Wie Sie mit DVB-T-Modulatoren Videoportale aufzeichnen
Bei verschiedenen Geräten erschließt sich uns nicht auf den ersten Blick, wofür sie uns von Nutzen sein könnten. Zu ihnen zählen DVB-T-Modulatoren.
Erst auf den zweiten Blick erweisen sie sich als überaus nützlich. Etwa, wenn es darum geht, Inhalte aufzuzeichnen, die nicht dafür gedacht sind. Video-on-Demand-Plattformen, wie Amazon Prime Video und Netflix, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie stellen ihre Inhalte per Streaming zur Verfügung. Was ihren Abonnenten freie Auswahlmöglichkeit erlaubt. Alleine sie entscheiden wann sie was sehen wollen. Üblicherweise sind diese Dienste über, auf unseren Smart-TVs oder Blu-ray Playern vorinstallierten Apps zugänglich. Alternativ bietet sich auch der Amazon Fire TV Stick an. Er ist an eine freie HDMI-Buchse des Fernsehers zu stecken und ermöglicht so auch nicht smarten Geräten den Weg ins Internet. Über den Amazon-Stick kann man nicht nur die über die hauseigene Plattform bereitgestellten Filme und Serien gucken. Darüber sind auch weitere Plattformen, wie etwa Netflix, DAZN oder etwa die Mediatheken von ARD und ZDF, zugänglich. So toll Amazon, Netflix und Co auch sein mögen, sie haben einen gravierenden Nachteil: Sie lassen sich nicht aufzeichnen. So sind etwa alle Familienmitglieder gezwungen, einen in einer Onlinevideothek ausgeborgten Film während des Freischaltzeitraums anzusehen. Hat man da gerade wenig Zeit, hat man einfach Pech gehabt. Schlechte karten hat man auch in der Hand, wenn man einen Film einer Online-Videothek gleichzeitig auf mehreren TVs im Haushalt gucken möchte.
Abhilfe leicht gemacht
Moderne DVB-T-Modulatoren nehmen digitale AV-Signale über einen HDMI-Eingang entgegen. Sie werden in ein TV-Programm mit MPEG-4-Komprimierung umgewandelt. Es wird vom Modulator in einen DVB-T-Multiplex gepackt, der auf einem frei wählbaren VHF- oder UHF-Kanal an der Antennenausgangsbuchse ausgegeben wird. Dieser vom DVB-T-Modulator kreierte Multiplex kann in die vorhandene Antennenanlage eingespeist werden. Womit er allen angeschlossenen Fernsehern und Receivern, die zumindest DVB-T in MPEG-4 empfangen können, zur Verfügung steht. Selbstverständlich eignen sich dafür auch alle aktuellen DVB-T2-Receiver. An den Geräten braucht nur noch ein Sendersuchlauf gestartet zu werden.
Bildqualität
Die von externen HDMI-Quellen, wie einem Blu-ray Player, einem Amaozon Fire Stick oder auch einem PC, stammenden Signale sind nicht dazu gedacht, sie auszustrahlen. Womit sie auch nicht auf möglichst geringes Datenaufkommen achten müssen. Dem entsprechend sind Datenraten bis deutlich über 20 MBit/s keine Seltenheit. Sie sind ein Garant dafür, dass man mit bester HD-Qualität verwöhnt wird. Sie kommt über DVB-T auf unsere Fernseher. Leider sind gegenwärtig erhältliche DVB-T-Modulatoren nur in der Lage, HD-Signale mit einer Auflösung von 1 920 × 1 080 zu generieren. Mit Ultra HD kommen sie nicht klar. Womit sie auch keine UHD-Inhalte transportieren können.
Aufzeichnen
Sofern ein DVB-T2-Receiver oder Fernseher mit integriertem terrestrischen Tuner das aufzeichnen auf ein externes Speicher-
Was ist ein Modulator?
