Einsteiger-TV OK 5565U-TIB bringt UHD und HDR für kleines Geld
Wer sich für einen neuen Fernseher interessiert, sollte mittlerweile gleich den Kauf eines UHD-Fernsehers in Betracht ziehen. Das lohnt sich vor allem bei größeren TV-Geräten, wo der Preisunterschied zwischen HD und UHD mittlerweile kaum noch ins Gewicht fällt. Ein besonders positives Beispiel ist der ODL 55651U-TIP der Media-Saturn-Hausmarke ok.
Natürlich gibt es aber deutliche Unterschiede beim Preis, insbesondere, wenn man die renommierten Anbieter wie Samsung, Sony, LG oder Panasonic mit vergleichsweise unbekannten Marken vergleicht. Eine solche Marke ist ok., die Hausmarke von Media-Saturn. Mit dem ODL 55651U-TIB steht nun auch ein brandneues Gerät mit UHD-Auflösung und einigen Hybridfunktionen bereit. Dabei ist der 55-Zoll-LED-Fernseher mit einem Verkaufspreis von 499 Euro ein günstiges Einstiegsgerät mit einer sinnvollen Größe für den 4K-Genuss. Wir waren gespannt, was das Gerät alles zu bieten hat.
Ausstattung
Der ok. ODL 55651U-TIB ist vollständig in Schwarz gehalten und hebt sich vom Design her kaum von anderen Modellen ab. Alle Anschlüsse sind auf der Rückseite bzw. teilweise an der Seite untergebracht. Neben 3 HDMI-Eingängen gibt es natürlich auch die klassischen analogen Eingänge. Dazu gehören AV-Eingänge als Cinch, ein Komponenteneingang und VGA. Etwas ungewöhnlich ist die Tatsache, dass der Komponenteneingang laut Anleitung über den VGA-Anschluss statt über zusätzliche Cinch-Buchsen realisiert wird. Demzufolge ist hierfür ein spezielles Kabel erforderlich, welches wie auch alle anderen Anschlusskabel zusätzlich erworben werden muss. Dem Fernseher liegen nämlich bis auf das fest verbaute Netzkabel keinerlei Kabel bei. Audiosignale verlassen das Gerät digital über einen optischen Digitalausgang sowie die seitlich angebrachte und damit relativ gut erreichbare Kopfhörerbuchse. Ebenfalls seitlich befindet sich der CI-PlusEinschub. Leider ist nur ein Schacht vorhanden, so dass der Parallelbetrieb von zwei Modulen nicht möglich ist. Schließlich finden wir rückseitig noch einen Netzwerkanschluss wobei der Fernseher wahlweise per Kabel oder drahtlos mit dem Netz verbunden werden kann. Empfehlenswert ist der Anschluss allemal, da der Fernseher über einige interessante Hybridfunktionen verfügt. Zwei ebenfalls seitlich angebrachte USB-Buchsen (USB 2.0) erlauben den Anschluss externer Datenträger zu Medienwiedergabe. Zwar verfügt die Fernbedienung auch über eine Aufnahmetaste, aber zumindest in der Grundausstattung verfügt der Fernseher über keine Aufnahmefunktion. Denkbar ist aber, dass diese optional gegen Aufpreis freigeschaltet werden kann.
Aufbau
Der Fernseher kommt gut verpackt mit Standfuß zum Kunden. Selbstverständlich ist auch eine Wandbefestigung möglich, hierzu verfügt das Gerät über entsprechende VESA-Gewinde an der Rückseite. Die
Wandhalterung muss den Standard VESA 400x200 unterstützen. Auch der Standfuß ist schnell und einfach zu montieren. Das ist auch von einer Person alleine zu bewerkstelligen. Positiv beim Aufbau und der Platzierung macht sich das geringe Gewicht des Fernsehers bemerkbar. Übrigens liegt dem Karton neben der Fernbedienung und der mehrsprachigen Bedienungsanleitung kein weiteres Zubehör bei.
