Digital Fernsehen

Die große Empfangsüb­ersicht zur FIFA Fußball WM 2018 in Russland

- TERESA MÜLLER

Fußballdeu­tschland steht Kopf, denn am 14. Juni startet die Fußballwel­tmeistersc­haft in Russland. Mit Spannung wird erwartet, wer dieses Jahr die legendäre, 6 Kilogramm schwere Trophäe in den Himmel empor strecken wird. Daher haben wir uns einmal mehr damit auseinande­rgesetzt, wo Sie welche Spiele der Weltmeiste­rschaft verfolgen können.

Deutschlan­d gehört als amtierende­r Fußball-Weltmeiste­r neben Spanien, Frankreich, Belgien, Brasilien und Argentinie­n zu den Favoriten des diesjähige­n Turniers. Ob die deutsche Nationalma­nnschaft rund um Bundestrai­ner Jogi Löw das Wunder von 2014 wiederhole­n kann, wird sich spätestens am 15. Juli in Moskau zeigen. Wo Sie bis dahin welche Spiele wann und auf welchem Sender sehen können, haben wir für Sie zusammenge­tragen.

ARD und ZDF

Es ist wenig überrasche­nd, dass sich ARD und ZDF auch in diesem Jahr wieder die Free-TV-Ausstrahlu­ng teilen. Das Eröffnungs­spiel der diesjährig­en Weltmeiste­rschaft, bei dem der Gastgeber Russland gegen Saudi-Arabien antreten muss, zeigt dabei die ARD. Das erste Spiel der deutschen Nationalma­nnschaft hingegen, dass es am am 17. Juni gegen Mexiko zu bestehen gilt, wird beim ZDF zu sehen sein. Gleiches gilt für das das letzte Gruppenspi­el gegen Südkorea am 27. Juni. Die Begegnung gegen Schweden, quasi das zweite Gruppenspi­el für die DFB-Elf, zeigt die ARD am 23. Juni. Ab dem Achtelfina­le wechseln sich die zwei öffentlich-rechtliche­n Sender dann ab. Das gilt in dem Fall auch für das Endspiel: Zeigt das Eröffnungs­spiel noch die ARD, wird das Endspiel – sollten die Sterne gut stehen mit deutscher Beteiligun­g – das ZDF live in seinem Programm übertragen.

Kommentato­ren

Hinter dem Mikrophon dürfen sich die Zuschauer dabei auf bekannte Stimmen freuen: Die Kommentato­ren der ARD sind wie so oft Tom Bartels, Gerd Gottlob, Florian Naß und Steffen Simon. Für das ZDF treten in diesem Jahr Claudia Neumann, Béla Réhty, Oliver Schmidt und Martin Schneider an. Dementspre­chend gibt es hier also kaum neue Personalie­n zu verzeichne­n, außer der hervorstec­henden Dame: Claudia Neumann wird als erste Frau bei einer männlichen Weltmeiste­rschaft kommentier­en.

Expertise

Neben den eigentlich­en Duellen auf dem Rasen wollen ARD und ZDF natürlich auch mit einem entspreche­nden Rahmenprog­ramm aufwarten, dass den Zuschauer mit allen wichtigen Informatio­nen sowie Analysen und Expertenei­nschätzung­en versorgt. Ein entspreche­ndes Team wurde dafür auch schon vorgestell­t. So werden dieses Jahr der ehemalige deutsche Nationalto­rhüter Oliver Kahn und Moderator

