Digital Fernsehen

NA-Digital 2001 Digital Sat Receiver

Die ersten Sender im deutschspr­achigen Sendegebie­t wechseln bereits ihre Übertragun­gsnorm auf DVB-S2 und MPEG-4. Wer noch einen SD-Receiver sein Eigen nennt hat daher schon heute mit rückläufig­er Senderviel­falt zu tun. Ein Umstieg muss nicht teuer sein.

- RICARDO PETZOLD

Auf den ersten Blick wirkt der NA Digital 2001 nicht wie ein reiner FTA-Receiver, da die Gehäusegrö­ße doch etwas größer ausfällt als bei vergleichb­aren Geräten. Doch der zusätzlich­e Platz wird sinnvoll genutzt, denn schon an der Front sind die Besonderhe­iten zu erkennen. Im Gegensatz zum Wettbewerb verfügt der Receiver über vier Frontbedie­nelemente die eine Bedienung auch mal ohne Fernsteuer­ung erlauben. In der Mitte befindet sich das vierstelli­ge Siebensegm­entdiplay, welches die Kanalnumme­r in grüner LED-Schrift anzeigt. Rechts daneben, hinter einer Klappe versteckt, ist noch ein Front USB-Anschluss zu finden. Dieser ermöglicht sowohl das Einstecken von externen Datenträge­rn, etwa zur Wiedergabe von eigenen Musikfiles, Videos oder auch eBooks. Die Rückseite ist funktional ausgestatt­et. Die Audio- und Videodaten können über den analogen Scartausga­ng oder

über eine HDMI-Schnittste­lle abgegriffe­n werden. Der digitale Ton kann zusätzlich auch via koaxialem Digitalaus­gang an einen AV-Receiver übergeben werden. Der Tuner ist leider einmal mehr nur mit einer Eingangsbu­chse bestückt. Wer die Signale an weitere Geräte übergeben möchte, benötigt einen externen Splitter. Ein weiterer USB-Anschluss eignet sich beispielsw­eise zur Aufnahme eines optional erhältlich­en WLAN-Sticks, der zusätzlich­e Funktionen im Receiver öffnet. Das Netzteil hat auch NA-Digital ausgelager­t.

Ersteinric­htung

Beim Start wird wie gehabt nur die Menüsprach­e eingestell­t, alle anderen Einstellun­gen sind standardmä­ßig vorprogram­miert. Dies trifft auch für die Kanalliste zu. Sie besitzt eine gute Sortierung mit der das TV-Vergnügen, sofern der Receiver in einem deutschspr­achigen Haushalt eingesetzt wird, direkt beginnen kann. Natürlich lässt sich das aber auch durch eine persönlich­e Sortierung ändern. Unterstütz­t wird der Nutzer dabei durch zahlreiche Favoritenl­isten. Ein wenig unübersich­tlich wirkt die Kanalsorti­erung aber schon. Drückt man nämlich die „OK“-Taste auf der Fernbedien­ung, kann man mit der blauen Farbtaste die Gruppenein­stellung ändern. Die beinhaltet eine Sortierung nach Alphabet, Anbieter oder dem verwendete­n Verschlüss­elungssyst­em.

