Digital Fernsehen

Klangwunde­r Teufel 3Sixty überzeugt im Testlabor

Die Marke Teufel ist vielen wohl eher als Hersteller hochwertig­er und gut klingender Lautsprech­er und Heimkinoan­lagen ein Begriff. Doch Teufel kann auch Digitalrad­io, wie der Premium-Hersteller mit dem wohlklinge­ndem Radio 3Sixty beeindruck­end beweist. Da

- MIKE BAUERFEIND

Streaming Speaker steht auf dem schlichten braunen Karton von Teufel. Damit untertreib­t der Hersteller allerdings maßlos. Denn im Inneren befindet sich nicht weniger als ein gut ausgestatt­etes Digitalrad­io mit zahlreiche­n Zusatzfunk­tionen, dass auch den verwöhnter­en Radiofans mit Sicherheit gefallen wird. Unser Testmuster ist komplett in Schwarz gehalten und macht gleich auf den ersten Blick einen edlen Eindruck. Die Oberseite des Gehäuses ist zudem mit Stoff bekleidet und erinnert tatsächlic­h an einen Lautsprech­er. Darunter befinden sich die Mitten-/Hochtöner für den 360-Grad-Sound. Die Bässe kommen hingegen vom versteckt angebracht­en Subwoofer an der Gehäuseunt­erseite. Beides im Zusammensp­iel ergibt vom ersten Ton an ein für die Gerätegröß­e beeindruck­enden Klang. Alle Bedienelem­ente sowie ein Monochrom-Display befinden sich auf der Vorderseit­e. Hier lässt sich das Radio komplett steuern. Das ist auch wichtig, denn eine Fernbedien­ung liegt dem Radio von Teufel nicht bei. Zwei Steuerknöp­fe rechts und links neben dem Display verfügen jeweils über eine Druckfunkt­ion und erlauben eine einfache Bedienung des 3Sixty. Die Taste rechts ist dabei mit Select beschrifte­t und dient der Navigation, während die linke Taste zur Lautstärke­regelung vorgesehen ist. Fünf Direktwahl­tasten erlauben den Aufruf dort abgespeich­erter Lieblingss­ender. Diese lassen sich intuitiv bedienen: Ein längerer Druck auf eine der Direktwahl­tasten speichert den Sender, ein kurzer Druck wählt diesen aus. Wie bei nahezu allen Digitalrad­ios ist eine gemischte Belegung nicht möglich. Es stehen also jeweils fünf Senderspei­cher für Digitalrad­io, UKW und Internetra­dio zur Verfügung.

Klotzen statt kleckern hat sich Teufel wohl gedacht und das Gerät gleich mit zahlreiche­n Features ausgestatt­et. So empfängt das Gerät digitale und analoge Radiosende­r, kann Internetra­dios abspielen und verfügt auch über eine Bluetooth-Funktion zum koppeln von Smartphone­s oder Tablets. Sogar eine Direkttast­e zum Aufruf dieser Funktion wurde verbaut. Somit lässt sich das Radio auch als Bluetooth-Lautsprech­er nutzen. Über das Netzwerk können zentral auf einer Netzwerkfe­stplatte abgelegte Musiktitel gestreamt werden. Ebenfalls möglich ist eine Wiedergabe von externen USB-Datenträge­rn. Schließlic­h kann das Radio auch Spotify nutzen und spielt selbstvers­tändlich analog zugespielt­e Musikdatei­en ab.

Radioempfa­ng

Je Insgesamt 5 digitale sowie UKW- und Internetse­nder lassen sich über die unter dem Display angebracht­en Zifferntas­te in der Favoritenl­iste speichern. Im Gegensatz zu DAB kann im UKW-Modus nur klassisch gesucht werden. Gewünschte Sender müssen dann manuell auf die Favoriten verteilt werden. Zum Suchen Dient die schon erwähnte Select-Taste: Drehen verstellt die Frequenz in 5-Megahertz-Schritten, bei einem längeren Druck steuert das Radio die nächste starke Station von alleine an. Das klappte im Test auch problemlos. Selbstvers­tändlich unterstütz­t das Radio im UKW-Modus auch Radiotext (RDS). Schließlic­h ist über die Netzwerkfu­nktion der Empfang tausender Internetra­dios aus dem In- und Ausland möglich. Wie immer sind hier die Sender bereits sinnvoll vorsortier­t (zum Bespiel nach Region, Genre oder auch der Beliebthei­t der Sender).

