Digitalradio-Komponente ZX-1680_675 von VR-Radio für HiFi-Anlagen
Nach wie vor ein Ärgernis bei Heimkino- und HiFi-Anlagen ist der fehlende Empfang von Digitalradio. Denn nur die wenigsten renommierten Hersteller bieten einen DAB-Empfänger in ihren Anlagen während UKW weiterhin Standard ist. Zum Empfang ist also eine zusätzliche Komponente wie beispielsweise das VR-Radio ZX-1680-675 erforderlich.
Der Empfänger kommt im typischen 19-Zoll-Rackformat daher und lässt sich somit gut auf oder unter in der Regel formatgleichen AV-Receivern oder der Anlage aus HiFi-Komponenten platzieren. Frontseitig ist das VR-Radio mit zahlreichen Bedienelementen versehen, die eine Steuerung direkt am Gerät erlauben. Natürlich gibt es darüber hinaus aber auch eine Fernbedienung und schließlich auch die Möglichkeit, die Funktionen des Radios per Smartphone-App zu steuern. Dreh- und Angelpunkt ist natürlich das mittig angebrachte LCD-Farbdisplay mit 8,5 Zentimeter Diagonale (knapp 3,5 Zoll). Dieses erweist sich bereits bei der Erstinstallation als äußerst praktisch, denn durch das großzügige Display sind Einstellungen wie etwa die Eingabe des WLAN-Schlüssels schnell und problemlos erledigt. Natürlich lässt sich der Netzwerkzugang aber auch bequem per WPS konfigurieren. Aber auch im Betrieb macht das Display eine gute Figur, beispielsweise zur Anzeige des gerade empfangenen Senders und der Darstellung vom Radiotext. Rückseitig finden sich zwei Antennen: Eine Teleskopantenne und eine kleinere Antenne für den WLAN-Zugang. Da beide Antennen abnehmbar sind, lässt sich erfreulicherweise auch eine externe Antenne für den Radioempfang anschließen. Hierzu muss nur die Teleskopantenne mit einem passenden Maulschlüssel oder einer kleinen Zange abgeschraubt werden und dann die externe Antenne angeschlossen werden. Besonders in Gebieten mit schwächerem Empfang kann hier der Digitalradioempfang deutlich verbessert werden. Eine Ethernet-Buchse erlaubt übrigens auch den Anschluss der Komponente über ein Netzwerkkabel. Die restlichen Anschlüsse bestehen nur aus Audioanschlüs-
sen. So gibt es je einen optischen und einen koaxialen Digitalausgang. Analog können Audiosignale wahlweise über zwei Cinch-Buchsen oder einen 3,5-Zoll-Klinkenausgang verlassen. Schließlich gibt es noch einen Eingang für analoge Audiosignale ebenfalls in Form einer Klinkenbuchse. Positiv: Das Netzteil ist im Gerät verbaut und wird über ein fest angebrachtes Netzkabel mit der Steckdose verbunden. Anschlusskabel für die digitalen oder analogen Ausgänge legt der Hersteller allerdings nicht bei.
Bedienung
Auch wenn nicht allzu viele Tasten am Gerät selbst untergebracht sind, ist dennoch eine vollständige Bedienung des Tuners auch ohne Fernbedienung dank des durchdachten Bedienkonzeptes möglich. Das ist in der Praxis auch wichtig, denn viele HiFiFans bedienen die Geräte aus praktischen Gründen häufig direkt, statt auf die ebenfalls nutzbare Fernbedienung zurückzugreifen. Diese bietet zwar keinen viel größeren Bedienkomfort, lässt aber eine Bedienung des Gerätes auch aus der Ferne zu und bietet im Gegensatz zu zum Gerät selber noch Direkttasten für den Speicherzugriff, welche jeweils mit den Favoritensendern in den Empfangsarten UKW, DAB+ und Internetradio belegt werden können. Erreichbar sind aber nur die Sender, welche auch in die entsprechende Empfangsart passen. Eine gemischte Favoritenliste anlegen ist hingegen nicht möglich. Im Testbetrieb lief das Gerät in allen Modi völlig ohne Probleme. Auch beim Internetradioempfang waren keine Abbrüche zu beobachten und die Bedienung des Gerätes gelingt nach etwas Eingewöhnungszeit problemlos.
