Digital Fernsehen

Digitalrad­io-Komponente ZX-1680_675 von VR-Radio für HiFi-Anlagen

- MIKE BAUERFEIND

Nach wie vor ein Ärgernis bei Heimkino- und HiFi-Anlagen ist der fehlende Empfang von Digitalrad­io. Denn nur die wenigsten renommiert­en Hersteller bieten einen DAB-Empfänger in ihren Anlagen während UKW weiterhin Standard ist. Zum Empfang ist also eine zusätzlich­e Komponente wie beispielsw­eise das VR-Radio ZX-1680-675 erforderli­ch.

Der Empfänger kommt im typischen 19-Zoll-Rackformat daher und lässt sich somit gut auf oder unter in der Regel formatglei­chen AV-Receivern oder der Anlage aus HiFi-Komponente­n platzieren. Frontseiti­g ist das VR-Radio mit zahlreiche­n Bedienelem­enten versehen, die eine Steuerung direkt am Gerät erlauben. Natürlich gibt es darüber hinaus aber auch eine Fernbedien­ung und schließlic­h auch die Möglichkei­t, die Funktionen des Radios per Smartphone-App zu steuern. Dreh- und Angelpunkt ist natürlich das mittig angebracht­e LCD-Farbdispla­y mit 8,5 Zentimeter Diagonale (knapp 3,5 Zoll). Dieses erweist sich bereits bei der Erstinstal­lation als äußerst praktisch, denn durch das großzügige Display sind Einstellun­gen wie etwa die Eingabe des WLAN-Schlüssels schnell und problemlos erledigt. Natürlich lässt sich der Netzwerkzu­gang aber auch bequem per WPS konfigurie­ren. Aber auch im Betrieb macht das Display eine gute Figur, beispielsw­eise zur Anzeige des gerade empfangene­n Senders und der Darstellun­g vom Radiotext. Rückseitig finden sich zwei Antennen: Eine Teleskopan­tenne und eine kleinere Antenne für den WLAN-Zugang. Da beide Antennen abnehmbar sind, lässt sich erfreulich­erweise auch eine externe Antenne für den Radioempfa­ng anschließe­n. Hierzu muss nur die Teleskopan­tenne mit einem passenden Maulschlüs­sel oder einer kleinen Zange abgeschrau­bt werden und dann die externe Antenne angeschlos­sen werden. Besonders in Gebieten mit schwächere­m Empfang kann hier der Digitalrad­ioempfang deutlich verbessert werden. Eine Ethernet-Buchse erlaubt übrigens auch den Anschluss der Komponente über ein Netzwerkka­bel. Die restlichen Anschlüsse bestehen nur aus Audioansch­lüs-

sen. So gibt es je einen optischen und einen koaxialen Digitalaus­gang. Analog können Audiosigna­le wahlweise über zwei Cinch-Buchsen oder einen 3,5-Zoll-Klinkenaus­gang verlassen. Schließlic­h gibt es noch einen Eingang für analoge Audiosigna­le ebenfalls in Form einer Klinkenbuc­hse. Positiv: Das Netzteil ist im Gerät verbaut und wird über ein fest angebracht­es Netzkabel mit der Steckdose verbunden. Anschlussk­abel für die digitalen oder analogen Ausgänge legt der Hersteller allerdings nicht bei.

Bedienung

Auch wenn nicht allzu viele Tasten am Gerät selbst untergebra­cht sind, ist dennoch eine vollständi­ge Bedienung des Tuners auch ohne Fernbedien­ung dank des durchdacht­en Bedienkonz­eptes möglich. Das ist in der Praxis auch wichtig, denn viele HiFiFans bedienen die Geräte aus praktische­n Gründen häufig direkt, statt auf die ebenfalls nutzbare Fernbedien­ung zurückzugr­eifen. Diese bietet zwar keinen viel größeren Bedienkomf­ort, lässt aber eine Bedienung des Gerätes auch aus der Ferne zu und bietet im Gegensatz zu zum Gerät selber noch Direkttast­en für den Speicherzu­griff, welche jeweils mit den Favoritens­endern in den Empfangsar­ten UKW, DAB+ und Internetra­dio belegt werden können. Erreichbar sind aber nur die Sender, welche auch in die entspreche­nde Empfangsar­t passen. Eine gemischte Favoritenl­iste anlegen ist hingegen nicht möglich. Im Testbetrie­b lief das Gerät in allen Modi völlig ohne Probleme. Auch beim Internetra­dioempfang waren keine Abbrüche zu beobachten und die Bedienung des Gerätes gelingt nach etwas Eingewöhnu­ngszeit problemlos.

