Qviart Lunix 1
Neben dem bereits im UHD-Teil getesteten Lunix3 4K des Herstellers Qviart hat der Hersteller auch eine Einstiegsbox im Portfolio. Im Testlabor auf dem Prüfstand: der Qviart Lunix, ein günstiges Einstiegsmodell zum Verstecken.
Wer Enigma2 als Receiver-Betriebssystem nutzt und damit auch die Vorteile kennt, möchte oft auch am Zweit- oder Dritt-Receiver nicht darauf verzichten. Doch für Schlafzimmer, Büro oder auch Kinderzimmer muss es nicht immer der neuste 4k-Receiver sein. Preisgünstige Boxen sind daher sehr gefragt. Der Qviart Lunix ist genau ein solches Gerät und für unter 100 Euro im Handel erhältlich. Eine Besonderheit sticht sofort nach dem Auspacken ins Auge: die Kompaktheit des Gerätes. Der Lunix zählt wahrhaftig zu den kleinsten Set-Top-Boxen, die das Enigma2-Betriebssystem beheimaten. An der Front übermitteln zwei Status-LEDs den Betriebszustand. Das sich daneben befindende Infrarotauge kann optional auch durch eine externe Infrarotverlängerung, die an der Rückseite angeschlossen wird, ersetzt werden. Somit wird der Receiver quasi unsichtbar aufgestellt. Ein CAS-Kartenleser komplettiert die Frontausstattung. Verzichtet werden muss hier auf ein Display und einen Front-USB-Anschluss.
Anschlüsse
Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Dazu gehören natürlich die
obligatorischen Schnittstellen wie HDMI, ein optischer Digitalausgang, der nicht durchgeschleifte LNB-Anschluss sowie zwei USB 2.0-Buchsen. Das Netzteil ist wie mittlerweile fast üblich extern ausgeführt. Das hat aber auch Vorteile. Denn der Receiver läuft mit 12 Volt und kann somit bei Bedarf auch direkt an der Bordspannung eines Caravans betrieben werden. Das könnte durchaus ein interessantes Betätigungsfeld für den kleinen Enigma2-Receiver sein. Bei der Fernbedienung müssen keine Abstriche zum Lunix3 4K gemacht werden. Denn es liegt dasselbe, übersichtlich gestaltete, mit überzeugenden Druckpunkten versehene Modell bei. Dreh- und Angelpunkt ist die CPU BCM7362A0 von Broadcom mit 2×750MHz Taktung. Speichermäßig kann der Lunix mit 512 MB DDR3-RAM sowie 256MB Flash-Speicher aufwarten.
Gutes Image
Überrascht sind wir nach dem Einschalten vom installierten Image. Während auf der Verpackung alles darauf hindeutet, dass die Box mit der openPLI-Software daherkommt, haben sich die deutschen Distributoren entschieden, hierzulande auf die beliebtere OpenATV-Software zu setzen. Das bringt natürlich einen für den deutschen Markt optimierten Bedienkomfort sowie Zusatzfunktionen mit sich. Das Gerät verfügt bereits im Auslieferungszustand über PVR-Funktionen, kann also in Verbindung mit einem externen Datenträger als Aufnahmeund Timeshift-Medium genutzt werden.
Im Betrieb
Im Alltagsmodus zeigt sich die Box flott. Die Menüs lassen sich schnell aufrufen. Beim Zappen trumpft die Box mit Umschaltzeiten zwischen einer und 1,25 Sekunden bei frei empfangbaren Programmen auf. Auch der EPG lässt sich verzögerungsfrei aufrufen. Darin hat der Nutzer zudem die Wahl, welche Ansicht er nutzen möchte. Neben der voreingestellten Multikanal-Variante steht auch ein Einzelkanal-EPG bereit. Wer es komfortabler möchte, kann aber auch spezielle Programmführer-Plug-Ins nutzen und bekommt weitere, redaktionell aufbereitete Zusatzinfos bereitgestellt. Aus dem EPG heraus lassen sich, wie von Enigma2 gewohnt, Timer programmieren. Wichtig: vorab im Einstellungs-Menü der Box die Vor- und Nachlaufzeit individuell einstellen. Diese hängt der Receiver dann automatisch jedem Timer an. So geht man sicher, dass auch bei den Privatsendern die komplette Sendung mitgeschnitten wird. Neben der Aufnahme kann auch Timeshift genutzt werden. Für das automatische Timeshift muss allerdings wiederum ein Plug-In installiert werden. Ein externer USB-Datenträger oder eine Netzwerkfestplatte sind notwendig für Aufnahmen.
Multimedia
HbbTV aber auch spezielle Mediaplayer können über das Erweiterungs-Menü nachinstalliert werden – eine aktive Internetverbindung ist dabei Voraussetzung. Wurde das HbbTV-Plug-In installiert, können die Angebote wie gewohnt genutzt werden. Viele weitere Plug-Ins, die über das Erweiterungs-Menü installiert werden können, machen zudem aus dem Lunix eine wahre Multimedia-Maschine. Auch bei der Wiedergabe von Inhalten ist die Box großzügig. Selbst schwierige WMA bzw. WMV-Files werden perfekt und ohne sichtbare Störungen wiedergegeben. Das ist ein großes Plus der Box. Natürlich lassen sich auch andere Formate wie mp3, jpg usw. darstellen.
Tuner
Wie bereits erwähnt, ist der Lunix nur mit einem Single-Tuner ausgestattet. Das ist für einen Einstiegs-Receiver aber völlig ausreichend, da dieser ohnehin eher als Zweit-Gerät im Schlafzimmer, Büro oder Wohnmobil Verwendung finden wird. Anschlusstechnisch gibt es aber nichts zu meckern. So unterstützt das Gerät DiSEqC 1.0, 1.2, 1.2, USALS und Unicable-Systeme. Einen Blindscan und eine Anzeige der Empfangsleistung in dB gibt es erwartungsgemäß aber nicht. Positiv fällt auf, dass zusätzliche Empfangs-Tuner via Sat-IP integriert werden können und somit der Einstiegsreceiver schnell zu einer TwinTuner-Box aufgerüstet werden kann, sofern Sat-IP-Signale im heimischen Netzwerk bereitstehen. Dazu muss das Sat-IP-PlugIn über das Erweiterungs-Menü installiert und anschließend der Sat-IP-Tuner konfiguriert werden.
Fazit
Der Qviart Lunix ist ein Einstiegsgerät mit allen Funktionen, die man sich von einem Enigma2-Receiver wünscht. Positiv ist die Auslieferung mit dem vollwertigen Image von OpenATV. Auch Bedienbarkeit und Geschwindigkeit gehen voll in Ordnung. Das Design ist schick und dank der externen Infrarotempfänger-Anschlussmöglichkeit ist es sogar möglich, den knapp 100 Euro teuren Receiver hinter dem TV-Gerät gekonnt zu verstecken.