Hama Sirium 3800 mit Heimkinoklang und zahlreichen Features
Auch eine Soundbar mit Alexa-Sprachsteuerung der Marke auvisio ist mittlerweile beim Elektronikspezialisten Pearl verfügbar. Die Verbindung aus klanglicher Erweiterung des Flachbildfernsehers und er praktischen Sprachsteuerung ist natürlich ein spannendes
Bei der QAS-800.sb handelt es sich um eine aktive Soundbar, die wahlweise vor dem Fernseher aufgestellt oder an der Wand montiert werden kann. Entsprechende Halterung für Schrauben sind bereits an der Soundbar angebracht, so dass eine zusätzliche Wandhalterung nicht erforderlich ist. Praktisch ist allerdings eine spezielle TV-Halterung, die Pearl für knapp 20 Euro als Sonderzubehör anbietet. Damit lässt sich die Soundbar nämlich problemlos über dem Fernseher an der VESA-Halterung befestigen. Das klappt freilich nur, wenn der TV freisteht und nicht an der Wand hängt, wo die VESA-Halterung bereits für den Wandhalter reserviert ist.
Ausstattung
In der Soundbar sind vier Lautsprecher verbaut, die jeweils mit 10 Watt RMS-Leistung angegeben sind. Die Spitzen-Gesamtleistung des Systems gibt pearl mit 80 Watt an. Seitlich angebrachte Öffnungen erinnern an Subwoofer-Kanäle. Im Betrieb konnte sich die Soundbar allerdings nicht gerade durch besonders beeindruckende Bässe hervorheben. Optisch macht die Soundbar aber eine gute Figur. Besonders signifikant ist ein fünfstelliges LED-Display in der Mitte, welches besonders gut lesbar ist und den Nutzer mit großen Buchstaben auch aus der Ferne über die aktive Funktion informiert. Darüber angebracht sind insgesamt sechs Steuertasten für die Soundbar. Im Lieferumfang ist ebenfalls eine kleine Fernbedienung enthalten, die eine bequeme Steuerung der Soundbar vom Sofa aus ermöglicht. Auf der Rückseite findet sich der Eingang für das externe Netzteil, welches mit 16 Volt eine eher ungewöhnliche Spannung liefert. Daneben gibt es noch einen optischen Digitaleingang sowie zwei analoge Eingänge (Cinch und Klinkenbuchse). Leider unterstützt die Soundbar auch kein Dolby Digital, so dass beispielsweise ein angeschlossener Receiver das Signal als Downmix ausgeben muss. Übrigens vermissen wir im Lieferumfang ein passendes optisches Digitalkabel. Stattdessen liegt ein Cinch- und ein Klinkenkabel im Karton mit bei. Umfangreich ist die Ausstattung mit Betriebsmodi. Neben dem Wiedergeben von digitalen oder analogen Signalen kann die Soundbar auch via WLAN oder Bluetooth streamen und verfügt sogar über einen analogen Radioempfänger für UKW. Praktisch wäre auch Digitalradio gewesen, doch das beherrscht de QAS-800.sb leider nicht.
Installation
Da es sich bei der Soundbar um einen Multiroom-Lautsprecher handelt, lassen sich mehrere Lautsprecher (auch andere kompatible Lautsprechersystem von auvisio) auch raumübergreifend zu einem Lautsprecherverbund zusammenfassen. Bis zu acht Geräte können in ein solches Multiroom-System eingebunden werden. Der Lautsprecher kann sowohl über WLAN als auch via Bluetooth eingebunden werden. Wer den Lautsprecher ausschließlich via Bluetooth betreiben möchte, kann den Lautsprecher ohne weitere Hilfsmittel mit einem Smartphone oder Tablet koppeln. Soll auch WLAN und die Alexa-Steuerung zum Einsatz kommen, ist die Installation etwas umfangreicher und benötigt zwingend eine App auf dem Smartphone. Diese nennt sich QAS-Player und ist kostenlos für Android und iOS verfügbar. Bei der ersten Einrichtung wird nun der Lautsprecher über seinen eigenen Access Point mit dem Smartphone verbunden und von dort aus mit dem heimischen Router gekoppelt. Ist dies geschehen, folgt noch die Aktivierung der Alexa-Sprachsteuerung durch Hinzufügen des Lautsprechers zu den Alexa-Steuergeräten. Damit ist die Installation abgeschlossen und er Lautsprecher kann über den QAS-Player via WLAN angesprochen werden. Auch die Alexa-Sprachsteuerung sollte nun funktionstüchtig sein.