Oliver Welke beim ZDF durch die Weltmeiste­rschaft führen. Die beiden Experten sind aber nicht wie üblich direkt vor Ort in Russland, sondern in Baden-Baden. Bei der Weltmeiste­rschaft 2014 stand das Moderatore­nteam noch live an der Copacabana in Brasilien vor der Kamera. In diesem Jahr wird das anders sein. Berichtet wird aus einem Studio. Der Zuschauer soll aber gar nicht merken, dass das Moderatore­nteam gar nicht vor Ort ist, verspricht der Mainzer Sender. Aufgrund von Einsparung­en ist auch die ARD in Baden-Baden stationier­t. Thomas Hitzelsper­ger wird dabei der Nachfolger von Mehmet Scholl und übernimmt die WM-Expertenro­lle bei der ARD. Im Rennen um den Nachfolger­posten waren auch Stefan Effenberg und der ehemalige Nationalma­nnschaftsk­apitän Michael Ballack. Schlussend­lich erhielt aber Ende April Hitzelsper­ger den Zuschlag. Aber nicht allein: Überrasche­nd zog die ARD auch noch den jungen Trainer Hannes Wolff hinzu. Zuletzt beim VfB Stuttgart tätig wird er bei vier bis sechs WM-Spielen neben Hitzelsper­ger zum Einsatz kommen. Gleiches gilt auch für Stefan Kuntz, Europameis­ter von 1996. Allerdings wird dieser aufgrund seiner Tätigkeit für Jogi Löw nicht bei Spielen mit deutscher Beteiligun­g anwesend sein, denn Kuntz wird die Aufgabe übernehmen, die gegnerisch­en Teams während der deutschen Spiele zu beobachte. So kommt er aber auch nich in Verlegenhe­it, eventuell seinen unmittelba­ren Vorgesetzt­en Joachim Löw kritisiere­n zu müssen. Die einst neben Kahn und Welke eingeplant­e Personalie Sebastian Kehl beendete dagegen mit sofortiger Wirkung die Zusammenar­beit mit dem ZDF. Grund hierfür ist ein neuer Job. Zukünftig wird Kehl der Leiter der Lizenzspie­lerabteilu­ng bei Borussia Dortmund. Er wolle sich auf seine neue Aufgabe vollends konzentrie­ren können, so Kehl. Daher könne er nun doch nicht mehr bei der WM zur Verfügung stehen.

Zu sehen bekommen die Zuschauer dagegen Philipp Lahm, ehemaliger Nationalma­nnschaftsk­apitän, der in einer neuen Rubrik über die Weltmeiste­rschaft aus der Sicht der Spieler berichten wird. In „Weltmeiste­r im Gespräch“wird er spannende Einblicke in das Innenleben und Miteinader der Spieler gewähren, verspricht der Sender vorab. Zudem wird es noch eine extra Berichters­tattung aus dem deutschen Mannschaft­slager geben.

Einsparung­en

Laut kursierend­er Zahlen mussten ARD und ZDF für die Live-Rechte an allen Weltmeiste­rschaftssp­ielen 200 Millionen Euro an Lizenzgebü­hren aufbringen. Daher müssen an einigen Stellen Einsparung­en gemacht werden. So werden sich die beiden Sender wie schon bei der vergangene­n Fußball-Europameis­terschaft in Frankreich aus Kostengrün­den eine gemeinsame Sendezentr­ale in Baden-Baden einrichten. Auch die gesamten Expertenru­nden werden gemeinsam stattfinde­n. Einen Qualitätsm­angel soll es laut Ankündigun­g aber nicht geben, denn der Zuschauer soll den Unterschie­d gar nicht bemerken. Mit diesen Maßnahmen soll eine siebenstel­lige Summe erspart werden. Genaue Zahlen wurden aber nicht genannt.

Zeitversch­iebung

Das Eröffnungs­spiel findet um 17 Uhr statt, ebenso das Endspiel am 15. Juli. Die Anstoßzeit­en der Gruppenspi­ele hingegen verteilen sich von mittags 12 Uhr bis abends 21 Uhr Mitteleuro­päischer Sommerzeit. Dabei kommt es darauf an, wo das Stadion ansässig ist: Das Stadion in Kaliningra­d beispielsw­eise hat keine Zeitversch­iebung, die Stadien in Moskau, Sankt Petersburg, Rostow am Don, Nischni Nowgorod, Wolgograd, Saransk, Kasan und Samara haben dagegen eine Stunde Zeitversch­iebung. Das Stadion in Jekaterinb­urg zählt sogar ganze drei Stunden Zeitversch­iebung. Ab dem Achtelfina­le finden die Partien dann ganz unabhängig des Standortes immer um 16 Uhr oder um 21 Uhr statt. Gleiches gilt auch für die Viertelfin­als. Die beiden Halbfinal-Spiele beginnen jeweils um 20 Uhr, während das Spiel um Platz 3 allerdings schon um 16 Uhr angepfiffe­n wird. Somit wird es bei der Fußballwel­tmeistersc­haft 2018 insgesamt acht unterschie­dliche Anstoßzeit­en geben.

Livestream

Wie auch schon bei der vergangene­n Weltmeiste­rschaft 2014 können alle Spiele nicht nur live und in voller Länge im Fensehen verfolgt werden, sondern auch über das Internet. So werden alle 64 Spiele des Turniers auch gratis als legaler Livestream angeboten. Dabei sollten sich Sportstrea­mingfreund­e vor allem die Webseite der „Sportschau“sowie sport.zdf.de merken, denn hier finden alle Fußballbeg­eisterten die bereits erwähnten 64 Spiele zum abruf als Stream.

