Komfortabler Kombi-Receiver Trinity T2/C Mini
Die Analogabschaltung im deutschen TV-Kabel ist in vollem Gange. Für viele Nutzer des ausgedienten Empfangsweges ist Handeln angesagt. Denn deutschlandweit werden die Signale in den kommenden Monaten abgeschaltet. Die günstigste Lösung zum Digitalumstieg
Der Wechsel hin zum Digitalempfang ist kein Hexenwerk und muss nicht teuer sein. Wir nehmen in dieser Ausgabe den Trinity-Empfänger von Wwio unter die Lupe. Die Marke WWio war bisher eher für Linux-basierte Empfangsgeräte bekannt, hat aber auch preisgünstige Boxen für die verschiedenen Empfangswege im Portfolio.
Günstiger Kaufpreis
Eine dieser ist die Trinity T2/c Mini, die schon ab 36 Euro im Handel erhältlich ist und dank ihrer minimalen Größe kaum Platzbedarf in TV-Nähe braucht. Die Box selbst ist kaum größer als eine Schachtel Zigaretten und recht sparsam ausgestattet.
Ausstattung
An der Front gibt eine Status-LED, die wahlweise von rot auf grün geändert werden kann, Aufschluss über den Betriebszustand. Die einzige USB-Schnittstelle der Box ist auf der rechten Seite verbaut. Grundbedienelemente sucht man vergebens, die Steuerung des Receivers ist somit ausschließlich über die kleine Fernbedienung möglich. Diese überzeugt allerdings mit vielen Funktionstasten – für den einen oder anderen Benutzer vielleicht sogar zu viele Tasten. Die Anschlüsse sind an der Rückseite zu finden. Hier wird auch deutlich, dass die Box nur an Flachbildfernsehgeräten mit HDMI-Eingang genutzt werden kann. Denn analoge Schnittstellen stehen nicht bereit. Neben dem HDMI-Ausgang sind der Tuner-Eingang sowie ein Netzwerkanschluss rückwärtig zu finden. Das Netzteil hat der Hersteller ausgelagert. Hier ist Vorsicht vor Verwechslung geboten. Denn während die meisten Re-
ceiver mit 12 Volt Versorgungsspannung betrieben werden, kommt der Trinity mit 5 Volt aus. Dies macht sich natürlich auf unserem Messgerät zur Verbrauchsermittlung bemerkbar: gerade einmal vier Watt zieht die Box im Betrieb.
Erstinstallation
Der Name des Gerätes hat es dem einen oder anderen sicherlich schon vermuten lassen, dass es sich beim TRINITY T2/C MINI um einen Kombireceiver für den DVB-T2 HD und Kabelempfang handelt. Allerdings lässt sich immer nur ein Empfangsweg nutzen. Somit muss der Nutzer vor Beginn den TV-Genusses direkt bei der Erstinstallation die Entscheidung treffen, ob via Kabel oder Antenne empfangen werden soll. Wir haben im Test beide Empfangswege mit der Box gecheckt und bei keinem irgendwelche Auffälligkeiten festgestellt. Für den weiteren Testverlauf haben wir uns aber für den digitalen Kabelempfang entschieden, da mit der Analogabschaltung in vielen Netzen diese Variante aktuell besonders gefragt ist. Neben der Empfangsart müssen auch die OSD-Sprache und das Land, in dem der Receiver genutzt wird, eingestellt werden. Abgeschlossen wird die Installation mit der Sendersuche. Dabei scannt der Receiver automatisch das komplette Frequenzband ab und sucht nach empfangbaren Signalen. Insgesamt dauert der Komplettsuchlauf rund zehn Minuten. Alle im Netz vorhandenen Kanäle – natürlich nur FTA-Sender – werden zuverlässig der Kanalliste hinzugefügt. Auch die LCN-Sortierung wird durchgeführt, sofern der Kabelnetzanbieter diese anbietet.