Alexa Voice Control
Ein Highlight des Soundbar ist zweifellos die Alexa-Sprachsteuerung. Je nachdem, ob zuvor schon die Alexa-Sprachsteuerung im Haushalt genutzt wurde oder nicht, verfügt der Lautsprecher hier über mehr oder
weniger umfangreiche Steuerfunktionen. Sofort nutzbar sind natürlich Dinge wie das Abfragen des Fernsehprogramms, aktuelle Nachrichten, das Wetter oder auch Abspielfunktionen von Songs aus dem Archiv von Amazon Music, sofern der Nutzer einen kostenpflichtigen Account dort hat. Sind bereits Smart-Home-Komponenten wie Lampen oder Steckdosen im Alexa-System integriert, können diese natürlich ebenso einfach angesprochen werden. Durch weitere so genannte Skills lassen sich die Sprachfunktionen nach und nach erweitern. Oftmals bekommt der Nutzer davon gar nichts mit, denn mache der Skills installiert das intelligente Sprachsystem sozusagen auf Zuruf. Außerdem lernt Alexa kontinuierlich dazu und wird daher immer umfangreicher. Im Praxistest klappte das alles problemlos, allerdings verstand der QAS800 die Sprachbefehle aus der Entfernung nicht immer beim ersten Versuch. Hier zeigt sich, dass zwei Mikrofone nicht unbedingt zur kompletten Abdeckung des Raumes geeignet sind. Schwierig wird die Steuerung über Alexa zudem, wenn gleichzeitig Musik über Bluetooth oder auch WLAN abgespielt wird. Hier verstand der Lautsprecher Befehle nur sehr schlecht. Ein kleines, aber ärgerliches Problem ist die Lautstärkeregelung. Da es für Alexa keine separate Lautstärkeeinstellung gibt, ist diese auch immer so laut wie die letzte Musikwiedergabe. In der Regel ist der Lautsprecher daher zu laut eingestellt und der Nutzer erschrickt bei der ersten Nutzung. Besser wäre es gewesen, wenn es für Alexa-Antworten eine separate Lautstärkeeinstellung geben würde. Auch Funktionen der Soundbar selber (zum Beispiel Lautstärke oder Quellenwahl) sind zumindest momentan noch nicht per Sprachsteuerung möglich. Hier muss weiterhin die klassische Fernbedienung genutzt werden. Richtig ärgerlich ist aber ein anderes Problem: Ganz offensichtlich geht die Soundbar nach einer definierten Zeit Nichtnutzung in den Standby. Das ist aus Energiespargründen auch zu begrüßen. Allerdings legt sich dann auch Alexa schlummern und reagiert auf keinerlei Sprachbefehle mehr. Erst wenn die Soundbar wieder gestartet wird, funktioniert auch Alexa wieder. Das ist natürlich ein Manko, schließlich sollte die Sprachsteuerung jederzeit einsatzbereit sein. Die Multiroom-Funktionen werden direkt über die App gesteuert. Hier kann jeder Lautsprecher separat angesprochen und auch die Lautstärke geändert werden. Zudem erlaubt die App den direkten Zugriff auf einige Streamingdienste. Aktuell können dort die Dienste Spotify, Tidal und Napster genutzt werden. Außerdem stehen mit TuneIn und iHeartRadio zwei Radio-Apps zur Verfügung. Selbstverständlich ist auch das Abspielen von Musik aus dem Handyspeicher möglich und auch die Aux-Eingänge können über die App ausgewählt werden. Etwas Schade fanden wir, dass bis auf die Lautstärke keine weiteren Funktionen des Lautsprechers über die App gesteuert werden können. Hierfür kann aber die Fernbedienung genutzt werden. Diese erweist sich im Betrieb allerdings als nicht besonders komfortabel. Die Bedienung der Soundbar ist nämlich etwas hakelig und nicht immer reagierte sie im Test auf unsere Befehle.
Radio
Das eingebaute UKW-Radio ist ein nettes Zusatzfeature, wird aber in der Praxis wohl eher selten genutzt. Eine fest verbaute Wurfantenne soll für den Empfang sorgen, was sicherlich in gut versorgten Gebieten auch einigermaßen klappte. Im Test konnten wird am Standort jedenfalls einige UKW-Sender empfangen, allerdings mit wenig Komfort. So gibt es keine Anzeiges des Sendernamens via RDS, sondern die Soundbar zeigt lediglich die Empfangsfrequenz an. Immerhin gibt es einen automatischen Suchlauf. Durch Druck auf die Play-Taste wird der Frequenzbereich abgescannt und alle gefundenen Sender hinterlegt. Zwar gibt es keine belegbare Speicherplätz, aber mit den Tasten Tune+ und Tune- kann der jeweils nächste Sender angefahren werden.
Soundqualität
Leider können wir hier der Soundbar kein allzu gutes Zeugnis ausstellen. Die QAS800.sb klingt insgesamt recht schwach und kann Bässe nur sehr dünn wiedergeben. Natürlich klingt das System dabei immer noch besser als bei den meisten Fernsehern eingebaute Lautsprecher. Ein riesen Klangerlebnis sollte man allerdings nicht erwarten. Ebenfalls ärgerlich: Es gibt weder einen Equalizer noch eine einfache Klangregelung für Bass und Höhen am Lautsprecher. Auch auf speziell abgestimmte Soundmodi wie Film, Musik oder Nachrichten hat auvisio komplett verzichtet. Das ist wirklich schade, denn der Nutzer hat somit keinerlei Möglichkeiten, Einfluss auf die Klangdynamik zu nehmen. Hier verliert die Soundbar im Test auch deutlich Punkte. Während der Ton beim normalen Fernsehen noch akzeptabel ist, klingt gestreamte Musik wirklich sehr dünn und hier macht das Abspielen auch keinen wirklichen Spaß.
Fazit
Der auvisio QAS-800.sb hinterließ einen gemischten Testeindruck. Vor allem die Soundqualität und die nicht besonders gut reagierende Fernbedienung sind Kritikpunkte. Auf der anderen Seite kann die Soundbar mit einer gut lesbaren Anzeige, der recht umfangreichen Ausstattung und nicht zuletzt einer praktischen Alexa-Sprachsteuerung punkten. Auch gut ist die Steuermöglichkeit über die App und die Möglichkeit, Multiroom-Systeme aufzubauen. Im Vergleich zu den Sirium-Systemen von Hama ist die Soundbar von auvisio aber wirklich keine Alternative. Da wären unter Verzicht auf die Alexa-Sprachsteuerung im Preissegment bis 200 Euro einige deutlich besser klingende Systeme von Mitbewerbern verfügbar.