Großes Fernsehen für Zuhause mit dem LG OLED65C8
Erstmals bietet LG die beliebte OLED-C-Serie in 55 bis 77 Zoll an und dies auch im XXL-Format zu vierstelligen Preisen. Neben einer neuen OLED-Panelgeneration setzt LG auf einen leistungsstärkeren Bildprozessor.
Um die Ersteinrichtung zu beschleunigen, setzt LG auf Standbilder statt Animationen und zusätzliche Schaubilder erklären die wichtigsten TV-Funktionen. Allerdings sind die TV-Einstellungen nach wie vor etwas umständlich gelöst und nicht immer ist vor dem Sendersuchlauf ersichtlich, ob Programme anschließend in nachvollziehbarer Reihenfolge einsortiert werden. Verbinden Sie den TV mit dem Internet, können Sie die Anzeige im elektronischen Programmführer aufwerten, indem Senderinfos komplett aktualisiert werden. Aktivieren Sie die Sprachsuche (Internetverbindung notwendig), können Sie einzelne Programme auch per Sprachbefehl aufrufen, ohne die entsprechende Programmnummer eintippen zu müssen. USB-Festplatten ermöglichen die Programmaufzeichnung, Time-Shift steht ebenfalls zur Verfügung. Die leistungsstarke Bild-in-Bild-Wiedergabe ermöglicht die Anzeige von bis zu zwei 4K-Signalen, HDMI-Quellen lassen sich nicht nur mit TV-Tuner-Signalen kombinieren, sondern Sie können auch zwei HDMI-Signale wiedergeben (Tipp: HDMI-CEC bzw. Simplink vorab deaktivieren). Mittels PC sind HDMI-Signale auch in 1 440p-Auflösung und 120-Hz-Bildfrequenz darstellbar. Dass der Alpha9-Prozessor 4K-120-Hz-Signale verarbeiten kann, lässt sich nur über den Mediaplayer oder Testsignale über Satellit nachvollziehen, da die HDMI-Schnittstellen nicht dem HDMI-2.1-Standard mit höherer Bandbreite entsprechen. Immerhin verbaut LG die aktuell beste HDMI-2.0-Hardware an allen vier Eingängen, sodass UHDBlu-ray-Player, PS4 Pro, Xbox One X und PC ohne Einschränkungen genutzt werden können.
Alpha9-Power
Die Mehrleistung des Alpha9-Prozessors zeigt sich in der Praxis: Feinste Details werden ohne störende Doppelkonturen nachgeschärft, Rauschmuster werden gezielt entfernt und über den MPEG-Filter lassen
sich Banding-Artefakte glätten, um Farbverläufe bei stark komprimierten Videos ansehnlicher zu gestalten. Gänzlich ohne Weichzeichnereffekt arbeiten die Rauschfilter allerdings nicht, sodass Sie mit optimalen Signalquellen darauf verzichten sollten. Die Zwischenbildberechnung Trumotion erzeugt zwar eine spürbare Eingabeverzögerung, liefert aber auch in schwierigen Bildsequenzen eine überzeugende Qualität, um Kinobilder mit Judder-Effekten gezielt zu glätten und ruckelfrei zu gestalten. Allerdings zeigten vergleichsweise einfache Testszenen (z. B. Laufschriften) Bildfehler und gewandelte Bildsignale bringen die Nachbearbeitung aus dem Takt. Selbst in geringer Glättungsstufe können Artefakte auftreten, sodass Kinofans Trumotion ausschalten und die Einstellung „echtes Kino“nutzen sollten, um 24p-Quellen ohne Wandlungen auszugeben. Neu an Bord ist die Black-Frame-Insertion Motion Pro, die eine optimale Bewegtbildschärfe auch ohne den Einsatz der Zwischenbildberechnung sicherstellt. Aufgrund des Flimmereffekts und der um knapp 50 Prozent reduzierten Helligkeit können wir Motion Pro nur für 60-Hz-SDR-Signale empfehlen, Videospielsignale sollten mit 60 Bildern pro Sekunde gerendert werden, sonst stören Judder-Effekte. Zeitlich begrenzte Nachleuchteffekte, die mit OLED-Panels besonders bei hellen bunten Logos auftreten können, lassen sich über die neue Logo-Dimming-Funktion mindern: Der TV reduziert die Leuchtstärke von statischen Bildelementen, was bei Bildinhalten mit wenig Bewegung allerdings nicht nur Senderlogos umfasst.
