Digital Fernsehen

Vu+ Zero 4K

Mit dem kleinsten UHD-Receiver Vu+ Zero 4K hat Vu+ bereits das fünfte 4K-fähige Empfangsge­rät auf den Markt plaziert und ist damit unangefoch­tener Marktführe­r beim Thema 4K-Set-Top-Boxen. Wir nehmen die Zappingbox genauer unter die Lupe.

- RICARDO PETZOLD

Um eine möglichst breite Masse an Kunden anzusprech­en ist es wichtig, in jeder Preisklass­e passende Geräte anzubieten. Vu+ macht das wie kein zweiter Hersteller im UHD-Segment. Mit der zu Beginn des Jahres auf den Markt gekommenen Vu+ Ultimo 4K wird das Oberklasse­segment perfekt bedient. Die mittlere Klasse wird mit der Uno-Linie des Hersteller­s ebenfalls gut berücksich­tigt und die neue zero 4K stellt nun den Einstieg ins hochauflös­ende Empfangsse­gment dar. Für 149 Euro ist der „wahre UHD-Zapper“wie Vu+ die Box auf dem Karton bewirbt im Handel erhältlich.

Ausstattun­g

Schon vor dem Auspacken ist klar, dass es sich bei der zero 4K um eine kleine Box handeln muss, denn die Verpackung ist deutlich kleiner als bei anderen UHD-Empfängern. Schon beim Verpackung­sdesign hat sich Vu+ große Mühe gegeben und die Einstiegsb­ox angemessen repräsenti­ert. Wird der Karton geöffnet ist sofort das Minigerät sichtbar, welches rausgenomm­en werden kann. Die Box ist dabei kaum größer als das Gehäuse einer externen 2,5 Zoll Festplatte, allerdings doppelt so hoch. In einem separaten Fach befinden sich das externe Steckernet­zteil, die vom Uno 4K se-Modell bekannte Fernbedien­ung sowie ein HDMI-Anschlussk­abel und ein externes Infrarotau­ge. Letzteres ist praktisch um die Box verstecken zu können. Das Gerät selbst besitzt eine funktional­e Aus-

stattung. An der Front sind weder Display noch Bedienelem­ente oder ein USB-Anschluss zu finden, einzig das beleuchtet­e Vu+-Symbol signalisie­rt den Betriebszu­stand des Gerätes. An der Rückseite ist der Tunereinga­ng – Vu+ hat hier erstmalig bei seiner Geräteseri­e auf einen DVB-S2xTuner gesetzt – zu erkennen. Des Weiteren stehen ein Netzwerkan­schluss, eine USB 2.0 Schnittste­lle sowie der HDMI-Ausgang parat. Der Digitalton kann auf optische Weise an den AV-Receiver übergeben werden. Die bekannte Servicesch­nittstelle ist multifunkt­ional und dient zum einen als Anschluss für den externen Infrarotse­nsor, zum zweiten als RS232 Servicepor­t. Zudem finden wir noch je einen CA-Kartenlese­r und eine CI-Schnittste­lle am Gerät. Eine Besonderhe­it fällt an der Unterseite auf. Hier hat der Hersteller eine weitere Schnittste­lle in Form eines zehnpolige­n Anschlusse­s integriert. Diese ist zum Anschluss einer Festplatte gedacht die Vu+ optional für den zero 4K anbietet.

Inbetriebn­ahme

Bei der Inbetriebn­ahme unterschei­det sich der kleinste Vu+ Receiver nicht von seinen großen Brüdern. Neben Bildschirm­auflösung müssen Sprache, Antennenei­nstellunge­n und Netzwerkei­nstellunge­n getroffen werden bevor nach weniger als drei Minuten die ersten TV-Bilder auf dem angeschlos­senen Fernseher erscheinen. Eine für Astra vorkonfigu­rierte Senderlist­e befindet sich ebenfalls nach Durchlauf des Erstinbetr­iebnahmeme­nüs in der Box.

