DVB-T-Modulator in der Praxis
Ein DVB-T-Modulator bietet sich für viele Einsatzgebiete an. Mit seiner Hilfe können beliebige Signalquellen, wie Sat-Receiver, Blu-ray-Player oder etwa Überwachungskameras, in ein beliebig großes Verteilsystem in HD eingespeist werden.
So bereiten Sie mit dem Edision HDMI Modulator single DVB-T preiswert hochauflösende Signale für das eigene Kabelnetz auf
Auch für den privaten Einsatz machen solche Geräte Sinn. Etwa in Altbauten, wo der Verlegung neuer Kabel Grenzen gesetzt sind.
HDMI-Modulator
Der HDMI Modulator single DVB-T von Edision kommt dem, was man unter einer Black Box versteht, schon recht nahe. Das kompakte, rund 14 × 9 × 3,5 cm (Länge × Breite × Höhe) große Gerät, besitzt an seiner Oberseite ein zweizeiliges Display, sowie sechs Tasten. Über sie erfolgt die Konfiguration des Modulators. An seiner Rückseite finden sich neben dem HDMI-Eingang, je eine Antennenein- und –ausgangsbuchse in F-Norm. Womit sich das Gerät mit wenigen Handgriffen in eine bestehende Antennen-Verteilanlage einbauen lässt und so auch weiter den Empfang aller ortsüblichen DVB-T/T2-Multiplexe erlaubt. Die 12-Volt-Stromversorgung erfolgt über das mitgelieferte Netzteil. Aus dem per HDMI zugespielten Signal generiert der Modulator einen, aus einem Programm bestehenden Multiplex. Dazu nutzt er DVB-T mit dem Komprimierungsstandard MPEG-4. Es erlaubt ihm, das Video in voller HD-Auflösung mit 1920 × 1080 Pixel auszugeben. Wobei auch die 720p-Signale von ARD und ZDF, sowie aller SD-Kanäle, auf FullHD hochskaliert werden. Um eine perfekte Bildqualität zu gewährleisten, arbeitet der HDMI-Modulator mit einer weitgehend starren Datenrate von rund 18 MBit/s.
Programmieren
Der Edision-HDMI-Modulator erlaubt das freie Programmieren sämtlicher DVB-T-Übertragungsparameter, wie der Ausgabefrequenz, Modulationsart und Fehlerkorrektur. Mit ihnen lässt sich nicht nur die Robustheit des erzeugten DVB-TDatenstroms festlegen, sondern auch, wie viel an Nutzdatenrate in ihm übertragen werden kann.Wir empfehlen, am Modulator einen möglichst tiefen UHF-Kanal einzustellen. Je tiefer nämlich die Frequenz, umso weniger macht sich die Kabeldämpfung bemerkbar. Sie fällt vor allem bei langen oder alten Antennenkabeln unangenehm auf und kann bevorzugt auf höheren Frequenzen für unzureichenden Empfang sorgen.Alternativ kann der Edision-DVB-T-Modulator auch im VHF-Band-3 von Kanal 5 bis 12 betrieben werden. Dieser Frequenzbereich hätte den Vorteil der besonders geringen Dämpfung. Womit sich mit ihm die größten Längen überbrücken lassen. Allerdings kann dieser
Frequenzbereich längst nicht von jedem DVB-T2-Tuner empfangen werden. Da zudem auf VHF ein 7-MHz-Kanalraster zum Einsatz kommt, können auf einem VHF-Kanal mit denselben DVB-T-Übertragungsparametern nur geringere Datenraten als auf einer 8 MHz breiten UHF-Frequenz übertragen werden.
Zur zuverlässigen Übertragung lässt sich an der kleinen Box auch der Ausgangspegel zwischen –14 und +6 dB einstellen. Leider lassen die im Betrieb üblichen Datenrate von 18 bis 20 MBit/s nur eine eingeschränkte Wahlmöglichkeit der DVB-T-Parameter zu.
