Telestar Diginova 23 CI+ vereint Satellitenempfang und DVB-T2 HD
Wie möchten Sie Ihr TV-Signal empfangen? Kostengünstig über Satellit, per terrestrischen Digitalfernsehen oder vielleicht doch bequem über Kabel? Eine Frage, die Sie sich beim neuen Diginova 23 CI+ nicht zu stellen brauchen, denn der clevere Digitalreceiv
Interessante Innovationen und neue Produkte sind in letzter Zeit wahrlich etwas rar geworden. Das haben sich wohl auch die Entwickler von Telestar gedacht, als diese den Telestar Diginova 23 CI+ entwickelt haben. Mit Stolz verweist der Hersteller auch darauf, dass die Software des Gerätes vollständig in Deutschland entwickelt wurde – beileibe keine Selbstverständlichkeit heutzutage. Mit etwas über 120 Euro Kaufpreis ist der Receiver zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen, hat für diesen Preis aber einiges zu bieten. So erlaubt der eingebaute Triple-Tuner den Empfang von Satellitenfernsehen, Digitalfernsehen über Antenne via DVB-T2 und sogar Kabelfernsehen. Hier beherrscht der Diginova 23 CI+ sogar DVB-C2. In der Praxis ist das zwar kein Kaufargument, da in Deutschland kein Kabelanbieter auf diesen Standard setzt, aber zum Glück ist der Receiver auch abwärtskompatibel und empfängt natürlich auch Kabelfernsehen im Standard DVB-C.
Ausstattung
Der Tuner selber verfügt allerdings nur über einen kombinierten Eingang für DVB-T2 und DVB-C2. Demnach muss sich der Nutzer entscheiden, ob er Signale via Antenne oder Kabel empfangen möchte. Parallel dazu ist natürlich immer der Empfang von Satellitenfernsehen möglich. Weiterhin findet sich auf der Rückseite neben den üblichen Digitalausgängen auch ein CI-Einschub. Dieser ermöglicht die Nutzung von Entschlüsselungsmodulen für alle drei Empfangswege. Also insbesondere die CI-Plus-Module der diversen Kabelnetzbetreiber, von Sky, HD Plus und natürlich auch Freenet TV. Auch analoge FBAS-Signale lassen sich ausspielen. Da diese aber
an einer 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse anliegen und ein Adapter nicht beiliegt, muss das entsprechende Anschlusskabel bei Bedarf hinzugekauft werden. Schließlich findet sich noch eine Netzwerkbuchse auf der Rückseite. Das 12-Volt-Netzteil ist extern ausgeführt, was auch einen mobilen Betrieb zum Beispiel an einer Autobatterie ermöglicht. Auf der Frontseite sind auf den ersten Blick nur ein vierstelliges Display aus grünen LED-Elementen aber keine Bedienelemente zu sehen. Erst mit ein wenig Kraftaufwand lässt sich die Front herunterklappen. Dann kommen noch ein Steuerkreuz, eine OK-Taste und ein Standby-Knopf zur Bedienung ohne Fernbedienung zum Vorschein. Das ist praktisch, so lassen sich vor allem Radiosender schnell auch mal ohne Signalgeber umschalten.
Installation
Die Erstinstallation ist schnell erledigt. Unter anderem kann hier entschieden werden, ob neben dem Satellitenempfang parallel (oder ausschließlich) über Antenne oder Kabel empfangen werden soll. Im Falle des Direktempfangs über Satellit kann alternativ zu einem Suchlauf auch die Astra-LCN-Liste, die Sendersortierung von Sky Deutschland oder eine herstellereigene Kanalliste installiert werden. Wir entscheiden uns für den Parallelempfang von Satellit und Antennenfernsehen. Im zweiten Fall wird vom Gerät ein kompletter Suchlauf durchgeführt und die gefundenen Sender an das Ende der Kanalliste angefügt. Positiv überrascht waren wir beim automatischen Suchlauf über Satellit. Dieser ging nämlich ausgesprochen schnell und war schon nach knapp fünf Minuten komplett beendet,
Im Betrieb
Lobenswert ist die praktische Auswahl der vorsortierten Kanallisten, die ein späteres Umsortieren erübrigen. Selbstverständlich lassen sich daneben aber trotzdem Favoritenliste nach eigenen Vorstellungen befüllen. Vier solcher Favoritenlisten stehen hierzu zur Verfügung. Die eigentliche Hauptkanalliste lässt sich hingegen nur in gewissem Umfang ändern. So können hier Kanäle lediglich gelöscht oder die Namen geändert werden, ein Umsortieren ist hingegen nicht möglich. Die im automatischen Suchlauf gefundenen terrestrischen Sender werden übrigens an das Ende der Liste gehangen und mit einem speziellen Symbol gekennzeichnet, damit eine Unterscheidung von Satellitenprogrammen und DVB-T2-Sendern möglich wird.
Beim Satellitenempfang unterstützt der Telestar übrigens neben dem Direktempfang auch DiSEqC 1.0 sowie Unicable und JESS. Auch die Technisat Multytenne wird vom Receiver unterstützt. Drehanlagen oder mehr als vier Satelliten über DiSEqC 1.1 werden hingegen nicht unterstützt. In der Praxis stört das aber kaum, da der Diginova 23 CI+ wohl eher für „normales“Fernsehen und nicht für DXer konzipiert wurde. Insgesamt wirkt die grafische Bedienoberfläche angenehm frisch und die Bedienung des Gerätes ist selbsterklärend. So mussten wir während des Tests nicht ein einziges Mal die Bedienungsanleitung in die Hand nehmen.