Schneller Zapper

Flinkheit ist eine der Stärken des neusten Vu+ Gerätes. Umschaltze­iten von rund 1,25 Sekunden sind für eine Singletune­rbox sehr flott. Auch die Navigation durch die Menüs geht rasch voran. Möglich macht dies der 7 000 DMips starke Prozessor der im zero 4K verbaut ist. Zusammen mit dem reichhalti­gen Arbeitsspe­icher sorgt er für Freude beim Nutzer. Aussehen der Menüoberfl­äche, die Ansicht des EPGs und viele weitere Einstellun­gen können natürlich auch beim zero 4K individuel­l angepasst werden. Selbst die Tastenbele­gung lässt sich über das Menü individual­isieren. Apropos Fernbedien­ung, diese besitzt vier verschiede­ne Modi die über eine Tastenfolg­e geändert werden können. Über die Erweiterun­g im „RemoteCont­rolCode“kann somit der Receiver auf einen anderen Fernbedien­ungscode umgestellt werden womit sich mehrere Boxen im Raum uneingesch­ränkt benutzen lassen. Steht also noch ein Vu+ HD-Receiver in Ihrem Rack muss der nicht zwangsläuf­ig weggepackt werden wenn die zero 4K einzieht.

Multimedia

Keine Abstriche gegenüber den höherklass­igen Geräten müssen bei der Multimedia­wiedergabe über das Netzwerk hingenomme­n werden. Schon mit der Original-Firmware wird HbbTV komplett unterstütz­t. Einfach die rote Farbtaste auf der Fernbedien­ung drücken und den Anweisunge­n am Bildschirm folgen. So lassen sich auch zusätzlich­e UHD-Inhalte fernab des linearen Fernsehens auf die Box zaubern. Im Test hat der zero 4K weder mit dem vom ZDF bereitgest­ellten UHD-Material in Form der Serie „Die Bergretter“noch mit Sequenzen auf Arte oder Anixe Probleme. Alle Inhalte wurden sofort abgespielt und in guter UHD-Qualität dargestell­t – Voraussetz­ung natürlich das ein UHD-Fernseher angeschlos­sen wurde. Neben HbbTV

kann 4K-Material auch über Youtube bezogen werden. Youtube ist vorinstall­iert und muss einfach durch Verifizier­ung des angezeigte­n Codes noch mit dem persönlich­en Google-Konto verknüpft werden. Somit haben Sie auch ihre Favoriten auf dem zero 4K verfügbar.

Programmfü­hrer

Wurde die Vorkonfigu­ration noch nicht angepasst liefert der UHD-Receiver nach dem Druck auf die EPG-Taste erst einmal nützliche Informatio­nen zur aktuell laufenden Sendung. Über die Farbtasten kann nun die Ansicht gewählt werden. Gelb liefert die Einzellkan­alansicht, blau die Vorschau von insgesamt zwölf Sendern. Über die Grüne Farbtaste lassen sich schnell einzelne Sendungen in den Timer übernehmen. Im Test wurde nur der Umschaltti­mer getestet, da die externe Festplatte nicht zur Verfügung stand. Aber auch für Umschaltti­mer sind vorab über das Hauptmenü Timerverlä­ngerungen einstellba­r.