Navigationsrad zur Steuerung
Praktisch ist das Bedienkonzept über das links angebrachte Steuerrad, welches in Form eines Steuerkreuzes auch nochmal auf der Fernbedienung enthalten ist. Das Steuerrad am Radio erlaubt dabei nicht nur das Navigieren durch die Menüs, sondern verfügt auch über eine Druckfunktion zur Bestätigung der Eingaben während der reine Lautstärkeknopf rechts an der Front das Radio per Knopfdruck ein- und ausschalten kann. Das macht eine flüssige Bedienung des Gerätes möglich und hat uns sehr gut gefallen. Ebenfalls praktisch gedacht: Der Kopfhörerausgang sowie eine USB-Buchse sind links an der Front angebracht und damit sehr leicht erreichbar. Mancher Mitbewerber hat diese wichtigen Anschlüsse auf die Rückseite verlegt, was natürlich deutlich weniger Komfort bietet.
Ausstattung
Auch „unter der Haube“hat VR-Radio einiges verbaut. So empfängt der Receiver neben analogen UKW-Radio auch den digitalen Standard DAB sowie DAB Plus. Dank Netzwerkfähigkeit über LAN oder WLAN haben Nutzer daneben auch Zugriff auf das Internet und cloudbasierte Dienste. Dazu gehört natürlich in erster Linie Internetradio aus aller Welt. Aufgrund der Unmengen an Sendern fällt es natürlich relativ schwer, den Überblick zu behalten. Dank sinnvoller Sortierung nach Ländern und Genres hat der Hersteller das Problem aber recht gut im Griff. Noch komfortabler geht es natürlich über Favoritenlisten, die auch Web-basiert gepflegt werden können. Hierzu registrieren sich Nutzer einmalig mit dem Gerätecode unter www.dab.satlounge. de und können dann über diesen Dienst die Favoritenlisten im Gerät verwalten. Im unwahrscheinlichen Fall, dass doch einmal eine Lieblingsstation nicht unter den zahlreichen gelisteten Radios vertreten ist, kann auf diesem Weg auch die URL des betroffenen Senders nachgepflegt werden. Dank des großzügigen Displays haben Sie beim ZX-1680-675 stets auch alle Zusatzinformationen des Senders im Blick, falls solche mitgesendet werden.
Radioempfang
Hauptfunktion dürfe wohl der Radioempfang und dort insbesondere das Digitalradio sein. Wie gehabt wird beim ersten Start der Digitalradiofunktion ein automatischer Suchlauf gestartet und alle gefundenen Digitalradios in der Senderliste abgelegt. Selbstverständlich können Lieblingssender auch in einer Favoritenliste abgelegt werden. Mit jeweils 10 Speicherplätzen für DAB Plus, UKW und Internetradio ist der Empfänger allerdings nicht gerade üppig ausgestattet. Im UKW-Modus gibt es keinen automatischen Suchlauf. Dafür kann nach dem jeweils nächsten Sender durch Druck auf die OK-Taste der Fernbedienung oder des Navigationsrades gesucht werden. Über die auf- und ab-Tasten oder noch praktischer durchdas Drehen des Multifunktionsrades ist dann noch eine Feinabstimmung des gefundenen Senders möglich. Eine dritte Möglichkeit des Radioempfangs ist natürlich das Internetradio. Hier finden sich natürlich mit Abstand die meisten Sender aus aller Welt. Übrigens: Das Display zeigt optisch recht ansprechend Senderlogos oder auch Zusatzinformationen im Digital- oder Internetradiomodus an.
