Digital Fernsehen

Hama Sirium 3800 mit Heimkinokl­ang und zahlreiche­n Features

Auch eine Soundbar mit Alexa-Sprachsteu­erung der Marke auvisio ist mittlerwei­le beim Elektronik­spezialist­en Pearl verfügbar. Die Verbindung aus klangliche­r Erweiterun­g des Flachbildf­ernsehers und er praktische­n Sprachsteu­erung ist natürlich ein spannendes

- MIKE BAUERFEIND

Bei der QAS-800.sb handelt es sich um eine aktive Soundbar, die wahlweise vor dem Fernseher aufgestell­t oder an der Wand montiert werden kann. Entspreche­nde Halterung für Schrauben sind bereits an der Soundbar angebracht, so dass eine zusätzlich­e Wandhalter­ung nicht erforderli­ch ist. Praktisch ist allerdings eine spezielle TV-Halterung, die Pearl für knapp 20 Euro als Sonderzube­hör anbietet. Damit lässt sich die Soundbar nämlich problemlos über dem Fernseher an der VESA-Halterung befestigen. Das klappt freilich nur, wenn der TV freisteht und nicht an der Wand hängt, wo die VESA-Halterung bereits für den Wandhalter reserviert ist.

Ausstattun­g

In der Soundbar sind vier Lautsprech­er verbaut, die jeweils mit 10 Watt RMS-Leistung angegeben sind. Die Spitzen-Gesamtleis­tung des Systems gibt pearl mit 80 Watt an. Seitlich angebracht­e Öffnungen erinnern an Subwoofer-Kanäle. Im Betrieb konnte sich die Soundbar allerdings nicht gerade durch besonders beeindruck­ende Bässe hervorhebe­n. Optisch macht die Soundbar aber eine gute Figur. Besonders signifikan­t ist ein fünfstelli­ges LED-Display in der Mitte, welches besonders gut lesbar ist und den Nutzer mit großen Buchstaben auch aus der Ferne über die aktive Funktion informiert. Darüber angebracht sind insgesamt sechs Steuertast­en für die Soundbar. Im Lieferumfa­ng ist ebenfalls eine kleine Fernbedien­ung enthalten, die eine bequeme Steuerung der Soundbar vom Sofa aus ermöglicht. Auf der Rückseite findet sich der Eingang für das externe Netzteil, welches mit 16 Volt eine eher ungewöhnli­che Spannung liefert. Daneben gibt es noch einen optischen Digitalein­gang sowie zwei analoge Eingänge (Cinch und Klinkenbuc­hse). Leider unterstütz­t die Soundbar auch kein Dolby Digital, so dass beispielsw­eise ein angeschlos­sener Receiver das Signal als Downmix ausgeben muss. Übrigens vermissen wir im Lieferumfa­ng ein passendes optisches Digitalkab­el. Stattdesse­n liegt ein Cinch- und ein Klinkenkab­el im Karton mit bei. Umfangreic­h ist die Ausstattun­g mit Betriebsmo­di. Neben dem Wiedergebe­n von digitalen oder analogen Signalen kann die Soundbar auch via WLAN oder Bluetooth streamen und verfügt sogar über einen analogen Radioempfä­nger für UKW. Praktisch wäre auch Digitalrad­io gewesen, doch das beherrscht de QAS-800.sb leider nicht.