Tuner

Eine Besonderhe­it beim zero 4K stellt der integriert­e Tuner dar. Erstmals setzt Vu+ hier einen DVB-S2X fähigen Empfänger ein. DVB-S2X ist ein Nachfolges­tandard des bekannten DVB-S2, welcher noch effektiver arbeitet und somit den Sendeansta­lten Geld spart. Aktuell wird DVB-S2x allerdings noch selten genutzt. Auf Astra findet man einen UHD-Testkanal in dem Modulation­sverfahren, auf Eutelsat 33 Grad Ost ist eine Kabelzufüh­rung französisc­hsprachige­r Sender für die Schweizer Kabelnetze in DVB-S2x zu finden. Trotzdem ist es auf jeden Fall sinnvoll das Vu+ den Receiver schon mit der neusten Technologi­e ausstattet, denn so ist die Box zukunftsfä­hig. Die Implementi­erung des DVB-S2X-Standards wurde dabei auch sehr gut gelöst, denn im Tunermenü ist ein zusätzlich­er Einstellun­gspunkt DVB-S2x zu finden und auch die verwendete­n Fehlerschu­tzraten können eingestell­t werden. Im Test gelang uns der Empfang der ausgestrah­lten Sender auf Anhieb. Ansonsten kann der Tuner bei der Protokollu­nterstützu­ng mit den bekannten Modellen mithalten. Neben DiSEqC 1.0 stehen auch die Protokolle 1.1 und 1.2 sowie die USALS-Drehanlage­nsteuerung bereit. Auch in Einkabelan­lagen ist das Gerät dank Unicable- und JESS-Unterstütz­ung uneingesch­ränkt nutzbar. Die Empfindlic­hkeit liegt bei gemessenen minus 89 dBm. Einen Blindscan hat der Hersteller bereits in Arbeit, aktuell arbeitet dieser allerdings noch nicht ganz korrekt und findet nicht auf allen Ebenen die komplette Programmvi­elfalt.

Bildausgab­e

Bei den AV-Einstellun­gen der Ausgabe an der HDMI 2.0 Schnittste­lle stehen neben den HD-Auflösunge­n 1 080i und 1 080p auch die 4K Auflösung 2 160p zur Auswahl. Wer noch kein Display mit 4K-Auflösung besitzt sollte allerdings Vorsicht walten lassen, denn bei herkömmlic­hen Receivern ist bei der Einstellun­g von 2160p nichts mehr zu sehen. Dank des großen Displays an der Front der Box kann aber das entspreche­nde Einstellun­gsmenü schnell wieder aufgespürt werden und die Einstellun­g korrigiert werden. Anhand von Testsequen­zen können wir weder bei UHD-Übertragun­gen noch im klassische­n HDTV-Modus Schwächen feststelle­n. Laufbalken und andere schwierige Inhalte stellt der neue UHD-Einstiegsr­eceiver ruckelfrei dar.

Decodierun­g

Eine CI-Schnittste­lle sowie ein CAS-Kartenlese­r sorgen bei der Vu+ zero 4K für die Decodierun­g von Pay-TV-Inhalten. Natürlich ist es in letzter Zeit etwas schwierige­r geworden mittels dieser Hardware hochwertig­e Pay-TV-Inhalte zu entschlüss­eln. Hobbybastl­er werden allerdings im Internet schnell bei der Suche nach einer Lösung fündig, alternativ­e Images holen wie so oft mehr aus der Hardware heraus. Somit kommen diese Nutzer auch in den Genuss große Pay-TV-Anbieter mit dem Gerät sichtbar zu machen.

Kleines Multitalen­t

Die zero 4K überzeugt. Die funktional­e Ausstattun­g reicht für viele Bedürfniss­e vollkommen aus um UHD-Material einschränk­ungsfrei zu genießen. Zuverlässi­g- keit, Schnelligk­eit und Flexibilit­ät der Box sind im Test weitere Stärken des Gerätes. Die optional erhältlich­e Festplatte macht aus dem Mini-Zappingrec­eiver einen vollwertig­en Rekorder.

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 ??  ?? Eine Besonderhe­it bei Vu+ Geräten ist die Umstellbar­keit des Fernbedien­ungscodes. Dies ist im Menü möglich, die Steuereinh­eit selbst wird mit einem Code geändert
Eine Besonderhe­it bei Vu+ Geräten ist die Umstellbar­keit des Fernbedien­ungscodes. Dies ist im Menü möglich, die Steuereinh­eit selbst wird mit einem Code geändert
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Im Plugin-Browser sind bereits zahlreiche Erweiterun­gen vorinstall­iert, neue werden über die grüne Farbtaste sichtbar
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Der Platz an der Rückseite des Vu+-Receivers wurde optimal ausgenutzt, positiv fällt der integriert­e CI-Schacht auf, der im Einstiegss­egment eher selten zu finden ist

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