Tuner
Der Fernseher ist mit einem Triple-Tuner ausgestattet und daher gut vorbereitet für alle Empfangswege. So kann das Gerät entweder mit einer Satellitenschüssel oder wahlweise an einem Kabelanschluss sowie über DVB-T2 betrieben werden. Auch der analoge Kabelempfang ist mit dem eingebauten Tuner möglich. Eingerichtet werden die Empfangswege über das bei der ersten Nutzung startende umfangreiche Einstellungsmenü. Im Falle von Satellitenempfang kann auch ausgewählt werden, ob der Fernseher eine vorprogrammierte Kanalliste oder aber die Astra-LCN-Liste eingespielt bekommen soll. Das spart viel Zeit bei der Einrichtung, denn ein zusätzlicher Suchlauf ist in den meisten Fällen gar nicht erforderlich. Aufgefallen ist uns auch, dass der Hersteller viel Wert auf eine möglichst breite Unterstützung von Empfangsanlagen gelegt hat. Denn neben Einzelempfang unterstützt der Fernseher auch DiSEqC 1.0, DiSEqC 1.1 sowie Einkabelsysteme. Lediglich eine Drehanlagensteuerung gibt es nicht. Lobenswert sind auch die Bemühungen des Herstellers zum Datenschutz. Während der Erstinstallation kann nämlich nicht nur festgelegt werden, ob HbbTV und das App-Portal generell genutzt werden sollen, sondern beispielsweise auch die Speicherung von Cookies kann deaktiviert werden. Alle Einstellungen sind hier zunächst vorbildlich deaktiviert und müssen vom Nutzer erst aktiviert werden. Alles in Allem hat unsere Ersteinrichtung mit Standardkanallisten via Satellit kaum fünf Minuten gedauert.
Im Betrieb
Positiv aufgefallen ist uns als erstes die gut in der Hand liegende Fernbedienung. Dank großer und gut sortierter Tasten fällt damit die Steuerung des Fernsehers nicht schwer. Und auch die Bedienung selber ist eigentlich selbsterklärend, obwohl dem Fernseher natürlich auch eine Bedienungsanleitung beiliegt. Über das Optionsmenü lassen sich unter anderem verschiedene Voreinstellungen für das Panel wie Kino, Sport oder Dynamisch aktivieren. Selbstverständlich lassen sich die Einstellungen bei Bedarf auch individuell nach dem eigenen Geschmack einstellen. Auch die Kanalliste kann vom Nutzer natürlich bearbeitet werden. So lassen sich Sender verschieben, löschen oder auch ausblenden. Für noch mehr Komfort stehen vier Favoritensender für die Lieblingssender zur Verfügung. Interessant ist die Möglichkeit, Kanallisten auf einen USB-Stick auszulagern und wieder einzuspielen. Auch entsprechende Listen aus dem Internet können über die SatcoDX-Funktion auf den Fernseher übertragen werden. Selbstverständlich ist auch der gemischte Betrieb beispielsweise von Satellitenempfang und DVB-T2 möglich. Wurde bei der Erstinstallation nur ein Empfangsweg gewählt, kann auch nachträglich eine weitere Quelle hinzugefügt werden. Dies ist jederzeit über einen Suchlauf möglich. So haben wir zusätzlich zum Satellitenempfang noch das terrestrische Digitalfernsehen DVB-T2 eingespielt. Leider scheint der Fernseher hier keine passiven Antennen zu unterstützen. Zumindest wurde im Test keine Speisespannung an der Antennenbuchse ausgegeben und einen Menüpunkt zur Aktivierung konnten wird nicht finden. Vermisst haben wir eine Suchfunktion, um einen gewünschten Sender herauszufiltern. Allerdings gibt es immerhin die Möglichkeit, Sender alphabetisch zu sortieren und auch auf einen Anfangsbuchstaben zu reduzieren.
Bildverarbeitung
Das LCD-Panel liefert eine überzeugende Kontrastdarstellung und störende Nachzieheffekte waren im Test nicht auszumachen. Die Bildausleuchtung profitiert von einer Direct-LED-Anordnung, die besten Plätze sind durch den eingeschränkten Betrachtungswinkel allerdings begrenzt. Eine Zwischenbildberechnung bietet der Fernseher nicht, sodass maximal eine 60-Hz-Bewegtbildschärfequalität geboten wird. 24-Hz-Filmquellen zeigten sich im Test nicht ruckelfrei. HDR-Leistungswerte hinsichtlich Bildhelligkeit und Farbumfang werden zwar nicht erreicht, aber die HDR-Signalunterstützung fällt überraschend umfangreich aus. Neben der Netflix-App bietet liefert auch der interne Youtube-Player UHD-HDR-Qualität. Schalten Sie im Systemmenü den jeweiligen HDMI-Eingang auf „verbessert“um,
können sie UHD-HDR-Signale auch über HDMI-Quellen zuspielen und alle drei HDMI-Schnittstellen des Fernsehers unterstützen den HDMI-2.0-Standard bei voller Bandbreite. Somit können Sie neben einer PS4 Pro und Xbox One X auch einen UHDBlu-ray-Player oder PC anschließen.
DVBT2 HD
Wer in einem versorgten Gebiet wohnt, sollte auf jeden Fall auch die digitalen Antennensender einlesen. Denn neben unverschlüsselten öffentlich-rechtlichen Sendern und verschlüsselten HD-Programmen kann der Fernseher auch Hybridsender im DVB-T2 wiedergeben. Diese sind in der Kanalliste mit dem Hinweis connect versehen und werden vom Fernseher nach einer kurzen Initialisierung problemlos wiedergegeben. Demzufolge ist der Fernseher also auch Connect-fähig.
