Interessante Sat-Positionen: Intelsat E33 vorgestellt
Der seit kurzem auf 60 Grad Ost positionierte Intelsat 33e gehört einer neuen Satellitengeneration an. Sie zeichnet sich durch viele, auf enge Regionen zugeschnittene Footprints, aus.
Das erschwert natürlich den DX-Empfang. Wir zeigen Ihnen, was noch gehen kann, und was nicht.
Footprints
Im Ku-Band nutzt Intelsat 33e vor allem kleine Spotbeams. Laut www.satbeams. com sind es 70. Dazu kommt noch ein Eurasien-Beam, der von den Britischen Inseln bis Südjapan reicht. Da die Seite nur Ausleuchtzonen bietet, erhält man hier keine Informationen über die mit U1 bis U63 bezeichneten Spotbeams. Hier hilft die internationale Frequenzliste www.flysat. com weiter. Auf ihr findet man zumindest teilweise Angaben zu den von den Transpondern verwendeten Footprints. Sie sind allerdings als N-Nummern angegeben. Damit entspricht etwa die N34 von Flysat der U34 von Satbeams. Flysat nennt weiter einen Ku-Band-Widebeam. Da Satbeams dazu kein Äquivalent listet, ist davon auszugehen, dass er dem Eurasien-Beam entspricht. Flysat gibt bei mehreren Frequenzen als Ausleuchtzone auch IS-33e an. Angesichts der extremen Signalstärkeunterschiede der damit gekennzeichneten Transponder, dürfte es sich hier um mehrere, nicht näher bezeichnete Spotbeams handeln.
Auf 120-cm-Empfang
Mit 120 cm Diagonale ist auf 60 Grad Ost nicht viel zu holen. Am stärksten kommt das bulgarische Paket auf 11,078 GHz vertikal. Es wird über den U28-Spotbeam ausgestrahlt und sorgt für satte 15,7dB über Grundrauschen. Mit 4,5 m werden rund 22,7 dB erreicht. Die Langzeitbeobachtung über 24 Stunden ergab eine Schwankungsbandbreite der Signalstärke von etwa 2,5dB. Was nicht ungewöhnlich, für einen neuen Satelliten aber doch relativ viel ist. Als weitere TV-Frequenz wird die 12,066GHz vertikal eingelesen. Die Frequenz kommt mit bis über 14 dB und wird laut Flysat über den IS-33e-Beam ausgestrahlt. Auf ihr wird das russische L!fe 78 ausgestrahlt. Auf der 11,464GHz horizontal kann ein Datenkanal mit rund 12,5dB empfangen werden. Laut Flysat kommt er über den Wide-Beam. Außerdem werden vier weitere Datenkanäle eingelesen, die jedoch nur zum Teil in Sat-Frequenzlisten vermerkt sind. Einige scheinen über den IS-33e-Beam zu kommen, bei anderen fehlen entsprechende Angaben. Mit Signalstärken von 1,5 bis 4dB scheinen sie aber über nicht ortsübliche Spotbeams zu kommen.
Mit 4,5 m auf Empfang
Mit unserer 4,5-m-Schüssel lassen sich auch weitere Spotbeams auf den Schirm holen. So etwa die 11,490GHz horizontal, die über den U34-Spotbeam ausgestrahlt wird. Er konzentriert sich auf die Ostukra-
ine, Südrussland, die Osttürkei, sowie den Norden des Iran und Iraks. Bei uns kommt er nur noch mit relativ schwachem Signal an. Bei der 11,490GHz h sind es um die 8,9dB. Auf ihr werden das russische Kuban 24 und drei Radios ausgestrahlt. Das armenische TRBNA-Paket auf 11,498 GHz horizontal sendet ebenfalls über den U34Beam. Dennoch kommt es mit über 5dB mehr Power an und sorgt mit rund 14dB für ein vergleichsweise sattes Signal. Da auf der Frequenz nur Radio Armenien frei empfangbar ist, haben wir davon aber nicht viel. Der U40-Beam deckt den europäischen Teil Russlands ab. Im Westen deckt er den Osten der Ukraine und Weißrussland und die Osthälfte des Baltikums ab. Weiter liegt Skandinavien nördlich der Linie Trondheim-Stockholm in seinem Versorgungsgebiet. In unseren Breiten gilt er als harte Nuss, die selbst mit 4,5m nur noch schwerlich zu knacken ist. Am stärksten ist die 11,558 GHz vertikal, mit den beiden russischen Sendern GlobalStar TV und Hard Life. Auf ihr erreichen wir mit unserer großen Schüssel rund 8,3dB. Sie genügen gerade einmal, um den 24-Stunden_Schwankungsbereich von etwa 4dB ausfallfrei zu überstehen. Eine echte Herausforderung ist bereits die 11,521GHz vertikal, die ebenfalls über die U40-Ausleuchtzone sendet. Das hier ausgestrahlte russische Nika TV bringt es im Maximum gerade einmal auf 7,5dB. Im Laufe eines Tages sinkt das Signal bis auf etwa 4,5 dB. Bereits bei nicht ganz optimalem Wetter
wird das Signal stark gedämpft, sodass es immer wieder ausfällt. Damit ist die 11,521 GHz vertikal kaum rund um die Uhr zu sehen.
