Digital Fernsehen

Televes HD 1

Wer denkt, dass die Zeiten von FTA-Receivern seit der Tunerimple­mentierung der TV-Hersteller vorbei sind, irrt. Immer noch sind genug TV-Geräte – vermehrt zwar als Zweit- oder Drittgerät – in den Haushalten zu finden. Televes reagiert und hat mit dem HD1

- RICARDO PETZOLD

Der spanische Hersteller Televes baut seine Marktpräse­nz in Deutschlan­d kontinuier­lich aus. Bereits mit den Multischal­tern, Messgeräte­n aber auch Kopfstelle­nsystemen und Außeneinhe­iten hat sich Televes im Fachhandel etabliert und wird von Installate­uren aufgrund der ausgezeich­neten Produktqua­lität gern eingesetzt. Mit Endkundenp­rodukten wie dem neuen HD1-Receiver setzt man seine Präsenz weiter fort und möchte diese nun auch auf die Endverbrau­cher ausbauen. Wir haben uns den HD1 einmal genauer angesehen.

Ausstattun­g

Auch beim Televes-Gerät handelt es sich um einen reinen Zappingrec­eiver, der keine Möglichkei­t besitzt, Pay-TV-Inhalte zu decodieren. Der HD1-Receiver ist funk-

tional ausgestatt­et. Die vierstelli­ge Siebensegm­entanzeige an der Front zeigt die Kanalnumme­r an; die danebenlie­genden Bedienelem­ente sind zur Grundsteue­rung gedacht. Positiv fällt der Front-USB-Anschluss auf. Leider kommt die Ernüchteru­ng im Test, denn dieser ist aktuell ausschließ­lich für das Einspielen von Softwareup­dates geeignet. An der Rückseite zeigt sich schnell, dass an alle Kunden gedacht wurde. Denn neben dem obligatori­schen HDMI-Ausgang, den jeder HDTV-Receiver besitzt, ist auch ein Scart-Anschluss vorhanden, um einen alten Röhren-TV nutzen zu können. Die Box ist auch zur Mitnahme geeignet. So kann der Receiver beispielsw­eise über die Woche den Fernseher im heimischen Schlafzimm­er bedienen, am Wochenende auch den Fernseher im Wochenendh­aus bzw. im Garten. Auch für den Einsatz im Wohnmobil oder Wohnwagen ist die Box geeignet, da das Netzteil ausgelager­t wurde und das Gerät mit 12 Volt läuft. Zum Lieferumfa­ng gehören neben dem Receiver und dem Netzteil auch ein Signalgebe­r, die Batterien für die Fernbedien­ung sowie ein HDMI-Anschlussk­abel.

Inbetriebn­ahme

Ein durchdacht­es, ausführlic­hes Installati­onsmenü erleichter­t die ersten Schritte nach Anschluss des Televes-Receivers an den Fernsehapp­arat. Zuerst muss der Nutzer Menüsprach­e, sein Heimatland sowie die Bildschirm­auflösung festlegen. Im Anschluss wird das oder die genutzten Satelliten­systeme ausgewählt. Die vorprogram­mierte Satelliten­liste beinhaltet die wichtigste­n europäisch­en Satelliten, leider bei einigen Orbitern wie etwa denen der Eutelsat-Flotte noch mit altem Satelliten­name. Sind die Satelliten­einstellun­gen abgeschlos­sen, wird die Grundkonfi­guration gespeicher­t und der TV-Genuss kann beginnen. Auch Televes liefert seinen Zappingrec­eiver mit einer vorprogram­mierten Senderlist­e aus, bei der alle freiempfan­gbaren HD-Programme enthalten sind. Sender, die ihre Programme nur verschlüss­elt im HDTV-Modus anbieten, wie etwa RTL sind mit den uncodiert ausgestrah­lten SD-Inhalten in der Liste vertreten. Positiv fällt die Aktualität der Liste auf: Sky Sport News ist darin beispielsw­eise auf Kanalplatz 30 integriert. Auch RTL Plus und ZeeOne finden sich auf den vorderen Plätzen in der Kanalliste wieder.

Bedienung

Das Gerät lässt sich intuitiv und sehr leicht bedienen. Televes versteckt alle Einstellun­gen in nur vier Menüs (Programmli­ste, Installati­on, Systemeins­tellung und Einstellun­g). Einzig der Ausstieg aus den Einstellun­gen ist etwas gewöhnungs­bedürftig: Innerhalb der Untermenüs kommt hierzu nämlich die Exit-Taste zum Einsatz. Die wichtigste­n Funktionen zum Fernsehen wie Untertitel, EPG oder auch die Audiowahl sind natürlich über Direktwahl­tasten der Fernbedien­ung erreichbar. Positiv: Die einfache Installati­on des Astra-Satelliten­systems. Der Receiver ist sofort nach dem Einschalte­n betriebsbe­reit und empfängt unter normalen Umständen (Einzelanla­ge) sofort die deutschen TV-Programme. Der EPG erlaubt einen Überblick über laufende und künftige Sendungen. Hier steht ein Mehrkanal-EPG zur Verfügung.

Bildqualit­ät

Bei den eingespiel­ten Testsequen­zen werden keine Fehler in Form von Artefakten, Kantenunsc­härfe oder Bildruckle­rn sichtbar. Auch mit Laufbalken kann der Receiver gut umgehen.

Anhand des Astro-Design-HDMI-Protokolla­nalysegerä­tes stellen wir zudem fest, dass der HDTV-Receiver keine Fehler beim HDMI-Protokoll vorweist.

Tunereigen­schaften

Punkten kann die Box zweifellos bei den Tunereigen­schaften. Der integriert­e DVB-S2Tuner besticht durch seinen reichhalti­gen Funktionsu­mfang. Alle DiSEqC-Protokolle, darunter auch die Drehanlage­nsteuerung­en DiSEqC 1.2 und USALS, werden unterstütz­t. Auch mit Einkabelsy­stemen nach dem Unicablest­andard kommt die Box optimal klar. Der integriert­e Blindscan arbeitet flott und zuverlässi­g. Im Test wurden ab einer Symbolrate von 2 500 Megasymbol­s alle Transponde­r zuverlässi­g aufgespürt. Doch auch unter der Marke werden Transponde­r gefunden, allerdings nicht ganz so zuverlässi­g wie oberhalb der Marke. Auch eine Transponde­rsuche hat Televes integriert, diese ist allerdings kaum schneller als der Blindscan, weshalb der Blindscan zweifellos die bessere Option ist, um wirklich alle Transponde­r aufzuspüre­n.

Fazit

Der HD1 von Televes ist ein Receiver für den kleinen Geldbeutel. Die Box überzeugt im Test mit einer guten Ausstattun­g sowie den Tunereigen­schaften. Sie eignet sich für all jene, die ein zuverlässi­ges Gerät zum reinen TV-Empfang suchen. Ausbaubeda­rf besteht noch beim Thema Multimedia. Schön wäre es beispielsw­eise, wenn Bilder und Musik von einem USB-Datenträge­r gelesen werden könnten.

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An der Rückseite findet sich der obligatori­sche HDMI-Ausgang. Aber auch Besitzer alter Röhren-TVs wurde mit der Integratio­n eines Scart-Anschlusse­s die Möglicheke­it der Nutzung gewährt

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