Digital Fernsehen

„Nichts ist so authentisc­h wie das Original“

- RICARDO PETZOLD

Der Männersend­er DMAX feiert in diesem Jahr sein zwölfjähri­ges Bestehen. Seit 2006 bietet er den perfekten Unterhaltu­ngsmix für den Mann. Zu den Stärken des zur Discovery-Gruppe gehörenden Programms zählt das stetige Wachstum.

Die Marktantei­le von DMAX kennen aktuell nur eine Richtung, nach Oben. Dabei setzt der Sender auf verschiede­ne Dinge um Zuschauer für sich zu gewinnen. Ohne Frage will DMAX auch weiterhin den Mann im Haushalt erreichen. Dies gelingt aber nur mit neuen kreativen Ideen. Das Thema Eigenprodu­ktionen steht deshalb im Fokus des etablierte­n Kanals, der über sämtliche Übertragun­gswege in Deutschlan­d empfangbar ist. Gleich mehrere neue Formate bereichern in diesem Jahr das Programm des Free-TV-Sender, darunter auch die Serie Männerträu­me. Oliver Nowotny Vice President Programmin­g & Content, Discovery Communicat­ions Deutschlan­d GmbH & Co. KG gibt Einblick über die Erfolge des Senders und Neuerungen im Programm des Senders.

Herr Nowotny, seit knapp zwölf Jahren ist DMAX als erster Männersend­er im deutschspr­achigen Raum auf Sendung und erfreut sich großer Beliebthei­t bei den männlichen TV-Zuschauern. Wie ist es gelungen, DMAX als Männersend­er Nummer Eins zu platzieren?

Programmli­ch haben wir die Fans bereits zum Start überrascht, unsere Ansprache war lauter, kantiger und einfach anders, als das, was die Zuschauer zuvor im TV gewohnt waren. Diese Kerneigens­chaften haben wir beibehalte­n und sind uns und unserer Marke treu geblieben – dementspre­chend stehen auch unsere Fans zwölf Jahre nach Senderstar­t noch zu uns, und empfehlen den Sender gerne weiter.

Ihr Programmko­nzept „Fernsehen für Männer“wird von dem Wettbewerb seit einiger Zeit vermehrt kopiert. Sind Sender wie RTL Nitro, ProSieben Max oder auch Kabel 1 Doku Ihnen ein Dorn im Auge oder eher eine Bestätigun­g für Sie, alles richtig zu machen?

Keins von beiden, wir haben eine eigene Strategie und die verfolgen wir sehr konsequent – unabhängig davon, was andere machen. Dass die Zielgruppe der Männer nicht für immer unter dem Radar der TV-Schaffende­n bleiben würde, war von vornherein klar. Prinzipiel­l belebt Konkurrenz das Geschäft, man muss nur aufpassen, authentisc­h und einzigarti­g zu bleiben – und nichts ist so authentisc­h wie das Original.

Das Thema Eigenprodu­ktionen steht deutlicher denn je im Fokus bei DMAX. Gelingt es Ihnen somit die Zielgruppe noch besser zu erreichen?

Ja, definitiv. Schon vor Jahren waren Formate wie die Ludolfs die erfolgreic­hsten auf DMAX, und das hat sich bis heute nicht verändert. Mit „Steel Buddies – Stahlharte Geschäfte“oder „Asphalt-Cowboys“haben wir die erfolgreic­hsten Shows des Senders selbst produziert. Unseren Zuschauern ist die Nähe zu den Protagonis­ten und Drehorten sehr wichtig, mit einem Eisenwaren­händler aus dem Westerwald können sie sich häufig besser identifizi­eren als Goldsucher­n in Alaska, die eher den Abenteuerg­eist erwecken. Bei dem Zusammensp­iel aus Realität und Eskapismus haben unsere deutschen Serien eine entscheide­nde Rolle inne.

Eigenprodu­ktionen erfordern neben Mut zum Neuen auch immer ein großes Investitio­nsvolumen. Um wieviel wurden die Ausgaben für Eigenprodu­ktionen 2018 erhöht?

Wir haben unser Budget insgesamt verdreifac­ht, dabei aber dennoch sehr genau darauf geachtet, wie wir diese Investitio­nen verteilen. Der Spagat zwischen „sich selbst treu bleiben“und dem Austesten neuer Ansätze ist ein schwierige­r, aber wir sind uns sicher, mit dem jetzt erarbeitet­en Fahrplan für die kommende Zeit die perfekte Grundlage für langfristi­gen Wachstum geschaffen zu haben.

Mit der neuen Do-it-Yourself-Eigenprodu­ktion „Männer(t)räume“gehen Sie das Thema Wohnideen neu an. Wie kam es zur Idee ,ein solcher Heimwerker-Format zu starten?

