Vu+ Zero 4K
Mit dem kleinsten UHD-Receiver Vu+ Zero 4K hat Vu+ bereits das fünfte 4K-fähige Empfangsgerät auf den Markt plaziert und ist damit unangefochtener Marktführer beim Thema 4K-Set-Top-Boxen. Wir nehmen die Zappingbox genauer unter die Lupe.
Um eine möglichst breite Masse an Kunden anzusprechen ist es wichtig, in jeder Preisklasse passende Geräte anzubieten. Vu+ macht das wie kein zweiter Hersteller im UHD-Segment. Mit der zu Beginn des Jahres auf den Markt gekommenen Vu+ Ultimo 4K wird das Oberklassesegment perfekt bedient. Die mittlere Klasse wird mit der Uno-Linie des Herstellers ebenfalls gut berücksichtigt und die neue zero 4K stellt nun den Einstieg ins hochauflösende Empfangssegment dar. Für 149 Euro ist der „wahre UHD-Zapper“wie Vu+ die Box auf dem Karton bewirbt im Handel erhältlich.
Ausstattung
Schon vor dem Auspacken ist klar, dass es sich bei der zero 4K um eine kleine Box handeln muss, denn die Verpackung ist deutlich kleiner als bei anderen UHD-Empfängern. Schon beim Verpackungsdesign hat sich Vu+ große Mühe gegeben und die Einstiegsbox angemessen repräsentiert. Wird der Karton geöffnet ist sofort das Minigerät sichtbar, welches rausgenommen werden kann. Die Box ist dabei kaum größer als das Gehäuse einer externen 2,5 Zoll Festplatte, allerdings doppelt so hoch. In einem separaten Fach befinden sich das externe Steckernetzteil, die vom Uno 4K se-Modell bekannte Fernbedienung sowie ein HDMI-Anschlusskabel und ein externes Infrarotauge. Letzteres ist praktisch um die Box verstecken zu können. Das Gerät selbst besitzt eine funktionale Aus-
stattung. An der Front sind weder Display noch Bedienelemente oder ein USB-Anschluss zu finden, einzig das beleuchtete Vu+-Symbol signalisiert den Betriebszustand des Gerätes. An der Rückseite ist der Tunereingang – Vu+ hat hier erstmalig bei seiner Geräteserie auf einen DVB-S2xTuner gesetzt – zu erkennen. Des Weiteren stehen ein Netzwerkanschluss, eine USB 2.0 Schnittstelle sowie der HDMI-Ausgang parat. Der Digitalton kann auf optische Weise an den AV-Receiver übergeben werden. Die bekannte Serviceschnittstelle ist multifunktional und dient zum einen als Anschluss für den externen Infrarotsensor, zum zweiten als RS232 Serviceport. Zudem finden wir noch je einen CA-Kartenleser und eine CI-Schnittstelle am Gerät. Eine Besonderheit fällt an der Unterseite auf. Hier hat der Hersteller eine weitere Schnittstelle in Form eines zehnpoligen Anschlusses integriert. Diese ist zum Anschluss einer Festplatte gedacht die Vu+ optional für den zero 4K anbietet.
Inbetriebnahme
Bei der Inbetriebnahme unterscheidet sich der kleinste Vu+ Receiver nicht von seinen großen Brüdern. Neben Bildschirmauflösung müssen Sprache, Antenneneinstellungen und Netzwerkeinstellungen getroffen werden bevor nach weniger als drei Minuten die ersten TV-Bilder auf dem angeschlossenen Fernseher erscheinen. Eine für Astra vorkonfigurierte Senderliste befindet sich ebenfalls nach Durchlauf des Erstinbetriebnahmemenüs in der Box.
Schneller Zapper
Flinkheit ist eine der Stärken des neusten Vu+ Gerätes. Umschaltzeiten von rund 1,25 Sekunden sind für eine Singletunerbox sehr flott. Auch die Navigation durch die Menüs geht rasch voran. Möglich macht dies der 7 000 DMips starke Prozessor der im zero 4K verbaut ist. Zusammen mit dem reichhaltigen Arbeitsspeicher sorgt er für Freude beim Nutzer. Aussehen der Menüoberfläche, die Ansicht des EPGs und viele weitere Einstellungen können natürlich auch beim zero 4K individuell angepasst werden. Selbst die Tastenbelegung lässt sich über das Menü individualisieren. Apropos Fernbedienung, diese besitzt vier verschiedene Modi die über eine Tastenfolge geändert werden können. Über die Erweiterung im „RemoteControlCode“kann somit der Receiver auf einen anderen Fernbedienungscode umgestellt werden womit sich mehrere Boxen im Raum uneingeschränkt benutzen lassen. Steht also noch ein Vu+ HD-Receiver in Ihrem Rack muss der nicht zwangsläufig weggepackt werden wenn die zero 4K einzieht.
