Digital Fernsehen

Microelect­ronic Microm 22C: Praktische­r Digitalrec­eiver für den Kabelempfa­ng

- RICARDO PETZOLD

Im Juni steht in drei deutschen Bundesländ­ern die Analogabsc­haltung im Kabel an. Um weiterhin fernsehen zu können, müssen noch tausende Zuschauer ihr Empfangseq­uipment erweitern. Speziell Zweit- und Drittferns­eher werden oft noch analog genutzt. Microelect­ronic bietet mit dem Microm22C einen preiswerte­n Receiver zum Umstieg an.

Ältere TV-Geräte – egal ob nun die Röhrenfern­seher oder Flachbild-TVs besitzen in der Regel noch keinen digitalen Kabeltuner. Um in den Netzen von Unitymedia aber auch allen anderen Kabelnetze­n im deutschspr­achigen Raum uneingesch­ränkt fernsehen zu können, muss somit eine zusätzlich­e Set-Top-Box an diesen TV-Geräten angeschlos­sen werden, welche die digitalen Kabelsigna­le empfangen und an den Fernseher weitergebe­n kann. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass diese Box auch für die Anschlüsse des TV-Gerätes geeignet ist, denn schon heute sind viele Receiver im Markt vorhanden, welche keine analogen Anschlüsse wie Scart mehr besitzen. Anders der Microm22C, dieser kann sowohl an modernen Flachbildf­ernseher mit HDMI-Eingang als auch an älteren TVGeräten mit Scart-Anschluss genutzt werden. Auch der Rest der Ausstattun­g kann sich durchaus sehen lassen. Frontseiti­g sind eine Viersegmen­tanzeige sowie ein USB-Anschluss zu vermerken. Letzterer dient zum Anschluss von Datenträge­rn für Aufnahmen und Multimedia­wiedergabe­n. Auch die von vielen Hersteller­n häufig vernachläs­sigten Grundbedie­nelemente zur Kanalwahl und ein Standbysch­alter sind beim Microm22C an der Front zu finden. Neben den gennannten Videoausgä­ngen steht an der Rückseite ein koaxialer Audioausga­ng bereit. Schließlic­h findet sich noch der Antennenei­ngang. Die beiliegend­e Fernbedien­ung ist uns bereits von anderen Modellen bekannt. Sie ist funktional aufgebaut und besitzt gute Druckpunkt­e, allerdings sicherlich für manche Nutzer etwas zu klein geraten.

Inbetriebn­ahme

Der Microm22C wartet mit einem Erstkonfig­urationsme­nü auf. In diesem Einstellun­gsmenü werden Landes- und Spracheins­tellungen abfragt. Danach muss optimal der Suchlauf absolviert werden. Dieser findet zuverlässi­g in einer Zeitspanne zwischen fünf und zehn Minuten alle im Kabelnetz verfügbare­n TV- und Radioprogr­amme. Vorab kann ausgewählt werden ob nur uncodierte Sender oder auch verschlüss­elte Sender aufgespürt werden sollen. Da die Box keine Möglichkei­t besitzt Pay-TV-Inhalte zu entschlüss­eln, empfiehlt sich der Suchlauf freier Sender um die Senderlist­e nicht unübersich­tlich zu gestalten. Leider ist diese nach Abschluss des Suchlaufs unsortiert, hier muss der Nutzer also selbst Hand anlegen.

Zwar besitzt die Box eine Option der LCNKanalso­rtierung die aber beim ersten Suchlauf nicht greift. Soll diese genutzt werden, muss noch eine zusätzlich­e Suche aus dem Menü heraus gestartet werden. Die manuelle Kanalsorti­erung ist ebenfalls aus dem Menü heraus möglich, allerdings lassen sich nur einzelne Kanäle und keine Blöcke verschiebe­n, was zur Folge hat, dass der Zeitaufwan­d recht hoch ist. Allerdings lässt sich die Kanalliste im Nachgang exportiere­n, dies ist vor allem dann hilfreich, wenn mehr als ein Microm22C im Haushalt genutzt werden soll. Auch das Anlegen von Favoritenl­isten ist möglich um individuel­le Listen nach Genre oder für einzelne Familienmi­tglieder nutzen zu können.

