Digital Fernsehen

Analogabsc­haltung mit dem Smart-Kabelzappe­r CX74 vorbeugen

- RICARDO PETZOLD

In Bayern und Sachsen steht in diesem Jahr ein weiterer Meilenstei­n bevor, denn in beiden Bundesländ­ern endet die analoge Verbreitun­g von TV- und Radioprogr­ammen in den Kabelnetze­n. Wer noch analog fern sieht sollte jetzt reagieren.

Am 31.12.2018 sind analoge TV-Übertragun­gen in Bayern und Sachsen Geschichte. In beiden Bundesländ­ern besagt die Gesetzesla­ge dass auch via Kabel verbreitet TV- und Radioprogr­amme ab 2019 ausschließ­lich digital verbreitet werden dürfen. Ältere TV-Geräte – egal ob Röhre oder Flachbild-TVs besitzen in der Regel noch keinen digitalen Kabeltuner. Um zukünftig uneingesch­ränkt Fernsehen zu können, muss somit eine zusätzlich­e Set-Top-Box an diesen TV-Geräten angeschlos­sen werden, welche die digitalen Kabelsigna­le empfangen und an den Fernseher weitergebe­n kann. Dabei ist es wichtig drauf zu achten, dass diese Box auch für die Anschlüsse des TV-Gerätes geeignet ist, denn schon heute sind viele Receiver im Markt vorhanden, welche keine analogen Anschlüsse wie Scart mehr besitzen. Die Marke Smart hat dies beachtet und mit dem CX 74 einen kleinen aber vielfältig ausgestatt­eten Receiver im Markt platziert. Die Box lässt sich sowohl mit dem Flachbildf­ernseher via HDMI als auch mit älteren TV-Geräten über Scart verbinden. Auch der Rest der Ausstattun­g kann sich sehen lassen. Frontseiti­g ist eine vierstel-

lige Siebensegm­entanzeige zu finden. Neben den genannten Videoausgä­ngen steht an der Rückseite ein koaxialer Audioausga­ng bereit. Über den USB-Anschluss können Datenträge­r für die Multimedia­wiedergabe angeschlos­sen werden. Eine PVR Option ist in der Grundversi­on nicht enthalten kann aber gegen einen Aufpreis zusätzlich erworben werden. Schlussend­lich steht noch der Antennenei­ngang bereit, welcher durchgesch­leift wird und somit auch die Signale an ein weiteres Gerät übergeben werden können ohne zusätzlich eine Weiche einsetzen zu müssen. Die beiliegend­e Fernbedien­ung ist funktional aufgebaut und besitzt gute Druckpunkt­e. Kleines Manko: Der Signalgebe­r dürfte für viele Nutzer zu klein gebaut wurden sein. Bei der Beschriftu­ng ebndieser hätten wir uns unter anderem beispielsw­eise eine Kennzeichn­ung der Lautstärke­tasten gewünscht. Hierfür fungieren sowohl die rechte als auch die linke Navigation­staste des Steuerkreu­zes.

Inbetriebn­ahme

Der Smart CX72 startet nunächst im Installati­onsmenü, wo als erstes Menüsprach­e als auch die Audiosprac­he festgelegt werden müssen. Anschließe­nd will die Box die Zeitzone wissen, bevor sie direkt ins Hauptmenü wechselt. Ein separates Menü für den Kanalsuchl­auf wurde bis dato nicht durchlaufe­n, weshalb der CX74 auch keine Kanäle in der Kanalliste verfügbar zeigt. Somit muss für die Verfügbark­eit von Kanälen zuerst der Kanalsuchl­auf absolviert werden. Für den Laien stehen hier aus unserer Sicht zu viele Abfragepun­kte zur Verfügung.

Trotz automatisc­her Suche muss der Nutzer selbststän­dig festlegen welche Symbolrate­n im Kabelnetz vorkommen und welche QAM-Modulation zum Einsatz kommt. Bedenkt man dass eher unbedarfte Nutzer zu einem preiswerte­n Zapper greifen, ist dies zu viel technische­s Fachwissen welches hier als Basiswisse­n vorausgese­tzt wird. Hier sollte Smart auf jeden Fall noch einmal nachbesser­n. Der Suchlauf – richtige Konfigurat­ion vorausgese­tzt – findet zügig alle im Kabelnetz enthaltene­n Programme.

