Neuanfang in Down Under
Isabelle Stanton und ihre Familie mussten bis nach Australien reisen, um ein neues Domizil zu finden. Ihr Stadthaus östlich von Sydney empfinden sie heute als wahres Zuhause.
Wieso Isabelle Stanton und ihre Familie bis nach Australien ziehen mussten, um das passende Domizil für sich zu finden.
Für die meisten von uns ist ein Umzug auf einen anderen Kontinent ein weit entfernter Traum oder aber eine Respekt einflößende Aufgabe. Isabelle und John Stanton wagten den Schritt trotzdem. Es gibt sicherlich nicht viele Frauen, die ein neues Haus kaufen, ohne es vorher genauestens in Augenschein genommen zu haben – noch dazu, wenn es am anderen Ende der Welt liegt. Nicht so Isabelle. Sie vertraute ihrem Mann John blindlings, als es darum ging, mitsamt der Familie nach Sydney umzusiedeln. Isabelle blieb mit den beiden Kindern in London zurück und schickte John nach Sydney, um vor Ort das perfekte Haus für die junge Familie zu suchen. Glücklicherweise wurde er schnell fündig. Das neue Domizil liegt in einem der Vororte östlich von Sydney. „Das Haus erfüllte alle Anforderungen“, erinnert sich John, „der offene Grundriss, die große Küche, die Holzböden, die Anzahl der Schlafzimmer und der große Garten
waren genau das, wonach wir lange gesucht hatten. Noch dazu war es frisch renoviert.“Auch Isabelle war sofort überzeugt. „Wir zogen mit zwei kleinen Kindern ans andere Ende der Welt, deshalb wollte ich ein Haus, das nicht zu viel Arbeit mit sich bringt“, erzählt sie. Man kann sich kaum vorstellen, dass das Haus einst in drei Apartments aufgeteilt war. Die Vorbesitzer hatten die Wände eingerissen und den offenen Wohnraum wieder hergestellt, der heute das Zentrum des neuen Zuhauses bildet. „Der offene Grundriss passt perfekt zu unserem Lebensstil“, findet Isabelle. „Ich liebe es zu kochen und mich nebenbei unterhalten zu können. Und für die Kinder ist es großartig, ein Spielzimmer in der Nähe der Küche zu haben.“
Das Einzige, was die Stantons noch zu tun hatten, war das Haus zu dekorieren. „Ursprünglich waren alle Wände in einem strahlenden Weiß gestrichen“, erinnert sich Isabelle. „Das erschien uns etwas zu kalt und klinisch und wir entschieden uns stattdessen für einen warmen, neutralen Farbton.“Die helle, elegante Farbe zieht sich jetzt wie ein roter Faden durch das Haus – von der Diele über die Kinderzimmer bis hin zum Badezimmer. Ein neues Haus mit den passenden Möbeln und Accessoires auszustatten, ist oft gar nicht so einfach. Doch Isabelle zeigte sich davon unbeeindruckt. „Ich habe mir genug Zeit gelassen, denn mir war klar, dass man gar nicht alles auf einmal schaffen kann. Manche Möbelstücke müssen zuerst einige
Zeit für sich im Raum wirken, damit man entscheiden kann, was am besten dazu passt.“Die Tatsache, dass die Einrichtung nach und nach gewachsen ist, kommt dem Haus mittlerweile zugute. Heute strahlt es eine starke Persönlichkeit aus. „Wir haben mit dem Wohnzimmer begonnen“, erinnert sich Isabelle. „Weil es ein sehr großzügiger Raum ist, haben wir in ein extra großes Sofa investiert, das das Herzstück des Zimmers bildet.“Um das Sofa herum gruppieren sich einzelne, außergewöhnliche Accessoires wie Leuchten, Kunstwerke und Dinge, die Isabelle besonders am Herzen liegen. „Ich hatte keinen bestimmten Look vor Augen, ich habe mich beim Dekorieren ganz auf meinen Instinkt verlassen.“Wer Isabelle auf einem Rundgang durch das Haus begleitet, findet überall bezaubernde Accessoires, die das Zuhause zum Schmuckkästchen machen. In einem antiken Regal stellt Isabelle edle Silberwaren aus; auf einer Kommode stehen handgeschnitzte Holzobjekte. So
fand sie für alle Schätze, die sie über die Jahre auch auf Reisen aufgespürt und gesammelt hatte, den perfekten Platz. Statt Vorhänge wählte Isabelle für sämtliche Fenster des Hauses Rollos aus. „Das ist vielleicht ein Erbe meiner europäischen Herkunft“, bekennt sie schmunzelnd, „aber ich finde Stoffrollos lassen noch genügend Licht in die Zimmer und schirmen gleichzeitig ab.“Isabelle ist in Belgien geboren. Einflüsse dieser Stilrichtung sind ebenso zu finden wie asiatische Anklänge in Form von kleinen Lacktischchen und weiße Möbel im klassischen französischen Stil. Vor dem neutralen Hintergrund kommen die Stücke besonders gut zur Geltung. „Ich versuche in der Regel, unterschiedliche Stilrichtungen miteinander zu kombinieren“, sagt Isabelle. „Eine antike Kommode wirkt als besonderer Blickfang, wenn sie in einem Raum steht, der ansonsten konsequent im modernen Stil eingerichtet ist.“Isabelles Lieblingsstücke sind die unzähligen handgearbeiteten Accessoires, die sie auf Reisen entdeckt hat. „Ich liebe Dinge mit einer Vergangenheit, die auch eine Geschich- te zu erzählen haben“, schwärmt sie. „Einige meiner absoluten Lieblingsstücke stammen von meinen Reisen durch Marokko, Israel und Prag. Durch ihre Gegenwart denke ich immer an die tolle Zeit zurück.“Isabelles unnachahmliches Geschick, ihr neues Domizil in ein lebendiges, quirliges Zuhause mit Wohlfühlgarantie zu verwandeln, ist der beste Beweis dafür, dass es keiner aufwendigen Renovierung bedarf, um einem Anwesen seine ganz persönliche Ausstrahlung zu verleihen. Manchmal genügt es schon, seinen eigenen individuellen Stil in einem neuen Haus umzusetzen. Auch beruflich hat Isabelle in der neuen Heimat Fuß gefasst: Mittlerweile ist sie Mitinhaberin eines Interiorladens in Sydney. Isabelle und John mögen weit gereist sein und in den USA und Europa gelebt haben – das hübsche Familiennest in Sydney ist es aber, das sie und ihre Kinder als echtes Zuhause empfinden.