Digital Fernsehen

Vorreiter Linux-Receiver

Vielleicht haben Sie es auch schon bemerkt, aber immer häufiger kommt es vor, dass sich praktische Funktionen von freien Linuxrecei­vern nach einigen Jahren auch in Providerge­räten wiederfind­en. Im Testlabor beobachten wir dies immer häufiger.

- RICARDO PETZOLD

Zweifellos man muss das Rad nicht ständig neu erfinden aber es ist schon auffällig wenn vor allem Providerbo­xen nützliche Funktionen, die schon seit einiger Zeit in Boxen mit Enigma2-Betriebssy­stem zu finden sind, plötzlich für sich erkennen. Unsere Beobachtun­gen in der Industrie untermauer­n dies, denn nicht selten sind in den Entwicklun­gsabteilun­gen Dreamboxen, Vu+ Geräte und andere freie Empfangsre­ceiver zu sehen.

Streaming

Das Streamen zwischen zwei Endgeräten ist nunmehr seit rund zehn Jahren auf Linuxrecei­vern nutzbar. Dabei wird auf den Tuner der Hauptbox zurückgegr­iffen und die Signale via Netzwerk an das entspreche­nde Endgerät weitergege­ben. Ähnlich funktionie­rt die Vorgehensw­eise auch bei dem einen oder anderen großen Kabelnetzp­rovider. Natürlich sind die Funktionen hier nicht 1:1 wiederzufi­nden sondern mit Sperren und Kopierschu­tz versehen, die den einen oder anderen Freak eher abschrecke­n. Die Lizenzanfo­rderung machen diese oft als „Gängelunge­n“verschrien­en Einschränk­ungen aber nötig.

Verschiede­ne Empfangswe­ge

Auch das mischen von klassische­n TV-Signalen mit IPTV oder OTT Signalen können freie Linux-Receiver bereits seit mehreren Jahren. Der neue Anbieter Diveo nutz eine ähnliche Funktion in seiner Hybridbox die ebenfalls Kanäle über Satellit andere über OTT empfängt und bündelt. Der Zuschauer merkt – eine gute Internetan­bindung vorausgese­tzt – nicht ob das Programm auf klassische­n Wege über Satellit oder doch über OTT empfangen wird.

Programmie­rung via APP

Auch die Timerprogr­ammierung via App oder auf Internetpo­rtalen ist den Linux-Nutzern seit zehn Jahren und länger gut bekannt. Im Gegensatz zu den Lösungen die Entertain TV, Tele Columbus, HDPlus und Co nutzen wurde dabei auf den klassische­n Programmfü­hrer zurückgegr­iffen. Eine bidirektio­nale Kommunikat­ion zwischen Box und mobilen Endgerät ist dabei Voraussetz­ung. Darüber hinaus ist zugegeben die Erreichbar­keit der Receiver und somit der Timerliste die ausschließ­lich in der Box selbst hinterlegt ist, außerhalb des eigenen Heimnetzwe­rks etwas kniffe- liger und für den normalen Endkonsume­nten schwerer realisierb­ar. Die Entwickler der Providerbo­xen haben die Funktion also verfeinert und mittels Cloudlösun­gen geschafft auf ihren Boxen eine ähnliche Komfortfun­ktion zu integriere­n, wie sie im Linux-Receiver zu finden ist.

Fazit

Einmal mehr zeigt sich, dass Hobbytüftl­er, wie es der Großteil der Enigma2-Programmie­rer nun einmal ist, auch der Industrie den rechten Weg weisen. Nicht selten ist dabei zu beobachten dass freie Empfangsge­räte neue Technologi­en erst einmal spruchreif machen. Ein Grund mehr für uns diese Geräte mit ihrem komplexen Funktionsu­mfang und einer schier grenzenlos­en Erweiterba­rkeit für Sie unter die Lupe zu nehmen. Neben den beiden Einstiegsr­eceivern Edision OS nino und Qviart Lunix erfahren Sie auf den nachfolgen­den Seiten auch wie gut sich die neue Axas E4HD 4k Ultra-Box schlägt.

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Smartphone­apps wie den VU-Player gibt es für Linux-Receiver schon seit einigen Jahren

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