Alltag
Wurde eine LCN-Liste gefunden, besitzt die Box nach dem Installationsprozess eine gut sortierte Senderliste und dem TV-Empfang stehts nichts im Wege. Wird diese LCN-Liste vom Kabelnetzbetreiber nicht angeboten, muss der Nutzer selbst die Programme in die richtige Reihenfolge bringen. Dazu kann innerhalb des Hauptmenüs auf „Sender bearbeiten“gegangen werden. Im Anschluss muss die sechsstellige Pin eingegeben werden, die im Auslieferungszustand sechs Mal die Ziffer Null ist. Danach lassen sich Sender mittels der roten Farbtaste markieren und mit den Tasten des Steuerkreuzes verschieben. Leider ist weder eine Blockverschiebung möglich noch die Eingabe des gewünschten Kanalplatzes per Ziffernfeld. Wer es einfacher wünscht, kann auch eine oder mehrere Favoritenlisten anlegen und so die Kanäle individuell nach Genres oder Nutzerwünschen sortieren.
Gute Umschaltzeiten
Im TV-Betrieb überzeugt der Receiver mit zügigen Umschaltzeiten von durchschnittlich 1,5 Sekunden. Etwas in die Jahre gekommen wirkt allerdings das On-ScreenDesign der Box. Sämtliche Menüs sind in den Farben grau-gelb gehalten. Dies hat allerdings den Vorteil, dass die Navigation wegen der einfachen Grafik extrem zügig klappt. Der EPG steht einzig in der Einzelkanal-Ansicht parat. Allerdings lassen sich Timer problemlos daraus programmieren. Positiv fällt die Möglichkeit auf, sich die Timer-Liste direkt im EPG anzeigen zu lassen. Somit behält man direkt einen Überblick, welche Sendung bereits vorgemerkt wurde. Alle Timer sind ausschließlich Umschalt-Timer, da die Box eine Aufnahmefunktion auf externe Speichermedien nicht unterstützt.
Multimedia
Die USB-Schnittstelle dient keinesfalls nur als Serviceanschluss für Updates. Auch wenn auf externe Speichermedien nicht aufgezeichnet werden kann, so ist es dennoch möglich, Inhalte, die sich auf einer Festplatte oder einem USB-Stick befinden, mit dem Wwio-Gerät abzuspielen. Neben Bildern im JPEG-Format – hier lassen sich sogar ganze Diashows gestalten – und Musikdateien im MP3-Standard werden auch zahlreiche Bewegtbildformate ordnungsgemäß abgespielt. Im Test konnten wir HD-Inhalte in den Formaten TS, divx, mkv, wmv (HD) und mp4 wiedergeben. Einzig ISO-Dateien bleiben außen vor. Überzeugen kann uns auch, dass sämtliche Zusatzdienste der entsprechenden Files nutzbar sind. So kann der Ton-Kanal der Filme mit der „AUDIO“-Taste auf der Fernbedienung verändert werden.
Wiedergabequalität
Die Bildqualität weist weder im Praxistest noch am Messequipment Unregelmäßigkeiten auf. Dank der 1 080p-Unterstützung können die empfangenen Signale direkt im Receiver hochgerechnet werden und somit in optimaler Qualität dem TV-Gerät bereitgestellt werden. Die von der Testredaktion eingespielten Testschleifen wurden in guter Qualität und ohne Bildruckler bzw. Unschärfen angezeigt.
Fazit
Im Alltagsbetrieb überzeugt die kleine Wwio Trinity-Box die Testredaktion. Die Bedienung ist sehr einfach gehalten und dank schneller Umschaltzeiten und einer hohen Zuverlässigkeit ist der Receiver bestens zum Fernsehen geeignet. Wer mehr will, wird aber enttäuscht. Denn eine Multimediarakete ist die Box nicht. Einzig Bilder, Videos und MP3-Files lassen sich am USB-Anschluss abspielen. Auf Zusatzdienste wie Mediatheken, YouTube aber auch HbbTV muss verzichtet werden.