Anadol HD 200 Plus
Wer bisher noch ausschließlich SD-Signale über Satellit empfängt, muss in den kommenden Monaten mit rückgängiger Sendervielfalt rechnen. Um dem Abhilfe zu schaffen und zukunftssicher ausgestattet zu sein, empfiehlt es sich auf eine HD-Box zu setzen. Diese
Bei Satellitenreceivern ist bereits seit einigen Jahren eine Minimalisierung im Einstiegsbereich zu beobachten. Dies gilt nicht für das Angebot an sich, sondern vielmehr für die Gerätegröße und den Preis. Anadol bietet mit dem HD 200 Plus eine Box an, die kaum mehr größer als eine herkömmliche Musikkassette ist, wie sie vielen aus den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts noch bekannt sein dürfte. Hinzu kommt der minimalistische Preis von nur knapp 38 Euro. Für den Preis gibt’s auch gleich noch einen USB-WifiStick dazu, um auch multimediale Internetanwendungen nutzen zu können. Doch dazu etwas später im Test.
Beim Lieferumfang müssen auch für den günstigen Preis keine Abstriche gemacht werden. Neben der Box wird die Fernbedienung und das externe Netzteil natürlich mitgeliefert. Doch auch die Batterien für den Signalgeber sowie ein HDMI-Anschlusskabel sind in der aufgeräumt wirkenden Verpackung zu finden. Die Anleitung wird zudem in deutscher und englischer Sprache mitgeliefert.
Alles an Bord?
Rückseitig wartet das Gerät mit analogen und digitalen AV/Schnittstellen auf. Dies sind zum einen der obligatorische HDMI-Ausgang sowie ein koaxialer Digitalausgang. Analoge Signale verlassen den
Receiver über einen Scartausgang. Somit kann die Box auch mit einem älteren Röhren-TV-Gerät genutzt werden. Der Tuner ist fest integriert und besitzt leider – dies ist ein Manko des Mini-Receivers – keinen Ausgang. An der Front wartet die Box mit einer vierstelligen Siebensegmentanzeige auf. Hinzu kommen gleich zwei USB-Anschlüsse, welche für die Aufnahme externer Datenträger als Speichermedium oder auch zum Anschluss eines WLAN-Sticks dienen.
Ersteinrichtung
Die kleine Box erreicht das Testlabor vorprogrammiert, dies bedeutet, dass der Zuschauer, der Astra als Empfangssatelliten nutzt, in Windeseile zum TV-Genuss kommt. Nur die Spracheinstellungen sind zu durchlaufen. Rund 30 Sekunden vergehen zwischen Anschluss und dem ersten sichtbaren TV-Bild auf dem angeschlossenen Fernseher. Dies ist neuer Rekord.
Die Werkssenderliste ist gut sortiert, die deutschen Kanäle sind zum Großteil auf den ersten 100 Programmplätzen zu finden. Einzig Fans von Sky Sport News müssen etwas Sucharbeit absolvieren, da der Sender erst auf Programmplatz 1 312 zu finden ist. Das Verschieben auf einen der vorderen Senderplätze ist allerdings problemlos aus dem Menü heraus möglich. Über die Sendersortierung lassen sich auch personalisierte Favoritenlisten anlegen. Bis zu 32 dieser Listen unterstützt die günstige Box. Alternativ kann die Box auch noch nach einzelnen Satelliten filtern, was vornehmlich für Nutzer von Interesse ist, die mehr als nur Astra mit der Box empfangen wollen.
Alltagsbetrieb
Das OSD der preiswerten Box überzeugt. Die Gestaltung wirkt modern, da auch mit graphischen Elementen gearbeitet wird. Im Infobalken beim Kanalwechsel wird zudem die Signalstärke des gewählten Programms sowie die Signalqualität prozentual dargestellt. Beim Programmführer setzt Anadol beim AHD200 auf eine vom Benutzer auswählbare Ansichtenwahl. Der Anwender kann zwischen dem Tages-EPG, der den Programmführer für mehrere Programme parallel darstellt, und dem Wochen-EPG, auf dem ein Überblick eines Senders über einen größeren Zeitraum angezeigt wird, entscheiden. Hinzu kommt die direkte Timerübernahme. Diese erfolgt aus dem Multi-EPG mittels blauer Farbtaste, im Einzel-EPG muss die gelbe Farbtaste für die Timerübernahme gedrückt werden. Zweifellos wäre es sinnvoller gewesen, wenn die Aktivierungstaste aus beiden Ansichten gleich gewesen wäre. In der Grundversion der Box dienen Timer sowieso nur als Umschalttimer. Für Aufnahmetimer auf ein externes USB-Medium wird eine spezielle Software benötigt.
Tuner
Wünsche lässt das Gerät in dieser Disziplin kaum offen. Der Sat-Tuner unterstützt nahezu jede Empfangsanlage. Genutzt werden können neben Einzelanlagen auch solche mit DiSEqC 1.0 und 1.1, Drehanlagen (auch USALS) sowie Unicable. Lediglich zur Implementierung von JESS hat sich der Hersteller hier nicht entscheiden können. Hinterlegt sind auch zahlreiche Satellitenpositionen, neue lassen sich jederzeit manuell hinzufügen. Auch bei den Suchlaufvarianten bleibt kaum ein Wunsch offen. Neben der Einzel- und Transpondersuche findet sich auch ein Blindscan in der Wahlliste. Dieser sucht einen gewählten Satelliten nach verfügbaren Signalen ab und arbeitet dabei sehr genau. Selbst Sender mit einer kleinen Symbolrate von um die 1 400 Megasymbols wurden im Test zuverlässig aufgespürt. Der Blindscan ist zudem sehr flott und dauert teilweise sogar kürzer als ein herkömmlicher Suchlauf.
Multimedia
Wurde der WLAN-Stick an den AHD 200 Plus angeschlossen, ist die Box auch netzwerkfähig und macht Zusatzdienste nutzbar. Allerdings beschränken sich diese auf relativ simple Applikationen wie den Zugang zu einem RSS-Reader oder eine Wettervorschau. Ein Highlight stellt allerdings Youtube dar. Die beliebte Videoplattform wird von dem kleinen Anadol-Receiver unterstützt.
Fazit
Für 38 Euro gibts bei dem Anadol HD 200 Plus jede Menge Receiver. Die Minibox steht etablierten Markengeräten beim Funktionsumfang kaum nach. Dank analoger und digitaler Schnittstellen eignet sich der Minireceiver auch perfekt, um ältere Geräte aufzurüsten. Das Gerät überzeugt