Multimedia
Keine Abstriche gegenüber den höherklassigen Geräten müssen bei der Multimediawiedergabe über das Netzwerk hingenommen werden. Schon mit der Original-Firmware wird HbbTV komplett unterstützt. Einfach die rote Farbtaste auf der Fernbedienung drücken und den Anweisungen am Bildschirm folgen. So lassen sich auch zusätzliche UHD-Inhalte fernab des linearen Fernsehens auf die Box zaubern. Im Test hat der zero 4K weder mit dem vom ZDF bereitgestellten UHD-Material in Form der Serie „Die Bergretter“noch mit Sequenzen auf Arte oder Anixe Probleme. Alle Inhalte wurden sofort abgespielt und in guter UHD-Qualität dargestellt – Voraussetzung natürlich das ein UHD-Fernseher angeschlossen wurde. Neben HbbTV
kann 4K-Material auch über Youtube bezogen werden. Youtube ist vorinstalliert und muss einfach durch Verifizierung des angezeigten Codes noch mit dem persönlichen Google-Konto verknüpft werden. Somit haben Sie auch ihre Favoriten auf dem zero 4K verfügbar.
Programmführer
Wurde die Vorkonfiguration noch nicht angepasst liefert der UHD-Receiver nach dem Druck auf die EPG-Taste erst einmal nützliche Informationen zur aktuell laufenden Sendung. Über die Farbtasten kann nun die Ansicht gewählt werden. Gelb liefert die Einzellkanalansicht, blau die Vorschau von insgesamt zwölf Sendern. Über die Grüne Farbtaste lassen sich schnell einzelne Sendungen in den Timer übernehmen. Im Test wurde nur der Umschalttimer getestet, da die externe Festplatte nicht zur Verfügung stand. Aber auch für Umschalttimer sind vorab über das Hauptmenü Timerverlängerungen einstellbar.
Tuner
Eine Besonderheit beim zero 4K stellt der integrierte Tuner dar. Erstmals setzt Vu+ hier einen DVB-S2X fähigen Empfänger ein. DVB-S2X ist ein Nachfolgestandard des bekannten DVB-S2, welcher noch effektiver arbeitet und somit den Sendeanstalten Geld spart. Aktuell wird DVB-S2x allerdings noch selten genutzt. Auf Astra findet man einen UHD-Testkanal in dem Modulationsverfahren, auf Eutelsat 33 Grad Ost ist eine Kabelzuführung französischsprachiger Sender für die Schweizer Kabelnetze in DVB-S2x zu finden. Trotzdem ist es auf jeden Fall sinnvoll das Vu+ den Receiver schon mit der neusten Technologie ausstattet, denn so ist die Box zukunftsfähig. Die Implementierung des DVB-S2X-Standards wurde dabei auch sehr gut gelöst, denn im Tunermenü ist ein zusätzlicher Einstellungspunkt DVB-S2x zu finden und auch die verwendeten Fehlerschutzraten können eingestellt werden. Im Test gelang uns der Empfang der ausgestrahlten Sender auf Anhieb. Ansonsten kann der Tuner bei der Protokollunterstützung mit den bekannten Modellen mithalten. Neben DiSEqC 1.0 stehen auch die Protokolle 1.1 und 1.2 sowie die USALS-Drehanlagensteuerung bereit. Auch in Einkabelanlagen ist das Gerät dank Unicable- und JESS-Unterstützung uneingeschränkt nutzbar. Die Empfindlichkeit liegt bei gemessenen minus 89 dBm. Einen Blindscan hat der Hersteller bereits in Arbeit, aktuell arbeitet dieser allerdings noch nicht ganz korrekt und findet nicht auf allen Ebenen die komplette Programmvielfalt.
Bildausgabe
Bei den AV-Einstellungen der Ausgabe an der HDMI 2.0 Schnittstelle stehen neben den HD-Auflösungen 1 080i und 1 080p auch die 4K Auflösung 2 160p zur Auswahl. Wer noch kein Display mit 4K-Auflösung besitzt sollte allerdings Vorsicht walten lassen, denn bei herkömmlichen Receivern ist bei der Einstellung von 2160p nichts mehr zu sehen. Dank des großen Displays an der Front der Box kann aber das entsprechende Einstellungsmenü schnell wieder aufgespürt werden und die Einstellung korrigiert werden. Anhand von Testsequenzen können wir weder bei UHD-Übertragungen noch im klassischen HDTV-Modus Schwächen feststellen. Laufbalken und andere schwierige Inhalte stellt der neue UHD-Einstiegsreceiver ruckelfrei dar.
Decodierung
Eine CI-Schnittstelle sowie ein CAS-Kartenleser sorgen bei der Vu+ zero 4K für die Decodierung von Pay-TV-Inhalten. Natürlich ist es in letzter Zeit etwas schwieriger geworden mittels dieser Hardware hochwertige Pay-TV-Inhalte zu entschlüsseln. Hobbybastler werden allerdings im Internet schnell bei der Suche nach einer Lösung fündig, alternative Images holen wie so oft mehr aus der Hardware heraus. Somit kommen diese Nutzer auch in den Genuss große Pay-TV-Anbieter mit dem Gerät sichtbar zu machen.
Kleines Multitalent
Die zero 4K überzeugt. Die funktionale Ausstattung reicht für viele Bedürfnisse vollkommen aus um UHD-Material einschränkungsfrei zu genießen. Zuverlässig- keit, Schnelligkeit und Flexibilität der Box sind im Test weitere Stärken des Gerätes. Die optional erhältliche Festplatte macht aus dem Mini-Zappingreceiver einen vollwertigen Rekorder.