rahmen.
Einfach mal entspannt in Erinnerungen schwelgen – als Monica und Thomas den Umbau ihres hundertjährigen Hauses planten, gingen die beiden erst einmal auf Spurensuche. Während sich die meisten anderen Hausbesitzer von Katalogen oder Möbelhäusern inspirieren lassen, hatte das Paar seine ganz eigenen Vorstellungen: Kaum hatten sie die Schlüssel für das Häuschen mit dem hübsch verzierten Dach in der Hand, erkundeten die Schweden auch schon die Umgebung, unterhielten sich lange mit Nachbarn und blätterten in mittlerweile leicht vergilbten Fotoalben. Wozu die ganze Arbeit? Die beiden wohnen nicht nur umgeben von unberührter Natur am äußersten Zipfel der Stockholmer Schärengärten, sondern auch in einem Anwesen, hinter dessen zartgrauer Holzfassade sich eine ereignisreiche Geschichte verbirgt. Dank ihrer ausgiebigen Recherche können die heutigen Eigentümer fast alle ehemaligen Bewohner samt Stilveränderungen bis in die Bauzeit um 1900 zurückverfolgen: „Zuletzt lebte hier ein estnischer Fischer, der seine Heringsausbeute an die Touristen verkaufte. Nebenan konnte man dann gleich noch beim Bäcker und Lebensmittelhändler vorbeischauen“,
Im Esszimmer ... wird unter einem prachtvollen Kronleuchter gespeist. Auch der bunt gemischte Stuhlkreis voller Flohmarktschnäppchen findet hier einen Platz.
In der Küche ... hat das schwedische Paar seine Leidenschaft für Blau und Weiß ausleben können. Die betagten Mosaikfliesen dienten dabei als Inspiration. Um die große Schrankwand auf der linken Seite aufzulockern, hat Monica gestreifte Stoffvorhänge genäht.
berichtet Monica schmunzelnd. Auch im Inneren des Hauses, das erst nach neunmonatiger Renovierungszeit wieder bewohnbar war, zieht sich diese Nostalgie wie ein roter Faden durch alle Räume: Immer wieder begegnet man nostalgischen Kachelöfen, deren weiße Fliesen heute noch genauso glänzen wie vor 100 Jahren, und auch der Rest der Einrichtung strahlt jede Menge Charme aus. Erbstücke, wie der mit Elchleder bezogene Hocker von Monicas Oma, und allerlei Flohmarktschätze verschmelzen in den großen, lichtdurchfluteten Zimmern zu einem familiär-behaglichen Stilmix, während maritimes BlauWeiß und nautische Sturmlaternen auf den Fensterbänken eine Hommage an das Meer darstellen. Hier und da macht sich sogar die Sportleidenschaft des Hausherrn bemerkbar: „Ich habe nicht nur ein Faible für sämtliche Sportarten, sondern sammle auch leidenschaftlich gerne Tennisschläger aus den 1920er- und 40er-Jahren – zum Glück haben wir genügend leere Wände, an denen ich meine Kollektion präsentieren kann“, erklärt der begeisterte Golfer und Tennisspieler grinsend. Am meisten macht sich Monicas und Thomas’ Zeitreise in die Vergangenheit aber im Garten bemerkbar: Durch ausgiebige Gespräche mit alteingesessenen Nachbarn konnten sie das vernachlässigte Areal originalgetreu rekonstruieren. Mittlerweile gelangt man wieder durch nostalgische Gartentörchen auf schmale Kieswege, die sich sanft an üppigen Blumen und Sträuchern vorbeischlängeln. Und wenn man unter dem blühenden Apfelbaum vor der Eingangstür steht, kann man manchmal sogar das Wasser in der nahegelegenen Bucht plätschern hören.