Unter einem Modulator versteht man ein Gerät, das Audio und/oder Videosignale auf eine Trägerfrequenz moduliert. Ein DVB-T-Modulator nutzt dazu dieselben technischen Parameter, wie sie auch zur Ausstrahlung des digitalen Antennenfernsehens genutzt werden. Dazu generiert er einen Multiplex. in dem aber anders als beim bekannten Antennenfernsehen, nur ein Programm enthalten ist. Diesem steht dafür die gesamte Übertragungskapazität des Multiplexes zur Verfügung. Womit selbst bei schnellen Bewegungen beste Bildqualität gewährleistet wird. Der DVB-T-Modulator gibt den von ihm generierten Multiplex per Antennenkabel zum DVB-T-Receiver weiter.
medium, wie eine Festplatte oder einen USB-Stick zulässt, lässt sich damit auch alles mitschneiden, was über den Hauskanal quasi für die eigenen vier Wände ausgestrahlt wird. Auf diese Weise lassen sich ausgeborgte Filme nicht nur zu einem späteren Zeitpunkt ansehen. Sie werden über den Umweg einer externen Festplatte auch an Orten mit unzureichendem Breitbandanschluss verfügbar. Das kann zum Beispiel der Hobbyraum im Keller sein, in den das eigene WLAN-Netz nur noch schlecht nutzbar ist. Über den Umweg via selbst erzeugten DVB-T-Multiplex lassen sich nicht nur Filme und Serien von Streamingdiensten, wie Amazon Prime Video, Netflix und weiteren, aufzeichnen. Auch das mitschneiden von Mediatheken-Inhalten wird so möglich. Damit bleiben Sendungen, die etwa auf den Mediatheken von ARD, ZDF, Arte oder ServusTV, nur für begrenzte Zeit zugänglich gemacht werden, so lange erhalten, bis man sie ansehen will. Gleiches gilt sinngemäß für beliebige Videoportale im Internet. Nicht alle auf ihnen enthaltenen Filmen lassen sich ohne weiteres auf der PC-Festplatte speichern. Selbstverständlich müssen die gewünschten Inhalte zuvor aufgerufen und abgespielt werden. Nur so kann sie die DVB-T-Box über den eigenen Multiplex empfangen und aufzeichnen.
Legal, illegal?
Es steht außer Zweifel, dass Videoplattformbetreiber aller Art keine Freude mit solchen technischen Lösungen haben. Schließlich werden mit ihnen sämtliche Sicherheitsmerkmale außer Kraft gesetzt, die etwa das unberechtigte kopieren und vervielfältigen von Inhalten verhindern sollen. Sofern aus dem Netz aufgezeichnete Filme nur in den eigenen vier Wänden genutzt und nicht weitergegeben werden, sollte daran nichts auszusetzen sein. Schließlich war es ja auch schon in der Vergangenheit gestattet, für ausschließlich private Zwecke eine Kopie anzufertigen. Was für CDs ebenso zutraf, wie für VHS-Kassetten. Legal war dies nur, solange man dafür keine verbotenen Gerätschaften zur Aushebelung des Kopierschutzes nutzte. Dies ist beim Einsatz von DVB-T-Modulatoren genauso der Fall. Sie werden unter anderem von deutschen Firmen angeboten und sind über den Fachhandel, egal ob vor Ort oder online, zu beziehen. Illegale Softwares braucht es ebenso wenig, wie irgendwelche geheimen Tricks. Womit wir es hier mit einer simplen Hardwarelösung zu tun haben, die universell einsetzbar ist.
Was sonst noch geht
Aktuelle DVB-T-Modulatoren nehmen über den HDMI-Eingang alle erdenklichen Signalquellen entgegen. Dies kann neben dem bereits erwähnten Amazon-Stick auch ein DVD- oder Blu-ray Player, ein Computer oder eine Überwachungskamera mit HDMI-Ausgang sein. Auch ein Pay-TV-Receiver bietet sich an. Wird er als DVB-T-Programm über die Hausantennenverteilung mehreren TV-Geräten zugänglich gemacht, kann man sich durchaus ein Zweitabo sparen.
Kein Sender
Ein DVB-T-Modulator ist kein Sender. Womit es mit ihm nicht möglich ist, die Nachbarn mit zu versorgen. Dies wäre übrigens rechtlich mehrfach bedenklich. Einmal, weil man einen Schwarzsender betreiben würde und weiter, weil man Inhalte aller Art nicht anderen Personen zugänglich machen darf. Die Urheberrechte lassen grüßen.