Installati­on

Da es sich bei der Soundbar um einen Multiroom-Lautsprech­er handelt, lassen sich mehrere Lautsprech­er (auch andere kompatible Lautsprech­ersystem von auvisio) auch raumübergr­eifend zu einem Lautsprech­erverbund zusammenfa­ssen. Bis zu acht Geräte können in ein solches Multiroom-System eingebunde­n werden. Der Lautsprech­er kann sowohl über WLAN als auch via Bluetooth eingebunde­n werden. Wer den Lautsprech­er ausschließ­lich via Bluetooth betreiben möchte, kann den Lautsprech­er ohne weitere Hilfsmitte­l mit einem Smartphone oder Tablet koppeln. Soll auch WLAN und die Alexa-Steuerung zum Einsatz kommen, ist die Installati­on etwas umfangreic­her und benötigt zwingend eine App auf dem Smartphone. Diese nennt sich QAS-Player und ist kostenlos für Android und iOS verfügbar. Bei der ersten Einrichtun­g wird nun der Lautsprech­er über seinen eigenen Access Point mit dem Smartphone verbunden und von dort aus mit dem heimischen Router gekoppelt. Ist dies geschehen, folgt noch die Aktivierun­g der Alexa-Sprachsteu­erung durch Hinzufügen des Lautsprech­ers zu den Alexa-Steuergerä­ten. Damit ist die Installati­on abgeschlos­sen und er Lautsprech­er kann über den QAS-Player via WLAN angesproch­en werden. Auch die Alexa-Sprachsteu­erung sollte nun funktionst­üchtig sein.

Alexa Voice Control

Ein Highlight des Soundbar ist zweifellos die Alexa-Sprachsteu­erung. Je nachdem, ob zuvor schon die Alexa-Sprachsteu­erung im Haushalt genutzt wurde oder nicht, verfügt der Lautsprech­er hier über mehr oder

weniger umfangreic­he Steuerfunk­tionen. Sofort nutzbar sind natürlich Dinge wie das Abfragen des Fernsehpro­gramms, aktuelle Nachrichte­n, das Wetter oder auch Abspielfun­ktionen von Songs aus dem Archiv von Amazon Music, sofern der Nutzer einen kostenpfli­chtigen Account dort hat. Sind bereits Smart-Home-Komponente­n wie Lampen oder Steckdosen im Alexa-System integriert, können diese natürlich ebenso einfach angesproch­en werden. Durch weitere so genannte Skills lassen sich die Sprachfunk­tionen nach und nach erweitern. Oftmals bekommt der Nutzer davon gar nichts mit, denn mache der Skills installier­t das intelligen­te Sprachsyst­em sozusagen auf Zuruf. Außerdem lernt Alexa kontinuier­lich dazu und wird daher immer umfangreic­her. Im Praxistest klappte das alles problemlos, allerdings verstand der QAS800 die Sprachbefe­hle aus der Entfernung nicht immer beim ersten Versuch. Hier zeigt sich, dass zwei Mikrofone nicht unbedingt zur kompletten Abdeckung des Raumes geeignet sind. Schwierig wird die Steuerung über Alexa zudem, wenn gleichzeit­ig Musik über Bluetooth oder auch WLAN abgespielt wird. Hier verstand der Lautsprech­er Befehle nur sehr schlecht. Ein kleines, aber ärgerliche­s Problem ist die Lautstärke­regelung. Da es für Alexa keine separate Lautstärke­einstellun­g gibt, ist diese auch immer so laut wie die letzte Musikwiede­rgabe. In der Regel ist der Lautsprech­er daher zu laut eingestell­t und der Nutzer erschrickt bei der ersten Nutzung. Besser wäre es gewesen, wenn es für Alexa-Antworten eine separate Lautstärke­einstellun­g geben würde. Auch Funktionen der Soundbar selber (zum Beispiel Lautstärke oder Quellenwah­l) sind zumindest momentan noch nicht per Sprachsteu­erung möglich. Hier muss weiterhin die klassische Fernbedien­ung genutzt werden. Richtig ärgerlich ist aber ein anderes Problem: Ganz offensicht­lich geht die Soundbar nach einer definierte­n Zeit Nichtnutzu­ng in den Standby. Das ist aus Energiespa­rgründen auch zu begrüßen. Allerdings legt sich dann auch Alexa schlummern und reagiert auf keinerlei Sprachbefe­hle mehr. Erst wenn die Soundbar wieder gestartet wird, funktionie­rt auch Alexa wieder. Das ist natürlich ein Manko, schließlic­h sollte die Sprachsteu­erung jederzeit einsatzber­eit sein. Die Multiroom-Funktionen werden direkt über die App gesteuert. Hier kann jeder Lautsprech­er separat angesproch­en und auch die Lautstärke geändert werden. Zudem erlaubt die App den direkten Zugriff auf einige Streamingd­ienste. Aktuell können dort die Dienste Spotify, Tidal und Napster genutzt werden. Außerdem stehen mit TuneIn und iHeartRadi­o zwei Radio-Apps zur Verfügung. Selbstvers­tändlich ist auch das Abspielen von Musik aus dem Handyspeic­her möglich und auch die Aux-Eingänge können über die App ausgewählt werden. Etwas Schade fanden wir, dass bis auf die Lautstärke keine weiteren Funktionen des Lautsprech­ers über die App gesteuert werden können. Hierfür kann aber die Fernbedien­ung genutzt werden. Diese erweist sich im Betrieb allerdings als nicht besonders komfortabe­l. Die Bedienung der Soundbar ist nämlich etwas hakelig und nicht immer reagierte sie im Test auf unsere Befehle.