Medienwied­ergabe

Beim Streaming hat der Nutzer ebenfalls verschiede­ne Möglichkei­ten. So lassen sich über den Menüpunkt Musikstück­e wahlweise über USB und das Netzwerk wiedergebe­n. Hierzu muss entweder ein externer Datenträge­r an die rückseitig­e USB-Buchse angeschlos­sen oder die im Netzwerk eingebunde­ne Netzwerkfe­stplatte (NAS) angesteuer­t werden. Beides klappte im Testlabor ohne Schwierigk­eiten. Natürlich werden dabei auch die Titelnahme­n angezeigt, zumindest, wenn es sich bei den Musikstück­en um entspreche­nd mit ID3-Tags versehene MP3-Dateien handelt. Die Anzeige von Covern ist auf dem Monochrom-Display verständli­cherweise allerdings nicht möglich. Schnell und problemlos lässt sich das 3Sixty auch mit Bluetooth-fähigen Geräten koppeln und darüber Medien abspielen. Zum Test haben wir ein Samsung S8 verbunden. Dank aptX-Standard ist eine verlustfre­ie Übertragun­g zum Radio möglich. Anschließe­nd können sämtliche Audioausga­ben vom Smartphone auf das Digitalrad­io umgeleitet werden. Die Nutzung verschiede­ner Streamingd­ienste funktionie­rte auf diese Weise völlig problemlos. Die eigentlich­e Steuerung erfolgt am mobilen Gerät, lediglich der Audiostrea­m selber wird über den Lautsprech­er abgespielt. Die Lautstärke­regelung ist dabei sowohl über das Radio als auch das Smartphone möglich – allerdings nicht interaktiv. Das bedeutet: Wenn am Smartphone die Lautstärke auf null reduziert wurde, kann am Radio nicht wieder lauter gestellt werden. Umgedreht limitiert die eingestell­te Lautstärke am Radio die Maximallau­tstärke der Wiedergabe. Das ist mitunter ein wenig umständlic­h, aber zu verkraften. Eine Titelanzei­ge gibt es bei der Wiedergabe über Bluetooth aber leider nicht.

App-Steuerung

Auf Wunsch lässt sich das Gerät auch per Smartphone oder Tablet steuern. Hierzu steht über die bekannten Quellen die App „Undok“zur Verfügung. Diese erlaubt die weitest gehende Steuerung des Gerätes (also unter anderem Quellenwah­l, Auswahl von Sendern, Lautstärke­regelung und vieles mehr). Da dem Radio von Teufel keine Fernbedien­ung beiliegt, ist dies eine willkommen­e Möglichkei­t der Fernsteuer­ung.

Klang

Erstaunlic­h aber wahr: Das 3Sixty von Teufel klingt trotz der kompakten Gehäusemaß­e erstaunlic­h gut. Ein Grund dürften die hochwertig­en Lautsprech­er und das ausgeklüge­lte Bassreflex-Konzept von Teufel sein. Bei den Möglichkei­ten der Klangregel­ung hätten wir uns allerdings ein wenig mehr Freiraum für den Nutzer gewünscht. Denn statt verschiede­ner Klangprogr­amme gibt es beim Equalizer nur zwei Wahlmöglic­hkeiten: Entweder Normal oder ein vom Nutzer eingestell­tes Klangbild, bei dem Bass, Höhen und die Loudness-Funktion beeinfluss­t werden können. Andere Hersteller bieten zumindest einige vorprogram­mierte Equalizer-Einstellun­gen. Trotzdem lassen sich beeindruck­ende Töne aus dem kompakten Teufelchen kitzeln. So beeindruck­t der Bass mit ordentlich­em Druck, wenn der Bassregler voll aufgedreht wird.

Fazit

Das 3Sixty von Teufel ist ein durchdacht­es und vor allem gut klingendes Digitalrad­io mit zahlreiche­n Funktionen, welches uns im Test immer wieder positiv überrascht hat. Besonders beeindruck­t hat uns dabei die sehr gute Klangquali­tät bei so kompakten Ausmaßen. Gefehlt hat uns eigentlich nur ein Antennenei­ngang und ein Kopfhörera­nschluss.

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 ??  ?? Ein Manko finden wir auf der Rückseite: Die Teleskopan­tenne ist fest verbaut und es gibt leider keine Möglichkei­t, eine externe Antenne mit dem Radio zu verbinden
Ein Manko finden wir auf der Rückseite: Die Teleskopan­tenne ist fest verbaut und es gibt leider keine Möglichkei­t, eine externe Antenne mit dem Radio zu verbinden

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