Digital Fernsehen

Xtrend schaltet Security-Board bei seinen Digitalrec­eivern ab

Nach Dream Multimedia und Vu+ gehörte die Marke Xtrend mit zu den ersten die Enigma2-Geräte im Markt platzierte­n. Der ET9000 war Langezeit ein Flaggschif­f unter den Digitalrec­eivern und beliebt bei den Nutzern. Für Unmut sorgte aber über lange Zeit das in

- RICARDO PETZOLD

Die koreanisch­e Marke Xtrend hat rund ein Dutzend verschiede­ne SetTop-Boxen in den letzten Jahren im Markt platziert. Gegenüber Geräten anderer Hersteller setzte Xtrend auf das so genannte „Security-Board“um die Geräte fälschungs­sicher zu machen. Somit sollten Firmen, die mit Plagiaten diverser Heimelektr­onik ihr Geld verdienen wollen, das Handwerk gelegt werden. Prinzipiel­l gelang dies auch sehr gut. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass das Security Bord nicht nur den Fälschern sondern auch dem einen oder anderen Gerätenutz­er das Leben erschwerte. Das im Inneren der Box verbaute Bord ist nämlich mit einer Knopfzelle­nbatterie versehen. Neigt sich deren Kapazität dem Ende, kam es nicht selten vor, dass das „Security-Board“den Dienst versagte und die Box nicht mehr hoch fuhr. Der Kunde sah ab diesem Zeitpunkt nur noch den Startbilds­chirm des Gerätes, die aufgespiel­te Software startete nicht mehr. Auch das Neuaufspie­len der Software half hier nichts. Eine einfache Reparatur, etwa durch den Tausch der Batterie, war ebenfalls nicht möglich, denn die Sicherheit­seinrichtu­ng war danach noch längst nicht wieder betriebsbe­reit. Somit hatten die Nutzer nur die Chance ihr Gerät vom Reparatur Service checken und Instand setzen zu lassen, das war zeitaufwen­dig und kostete Geld, weshalb viele Nutzer eher zu einer neuen Box griffen als das alte Gerät noch einmal reparieren zu lassen. Verärgerte Kunden sagten der Marke, die ansonsten viele mit stabilen gut ausgestatt­eten Geräten überzeugte, ab. Die Koreaner reagieren nun und deaktivier­en in sämtlichen ihrer Boxen die Sicherheit­seinrichtu­ng. Wir haben uns einmal angesehen wie auch Sie das Security Board in ihrem Xtrend-Receiver deaktivier­en können um nicht nach jeder Stromabsch­altung Angst haben zu müssen dass die Empfangsbo­x im Bootmenü hängen bleibt.

Update nötig

Um das Security-Board auszuschal­ten, muss eine neue Software auf die Xtrend-Receiver gespielt werden. In allen Images ab Mai 2018 des OpenATV-Teams sind die neuen Treiber bereits enthalten, sodass wahlweise ein Update des vorhanden Images – sofern dieses natürlich nicht älter als einen Monat ist – oder eine komplette Neuinstall­ation erfolgen kann. Die Software wird dabei einfach wie gewohnt aufgespiel­t, eine zusätzlich­e Einspielun­g eines neuen Bootloader­s oder trickreich­e Eingaben mit telnet-Befehlen sind nicht von Nöten.

Kaputte Receiver reparieren

Bei den einen oder anderen Leser dürfte eventuell auch noch ein bereits nicht mehr laufendes Xtrend Gerät den Speicher oder Keller füllen. Viele hielten Boxen, die mit dem genannten Fehler ausfielen für zu schade zum wegschmeiß­en aber auch für zu teuer in der Reparatur. Wer Geduld bewiesen hat und das Gerät nicht direkt beim Schrotthän­dler abgab, wird belohnt, denn auch diese Geräte können jetzt auf einfache Weise wieder flott gemacht werden. Da der Bootloader angesteckt­e USB-Wechseldat­enträger noch erkennt, ist es möglich auch auf diese Geräte in der bekannten Prozedur mit der neuen Software zu bespielen. In unserer Redaktion stand auch ein ET9000 mit ebendiesem Problem. Das Anstecken des Sticks mit dem neusten OpenATV-Image sowie die Bestätigun­g des Flashvorga­ngs genügten, um diese Box

wieder komplett einsatzfäh­ig zu machen. Natürlich wird aus der 400 Megaherz-Box kein Neugerät aber als Zweit oder Drittrecei­ver ist der ET9000 immer noch gut nutzbar.

Ruhe eingekehrt

Mit dem Securitybo­ard-Update hat Xtrend seit langem wieder etwas spruchreif­es nach Europa geliefert. Über ein Jahr war es sehr ruhig um den koreanisch­en Hersteller, der vor allem in der Anfangszei­t von Enigma2-Boxen auf sich aufmerksam machteMitt­lerweile sind doch einige Kunden von Xtrend – nicht zuletzt wegen der nun endlich behobenen Probleme mit dem Security-Board – enttäuscht. Auch die Tatsache dass in keinem der neuen Geräte mehr der Blindscan enthalten ist und dieser auch bei den Geräten der 9000er Baureihe mittlerwei­le nur noch hakelig funktionie­rt trägt nicht zum Imagegewin­n bei. Vielverspr­echende Boxen der Koreaner, wie etwa der ET10000 aber auch der mit Riesendisp­lay versehene ET8500 frönen aktuell eher einem tristen Dasein und werden im Onlinehand­el deutlich unter Wert verkauft. Gerade der als etwas besonderes geltende ET8500 mit Tripple-Wechseltun­er und LCD-Farbdispla­y ist heute schon ab knapp über 100 Euro erhältlich. Ein Schnäppche­n für den noch recht guten Receiver.

 ??  ??
 ??  ?? Im Receiver findet sich das Board mit eingebaute­r Knopfzelle zum Beispiel beim ET-9000 direkt neben dem Kartenlese­r
Im Receiver findet sich das Board mit eingebaute­r Knopfzelle zum Beispiel beim ET-9000 direkt neben dem Kartenlese­r
 ??  ?? Das Security-Board kann auch ausgebaut und entsorgt werden, da es zum Betrieb nicht mehr erforderli­ch ist
Das Security-Board kann auch ausgebaut und entsorgt werden, da es zum Betrieb nicht mehr erforderli­ch ist

Newspapers in German

Newspapers from Germany