Steht ein freigeschaltetes Freenet-Modul zur Verfügung, können natürlich auch problemlos die verschlüsselten Sender empfangen werden. Dank Triple-Tuner stecken hier aber noch mehr Möglichkeiten: Der Nutzer hat nämlich die Wahl zwischen den privaten HD-Sendern über DVB-T2 und den HD-Plus-Sendern über Satellit.
CI-Modulschacht
Nach dem Kauf und dem Abschluss eines entsprechenden Abos bei Freenet ist das Modul zunächst für DVB-T2 freigeschaltet. Allerdings kann der Nutzer jederzeit über die Webseite von Freenet eine Änderung vornehmen und quasi in Echtzeit auf die Entschlüsselung der entsprechenden HD-Sender über Satellit umschalten. Natürlich ist es etwas umständlich, immer das Modul immer erst umstellen zu müssen. Aber so hat der Nutzer immerhin eine Reserve beispielsweise bei schlechtem Wetter oder Störungen der Empfangsanlage und kann bei entsprechender örtlicher Verfügbarkeit auf DVB-T2 ausweichen. Alternativ lässt sich natürlich im Schacht auch ein Pay-TV-Modul von Sky oder HD Plus betreiben, beides konnten wir im Test erfolgreich umsetzen. Und auch alternative Module wie das Alphacrypt (Light) und andere sind im CI-Schacht des TV-Gerätes nutzbar.
Hybridfunktionen
Sofern die Funktionen aktiviert sind und eine Verbindung zum Netzwerk besteht, lassen sich mit dem Gerät auch einige Hybridfunktionen nutzen. Neben dem gut funktionierenden HbbTV ist dies sicherlich vor allem Netflix oder auch der Videodienst YouTube. Das haben sich wohl auch die Konstrukteure des Fernsehers und für diese beiden Dienste eigene Knöpfe auf der Fernbedienung platziert. Wir haben uns vor allem einmal den Streamingdienst Netflix angeschaut und waren positiv überrascht. So funktionierte der Streamingdienst sofort problemlos und erlaubte auch den Zugriff auf Inhalte in 4K-Auflösung. Das Ergebnis waren knackig scharfe Bilder beispielsweise bei der Kult-Serie „House of Cards“oder „Better Call Soul“. Vereinzelt standen die Inhalte auch in High Dynamik Range (HDR) mit erweitertem Kontrastumfang zur Verfügung wie beispielsweise bei der neuen Netflix-Serie „Lost in Space“. Das sind schon beeindruckende Bilder, die den Zuschauer begeistern werden. Ein noch nicht ganz so umfangreiches App-Portal erlaubt dann auch noch den Zugriff auf einige weitere Apps sowie zahlreiche Mediatheken der Sender, die allerdings auch über HbbTV verfügbar waren. Das Portal selber konnte vom Design her noch nicht ganz so überzeugen. So waren die Grafiken allesamt etwas unscharf und erinnerten von der Auflösung her eher an SD. Praktisch: Während der Nutzung des Portals wird das laufende TV-Programm in einem verkleinerten Fenster dargestellt. Dadurch verpasst der Nutzer auch bei der Nutzung des nützlichen Portals seine Lieblingssendung nicht.
Medienwiedergabe
Erfreulicherweise verfügt der Fernseher über umfangreiche Möglichkeiten der Medienwiedergabe. Neben externen Datenträgern werden auch Netzwerkmedien über DLNA unterstützt. Auch bei den Datenformaten selber kann der Fernseher punkten. Unterstützt werden zahlreiche Medienformate, lediglich divx und wmv-hd funktionieren mit dem Gerät nicht. Schade ist wie schon erwähnt, dass keine Aufnahmefunktion vorhanden ist.
Fazit
Der Flachbildfernseher konnte im Testlabor weitestgehend überzeugen. Zu einem wirklich günstigen Preis hält hiermit UHD Einzug in die Wohnzimmer. In Anbetracht des Kaufpreises überrascht, dass alle drei HDMI-Schnittstellen den HDMI-2.0-Standard bei voller Bandbreite unterstützen. Das schaffen manche Hersteller deutlich teurerer Geräte nämlich bis heute nicht an allen Schnittstellen. Für den Alltags-UHD-Betrieb kann der Fernseher guten Gewissens empfohlen werden. Schwachstellen sind das Standard-Panel, welches vor allem bei 24-Hz-Filmquellen nicht so überzeugen kann. Auch die fehlende Zwischenbildberechnung wirkte im Test störend. Dafür ist die Bedienung sowie die umfangreiche Ausstattung durchaus überzeugend. Ein gutes Brot-und-Butter-Gerät für alle „Normalnutzer“.