Die Schoensten Landhaeuser

MIT ROSAROTER BRILLE

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Ein „Spukhaus“wird zum gemütliche­n Familienne­st.

Bevor Lena und Christer das alte Haus kauften, war es im Ort nur als das „Spukhaus“bekannt – die beiden Schweden verwandelt­en es in ein gemütliche­s Familienne­st.

Doppelseit­e: Vor dem lachsrosa getünchten Haus liegt ein kleiner Teich, in dem auch einige Goldfische zu Hause sind. Oben rechts: Die Flodins fühlen sich in ihrem Traumhaus rundum wohl. Rechts: Im wilden Garten hinter dem Haus hängt Lena im Sommer die Wäsche auf.

Wer in ein Spukhaus zieht, muss ganz schön mutig sein. Noch mutiger muss jedoch sein, wer ein seit Jahren leerstehen­des, baufällige­s Haus aus dem 18. Jahrhunder­t kauft, um dort mit seiner Familie zu leben. Lena und Christer Flodin haben beides getan und sind mit ihrer Entscheidu­ng mehr als glücklich. Das lachsrosa gestrichen­e Steinhaus im 300-Seelen-Dörfchen Lillkyrka hatte es dem Ehepaar schon seit Längerem angetan. Damals wohnten die beiden im Nachbarort: „Unser dortiges Haus fühlte sich immer ein bisschen zu groß an für unsere kleine Familie“, erzählt Lena, „daher waren wir auf der Suche nach etwas Neuem.“Oder eher etwas Altem, denn sie und ihr Mann haben sowohl beruflich als auch privat eine Schwäche für alte Bausubstan­z und traditione­lles Handwerk. Gemeinsam betreibt das Ehepaar seit 2007 ein Geschäft für Baumateria­lien,

Pure Landhausro­mantik mit Mustertape­ten und frischen Blumen

Landhauskü­che mit Holz an den Wänden und Schachbret­tboden

Renovierun­gszubehör und antike Wohnaccess­oires. Christer Flodin ist darüber hinaus als Tischler mit einer Spezialisi­erung auf alte Häuser tätig. Kein Wunder also, dass sich die beiden von dem denkmalges­chützten Haus mit verwunsche­nem Garten magisch angezogen fühlten. Auch im Inneren wird die Leidenscha­ft der Bewohner deutlich – denn weiße Wände und minimalist­isches Design sucht man hier vergeblich. Stattdesse­n verlieh Lena den Wänden mit Mustertape­ten nostalgisc­hen Charme und hängte gold gerahmte Bilder und antike Kronleucht­er auf. Besondere Aufmerksam­keit ließ das Paar den wunderschö­nen alten Holzdielen zukommen, die es zunächst mit feinem Sand scheuerte und danach mit Leinöl pflegte. „Dadurch erhält der Boden eine tolle Patina. Und wenn man die Behandlung mit Öl oft genug durchgefüh­rt hat, ist der Boden recht widerstand­sfähig und kann auch mal mit einem feuchten Mopp gewischt werden“, erklärt Lena. Die wohl größte Baustelle – vor allem optisch – befand sich jedoch

in der Küche des altehrwürd­igen Hauses: Diese war im waschechte­n 80er-Jahre-Look mit Terrakotta-Fliesen und Kieselstei­nwand ausgestatt­et – für Lena und Christer ein Stilbruch, mit dem sie nicht leben wollten. So überstrich­en sie die Bodenflies­en in einer grau-weißen Schachbret­t-Optik und ließen die Wände mit Holz vertäfeln und weiß lackieren. Dadurch wirkt der Raum nicht nur viel heller, sondern macht nun auch dem Namen Landhauskü­che alle Ehre und passt somit perfekt zum Rest der Einrichtun­g. Wo sie nur konnten, nutzten die Flodins alte Materialie­n für die Renovierun­g ihres Traumhause­s, die sie häufig in Abrisshäus­ern fanden und selbst wieder aufbereite­t haben. Andere Schmuckstü­cke, wie zum Beispiel der blau gemusterte Kachelofen im Wohnzimmer, waren bereits im Haus vorhanden. Mit ihrem Engagement und ihrer Liebe zur Tradition haben Lena und Christer dem alten Spukhaus neues Leben eingehauch­t – und dessen antiken Charme dabei perfekt erhalten.

Hier ist fast alles alt: Lena und Christer lieben Antiquität­en über alles

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TEXT: KAROLIN KÜHL, KERSTIN HERMELIN FOTOS: SOFI SYKFONT/INA AGENCY
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 ??  ?? Links: Der blau gemusterte Kachelofen ist ein echtes Highlight und so alt wie das Haus selbst. Dieses Bild: Bei aller Liebe zur Tradition: Das Sofa ist von Ikea. Unten: Katze Mo im Garten.
Links: Der blau gemusterte Kachelofen ist ein echtes Highlight und so alt wie das Haus selbst. Dieses Bild: Bei aller Liebe zur Tradition: Das Sofa ist von Ikea. Unten: Katze Mo im Garten.

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