Größte Herausforderung
Die größte Herausforderung auf Intelsat 33e begegnet uns auf der 11,503 GHz vertikal. Laut Satbeams.com wird sie ebenfalls über den U40-Footprint ausgestrahlt. Das hier aufgeschaltete russische L!fe 78 kennen wir bereits von der bei uns leicht zu empfangenden 12,067 GHz vertikal. Im unteren Ku-Band brauchen wir gleich mehrere, über Stunden verteilte Anläufe, ehe wir den Sender eingelesen bekommen. Laut unserer Langzeitbeobachtung sinkt die 11,503GHz vertikal in der Zeit zwischen 11 und 14 Uhr unter die erforderliche Mindestsignalschwelle und ist somit nicht empfangbar. Selbst zwischen 14 und 18 Uhr kommt das Signal fast durchgehend zu schwach und ist bestenfalls für je wenige Minuten, begleitet mit Klötzchenbildungenzu sehen. Nur bei Schönwetter klappt der Empfang während der Nachtstunden bis in den Vormittag. Während dieser Zeit kann mit 6 bis 7,2 dB gerechten werden, sofern das Wetter mitspielt. Während des Tages bewegen wir uns bei etwa 4 bis 5 dB und auch weniger.
U48-Beam
Auf 11,038GHz vertikal ist noch einmal das russische Paket mit GlobalStar TV und Hard Life aufgeschaltet. Diesmal kommt der U48-Spotbeam zum Einsatz. Er versorgt die Ural-Region und Westsibirien. Von ihm können wir im Spektrum gerade einmal einen kaum wahrnehmbaren Höcker ausmachen. Womit keine Chance besteht, das Paket eingelesen zu bekommen.
C-Band
Im C-Band verfügt Intelsat 33e über einen Subsahara- und sechs Spotbeams. Bis auf den, der sich über Mittel- und Westeuropa erstreckt, verspricht die veröffentlichte Footprint-Karte keinen 4-GHz-Empfang in unseren Breiten. Laut Frequenzlisten wird im C-Band derzeit nur über den Subsahara-Footprint gesendet. Er lässt keinen Empfang in unseren Breiten vermuten. Erfreulicherweise ist genau das Gegenteil der Fall. Es gibt genügend erfolgreiche Empfangsberichte deutscher DXer, die einzelne Transponder bereits ab etwa 1,2 m Durchmesser aufnehmen können. Mit unserer großen Antenne kommen alle derzeit aufgeschalteten acht Frequenzen mit Signalstärken ab etwa 10,5 bis 15dB. Allerdings übersah unser Receiver beim Blindscan schon mal das eine oder andere SCPC-Signal. Per manueller Suche ließen sie sich ohne weiteres nachführen.
Ohne Schwierigkeiten konnten wir die Programme aus Nigeria 3,737 und 3,751 GHz RZ), Uganda (3,764 und 3,778GHz RZ), Swaziland (3,767GHz RZ), sowie Sambia (3,772 GHz RZ) empfangen. Probleme bereitete indes das Paket aus Kenia auf 3,784GHz RZ. Trotz satter 11,7dB waren wir immer wieder mit teils heftigen Pixelgewittern konfrontiert.