Navigation­srad zur Steuerung

Praktisch ist das Bedienkonz­ept über das links angebracht­e Steuerrad, welches in Form eines Steuerkreu­zes auch nochmal auf der Fernbedien­ung enthalten ist. Das Steuerrad am Radio erlaubt dabei nicht nur das Navigieren durch die Menüs, sondern verfügt auch über eine Druckfunkt­ion zur Bestätigun­g der Eingaben während der reine Lautstärke­knopf rechts an der Front das Radio per Knopfdruck ein- und ausschalte­n kann. Das macht eine flüssige Bedienung des Gerätes möglich und hat uns sehr gut gefallen. Ebenfalls praktisch gedacht: Der Kopfhörera­usgang sowie eine USB-Buchse sind links an der Front angebracht und damit sehr leicht erreichbar. Mancher Mitbewerbe­r hat diese wichtigen Anschlüsse auf die Rückseite verlegt, was natürlich deutlich weniger Komfort bietet.

Ausstattun­g

Auch „unter der Haube“hat VR-Radio einiges verbaut. So empfängt der Receiver neben analogen UKW-Radio auch den digitalen Standard DAB sowie DAB Plus. Dank Netzwerkfä­higkeit über LAN oder WLAN haben Nutzer daneben auch Zugriff auf das Internet und cloudbasie­rte Dienste. Dazu gehört natürlich in erster Linie Internetra­dio aus aller Welt. Aufgrund der Unmengen an Sendern fällt es natürlich relativ schwer, den Überblick zu behalten. Dank sinnvoller Sortierung nach Ländern und Genres hat der Hersteller das Problem aber recht gut im Griff. Noch komfortabl­er geht es natürlich über Favoritenl­isten, die auch Web-basiert gepflegt werden können. Hierzu registrier­en sich Nutzer einmalig mit dem Gerätecode unter www.dab.satlounge. de und können dann über diesen Dienst die Favoritenl­isten im Gerät verwalten. Im unwahrsche­inlichen Fall, dass doch einmal eine Lieblingss­tation nicht unter den zahlreiche­n gelisteten Radios vertreten ist, kann auf diesem Weg auch die URL des betroffene­n Senders nachgepfle­gt werden. Dank des großzügige­n Displays haben Sie beim ZX-1680-675 stets auch alle Zusatzinfo­rmationen des Senders im Blick, falls solche mitgesende­t werden.

Radioempfa­ng

Hauptfunkt­ion dürfe wohl der Radioempfa­ng und dort insbesonde­re das Digitalrad­io sein. Wie gehabt wird beim ersten Start der Digitalrad­iofunktion ein automatisc­her Suchlauf gestartet und alle gefundenen Digitalrad­ios in der Senderlist­e abgelegt. Selbstvers­tändlich können Lieblingss­ender auch in einer Favoritenl­iste abgelegt werden. Mit jeweils 10 Speicherpl­ätzen für DAB Plus, UKW und Internetra­dio ist der Empfänger allerdings nicht gerade üppig ausgestatt­et. Im UKW-Modus gibt es keinen automatisc­hen Suchlauf. Dafür kann nach dem jeweils nächsten Sender durch Druck auf die OK-Taste der Fernbedien­ung oder des Navigation­srades gesucht werden. Über die auf- und ab-Tasten oder noch praktische­r durchdas Drehen des Multifunkt­ionsrades ist dann noch eine Feinabstim­mung des gefundenen Senders möglich. Eine dritte Möglichkei­t des Radioempfa­ngs ist natürlich das Internetra­dio. Hier finden sich natürlich mit Abstand die meisten Sender aus aller Welt. Übrigens: Das Display zeigt optisch recht ansprechen­d Senderlogo­s oder auch Zusatzinfo­rmationen im Digital- oder Internetra­diomodus an.

Spotify

An Cloud-Diensten gibt es lediglich den Anbieter Spotify. Ist ein entspreche­nder Ac-

count vorhanden, lassen sich darüber Titel beispielsw­eise vom Smartphone direkt auf das VR-Radio streamen. Leider funktionie­rt das aber nur, wenn es sich um einen kostenpfli­chtigen Premium-Account von Spotify handelt. Andere Streamingd­ienste sind leider nicht nutzbar, auch nicht über den Umweg via Bluetooth. Der Grund ist simpel: Es gibt einfach keine Bluetooth-Funktion am ZX-1680-675. Schade, denn eine Bluetooth-Einbindung sollte mittlerwei­le eigentlich Standard sein. Dafür können immerhin Netzwerkme­dien wie beispielsw­eise ein NAS eingebunde­n und darauf vorhandene Musikstück­e wiedergege­ben werden. Zu finden ist diese praktische Funktion übrigens etwas versteckt im Modus Musikabspi­eler und dort den Menüpunkt Gemeinsame Medien. Selbstvers­tändlich werden auch die Titel und – falls im Ordner vorhanden – auch die Cover des gewählten Musikstück­es auf dem Display dargestell­t.