Weitere Funktionen
Der EPG des Digitalreceivers ist ebenfalls informativ. Hier hat der Nutzer gleich 12 Sender auf einmal im Blick. Eine Einzelkanalansicht gibt es auf Knopfdruck ebenfalls. Selbstverständlich lassen sich auch Details zur Sendung aufrufen und Aufnahmen programmieren, sofern ein externer Datenträger am Gerät angeschlossen ist. Auch klassischen Videotext gibt es und eine Untertitelanzeige ist auf Wunsch ebenfalls möglich.
Pay-TV-Empfang
Neben dem Empfang von unverschlüsselten Sendern kann der Receiver auch PayTV entschlüsseln. Erforderlich ist hierzu ein entsprechendes CI-Plus-Modul des jeweiligen Anbieters. Erfolgreich getestet haben wir ein HD-Plus-Modul, ein Entschlüsselungsmodul von Sky und ein Freenet-Modul. Letzteres stellte sich als besonders interessant heraus, da mit diesem Modul wahlweise terrestrische Privatsender oder die entsprechenden Gegenstücke über Satellit entschlüsselt werden können. Zwar muss sich der Nutzer entscheiden, ob das Modul via Satellit oder Antenne entschlüsseln soll, der Wechsel der Empfangswege ist aber über die Webseite von Freenet TV quasi in Echtzeit möglich. So konnten wir mit dem Modul erfolgreich die hochauflösenden Privatsender über beide Signalwege empfangen.
PVR-Funktionen
Der Receiver erlaubt auch die Nutzung von Aufnahmefunktionen und Timeshift.
Voraussetzung hierfür ist natürlich der Anschluss eines externen Datenträgers über die rückseitig angebrachte USB-Buchse. Allerdings hat Telestar die Timeshift-Funktion unserer Meinung nach etwas unglücklich gestaltet. Verantwortlich zum Start ist die Pause/Play-Taste. Hier muss zunächst festgelegt werden, wie lange die Aufnahme laufen soll. Anschließend zeichnet der Receiver das Programm wie eine normale Aufnahme auf und der Nutzer kann die Wiedergabe beliebig stoppen und später fortsetzen. Kleiner Nachteil: Auf diesem Wege erfolgt dann tatsächlich eine dauerhaft gespeicherte Aufnahme. Da diese in der Regel natürlich nicht benötigt wird, sollte sie im Anschluss dann wieder manuell gelöscht werden. Das ist natürlich alles etwas umständlich und auch ungewöhnlich. Andere Receiver setzen Timeshift nämlich deutlich komfortabler um. Einschränkungen bei der Aufnahme sind in Verbindung mit CI-Plus-Modulen möglich. So kann bei Sky grundsätzlich nicht aufgezeichnet werden. In Verbindung mit dem Modul von HD Plus und Freenet TV ist die Aufnahme bei den Sendern der RTL-Gruppe gesperrt. Wenn eine Aufnahme läuft, ist der Kanalwechsel dank Single-Tuner nur auf dem betreffenden Transponder möglich. Uneingeschränkt kann parallel dazu ein Sender über einen anderen Empfangsweg (zum Beispiel DVB-T2) wiedergegeben werden. Starteten wir allerdings eine Aufnahme über DVB-T2, war komischerweise ein Wechsel auf einen Satellitensender nicht mehr möglich. Der Receiver verweigerte dies mit dem Hinweis „Nicht möglich während einer Aufnahme“. Normalerweise sollte das aber auch laut Handbuch funktionieren.
Hybridfunktionen
Ist ein Netzwerkkabel angeschlossen, können mit dem Receiver auch Hybridfunktionen genutzt werden. Besonders umfangreich sind die Möglichkeiten hier allerdings nicht. Immerhin können tausende Internetradios mit dem Receiver angewählt und abgespielt werden. Das funktionierte im Test sehr gut und ist natürlich auch eine durchaus interessante Funktion des Receivers. Damit der Nutzer hier die Übersicht über die zahlreichen Sender behält, lassen sich diese schon nach drei Kategorien – nämlich Best of, Länder oder Musikrichtungen sortieren. Damit ist der gewünschte Sender schnell gefunden und kann abgespielt werden. Etwas schlicht fanden wir hier das OSD im Vergleich zum TV-Betrieb. Gewünscht hätten wir uns hier noch die Anzeige des Senderlogos, wie wir dies von den gängigen Digitalradios gewohnt sind. Sofern der Router es unterstützt, können auch verpasste Anrufe auf dem Display angezeigt werden. Weitere Netzwerkfunktionen gibt es nicht. Offensichtlich gibt es auch keinen Mediaplayer. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Diginova 23 CI+ zwar selbst angefertigte Aufnahmen abspielen kann, nicht aber bereits vorhandene Filme, Musikstücke oder Bilder. Auch das ist für einen so ausgestatteten Receiver eigentlich sehr ungewöhnlich. Aber tatsächlich bestätigte auch Telestar selber auf Nachfrage, dass es beim Diginova keine Wiedergabefunktion für fremde Medien gibt.
Fazit
Der Diginova 23 CI+ überzeugte mit seinen Funktionen in der Testredaktion. Sehr praktisch ist hier vor allem der Triple-Tuner mit seinen erweiterten Möglichkeiten bei den Empfangswegen. Dank CI-Plus-Einschub lässt sich der kleine Digitalreceiver auch mühelos in Verbindung mit Pay-TVSendern nutzen, was ebenfalls ein positiver Effekt des Gerätes ist. Vermisst haben wir aber einen Mediaplaye und etwas umfangreichere Netzwerkfunktionen.