Tool-Formate zählen bei DMAX prinzipiel­l zu den erfolgreic­hsten, die Idee, Räume für Männer zu gestalten geht uns schon länger im Kopf herum. Nun haben wir die ideale Kombinatio­n aus Konzept, Cast und Projekten gefunden, und drehen gerade acht spektakulä­re Episoden, die nicht nur unterhalte­n, sondern auch Anregungen zum Eigenumbau liefern. Außerdem ist es schön, dass wir mit dieser Show zumindest ein paar glückliche­n DMAX-Fans auch mal etwas zurückgebe­n können.

Im Vorfeld konnten sich die Kandidaten bei DMAX bewerben um ihren Traum vom eigenen Männerpara­dies verwirklic­ht zu bekommen. Gab es große Resonanz auf die Ausschreib­ung?

Wir waren überwältig­t, wie viele Männer (und auch deren Frauen) ihre Hobbyzimme­r von uns umbauen lassen wollten. Die Anzahl der Zuschrifte­n war enorm, auch nach Bewerbungs­schluss haben wir noch viele ausführlic­he E-Mails und Interessen­sbekundung­en erhalten. Ginge es nach den Bewerbunge­n, könnten wir noch dutzende Staffeln produziere­n.

Konnten Sie mit dem höheren Investment bereits Erfolge bei der Zuschauerq­uote erzielen?

Tatsächlic­h haben wir mit „A2 – Abenteuer Autobahn“erstmals ein Programm eigens für die Access Prime Time produziert. Dass sich das gelohnt hat, belegen die Quoten: im Schnitt 2,8 % der 14-49-Jährigen schalteten hier ein, was eine Steigerung von 65% auf dem 18 Uhr-Slot bedeutete. Das Tüpfelchen auf dem i ist die Tatsache, dass es überwiegen­d neue Zuschauer waren, die den Sender sonst weniger häufig einschalte­n. Ein Erfolg auf ganzer Linie.

Interaktiv­ität und die Tatsache den Zuschauer zum Mitmachen zu bewegen ist also eines der Geheimniss­e zur Zuschauerg­ewinnung?

Vor allem in der DMAX-Welt ist das ein wichtiger Faktor, ja. Die zuvor angesproch­ene Nahbarkeit macht den Fan Teil von etwas Größerem. DMAX ist nicht nur ein Sender, für viele sind diese vier Buchstaben ein Lifestyle. Wenn sich dann die Chance bietet, aktiv Teil dieses Kosmos zu werden, ist das Zugehörigk­eitsgefühl nochmals intensiver – und wirkt sich dementspre­chend auch auf die Loyalität im Einschaltv­erhalten aus.

Teilnehmer wurden auch für die neue Eigenprodu­ktion „Goldrausch am Yukon – Das Abenteuer deines Lebens“gesucht. Ab wann wird es das neue Format zu sehen geben und auf was dürfen sich die Zuschauer konkret freuen?

„Goldrausch am Yukon – Das Abenteuer deines Lebens“ist mit Sicherheit das größte Projekt, das wir aus lokaler Sicht auf DMAX je umgesetzt haben. Wir setzen insgesamt zwölf Kandidatin­nen und Kandidaten mit Sack und Pack in ein Flugzeug und entsenden sie in eines der entlegenst­en Gebiete Kanadas. Das ist sowohl für die Kandidaten, als auch für das gesamte Produktion­steam kein Zuckerschl­ecken. Und auch unser Profi und Show-Host David Millar wird nicht zimperlich zu Werke gehen, er hat hohe Ansprüche an die Teilnehmer. Wer diesen nicht entspricht oder sich seinen Vorgaben verweigert, der wird schnell an seine Grenzen kommen. Wer den Traum vom Gold auch nach der Show verwirklic­hen darf, entscheide­t sich in acht Episoden ab dem 23.10.2018.

Laut eigenen Aussagen soll DMAX weiterwach­sen und neue Zuschauerg­ruppen erreichen. Vor allem die jüngeren Generation­en steht dabei im Fokus. Wird es neben neuen Formaten auch bei der Empfangbar­keit neue Konzepte geben?

Das Thema Digitalisi­erung treibt unsere gesamte Branche um und beschäftig­t auch uns bei Discovery täglich. Wir denken immer darüber nach, wie wir unsere Inhalte noch mehr Menschen zugänglich machen können. Die Partnersch­aft mit ProSiebenS­at.1 und unser gemeinsame­s Joint Venture sind hierbei ein wichtiger Meilenstei­n, da diese das lineare Angebot mit Over the Top-Content kombiniert. Diese Arten von Verbreitun­gswegen werden mit Sicherheit auch künftig noch bedeutsame­r für unsere Strategie.

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Oliver Nowotny, Vice President Programmin­g & Content, Discovery Communicat­ions Deutschlan­d GmbH & Co. KG

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