So muss etwa auf die besonders robuste Modulationsart QPSK verzichtet werden, da sie maximal 10,56 MBit/s zulässt. Selbst bei 16QAM-Modulation bieten sich nur wenige Einstellungen an. Wie etwa FEC 5/6 bei einem Guard Intervall von 1/32. Mit diesen Einstellungen werden bis 20,11 MBit/s übertragen. Was für ungestörte Bildwiedergabe reicht. Ob man mit den gewählten Parametern richtig liegt, verrät auch das Display im laufenden Betrieb. Es zeigt neben dem selbst wählbaren Servicenamen in der ersten Zeile, darunter die benötigte und zur Verfügung stehende Datenrate an. 19/20M bedeutet etwa, dass die gewählten Einstellungen für das übertragene Programm genügen. Anzeigen wie etwa 19/18M, deuten auf falsch gewählte Parameter hin. Sie führen im Bild außerdem zu Klötzchen und Standbildern. Die Wiedergabe erinnert an das gucken von HD-Videos im Internet bei zu schwachem Breitbandanschluss.
Bildqualität
Für unseren Dauertest haben wir am DVB-T-Modulator einen HD-Sat-Receiver angeschlossen.
Womit dessen Signal den Fernseher nicht mehr direkt per HDMI-Kabel, sondern über den Umweg über den Modulator, auf einer DVB-T-Frequenz, erhielt.Die Bildqualität des HDMI-Modulators ist jedenfalls erste Sahne und steht auf einer Linie mit der des originalen Satellitensignals. Wir möchten nicht einmal ausschließen, dass sie über den DVB-T-Umweg sogar etwas besser sein könnte.
Da der Modulator alle eingespeisten Signale auf 1 920 × 1 080 Pixel skaliert, meinen wir, bei SD-Programmen geringfügig mehr an Schärfe festgestellt zu haben. Sie macht sich vor allem deutlich bei den Stationslogos bemerkbar, die etwas ruhiger wirken.
Selbst die über Satellit in 720p Auflösung ausgestrahlten öffentlich-rechtlichen HD-Kanäle scheinen einen Hauch an Brillanz dazu gewonnen zu haben. Dieses
Gefühl hatten wir zumindest im direkten Sichtvergleich zwischen dem originalen Satelliten- und dem Modulatorsignal.
Zeitverzögerung
Zur Erstellung eines DVB-T-Multiplexes aus dem zugespielten HDMI-Signal benötigt der Modulator etwas Zeit. Womit das über DVB-T ausgegebene Bild dem eingespielten Signal etwa um 1,5 bis 2 Sekunden nachhinkt. Wollen wir etwa die Senderliste einblenden lassen, sind wir es gewohnt, dass diese unmittelbar erscheint. Genauso ist es für uns normal, dass sich auf dem Bildschirm sofort etwas tut, wenn wir den Kanal wechseln. Sehen wir das Signal über den DVB-T-Mo- dulator, tut sich nach betätigen des Handgebers zunächst nichts. Anstatt noch mal draufzudrücken, heißt es nun Ruhe bewahren. Dann erst werden die Änderungen im Bild, wie etwa die aufgerufene Senderliste, der EPG, Teletext oder das neu ausgewählte Programm, sichtbar. Zugegeben, das nervt anfangs etwas. An diese Verzögerung gewöhnt man sich aber recht schnell.
Für wen nützlich?
Gründe für einen DVB-T-Modulator im Haushalt gibt es viele. Mit ihm kann man etwa Pay-TV in HD gleichzeitig an mehreren Fernsehern nutzen. Damit ist man nicht länger gezwungen, etwa Sky nur im Wohnzimmer zu schauen. Über die Antennenverkabelung werden auch das Schlafzimmer und der Hobbyraum erreicht. Einschalten muss man den Receiver allerdings jedenfalls vor Ort. Soll ein Fernseher an einem neuen Platz aufgestellt werden, ist dieser nicht immer leicht per HDMI-Kabel erreichbar. Ein Antennenkabel lässt sich da schon leichter verlegen. Über dieses kann mit Hilfe eines DVB-T-Modulators ein Receiver oder etwa Blu-ray Player zugespielt werden. Schaltet man vor den Modulator eine HDMI-Umschaltbox, lassen sich auf diese Weise sogar mehrere Geräte an den Fernseher indirekt anschließen.