NA-Digital 2001 Digital Sat Receiver
Die ersten Sender im deutschsprachigen Sendegebiet wechseln bereits ihre Übertragungsnorm auf DVB-S2 und MPEG-4. Wer noch einen SD-Receiver sein Eigen nennt hat daher schon heute mit rückläufiger Sendervielfalt zu tun. Ein Umstieg muss nicht teuer sein.
Auf den ersten Blick wirkt der NA Digital 2001 nicht wie ein reiner FTA-Receiver, da die Gehäusegröße doch etwas größer ausfällt als bei vergleichbaren Geräten. Doch der zusätzliche Platz wird sinnvoll genutzt, denn schon an der Front sind die Besonderheiten zu erkennen. Im Gegensatz zum Wettbewerb verfügt der Receiver über vier Frontbedienelemente die eine Bedienung auch mal ohne Fernsteuerung erlauben. In der Mitte befindet sich das vierstellige Siebensegmentdiplay, welches die Kanalnummer in grüner LED-Schrift anzeigt. Rechts daneben, hinter einer Klappe versteckt, ist noch ein Front USB-Anschluss zu finden. Dieser ermöglicht sowohl das Einstecken von externen Datenträgern, etwa zur Wiedergabe von eigenen Musikfiles, Videos oder auch eBooks. Die Rückseite ist funktional ausgestattet. Die Audio- und Videodaten können über den analogen Scartausgang oder
über eine HDMI-Schnittstelle abgegriffen werden. Der digitale Ton kann zusätzlich auch via koaxialem Digitalausgang an einen AV-Receiver übergeben werden. Der Tuner ist leider einmal mehr nur mit einer Eingangsbuchse bestückt. Wer die Signale an weitere Geräte übergeben möchte, benötigt einen externen Splitter. Ein weiterer USB-Anschluss eignet sich beispielsweise zur Aufnahme eines optional erhältlichen WLAN-Sticks, der zusätzliche Funktionen im Receiver öffnet. Das Netzteil hat auch NA-Digital ausgelagert.
Ersteinrichtung
Beim Start wird wie gehabt nur die Menüsprache eingestellt, alle anderen Einstellungen sind standardmäßig vorprogrammiert. Dies trifft auch für die Kanalliste zu. Sie besitzt eine gute Sortierung mit der das TV-Vergnügen, sofern der Receiver in einem deutschsprachigen Haushalt eingesetzt wird, direkt beginnen kann. Natürlich lässt sich das aber auch durch eine persönliche Sortierung ändern. Unterstützt wird der Nutzer dabei durch zahlreiche Favoritenlisten. Ein wenig unübersichtlich wirkt die Kanalsortierung aber schon. Drückt man nämlich die „OK“-Taste auf der Fernbedienung, kann man mit der blauen Farbtaste die Gruppeneinstellung ändern. Die beinhaltet eine Sortierung nach Alphabet, Anbieter oder dem verwendeten Verschlüsselungssystem.
Alltagsbetrieb
Im Menü zeigt sich schnell, dass der Hersteller auf frische, moderne Optik Wert legt. Die einzelnen Unterpunkte wurden durch Grafiken illustriert. Die einzelnen Unterpunkte im Hauptmenü sind thematisch sortiert wodurch ihre Auffindbarkeit für den Anwender etwas erleichtert wurde. Generell wird schnell deutlich, dass der Hersteller dem Nutzer sehr viele Möglichkeiten zur individuellen Einstellbarkeit seines Gerätes gibt. Selbst die Abstimmung von Helligkeit, Sättigung und Kontrast kann vorgenommen werden. Hier geben nur wenige Hersteller dem Nutzer die Chance diese direkt am Empfangsgerät zu ändern. Bei den Umschaltzeiten muss sich das Gerät ebenfalls nicht verstecken, denn rund 1,5 Sekunden sind für einen Kanalwechsel nötig. Einzig die Beschriftung der Fernbedienung gibt Anlass zur Kritik, denn auf den ersten Blick wird nicht deutlich mit welchen Tasten die Kanalumschaltung erfolgt und über welche Elemente die Lautstärke gesteuert wird. Nach kurzem Probieren wird im Test klar, dass die Kanalumschaltung über die Auf- und Ab-Tasten des Steuerkreuzes realisiert wird, die Lautstärkereglung über die rechts-links-Elemente. Beim Programmführer steht nur die Einzelkanalansicht parat, eine Timerprogrammierung ist nur in Form von Erinnerungstimern möglich, da das Gerät über keine PVR-Funktion verfügt. Wurde ein Erinnerungstimer programmiert, meldet die Box zum eingegebenen Zeitpunkt das vorgemerkte Event.
Tuner
Beim Tuner des NA Digital 2001 stellen wir im Test einmal mehr fest, dass kleine FTA-Boxen oft mehr zu bieten haben als große Oberklassereceiver. Während gestandene Boxenhersteller aus Korea es in letzter Zeit schaffen Boxen nur mit dem DiSEqC 1.0 Protokoll auszuliefern, bietet dieser knapp 30 Euro günstige Empfänger eine breite Protokollunterstützung. Auch DiSEqC 1.1 zur Steuerung größerer Multifeedsysteme sowie die Drehanlagenprotokolle DiSEqC 1.2 und USALS sind vorhanden. Hinzu kommt die Blindscanunterstützung, die selbst der eine oder andere Enigma2-Hersteller seit über einem Jahr nicht bewältigt bekommt, ist enthalten. Somit lassen sich auch auf Satellitensystemen wie Türksat alle Signale auf Anhieb ohne mühsame Eingabe der Empfangsdaten aufspüren. In unserem Test waren dies sämtliche Signale, welche mit einer Symbolrate über 1 400 Megasymbols ausgestrahlt werden. Die Empfindlichkeit ist mit gemessenen minus 86 dBm zwar noch nicht ganz DXer tauglich aber auf jeden Fall für den Normalbetrieb des Gerätes in Ordnung.
Multimedia
Datenträger lassen sich natürlich auch als Wiedergabemedium nutzen. So können Medien wie Fotos, Musik oder Videos von diesen wiedergegeben werden. Unterstützt werden dabei diverse SD- und HD-Container wie divx, ts und mkv. Wurde der optional erhältliche WLAN-Stick an den AHD 200 angeschlossen, ist die Box auch komplett. Allerdings beschränken sich diese auf relativ simple Applikationen wie den Zugang zu einen RSS-Reader oder eine Wettervorschau. Youtube ist in abgespeckter Version enthalten. Eine Verknüpfung mit dem personalisierten Account geht nicht.
Fazit
FTA-Receiver haben nicht mehr viel gemein mit den Zappingboxen, die noch vor wenigen Jahren auf dem Markt zu finden waren. Trotz des geringen Preises von nur 30 Euro bietet der NA Digital 2001 eine Menge Ausstattung und Funktionsumfang. Einmal mehr zeigt die Box beim Tuner, was alles möglich ist und dass ein Blindscan auch bei preisgünstigen Geräten zuverlässig arbeitet. Mittels des USB-WLAN-Sticks kommt auch Youtube in Windeseile auf den Receiver.