Analogabschaltung mit dem Smart-Kabelzapper CX74 vorbeugen
In Bayern und Sachsen steht in diesem Jahr ein weiterer Meilenstein bevor, denn in beiden Bundesländern endet die analoge Verbreitung von TV- und Radioprogrammen in den Kabelnetzen. Wer noch analog fern sieht sollte jetzt reagieren.
Am 31.12.2018 sind analoge TV-Übertragungen in Bayern und Sachsen Geschichte. In beiden Bundesländern besagt die Gesetzeslage dass auch via Kabel verbreitet TV- und Radioprogramme ab 2019 ausschließlich digital verbreitet werden dürfen. Ältere TV-Geräte – egal ob Röhre oder Flachbild-TVs besitzen in der Regel noch keinen digitalen Kabeltuner. Um zukünftig uneingeschränkt Fernsehen zu können, muss somit eine zusätzliche Set-Top-Box an diesen TV-Geräten angeschlossen werden, welche die digitalen Kabelsignale empfangen und an den Fernseher weitergeben kann. Dabei ist es wichtig drauf zu achten, dass diese Box auch für die Anschlüsse des TV-Gerätes geeignet ist, denn schon heute sind viele Receiver im Markt vorhanden, welche keine analogen Anschlüsse wie Scart mehr besitzen. Die Marke Smart hat dies beachtet und mit dem CX 74 einen kleinen aber vielfältig ausgestatteten Receiver im Markt platziert. Die Box lässt sich sowohl mit dem Flachbildfernseher via HDMI als auch mit älteren TV-Geräten über Scart verbinden. Auch der Rest der Ausstattung kann sich sehen lassen. Frontseitig ist eine vierstel-
lige Siebensegmentanzeige zu finden. Neben den genannten Videoausgängen steht an der Rückseite ein koaxialer Audioausgang bereit. Über den USB-Anschluss können Datenträger für die Multimediawiedergabe angeschlossen werden. Eine PVR Option ist in der Grundversion nicht enthalten kann aber gegen einen Aufpreis zusätzlich erworben werden. Schlussendlich steht noch der Antenneneingang bereit, welcher durchgeschleift wird und somit auch die Signale an ein weiteres Gerät übergeben werden können ohne zusätzlich eine Weiche einsetzen zu müssen. Die beiliegende Fernbedienung ist funktional aufgebaut und besitzt gute Druckpunkte. Kleines Manko: Der Signalgeber dürfte für viele Nutzer zu klein gebaut wurden sein. Bei der Beschriftung ebndieser hätten wir uns unter anderem beispielsweise eine Kennzeichnung der Lautstärketasten gewünscht. Hierfür fungieren sowohl die rechte als auch die linke Navigationstaste des Steuerkreuzes.
Inbetriebnahme
Der Smart CX72 startet nunächst im Installationsmenü, wo als erstes Menüsprache als auch die Audiosprache festgelegt werden müssen. Anschließend will die Box die Zeitzone wissen, bevor sie direkt ins Hauptmenü wechselt. Ein separates Menü für den Kanalsuchlauf wurde bis dato nicht durchlaufen, weshalb der CX74 auch keine Kanäle in der Kanalliste verfügbar zeigt. Somit muss für die Verfügbarkeit von Kanälen zuerst der Kanalsuchlauf absolviert werden. Für den Laien stehen hier aus unserer Sicht zu viele Abfragepunkte zur Verfügung.
Trotz automatischer Suche muss der Nutzer selbstständig festlegen welche Symbolraten im Kabelnetz vorkommen und welche QAM-Modulation zum Einsatz kommt. Bedenkt man dass eher unbedarfte Nutzer zu einem preiswerten Zapper greifen, ist dies zu viel technisches Fachwissen welches hier als Basiswissen vorausgesetzt wird. Hier sollte Smart auf jeden Fall noch einmal nachbessern. Der Suchlauf – richtige Konfiguration vorausgesetzt – findet zügig alle im Kabelnetz enthaltenen Programme.
Sehr gut ist auch, dass die LCN-Kanalsortierung auf Anhieb funktioniert. Wer lieber auf seine eigene Sortierung setzt muss keine Bange haben dass diese die Box nicht besitzt. Die manuelle Kanalsortierung ist aus dem Menü heraus möglich, allerdings lassen sich nur einzelne Kanäle und keine Blöcke verschieben, was zur Folge hat dass der Zeitaufwand recht hoch ist. Auch das Anlegen von Favoritenlisten ist möglich um individuelle Listen nach Genre oder für einzelne Familienmitglieder nutzen zu können.
Alltagsbetrieb
Zweifellos: Wer ein stylisches Menü beim Smart CX74 erwartet hat dürfte enttäuscht sein, denn die Box hat ein konservatives Menü. Alle Unterpunkte sind ordnungsgemäß beschriftet und somit auffindbar.
Die Navigation zwischen den einzelnen Menüpunkten geht sehr schnell von der Hand. Auch die Umschaltzeiten des Smart CX74 gehen durchaus in Ordnung. Rund 1,5 Sekunden werden für den Wechsel zwischen zwei HD-Sendern benötigt, transponderintern geht es sogar noch einen Tick schneller. Beim Elektronischen Programmführer kann der Nutzer zwischen der Einzelkanalvorschau und einer einfachen Multikanalvorschau wählen.
Die Multikanalvorschau zeigt allerdings nur an was aktuell läuft. Zusätzliche Beschreibungen zur ausgewählten Sendung erscheinen nach dem Drücken auf die Info-Taste. Eine Timerfunktion wurde ebenfalls integriert. In der Grundversion können allerdings nur Umschalttimer gesetzt werden.
Wiedergabe
Die USB-Schnittstelle des Smart-Receivers dient auch ohne die Wahl der optionalen, kostenpflichtigen PVR-Freischaltung keinesfalls nur als Serviceanschluss für mögliche Updates. Auch wenn auf externe Speichermedien mit der Standardfirmware in der Box nicht aufgezeichnet werden kann, so ist es dennoch möglich Inhalte die sich auf einer Festplatte oder einem USB-Stick befinden mit dem Anadolu-Gerät abzuspielen. Neben Bildern im JPEG-Format und Musikdateien im MP3-Standard werden auch zahlreiche Bewegtbildformate ordnungsgemäß abgespielt. Im Test konnten wir HD-Inhalten in den Formaten TS, divx, mkv, wmv (HD) und mp4 wiedergeben.
Einzig ISO-Dateien bleiben außen vor. Überzeugen kann uns auch, dass sämtliche Zusatzdienste der entsprechenden Files nutzbar sind. So kann der Tonkanal der Filme uneingeschränkt mit der „AUDIO“-Taste auf der Fernbedienung verändert werden. Das gilt natürlich gleichermaßen auch für eventuell getätigte Aufnahmen des Gerätes.
Fazit
Im Alltagsbetrieb kann der kleine Smart-Kabelzapper allerdings punkten. Seine Zuverlässigkeit sowie einfache Bedienung im Alltagsbetrieb überzeugen. Bei der Einrichtung gibt es vor allem im Suchlaufbereich noch Optimierungsbedarf, hier sollten komplexe Menüs einfachen Menüs weichen. Dank der zusätzlich käuflichen PVR-Funktion, die der Hersteller in Form eines Softwareupdates für knapp 20 Euro anbietet, kann aus dem Zappingreceiver auch ein Festplattenrekorder werden.