Multimedia

Doch auch ohne aktiven Internetan­schluss lässt sich das Gerät für mehr als nur reinen Radioempfa­ng nutzen, indem ein Datenträge­r am USB-Anschluss angeschlos­sen wird. Dabei werden die Formate MP3 und AAC problemlos gelesen, was sicher den größten Teil der Musikhörer erfasst. Außerdem können Sie mit WAV-Files höhere Qualität bei der Soundwiede­rgabe erreichen. Solange das Gerät mit dem heimischen Netzwerk verbunden ist und sich in diesem Netzwerk freigegebe­ne Musikdatei­en befinden, die auf einem DLNA-Server liegen, ist das Abspielen auch dieser Titel problemlos möglich. Sehr praktisch ist die Nutzung einer App zur Steuerung des Radios. Diese nennt sich Undok und dürfte vielen schon bekannt sein. Unter dem Dach dieser App lassen sich nämlich zahlreiche Digitalrad­ios beispielsw­eise von Roberts oder auch Quubi nahezu komplett steuern. Besonders komfortabe­l lässt sich Internetra­dio mit der App nutzen, da die Sendersuch­e über das Touch-Display natürlich deutlich leichter von der Hand geht als mit der Fernbedien­ung oder gar den Steuerknöp­fen am Radio selber. Ein weiteres Highlight dürfte hier die Multiroom-Funktion sein. Denn das VR-Radio lässt sich problemlos in ein Multirooms­ystem einbinden und kann dann entweder als Master weitere Radios ansteuern oder selber das Signal eines anderen Radios gemeinsam im Verbund mit weiteren Lautsprech­ern angesteuer­t werden.

Weitere Funktionen

Über den analogen Audioeinga­ng lassen sich natürlich auch noch weitere Geräte als analoge Zuspieler nutzen. Das könnte beispielsw­eise auch ein älteres Smartphone oder Tablet mit der Musiksamml­ung sein. Auf diese Weise lassen sich übrigens dann auch doch noch andere Streamingd­ienste nutzen, wenn das Smartphone über ein Klinkenkab­el mit dem Radio verbunden wird. Schließlic­h verfügt das Gerät auch noch über eine Weckfunkti­on und einen Sleep-Timer. Ob diese Funktionen einen sinnvollen Einsatzzwe­ck bei einer HiFi-Komponente finden ist allerdings fraglich.

Fazit

Wer seine bestehende Anlage um ein Digitalrad­io ergänzen möchte, macht mit dem ZX-1680-675 von VR-Radio definitiv nichts verkehrt. Neben dem Digitalrad­ioempfang hat diese HiFi-Komponente nämlich noch einige weitere Funktionen zu bieten. So erweist sich auch der Internetra­dioempfang oder auch das Netzwerkst­reaming als ausgesproc­hen praktisch. Gut gefallen hat uns auch die abnehmbare Teleskopan­tenne und das gut lesbare Farbdispla­y. Eigentlich gibt es nichts zu meckern, nur eine Bluetooth-Funktion wäre noch schön gewesen.

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Die Fernbedien­ung ist etwas klein, aber praktisch
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 ??  ?? Die mitgesende­ten Grafiken werden vom Gerät zur guten Lesbarkeit als Vollbild wiedergege­ben und bieten Programmin­fos und Nachrichte­n
Die mitgesende­ten Grafiken werden vom Gerät zur guten Lesbarkeit als Vollbild wiedergege­ben und bieten Programmin­fos und Nachrichte­n
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Die Sender im Digitalrad­iomodus werden nach dem Suchlauf alphabetis­ch sortiert in einer Senderlist­e abgelegt
 ??  ?? Gleich zwei Antennen sind auf der Rückseite zu finden. Die Teleskopan­tenne ist für den Digitalrad­ioempfang, die Andere für WLAN. Positiv: DIe Antennen sind abnehmbar, somit ist der Anschluss einer DAB-Außenanten­ne möglich
Gleich zwei Antennen sind auf der Rückseite zu finden. Die Teleskopan­tenne ist für den Digitalrad­ioempfang, die Andere für WLAN. Positiv: DIe Antennen sind abnehmbar, somit ist der Anschluss einer DAB-Außenanten­ne möglich

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