Klangwunder Teufel 3Sixty überzeugt im Testlabor
Die Marke Teufel ist vielen wohl eher als Hersteller hochwertiger und gut klingender Lautsprecher und Heimkinoanlagen ein Begriff. Doch Teufel kann auch Digitalradio, wie der Premium-Hersteller mit dem wohlklingendem Radio 3Sixty beeindruckend beweist. Da
Streaming Speaker steht auf dem schlichten braunen Karton von Teufel. Damit untertreibt der Hersteller allerdings maßlos. Denn im Inneren befindet sich nicht weniger als ein gut ausgestattetes Digitalradio mit zahlreichen Zusatzfunktionen, dass auch den verwöhnteren Radiofans mit Sicherheit gefallen wird. Unser Testmuster ist komplett in Schwarz gehalten und macht gleich auf den ersten Blick einen edlen Eindruck. Die Oberseite des Gehäuses ist zudem mit Stoff bekleidet und erinnert tatsächlich an einen Lautsprecher. Darunter befinden sich die Mitten-/Hochtöner für den 360-Grad-Sound. Die Bässe kommen hingegen vom versteckt angebrachten Subwoofer an der Gehäuseunterseite. Beides im Zusammenspiel ergibt vom ersten Ton an ein für die Gerätegröße beeindruckenden Klang. Alle Bedienelemente sowie ein Monochrom-Display befinden sich auf der Vorderseite. Hier lässt sich das Radio komplett steuern. Das ist auch wichtig, denn eine Fernbedienung liegt dem Radio von Teufel nicht bei. Zwei Steuerknöpfe rechts und links neben dem Display verfügen jeweils über eine Druckfunktion und erlauben eine einfache Bedienung des 3Sixty. Die Taste rechts ist dabei mit Select beschriftet und dient der Navigation, während die linke Taste zur Lautstärkeregelung vorgesehen ist. Fünf Direktwahltasten erlauben den Aufruf dort abgespeicherter Lieblingssender. Diese lassen sich intuitiv bedienen: Ein längerer Druck auf eine der Direktwahltasten speichert den Sender, ein kurzer Druck wählt diesen aus. Wie bei nahezu allen Digitalradios ist eine gemischte Belegung nicht möglich. Es stehen also jeweils fünf Senderspeicher für Digitalradio, UKW und Internetradio zur Verfügung.
Klotzen statt kleckern hat sich Teufel wohl gedacht und das Gerät gleich mit zahlreichen Features ausgestattet. So empfängt das Gerät digitale und analoge Radiosender, kann Internetradios abspielen und verfügt auch über eine Bluetooth-Funktion zum koppeln von Smartphones oder Tablets. Sogar eine Direkttaste zum Aufruf dieser Funktion wurde verbaut. Somit lässt sich das Radio auch als Bluetooth-Lautsprecher nutzen. Über das Netzwerk können zentral auf einer Netzwerkfestplatte abgelegte Musiktitel gestreamt werden. Ebenfalls möglich ist eine Wiedergabe von externen USB-Datenträgern. Schließlich kann das Radio auch Spotify nutzen und spielt selbstverständlich analog zugespielte Musikdateien ab.
Radioempfang
Je Insgesamt 5 digitale sowie UKW- und Internetsender lassen sich über die unter dem Display angebrachten Zifferntaste in der Favoritenliste speichern. Im Gegensatz zu DAB kann im UKW-Modus nur klassisch gesucht werden. Gewünschte Sender müssen dann manuell auf die Favoriten verteilt werden. Zum Suchen Dient die schon erwähnte Select-Taste: Drehen verstellt die Frequenz in 5-Megahertz-Schritten, bei einem längeren Druck steuert das Radio die nächste starke Station von alleine an. Das klappte im Test auch problemlos. Selbstverständlich unterstützt das Radio im UKW-Modus auch Radiotext (RDS). Schließlich ist über die Netzwerkfunktion der Empfang tausender Internetradios aus dem In- und Ausland möglich. Wie immer sind hier die Sender bereits sinnvoll vorsortiert (zum Bespiel nach Region, Genre oder auch der Beliebtheit der Sender).
