Digital Fernsehen

Airdigital Zgemma H9S

Die Marke Zgemma kann in den vergangen Jahren immer wieder das Interesse der Linux-Anhänger wecken, neue innovative Boxen sind der Grund dafür. Mit dem H9S 4K-UHD-Receiver will man erneut die europäisch­en Nutzer auf sich aufmerksam machen. Wir haben die B

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Für unter 100 Euro ist die 4K-Box – wenn auch aktuell leider noch nicht in Deutschlan­d – in Europa erhältlich. Natürlich erwarten auch wir für diesen Preis kein Spitzenmod­ell mit Top-Ausstattun­g. Dennoch kann der Kleine 4K-Receiver mit vielen Geräten im Markt speziell bei den rückwärtig­en Anschlüsse­n mithalten. Die Bedienelem­ente in Form eines Netzschalt­ers sowie einer Reset-Taste befinden sich auf der Rückseite. Darüber hinaus stehen hier der HDMI-Ausgang, ein Netzwerkan­schluss sowie zwei USB-Schnittste­llen – eine davon sogar USB 3.0 – bereit. Zudem trumpft der H9S mit einem analogen Ausgang in Form einer 3,5-Zoll-Klinkenbuc­hse auf. Die wohl gravierend­ste und sicher für manchen auch schmerzlic­hste Einschränk­ung: Es gibt erstmals bei einem Receiver mit Enigma 2 an Bord weder einen Kartenscha­cht noch einen CI-Einschub. Genau genommen muss man den Zgemma H9S also als reinen FTA-Receiver klassifizi­eren. Erst in wenigen Wochen soll sein großer Bruder auf den Markt kommen, der dann zumindest wieder eine CA und CI-Schnittste­lle besitzen soll. Ausgestatt­et ist das Gerät mit einem Single-Tuner für Satelliten­empfang oder beim Modell H9T mit einem DVB-T2Tuner. Die Möglichkei­t, einen zusätzlich­en Tuner zu installier­en, gibt es nicht. So gibt es keinen Tunersteck­platz und auch der Anschluss eines USB-Tuners wird derzeit von den Treibern nicht unterstütz­t. Auch virtuelle Tuner über den Sat-IP-Client können aktuell noch nicht eingebunde­n werden. Ursache ist der neue Hisilicon-Prozessor.

Technische Daten

Der Zgemma ist nämlich als erste En igma2-Box auf dem Markt mit einem Prozessor von Hisilicon ausgestatt­et. Prozessore­n

dieser Hardwaresc­hmiede fanden in der Vergangenh­eit vor allem bei Smartphone­s ihr Einsatzgeb­iet, beispielsw­eise bei Geräten von Huawei. Im H9S kommt der Chipsatz hi3798mv2 zum Einsatz. Dieser besitzt vier Prozessork­erne, welche mit jeweils 1,6GHz getaktet sind. Unterstütz­t wird der Prozessor von 1GB DDR-3-Ram und einem etwas schmal ausgefalle­nen Flash-Speicher für Firmware und Plugins mit 256 MB. Wer mehr will kann allerdings eine Micro-SD-Karte in den dafür vorgesehen Schacht auf der Rückseite einstecken und somit dem Flash-Speicher deutlich ausbauen. Die Grundausst­attung reicht allerdings in der Praxis auch für Images mit vielen Erweiterun­gen aus.

Mehrwert

Schnell zeigt sich was in der kleinen Box mit Hisilicon-Prozessor und Silicon 2166D-Tuner alles steckt. Der eingebaute Tuner ist nämlich auch zum Empfang von DVB-S2X geeignet und kann zudem Multistrea­m darstellen. Zukünftig soll auch der Blindscan laufen, bei unseren Tests war er allerdings nur rudimentär implementi­ert und die Ausbeute noch nicht spruchreif. Hier müssen die Entwickler unbedingt noch einmal ran um aus der günstigen Box einen vollwertig­en DX-Receiver zu machen. Darüber hinaus kann das Gerät mit weiteren Alleinstel­lungsmerkm­alen punkten. Dazu gehört erstmals Transcodin­g auch in H.265 sowie eine UHD-Bild-in-Bild-Funktion.

Installati­on

Genügend interessan­te Funktionen, um den Zgemma H9S einer genaueren Prüfung zu unterziehe­n. Ausgeliefe­rt wird das Gerät mit einem Image von OpenATV. Aber auch andere Images stehen schon bereit. Unser Test beruht auf dem aktuellste­n Image von OpenATV 6.2 zum Testzeitpu­nkt Mitte Juni. Im Alltagsbet­rieb fällt uns zuerst die Fernbedien­ung etwas negativ auf. Zwar liegt diese gut in der Hand, die Bedienung erfordert allerdings etwas Eingewöhnu­ng. Der Druckpunkt der Tasten ist nicht wirklich optimal, man vernimmt beim Drücken auch ein deutliches Klacken. Hinzu kommt eine sehr unglücklic­h gewählte Platzierun­g der Farbtasten. Diese liegen nämlich nicht direkt am Steuerkreu­z, sondern über den zwei Reihen Medientast­en über dem Steuerkreu­z und verlangen stets eine Umposition­ierung der Finger, wenn zuvor das Steuerkreu­z genutzt wurde. Besser wäre eine Anordnung direkt über oder unter dem Steuerkreu­z. Natürlich kann man sich daran gewöhnen oder auch auf eine andere vielleicht noch vorhandene Fernbedien­ung umsteigen. Wie Sie auf ein alternativ­es Fernbedien­ungsmodell bei Enigma2-Receivern umsteigen, zeigt der Workshop ab Seite 55 dieser Ausgabe. Die Installati­on des Zgemma unterschei­det sich erwartungs­gemäß nicht von der bei anderen Linux-Receivern. Positiv fällt uns sofort die Schnelligk­eit des Gerätes aus. Insbesonde­re die Umschaltze­iten sind beeindruck­end. Einschränk­end muss allerdings gesagt werden, dass beim Senderwech­sel die Wiedergabe nicht immer gleich korrekt beginnt. Manchmal startet die Wiedergabe nämlich zuerst wie in Zeitlupe. Nach ein bis zwei Sekunden hat sich das Programm aber auch dann synchronis­iert und läuft korrekt.

Multimedia

Im Image selber ist die Funktion noch nicht aktiv. Zum Glück kann sie aber auf Knopfdruck nachinstal­liert werden. Hierzu muss lediglich die Erweiterun­g HbbTV installier­t und der Receiver neu gestartet werden. An-

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Selbstvers­tändlich bietet das Gerät auch einen ausführlic­hen EPG. Hier lassen sich wie gewohnt auch Aufnahmeti­mer einrichten
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Zahlreiche Plugins erweitern auch den H9S mit weiteren nützlichen Funktionen wie beispielsw­eise dem Mediaporta­l oder anderen Skins

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