Digital Fernsehen

Multiroom in der Praxis

- MIKE BAUERFEIND

Im Workshop erfahren Sie, wie leicht sich ein Multiroom-System aufbauen lässt

zeigt. Wird dieses berührt, öffnet sich ein neues Menü zur Gruppenein­richtung. Hier kann ein beliebiger Gruppennam­e eingegeben werden. Alle zu nutzenden Geräte können nun durch Anhaken zur Gruppe hinzugefüg­t werden. Wir wollen alle Geräte vernetzen, wählen also demzufolge auch alle vier Geräte an. Alternativ können aber auch verschiede­ne Gruppen angelegt werden, so dass beispielsw­eise nur Küche und Büro in einer Gruppe, das Schlafzimm­er und Bad aber in einer anderen Gruppe verbunden werden. Das ist schon recht praktisch. Noch schöner wäre es, wenn wir eine optionale Zeitregelu­ng hätten. So könnten wir beispielsw­eise das Radio im Schlafzimm­er nur zu bestimmten Zeiten integriere­n, da eine Wiedergabe tagsüber in der Regel hier nicht erforderli­ch ist. Anders herum wäre es gut, wenn das Radio im Schlafzimm­er zwar Multiroom aktivieren würde, dann aber beim Abschalten die anderen Geräte auf Wunsch nicht mit deaktivier­t. Denn die Situation wäre morgens in der Regel ja so, dass das Radio im Schlafzimm­er als Weckradio dient, dann aber nach dem Aufstehen nicht mehr gebraucht wird. Ganz im Gegensatz zu den Geräten im Bad und der Küche, die den morgendlic­hen Weckvorgan­g durchaus fortsetzen sollten.

Räume akustisch vernetzen

Doch natürlich ist das Aufstehen bei weitem nicht das einzig sinnvolle Einsatzgeb­iet für Multiroom. Eine einmal angefangen­e CD lässt sich so nämlich auch einfach in der Badewanne weiterhöre­n, ohne dass dort ein CD-Spieler stehen muss. Oder der Internetse­nder aus dem Büro mit in die Küche zum Essenberei­ten mitnehmen. Selbst Digitalrad­ioempfang im Keller wird so möglich, selbst wenn sich das Radio dort eigentlich im Funkloch befindet. Das klappte im Test alles völlig problemlos. Dabei beschränkt sich Multiroom nicht etwa nur auf Digital- und Internetra­dio. Vielmehr sind alle Töne auf alle Geräte übertragba­r. Selbst eine extern angeschlos­sene analoge Quelle kann auf die anderen Geräte übertragen werden. Hierzu übernimmt das Masterradi­o die Encodierun­g des digitalen Signales und spielt dieses dann über das Netzwerk an die anderen Geräte aus. Da dies ein paar Sekunden in Anspruch nimmt, gibt es allerdings einen leichten Zeitversat­z. So eignet sich diese Variante leider nicht, um den Fernsehton zu nutzen, da dies zu einem Bild-Ton-Versatz führt. Soll aber nur der reine Ton der Lieblingss­endung beispielsw­eise von der Stube in die Küche übertragen werden, so ist auch dies möglich.

Alles zentral steuerbar

Dreh- und Angelpunkt ist die App. Hier lässt sich die Lautstärke für alle Geräte zentral steuern. Aber auch die Anpassung einzelner Radios ist möglich. Der Schlüssel hierzu verbirgt sich hinter dem kleinen Doppellaut­sprecher-Symbol in der App. Wird dieses berührt, öffnet sich ein neues Fenster. Hier kann die Laustärke aller gekoppelte­n Radios separat geregelt werden. Zudem hat der Nutzer hier Zugriff auf die Equalizere­instellung der einzelnen Radios. Soll die Masterlaut­stärke reguliert werden,

so ist dies ebenfalls über die App möglich. Damit wird die Lautstärke dann zentral für alle angeschlos­senen Geräte eingestell­t. Praktisch ist die Tatsache, dass über jedes Radio das komplette System Ein- und Ausgeschal­tet werden kann. Schaltet man ein Gerät in den Stand-by-Modus, so folgen alle anderen Radios. Umgekehrt kann das System auf diesem Weg eingeschal­tet werden. Genauso einfach lässt sich an jedem Radio die Quelle wechseln. Hat man im Büro zum Beispiel keine Lust mehr auf die gerade laufende CD, wechselt man einfach in den Digitalrad­iomodus. Prompt wird das gerade bediente Gerät zum Master und streamt nun sein Programm an die anderen Multiroom-Geräte.

In der Praxis

Vorab: Es klappt alles, wie es soll. Praktisch ist es, das gesamte System immer dort zu steuern, wo man sich gerade befindet. Besonders erfreut waren wir, dass sogar analoge Quellen digitalisi­ert und ins ganze Haus gestreamt werden können. Ein wenig am Handling könnte aber noch getüftelt werden. Sinnvoll würden wir eine optionale Zeitsteuer­ung für bestimmte Geräte finden. Also das Einbinden bestimmter Geräte nur zu vorgegeben Zeiten. Und es müsste noch eine Möglichkei­t geben, einzelne (gerade nicht benötigte) Geräte abzuschalt­en, ohne dass dies das Gesamtsyst­em betrifft. Momentan lässt sich das nur über das Stummschal­ten der Lautstärke realisiere­n, was sowohl am Gerät selber als auch direkt in der App möglich ist.

Hama-Radio-Testfeld

Multiroom ist eine tolle Sache und kommt bei vielen Digitalrad­ios unter anderem von Hama mittlerwei­le sozusagen schon ab Werk mit. Da lohnt es sich natürlich, diese Funktion auch in der Praxis zu nutzen. Im Test klappte das einwandfre­i. Besonders in nicht allzu großen Wohnungen lässt sich damit ein interessan­ter Klangteppi­ch über alle Räume hinweg erzeugen. Das ist ein völlig neues Hörgefühl. Der nächste Schritt wird dann wohl, das Mitnehmen der Musik ins Auto und umgedreht. Doch bis dahin dürfte es noch ein wenig dauern.

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 ??  ?? Die zentrale Steuerung von Multiroom in unserem Testfeld mit den Radios von Hama läuft bequem über die App Undok. Diese ist sowohl für Geräte mit dem Android-Betriebssy­stem als auch Apple iOS verfügbar
Die zentrale Steuerung von Multiroom in unserem Testfeld mit den Radios von Hama läuft bequem über die App Undok. Diese ist sowohl für Geräte mit dem Android-Betriebssy­stem als auch Apple iOS verfügbar
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Im Multiroom-Modus zeigen die betreffend­en Radios die Abspiel-Aktivität an
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 ??  ?? Dank Multiroom reicht es, die Lieblings-CD in ein Gerät einzulegen. Alle anderern Radios spielen dann auf Wunsch synchron die Titel in den anderen Räumen ab. Im Beispiel das DIR3500MCB­T von Hama
Dank Multiroom reicht es, die Lieblings-CD in ein Gerät einzulegen. Alle anderern Radios spielen dann auf Wunsch synchron die Titel in den anderen Räumen ab. Im Beispiel das DIR3500MCB­T von Hama
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