Xtrend schaltet Security-Board bei seinen Digitalreceivern ab
Nach Dream Multimedia und Vu+ gehörte die Marke Xtrend mit zu den ersten die Enigma2-Geräte im Markt platzierten. Der ET9000 war Langezeit ein Flaggschiff unter den Digitalreceivern und beliebt bei den Nutzern. Für Unmut sorgte aber über lange Zeit das in
Die koreanische Marke Xtrend hat rund ein Dutzend verschiedene SetTop-Boxen in den letzten Jahren im Markt platziert. Gegenüber Geräten anderer Hersteller setzte Xtrend auf das so genannte „Security-Board“um die Geräte fälschungssicher zu machen. Somit sollten Firmen, die mit Plagiaten diverser Heimelektronik ihr Geld verdienen wollen, das Handwerk gelegt werden. Prinzipiell gelang dies auch sehr gut. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass das Security Bord nicht nur den Fälschern sondern auch dem einen oder anderen Gerätenutzer das Leben erschwerte. Das im Inneren der Box verbaute Bord ist nämlich mit einer Knopfzellenbatterie versehen. Neigt sich deren Kapazität dem Ende, kam es nicht selten vor, dass das „Security-Board“den Dienst versagte und die Box nicht mehr hoch fuhr. Der Kunde sah ab diesem Zeitpunkt nur noch den Startbildschirm des Gerätes, die aufgespielte Software startete nicht mehr. Auch das Neuaufspielen der Software half hier nichts. Eine einfache Reparatur, etwa durch den Tausch der Batterie, war ebenfalls nicht möglich, denn die Sicherheitseinrichtung war danach noch längst nicht wieder betriebsbereit. Somit hatten die Nutzer nur die Chance ihr Gerät vom Reparatur Service checken und Instand setzen zu lassen, das war zeitaufwendig und kostete Geld, weshalb viele Nutzer eher zu einer neuen Box griffen als das alte Gerät noch einmal reparieren zu lassen. Verärgerte Kunden sagten der Marke, die ansonsten viele mit stabilen gut ausgestatteten Geräten überzeugte, ab. Die Koreaner reagieren nun und deaktivieren in sämtlichen ihrer Boxen die Sicherheitseinrichtung. Wir haben uns einmal angesehen wie auch Sie das Security Board in ihrem Xtrend-Receiver deaktivieren können um nicht nach jeder Stromabschaltung Angst haben zu müssen dass die Empfangsbox im Bootmenü hängen bleibt.
Update nötig
Um das Security-Board auszuschalten, muss eine neue Software auf die Xtrend-Receiver gespielt werden. In allen Images ab Mai 2018 des OpenATV-Teams sind die neuen Treiber bereits enthalten, sodass wahlweise ein Update des vorhanden Images – sofern dieses natürlich nicht älter als einen Monat ist – oder eine komplette Neuinstallation erfolgen kann. Die Software wird dabei einfach wie gewohnt aufgespielt, eine zusätzliche Einspielung eines neuen Bootloaders oder trickreiche Eingaben mit telnet-Befehlen sind nicht von Nöten.
Kaputte Receiver reparieren
Bei den einen oder anderen Leser dürfte eventuell auch noch ein bereits nicht mehr laufendes Xtrend Gerät den Speicher oder Keller füllen. Viele hielten Boxen, die mit dem genannten Fehler ausfielen für zu schade zum wegschmeißen aber auch für zu teuer in der Reparatur. Wer Geduld bewiesen hat und das Gerät nicht direkt beim Schrotthändler abgab, wird belohnt, denn auch diese Geräte können jetzt auf einfache Weise wieder flott gemacht werden. Da der Bootloader angesteckte USB-Wechseldatenträger noch erkennt, ist es möglich auch auf diese Geräte in der bekannten Prozedur mit der neuen Software zu bespielen. In unserer Redaktion stand auch ein ET9000 mit ebendiesem Problem. Das Anstecken des Sticks mit dem neusten OpenATV-Image sowie die Bestätigung des Flashvorgangs genügten, um diese Box
wieder komplett einsatzfähig zu machen. Natürlich wird aus der 400 Megaherz-Box kein Neugerät aber als Zweit oder Drittreceiver ist der ET9000 immer noch gut nutzbar.
Ruhe eingekehrt
Mit dem Securityboard-Update hat Xtrend seit langem wieder etwas spruchreifes nach Europa geliefert. Über ein Jahr war es sehr ruhig um den koreanischen Hersteller, der vor allem in der Anfangszeit von Enigma2-Boxen auf sich aufmerksam machteMittlerweile sind doch einige Kunden von Xtrend – nicht zuletzt wegen der nun endlich behobenen Probleme mit dem Security-Board – enttäuscht. Auch die Tatsache dass in keinem der neuen Geräte mehr der Blindscan enthalten ist und dieser auch bei den Geräten der 9000er Baureihe mittlerweile nur noch hakelig funktioniert trägt nicht zum Imagegewinn bei. Vielversprechende Boxen der Koreaner, wie etwa der ET10000 aber auch der mit Riesendisplay versehene ET8500 frönen aktuell eher einem tristen Dasein und werden im Onlinehandel deutlich unter Wert verkauft. Gerade der als etwas besonderes geltende ET8500 mit Tripple-Wechseltuner und LCD-Farbdisplay ist heute schon ab knapp über 100 Euro erhältlich. Ein Schnäppchen für den noch recht guten Receiver.