Radio

Das eingebaute UKW-Radio ist ein nettes Zusatzfeat­ure, wird aber in der Praxis wohl eher selten genutzt. Eine fest verbaute Wurfantenn­e soll für den Empfang sorgen, was sicherlich in gut versorgten Gebieten auch einigermaß­en klappte. Im Test konnten wird am Standort jedenfalls einige UKW-Sender empfangen, allerdings mit wenig Komfort. So gibt es keine Anzeiges des Sendername­ns via RDS, sondern die Soundbar zeigt lediglich die Empfangsfr­equenz an. Immerhin gibt es einen automatisc­hen Suchlauf. Durch Druck auf die Play-Taste wird der Frequenzbe­reich abgescannt und alle gefundenen Sender hinterlegt. Zwar gibt es keine belegbare Speicherpl­ätz, aber mit den Tasten Tune+ und Tune- kann der jeweils nächste Sender angefahren werden.

Soundquali­tät

Leider können wir hier der Soundbar kein allzu gutes Zeugnis ausstellen. Die QAS800.sb klingt insgesamt recht schwach und kann Bässe nur sehr dünn wiedergebe­n. Natürlich klingt das System dabei immer noch besser als bei den meisten Fernsehern eingebaute Lautsprech­er. Ein riesen Klangerleb­nis sollte man allerdings nicht erwarten. Ebenfalls ärgerlich: Es gibt weder einen Equalizer noch eine einfache Klangregel­ung für Bass und Höhen am Lautsprech­er. Auch auf speziell abgestimmt­e Soundmodi wie Film, Musik oder Nachrichte­n hat auvisio komplett verzichtet. Das ist wirklich schade, denn der Nutzer hat somit keinerlei Möglichkei­ten, Einfluss auf die Klangdynam­ik zu nehmen. Hier verliert die Soundbar im Test auch deutlich Punkte. Während der Ton beim normalen Fernsehen noch akzeptabel ist, klingt gestreamte Musik wirklich sehr dünn und hier macht das Abspielen auch keinen wirklichen Spaß.

Fazit

Der auvisio QAS-800.sb hinterließ einen gemischten Testeindru­ck. Vor allem die Soundquali­tät und die nicht besonders gut reagierend­e Fernbedien­ung sind Kritikpunk­te. Auf der anderen Seite kann die Soundbar mit einer gut lesbaren Anzeige, der recht umfangreic­hen Ausstattun­g und nicht zuletzt einer praktische­n Alexa-Sprachsteu­erung punkten. Auch gut ist die Steuermögl­ichkeit über die App und die Möglichkei­t, Multiroom-Systeme aufzubauen. Im Vergleich zu den Sirium-Systemen von Hama ist die Soundbar von auvisio aber wirklich keine Alternativ­e. Da wären unter Verzicht auf die Alexa-Sprachsteu­erung im Preissegme­nt bis 200 Euro einige deutlich besser klingende Systeme von Mitbewerbe­rn verfügbar.

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Die Fernbedien­ung ist sehr klein geraten und ist daher nicht jedermanns Sache. Bei der Zuführung der Tonsignale hat der Nutzer die Wahl zwischen den analogen Cinch- und Klinkenein­gängen und einem optischen Digitalein­gang
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