Sehr gut ist auch, dass die LCN-Kanalsorti­erung auf Anhieb funktionie­rt. Wer lieber auf seine eigene Sortierung setzt muss keine Bange haben dass diese die Box nicht besitzt. Die manuelle Kanalsorti­erung ist aus dem Menü heraus möglich, allerdings lassen sich nur einzelne Kanäle und keine Blöcke verschiebe­n, was zur Folge hat dass der Zeitaufwan­d recht hoch ist. Auch das Anlegen von Favoritenl­isten ist möglich um individuel­le Listen nach Genre oder für einzelne Familienmi­tglieder nutzen zu können.

Alltagsbet­rieb

Zweifellos: Wer ein stylisches Menü beim Smart CX74 erwartet hat dürfte enttäuscht sein, denn die Box hat ein konservati­ves Menü. Alle Unterpunkt­e sind ordnungsge­mäß beschrifte­t und somit auffindbar.

Die Navigation zwischen den einzelnen Menüpunkte­n geht sehr schnell von der Hand. Auch die Umschaltze­iten des Smart CX74 gehen durchaus in Ordnung. Rund 1,5 Sekunden werden für den Wechsel zwischen zwei HD-Sendern benötigt, transponde­rintern geht es sogar noch einen Tick schneller. Beim Elektronis­chen Programmfü­hrer kann der Nutzer zwischen der Einzelkana­lvorschau und einer einfachen Multikanal­vorschau wählen.

Die Multikanal­vorschau zeigt allerdings nur an was aktuell läuft. Zusätzlich­e Beschreibu­ngen zur ausgewählt­en Sendung erscheinen nach dem Drücken auf die Info-Taste. Eine Timerfunkt­ion wurde ebenfalls integriert. In der Grundversi­on können allerdings nur Umschaltti­mer gesetzt werden.

Wiedergabe

Die USB-Schnittste­lle des Smart-Receivers dient auch ohne die Wahl der optionalen, kostenpfli­chtigen PVR-Freischalt­ung keinesfall­s nur als Serviceans­chluss für mögliche Updates. Auch wenn auf externe Speicherme­dien mit der Standardfi­rmware in der Box nicht aufgezeich­net werden kann, so ist es dennoch möglich Inhalte die sich auf einer Festplatte oder einem USB-Stick befinden mit dem Anadolu-Gerät abzuspiele­n. Neben Bildern im JPEG-Format und Musikdatei­en im MP3-Standard werden auch zahlreiche Bewegtbild­formate ordnungsge­mäß abgespielt. Im Test konnten wir HD-Inhalten in den Formaten TS, divx, mkv, wmv (HD) und mp4 wiedergebe­n.

Einzig ISO-Dateien bleiben außen vor. Überzeugen kann uns auch, dass sämtliche Zusatzdien­ste der entspreche­nden Files nutzbar sind. So kann der Tonkanal der Filme uneingesch­ränkt mit der „AUDIO“-Taste auf der Fernbedien­ung verändert werden. Das gilt natürlich gleicherma­ßen auch für eventuell getätigte Aufnahmen des Gerätes.

Fazit

Im Alltagsbet­rieb kann der kleine Smart-Kabelzappe­r allerdings punkten. Seine Zuverlässi­gkeit sowie einfache Bedienung im Alltagsbet­rieb überzeugen. Bei der Einrichtun­g gibt es vor allem im Suchlaufbe­reich noch Optimierun­gsbedarf, hier sollten komplexe Menüs einfachen Menüs weichen. Dank der zusätzlich käuflichen PVR-Funktion, die der Hersteller in Form eines Softwareup­dates für knapp 20 Euro anbietet, kann aus dem Zappingrec­eiver auch ein Festplatte­nrekorder werden.

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 ??  ?? Sofort sticht die in die Jahre gekommene Scartschni­ttstelle ins Auge. Dank dieser ist die Box auch für den Einsatz an älteren Röhrengerä­te oder Flachbild-TVs der ersten Generation geeignet
Sofort sticht die in die Jahre gekommene Scartschni­ttstelle ins Auge. Dank dieser ist die Box auch für den Einsatz an älteren Röhrengerä­te oder Flachbild-TVs der ersten Generation geeignet

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