Spotify
An Cloud-Diensten gibt es lediglich den Anbieter Spotify. Ist ein entsprechender Ac-
count vorhanden, lassen sich darüber Titel beispielsweise vom Smartphone direkt auf das VR-Radio streamen. Leider funktioniert das aber nur, wenn es sich um einen kostenpflichtigen Premium-Account von Spotify handelt. Andere Streamingdienste sind leider nicht nutzbar, auch nicht über den Umweg via Bluetooth. Der Grund ist simpel: Es gibt einfach keine Bluetooth-Funktion am ZX-1680-675. Schade, denn eine Bluetooth-Einbindung sollte mittlerweile eigentlich Standard sein. Dafür können immerhin Netzwerkmedien wie beispielsweise ein NAS eingebunden und darauf vorhandene Musikstücke wiedergegeben werden. Zu finden ist diese praktische Funktion übrigens etwas versteckt im Modus Musikabspieler und dort den Menüpunkt Gemeinsame Medien. Selbstverständlich werden auch die Titel und – falls im Ordner vorhanden – auch die Cover des gewählten Musikstückes auf dem Display dargestellt.
Multimedia
Doch auch ohne aktiven Internetanschluss lässt sich das Gerät für mehr als nur reinen Radioempfang nutzen, indem ein Datenträger am USB-Anschluss angeschlossen wird. Dabei werden die Formate MP3 und AAC problemlos gelesen, was sicher den größten Teil der Musikhörer erfasst. Außerdem können Sie mit WAV-Files höhere Qualität bei der Soundwiedergabe erreichen. Solange das Gerät mit dem heimischen Netzwerk verbunden ist und sich in diesem Netzwerk freigegebene Musikdateien befinden, die auf einem DLNA-Server liegen, ist das Abspielen auch dieser Titel problemlos möglich. Sehr praktisch ist die Nutzung einer App zur Steuerung des Radios. Diese nennt sich Undok und dürfte vielen schon bekannt sein. Unter dem Dach dieser App lassen sich nämlich zahlreiche Digitalradios beispielsweise von Roberts oder auch Quubi nahezu komplett steuern. Besonders komfortabel lässt sich Internetradio mit der App nutzen, da die Sendersuche über das Touch-Display natürlich deutlich leichter von der Hand geht als mit der Fernbedienung oder gar den Steuerknöpfen am Radio selber. Ein weiteres Highlight dürfte hier die Multiroom-Funktion sein. Denn das VR-Radio lässt sich problemlos in ein Multiroomsystem einbinden und kann dann entweder als Master weitere Radios ansteuern oder selber das Signal eines anderen Radios gemeinsam im Verbund mit weiteren Lautsprechern angesteuert werden.
Weitere Funktionen
Über den analogen Audioeingang lassen sich natürlich auch noch weitere Geräte als analoge Zuspieler nutzen. Das könnte beispielsweise auch ein älteres Smartphone oder Tablet mit der Musiksammlung sein. Auf diese Weise lassen sich übrigens dann auch doch noch andere Streamingdienste nutzen, wenn das Smartphone über ein Klinkenkabel mit dem Radio verbunden wird. Schließlich verfügt das Gerät auch noch über eine Weckfunktion und einen Sleep-Timer. Ob diese Funktionen einen sinnvollen Einsatzzweck bei einer HiFi-Komponente finden ist allerdings fraglich.
Fazit
Wer seine bestehende Anlage um ein Digitalradio ergänzen möchte, macht mit dem ZX-1680-675 von VR-Radio definitiv nichts verkehrt. Neben dem Digitalradioempfang hat diese HiFi-Komponente nämlich noch einige weitere Funktionen zu bieten. So erweist sich auch der Internetradioempfang oder auch das Netzwerkstreaming als ausgesprochen praktisch. Gut gefallen hat uns auch die abnehmbare Teleskopantenne und das gut lesbare Farbdisplay. Eigentlich gibt es nichts zu meckern, nur eine Bluetooth-Funktion wäre noch schön gewesen.