Edision OS Nino
Bei der Größe von Digitalreceivern scheiden sich die Geister. Während die einen auf Minimalismus stehen, möchten andere kein Gerät welches die HiFi-Rack-Maße nicht erfüllt. Alle Minimalismusliebhaber bekommen mit dem OS nino von Edision, den wir in dieser
Der griechische Hersteller Edision versucht aktuell vor allem im Einstiegssegment der Linux-Receiver zu punkten. Edision ist aktuell einer der wenigen Hersteller die noch keine 4K-Box im Markt platziert haben sondern sich auf Nutzer konzentrieren die auf 4K noch verzichten können.
Mit dem OS mini hat man bereits eine günstige Einstiegsbox seit mehreren Jahren im Markt. Nun zeigt man dass der Preis noch weiter fallen kann. Mit rund 85 Euro Verkaufspreis zählt die neue OS nino zweifellos zu den günstigsten Enigma-Receivern und bietet dafür mehr als viele erwarten.
Ausstattung
An der Front verfügt der Receiver über eine vierstellige Siebensegment-Anzeige, die Sendernummer oder Uhrzeit darstellen kann. Darunter befindet sich ein CAS-Kartenschacht. Die USB-Anschlüsse sind an der rechten Seite verbaut. Hier wartet der OS nino mit gleich zwei USB-Schnittstellen auf. Die Rückseite birgt keine Überraschungen. Der HDMI-Ausgang bringt die digitalen Bilder an einen Flachbildfernseher, analoge Schnittstellen für Röhren TV sucht man vergebens.
Hinzu kommen ein optischer Tonausgang sowie der Netzwerkanschluss. Zwei Klinkenbuchsen dienen als Datenschnittstellen. Während die eine rein zum Transfer mit dem PC geeignet ist, kann an der zweiten ein externer Infrarotempfänger angeschlossen werden, der es im Nach-
gang erlaubt, den OS nino versteckt hinter dem Fernseher oder im Schrank aufzustellen. Für eine leichte Montage an der Wand oder der Rückseite des TV-Gerätes sind zwei Halterungen auf der Unterseite des Gerätes vorgesehen. Hinzu kommt der DVB-S2-Tuner der allerdings nur einen Eingang und keinen Ausgang besitzt. Das Netzteil hat Edision ausgelagert.
Inbetriebnahme
Auch der OS nino wird zusammen mit dem beliebten OpenATV-Betriebssystem ausgeliefert. Es zeigt sich immer deutlich, das auch viele Hersteller auf das OpenSorce-Projekt setzen und somit ein sehr günstiges Betriebssystem für ihre Boxen nutzen. Edision setzt dabei auf die etwas ältere OpenATV 6.0 Version, die aber schnell mittels USB-Stick auch gegen die aktuelle Version 6.1 oder gar die Betaversion 6.2 getauscht werden kann.
Alltagsmodus
Der im inneren werkelnde BCM 7362A0-Hauptprozessor hat zwei Kerne mit jeweils 751 Megahertz Power. Dies macht sich beim Zappen und auch bei der Navigationsgeschwindigkeit bemerkbar. Die Einstiegsbox steht somit manch Mittelklassegerät in nichts nach. Die Abläufe sind allesamt flüssig, ein Kanalwechsel dauert rund 1,25 Sekunden bei frei empfangbaren Sendern, bei verschlüsselten Inhalten ist es nur unwesentlich mehr.
Die Ansicht des Programmführers kann der Nutzer eigenständig auswählen. In der Auslieferungsversion ist die Mehrkanalansicht voreingestellt, wem allerdings die Einzelkanalvorschau besser gefällt, erreicht diese wahlweise durch einen langen Druck auf die EPG-Taste und dem nachfolgenden Aufruf der Einzelkanalansicht oder über die Infotaste auf der Fernbedienung. Natürlich lassen sich Aufnahmen perfekt aus dem EPG heraus programmieren.
Aufnahme
Der Anschluss eines externen Datenträgers via USB genügt um Aufnahmen durchführen zu können. Im Test stellen wir dabei keine Probleme im Zusammenspiel mit USB-Datenträgern fest. Zu beachten ist, dass der Einstiegsreceiver nur einen Tuner besitzt und somit nur eingeschränkt unabhängig aufnehmen kann. Wird zum Beispiel „Das Erste“via Astra in HD geschaut, sind in dieser Zeit nur Aufnahmen vom „SWR HD“oder arte HD möglich. Eine Option bieten Tunererweiterungen via SatIP oder einen externen USB-Tuner.
Multimedia
Beim Thema Multimedia zeigt der neuste Receiver auch was in ihm steckt. Das Gerät kann wahlweise als DLNA-Server sowie DLNA-Client verwendet werden. Shoutcast Internetradio lässt sich ebenso wie IPTV-Streams mit der Box nutzen. Zudem stehen im Open-ATV-Menü „Erweiterungen“dutzende PlugIns zur Verfügung, die individuell je nach Nutzergeschmack installiert werden können.
Dank reichlich Speicher muss auch keine Angst aufkommen, dass die Box zu schnell an Leistung verliert oder der Speicher gar überfüllt ist. Auch die Wiedergabe von Inhalten externer Datenträger, die nicht mit dem Receiver selbst aufgenommen wurden, ist möglich. HbbTV wird ebenfalls unterstützt, muss nur in den Erweiterungen vorab als Plugin installiert werden.
Tuner
Der fest integrierte Satellitentuner arbeitet so wie er soll. Die Signale werden zuverlässig empfangen, wenngleich die Empfindlichkeit mit minus 85,5 dBm nur im Durchschnitt liegt und die Box deshalb nicht zum DX-Receiver fungiert. Auch ein Blindscan wird dazu vermisst. Für den klassischen TV-Empfang auf Astra, wozu die meisten so ein günstiges Gerät nutzen werden, ist die Box aber bestens geeignet und kann sogar an aufwendigen DiSEqC-Anlagen oder Einkabelsystemen genutzt werden. Bei unserem Test im Umgang mit JESS-Signalen zeigte sie ihr volles Können. Selbst ein Acht-Positionen-Einkabelsystem, wie es unser Testsystem von Jultec darstellt, brachte den kleinen Edision-Receiver nicht aus der Ruhe. Der Multifeedempfang ist natürlich auch auf klassischem Wege mit DiSEqC 1.0 oder 1.1-Schaltern möglich und in der Drehanlagensteuerung USALS bzw. DiSEqC 1.2 meistert der Mini-Receiver auch problemlos.
Fazit
Die kleine OS nino Box überzeugt im Alltagsbetrieb. Der Nutzer muss beim TV-Konsum auf keine Komfortmerkmale verzichten. Denn selbst HbbTV und multimediale Anwendungen sind uneingeschränkt verfügbar und nutzbar.
Wer also bereits schon einen Flachbildfernseher mit HDMI-Eingang als Zweit- oder Drittfernseher nutzt, kann den Edision OS nino daür perfekt als Empfangseinheit nutzen.