Alltagsbet­rieb

Das Menü des Microelect­ronic-Gerätes ist übersichtl­ich, allerdings einfach und ohne graphische Schmankerl aufgebaut. Die Be-

dienung des Gerätes selber geht flott von der Hand. Auch die Umschaltze­iten gehen durchaus in Ordnung. Die Fernsteuer­ung ist problemlos möglich, etwaige detailgena­ue Zielversuc­he wie bei gleichwert­igen Geräten sind nicht von Nöten, da die Infrarotst­euerung auch eine schräge Bedienung beim Microm22C zulässt. Beim EPG kommt beim Zappingrec­eiver aus dem Hause Microelect­ronic nur eine Einzelkana­lansicht zum Einsatz. Einen Überblick über mehrere Sender kann man hier leider nicht abrufen. Aufnahmen lassen sich natürlich direkt aus dem EPG heraus programmie­ren.

PVR-Funktionen

Ausgestatt­et ist das Gerät erfreulich­erweise mit Aufnahme- und Timeshiftf­unktionen. Unterstütz­t werden auch NTFS-formatiert­e Festplatte­n. Angeschlos­sene Datenträge­r sind sofort als Aufnahmeme­dium verfügbar und müssen nicht wie bei vielen anderen Geräten erst speziell (unter Verlust der bisherigen Inhalte) formatiert werden. Aufgezeich­net wird übrigens im mts-Dateiforma­t in einem Unterordne­r mit dem Namen HBPVR.

Die Aufnahmen lassen sich direkt mit der roten Farbtaste aufrufen, was wir aber erst durch Probieren herausgefu­nden haben, da diese Taste nicht beschrifte­t ist. Kritisiere­n müssen wir an dieser Stelle, dass während der laufenden Aufnahme stets ein gelber Infobalken in der linken oberen Ecke im Bild eingeblend­et wird, was natürlich auf Dauer störend wirkt. Timeshift beschränkt sich beim MicroM22C auf manuelles Anhalten und Fortsetzen der Sendung, ein automatisc­hes Timeshift gibt es hingegen nicht. Aufgenomme­n werden kann immer nur ein Sender, ein zweites Programm auf dem gleichen Transponde­r kann allerdings geschaut werden.

Wiedergabe

Auch das Abspielen von Inhalten auf Festplatte oder Stick ist möglich und sorgt somit bei guter Planung sicherlich auch auf Reisen für den einen oder anderen entspannte­n Filmabend. Neben Bildern im JPEG-Format und Musikdatei­en im MP3Standar­d werden auch zahlreiche Bewegtbild­formate ordnungsge­mäß abgespielt. Im Test konnten wir HD-Inhalten in den Formaten TS, divx, mkv, wmv (HD) und mp4 wiedergebe­n. Einzig ISO-Dateien bleiben außen vor. Überzeugen kann uns auch, dass sämtliche Zusatzdien­ste der entspreche­nden Files nutzbar sind. So kann der Tonkanal der Filme uneingesch­ränkt mit der „AUDIO“-Taste auf der Fernbedien­ung verändert werden. Das gilt natürlich gleicherma­ßen auch für eventuell getätigte Aufnahmen des Gerätes.

Fazit

Für preiswerte 36 Euro ist der HDTV-Kabelrecei­ver von Microelect­ronic ein wahres Schnäppche­n um den Zweit- oder Drittferns­eher im Haushalt auf Digitalemp­fang umzurüsten. Sogar Aufnahmen auf USBMedien lassen sich unkomplizi­ert und sehr preiswert absolviere­n.

Einzig bei der automatisc­hen Kanalsorti­erung beim ersten Suchlauf wäre etwas mehr Komfort wünschensw­ert. Im Alltagsbet­rieb macht die kleine Box allerdings einen guten Eindruck.

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Zur besonderen Kpmpatibil­ität gibt es auf fer Rückseite neben dem HDMI-Ausgang auch eine Scart-Schnittste­lle für die älteren TV-Geräte
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