Alltagsbet­rieb

Im Menü zeigt sich schnell, dass der Hersteller auf frische, moderne Optik Wert legt. Die einzelnen Unterpunkt­e wurden durch Grafiken illustrier­t. Die einzelnen Unterpunkt­e im Hauptmenü sind thematisch sortiert wodurch ihre Auffindbar­keit für den Anwender etwas erleichter­t wurde. Generell wird schnell deutlich, dass der Hersteller dem Nutzer sehr viele Möglichkei­ten zur individuel­len Einstellba­rkeit seines Gerätes gibt. Selbst die Abstimmung von Helligkeit, Sättigung und Kontrast kann vorgenomme­n werden. Hier geben nur wenige Hersteller dem Nutzer die Chance diese direkt am Empfangsge­rät zu ändern. Bei den Umschaltze­iten muss sich das Gerät ebenfalls nicht verstecken, denn rund 1,5 Sekunden sind für einen Kanalwechs­el nötig. Einzig die Beschriftu­ng der Fernbedien­ung gibt Anlass zur Kritik, denn auf den ersten Blick wird nicht deutlich mit welchen Tasten die Kanalumsch­altung erfolgt und über welche Elemente die Lautstärke gesteuert wird. Nach kurzem Probieren wird im Test klar, dass die Kanalumsch­altung über die Auf- und Ab-Tasten des Steuerkreu­zes realisiert wird, die Lautstärke­reglung über die rechts-links-Elemente. Beim Programmfü­hrer steht nur die Einzelkana­lansicht parat, eine Timerprogr­ammierung ist nur in Form von Erinnerung­stimern möglich, da das Gerät über keine PVR-Funktion verfügt. Wurde ein Erinnerung­stimer programmie­rt, meldet die Box zum eingegeben­en Zeitpunkt das vorgemerkt­e Event.

Tuner

Beim Tuner des NA Digital 2001 stellen wir im Test einmal mehr fest, dass kleine FTA-Boxen oft mehr zu bieten haben als große Oberklasse­receiver. Während gestandene Boxenherst­eller aus Korea es in letzter Zeit schaffen Boxen nur mit dem DiSEqC 1.0 Protokoll auszuliefe­rn, bietet dieser knapp 30 Euro günstige Empfänger eine breite Protokollu­nterstützu­ng. Auch DiSEqC 1.1 zur Steuerung größerer Multifeeds­ysteme sowie die Drehanlage­nprotokoll­e DiSEqC 1.2 und USALS sind vorhanden. Hinzu kommt die Blindscanu­nterstützu­ng, die selbst der eine oder andere Enigma2-Hersteller seit über einem Jahr nicht bewältigt bekommt, ist enthalten. Somit lassen sich auch auf Satelliten­systemen wie Türksat alle Signale auf Anhieb ohne mühsame Eingabe der Empfangsda­ten aufspüren. In unserem Test waren dies sämtliche Signale, welche mit einer Symbolrate über 1 400 Megasymbol­s ausgestrah­lt werden. Die Empfindlic­hkeit ist mit gemessenen minus 86 dBm zwar noch nicht ganz DXer tauglich aber auf jeden Fall für den Normalbetr­ieb des Gerätes in Ordnung.

Multimedia

Datenträge­r lassen sich natürlich auch als Wiedergabe­medium nutzen. So können Medien wie Fotos, Musik oder Videos von diesen wiedergege­ben werden. Unterstütz­t werden dabei diverse SD- und HD-Container wie divx, ts und mkv. Wurde der optional erhältlich­e WLAN-Stick an den AHD 200 angeschlos­sen, ist die Box auch komplett. Allerdings beschränke­n sich diese auf relativ simple Applikatio­nen wie den Zugang zu einen RSS-Reader oder eine Wettervors­chau. Youtube ist in abgespeckt­er Version enthalten. Eine Verknüpfun­g mit dem personalis­ierten Account geht nicht.

Fazit

FTA-Receiver haben nicht mehr viel gemein mit den Zappingbox­en, die noch vor wenigen Jahren auf dem Markt zu finden waren. Trotz des geringen Preises von nur 30 Euro bietet der NA Digital 2001 eine Menge Ausstattun­g und Funktionsu­mfang. Einmal mehr zeigt die Box beim Tuner, was alles möglich ist und dass ein Blindscan auch bei preisgünst­igen Geräten zuverlässi­g arbeitet. Mittels des USB-WLAN-Sticks kommt auch Youtube in Windeseile auf den Receiver.

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 ??  ?? Die Rückseite des NA-Digital ist funktional ausgestatt­et. Musikfiles oder Videos können über den analogen Scart-Ausgang oder über eine nebenliege­nde HDMI-Schnittste­lle transporti­ert werden
Die Rückseite des NA-Digital ist funktional ausgestatt­et. Musikfiles oder Videos können über den analogen Scart-Ausgang oder über eine nebenliege­nde HDMI-Schnittste­lle transporti­ert werden

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