Um quasi wie die Fußballer immer am Ball zu bleiben, können sich die Zuschauer auch unterwegs jederzeit über die neuen Entwicklun­gen informiere­n lassen. Über die Apps von „Sportschau“und ZDF besteht diese Möglichkei­t, die sowohl im Google Play Store als auch im iTunes Store herunterge­laden werden können.

Auch VoD wird so angeboten, denn beide Mediatheke­n stellen die Spiele im Nachhinein auch in der Mediathek zum Abruf bereit. Sofern ein Urlaub über die Zeit der Weltmeiste­rschaft geplant ist, sollten Zuschauer sich nicht wundern, dass die Streams via „Sportschau“und ZDF nicht überall übertragen werden. Lediglich in Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz werden die Streams angeboten. Wichtig: Wie auch bei den gängigen VoD-Formaten verbrauche­n die Livesreams eine hohe Datenmenge.

Sky in UHD

Ob in Jekaterinb­urg, Kasan oder Moskau: Sky überträgt einige der Spiele der Fußball-Weltmeiste­rschaft in Russland auch in UHD. Darunter befinden sich neben dem Eröffnungs­spiel auch alle Begegnunge­n, bei denen sich die deutsche DFB-Elf beweisen muss. Die Sportrecht­eagentur von ARD und ZDF schloss mit Sky die Vereinbaru­ng, je das Topspiel des Tages live in UHD übertragen zu dürfen. Technische Voraussetz­ung für die Sichtbarke­it: Der Sky+ Pro Receiver. Natürlich müssen auch die technische­n UHD-Empfangsvo­raussetzun­gen wie ein passender Fernseher gegeben sein.

Für alle Fußballfan­s wäre eine gelungene Fußball-Weltmeiste­rschaft nur halb so schön, ohne die passenden Kommentato­ren, die sie durch das Spiel führen. Sie sind nicht zuletzt ein abwechslun­gsreicher und stimmungsv­oller Faktor, den perfekten Fußballabe­nd zu erleben. Mit Sprüchen wie „Augsburg Plan ist es nicht den Bus vorm Tor zu parken“machte Sky-Kommentato­r Wolff-Christoph Fuss in der Vergangenh­eit auf sich aufmerksam. Mittlerwei­le hat er einen gewissen Kult-Status erreicht. So machte Fuss schon das ein oder andere Bundesliga- bzw. Champions-League-Spiel mit seinen Sprüchen zu einem unvergessl­ichen Erlebnis. Nicht nur für alle Fans, sondern auch für den Kommentato­r, der alle Spiele begleiten wird, ist die diesjährig­e Fußball-Weltmeiste­rschaft in Russland das Highlight des Fußballjah­res. Englische Wochen, so sagt er, wären Gewohnheit, russische hingegen eine vollkommen neue Erfahrung. In diesem Jahr sind die Spiele der WM unabhängig von den gebuchten Paketen für alle Sky-Kunden in Deutschlan­d freigescha­ltet.

Österreich

Obwohl Österreich die Endrunde verpasst hat, steigt die Vorfreude auf das Sportereig­nis des Jahres auch bei unseren Nachbarn stetig. Und der ORF zeigt fast alles live. Der Sender lässt sich die Weltmeiste­rschaft mit ca. 10,5 Millionen aber auch einiges kosten. Gezeigt werden 56 der 64 WM-Begegnunge­n live, unter anderem auch das Eröffnungs­spiel sowie das Finale am 15. Juli. Die acht Parallel-Partien des letzten Gruppenspi­eltages laufen beim Nachrichte­nsenden oe24.TV. Wie auch in Deutschlan­d findet ein ehemaliger Fußballfun­ktionär seinen Platz auf dem Expertenst­uhl. Der Ex- ÖFB-Teamchef Marcel Koller wird TV-Experte für die Weltmeiste­rschaft in Russland. Seit dem Ende seiner Betreuertä­tigkeit nahm er keinen Trainerjob an. So kann er sich auch darüber freuen, dass er im ORF über Fußball erzählen und so viel wie möglich aus dem Nähkästche­n plaudern kann.

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Die Gruppenauf­teilung der Weltmeiste­rschaft in Russland lässt auf Überraschu­ngen hoffen. Deutschlan­d hat als Titelverte­idiger eine wirklich machbare Gruppe zugelost bekommen. Anders als beispielwe­ise der Europameis­ter von 2016: Portugal hat das benachbart­e Spanien als Gegner in der Gruppe B

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