Medienwiedergabe
Beim Streaming hat der Nutzer ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. So lassen sich über den Menüpunkt Musikstücke wahlweise über USB und das Netzwerk wiedergeben. Hierzu muss entweder ein externer Datenträger an die rückseitige USB-Buchse angeschlossen oder die im Netzwerk eingebundene Netzwerkfestplatte (NAS) angesteuert werden. Beides klappte im Testlabor ohne Schwierigkeiten. Natürlich werden dabei auch die Titelnahmen angezeigt, zumindest, wenn es sich bei den Musikstücken um entsprechend mit ID3-Tags versehene MP3-Dateien handelt. Die Anzeige von Covern ist auf dem Monochrom-Display verständlicherweise allerdings nicht möglich. Schnell und problemlos lässt sich das 3Sixty auch mit Bluetooth-fähigen Geräten koppeln und darüber Medien abspielen. Zum Test haben wir ein Samsung S8 verbunden. Dank aptX-Standard ist eine verlustfreie Übertragung zum Radio möglich. Anschließend können sämtliche Audioausgaben vom Smartphone auf das Digitalradio umgeleitet werden. Die Nutzung verschiedener Streamingdienste funktionierte auf diese Weise völlig problemlos. Die eigentliche Steuerung erfolgt am mobilen Gerät, lediglich der Audiostream selber wird über den Lautsprecher abgespielt. Die Lautstärkeregelung ist dabei sowohl über das Radio als auch das Smartphone möglich – allerdings nicht interaktiv. Das bedeutet: Wenn am Smartphone die Lautstärke auf null reduziert wurde, kann am Radio nicht wieder lauter gestellt werden. Umgedreht limitiert die eingestellte Lautstärke am Radio die Maximallautstärke der Wiedergabe. Das ist mitunter ein wenig umständlich, aber zu verkraften. Eine Titelanzeige gibt es bei der Wiedergabe über Bluetooth aber leider nicht.
App-Steuerung
Auf Wunsch lässt sich das Gerät auch per Smartphone oder Tablet steuern. Hierzu steht über die bekannten Quellen die App „Undok“zur Verfügung. Diese erlaubt die weitest gehende Steuerung des Gerätes (also unter anderem Quellenwahl, Auswahl von Sendern, Lautstärkeregelung und vieles mehr). Da dem Radio von Teufel keine Fernbedienung beiliegt, ist dies eine willkommene Möglichkeit der Fernsteuerung.
Klang
Erstaunlich aber wahr: Das 3Sixty von Teufel klingt trotz der kompakten Gehäusemaße erstaunlich gut. Ein Grund dürften die hochwertigen Lautsprecher und das ausgeklügelte Bassreflex-Konzept von Teufel sein. Bei den Möglichkeiten der Klangregelung hätten wir uns allerdings ein wenig mehr Freiraum für den Nutzer gewünscht. Denn statt verschiedener Klangprogramme gibt es beim Equalizer nur zwei Wahlmöglichkeiten: Entweder Normal oder ein vom Nutzer eingestelltes Klangbild, bei dem Bass, Höhen und die Loudness-Funktion beeinflusst werden können. Andere Hersteller bieten zumindest einige vorprogrammierte Equalizer-Einstellungen. Trotzdem lassen sich beeindruckende Töne aus dem kompakten Teufelchen kitzeln. So beeindruckt der Bass mit ordentlichem Druck, wenn der Bassregler voll aufgedreht wird.
Fazit
Das 3Sixty von Teufel ist ein durchdachtes und vor allem gut klingendes Digitalradio mit zahlreichen Funktionen, welches uns im Test immer wieder positiv überrascht hat. Besonders beeindruckt hat uns dabei die sehr gute Klangqualität bei so kompakten Ausmaßen. Gefehlt hat uns eigentlich nur ein Antenneneingang und ein Kopfhöreranschluss.