Dynamische HDR-Bilder
Im HDR-Bildmodus wird das zusätzliche weiße Subpixel deutlich stärker beansprucht und der C8-OLED erreicht Spitzenwerte von knapp 800 Nits (siehe Messgraphen). Die Farbhelligkeit entspricht hingegen der SDR-Weißlichthelligkeit von knapp 400 Nits. Flächig bleibt der OLED-TV meist wohnzimmertauglich hell, erst bei maximaler Leuchtfläche ist die Wiedergabe zu dunkel. Der OLED-typische Abdunklungseffekt tritt deutlich seltener als bei der OLED-TV-Konkurrenz auf, doch wenn es zum Helligkeitsabfall kommt, stört dieser durch den abrupten Helligkeitswechsel umso mehr. Den besten Bildeindruck hinterließ der TV mit Dolby-Vision-Quellen: Die Wiedergabe erscheint hell, farbecht und zugleich enorm plastisch. Um zu dunkle Bilder und Detailverluste mit HDR10- und HLG-Quellen zu vermeiden, setzt LG auf eine dynamische Bildnachbearbeitung. LGs Dynamic-HDR-Tone-Mapping, das in Echtzeit einen Kontrastabgleich vornimmt, lässt sich erstmals auch im Spielmodus aktivieren, störende Verzögerungen brauchen Sie nicht zu befürchten. Da der Prozess szenenabhängig und vollautomatisch eingreift, müssen Sie keinerlei Korrekturen vornehmen, sondern genießen jederzeit eine exzellente HDR-Darstellung. Im Extremfall erscheinen abgedunkelte Bildszenen jedoch dynamischer als blendend helle Sequenzen – in diesem Fall erscheint die Wiedergabe etwas gebremst, da LG die HDR-Helligkeit gemäß der OLED-Panelleistung drosselt, um Detailverluste zu vermeiden. Einziger Softwarefehler im Test: Wurde mit einer Bildquelle häufig zwischen HDR- und SDR-Modus hin und her gewechselt, konnte es vorkommen, dass der TV im HDR-Bildmodus verharrte.
Mit Standard-Signalen agiert der C8 vergleichsweise zurückhaltend und sowohl die dynamische Kontrastoptimierung als auch die HDR-Effekt-Einstellungen konnten qualitativ nicht überzeugen. Da LG den Fokus auf Detaildarstellung und nicht auf maximale Bildbrillanz legt, erscheint die SDR-Wiedergabe in der Praxis etwas dunkler, als es die Messwerte vermuten lassen.
Atmos an Bord
Der C8 unterstützt Dolby-Atmos-Tonsignale, die Sie beispielsweise über Videoapps oder HDMI-Zuspieler einspeisen können und LGs Signaloptimierung entlockt dem C8 Klänge, die man den verbauten Lautsprechern kaum zutrauen würde. Besitzer eines AV-Receivers oder einer Soundbar nehmen erfreut zur Kenntnis, dass der TV Dolby-Atmos-Signale über den HDMIAudiorückkanal weiterleitet. Verzögerungen zwischen der Bild- und Tonausgabe lassen sich ausgleichen, wenngleich im Test je nach Tonformat nicht immer eine perfekte Synchronität erreicht wurde. Die automatische Klangoptimierung über das Mikrofon der Fernbedienung klappte leider nicht wie erhofft: Neben zu leisen Testsignalen färbte sich die Wiedergabe im Anschluss unangenehm schrill.
Noch ein Stück besser
LG feilt einmal mehr an den Details und liefert mit dem C8 ein beeindruckend ausbalanciertes Gesamtkonzept ab. Mit diesem OLED-Fernseher können Sie mit chirurgischer Genauigkeit Bildabstimmungen vornehmen oder HDR-Quellen mittels dynamischer Kontrastoptimierung vollautomatisch aufwerten. Aufgrund der einzigartigen HDR-Bild- und Dolby-Atmos-Tonverarbeitung kommen wir nicht umhin, unser „sehr gut“-Logo zu zücken. Mit dem OLED-TV C8 bietet LG den aktuell im Markt günstigsten Einstieg in die tolle Welt der High-EndWiedergabe.