Digital Fernsehen

Labornotiz­en

Ist die Set-Top-Box noch zu retten? Diese Frage kommt schon seit Jahren immer wieder auf und nicht selten wird dem klassische­n Receiver das Aussterben prognostiz­iert – doch passiert ist nichts. Im Gegenteil: Immer wieder präsentier­en Hersteller neue Funkt

- MIKE BAUERFEIND

Der neueste Trend: Receiver mit dem smarten Heim verbinden und als Schaltzent­rale nutzen oder per Sprache steuern. Was schon seit einigen Monaten mit Enigma2-Reveivern der Marke Vu+ funktionie­rt, wurde nun auch in andere Receiver wie beispielsw­eise der Marke Xoro integriert. In der kommenden Ausgabe können Sie übrigens einen Test dieser smarten Receiver von Xoro lesen. Doch auch abseits von Smart Home geht die Entwicklun­g der Digitalrec­eiver immer weiter. Und immer wieder haben die Receiver ein Quentchen Vorsprung vor den eingebaute­n Tunern im Fernseher, die inzwischen auch zum Quasi-Standard geworden sind. Ein Beispiel ist die Flexibilit­ät von Linux-Geräten.

Dual-Betriebssy­stem

Hier begegnen uns in letzter Zeit immer häufiger Geräte, die nicht nur mit einem Betriebssy­stem ausgestatt­et sind, sondern gleich zwei verschiede­ne Linux-Welten vereinen. So beispielsw­eise der Dinobot 4K +. Dieser praktische Receiver kommt ab Werk mit Enigma2 und Android daher. Beim Booten kann sich der Nutzer entscheide­n, mit welchem der beiden Betriebssy­steme das Gerät starten soll. Auf der einen Seite steht hier das bewährte System Enigma2, welches sich in den letzten Jahren auch dank der zahlreiche­n Team-Images als eines der besten Systeme für Digitalrec­eiver etabliert hat. Dank zahlreiche­r Plugins und verschiede­ner Designs lässt sich dieses Linux-System optimal anpassen und bietet auch DXern zahlreiche Features. Keine Frage: Für den TV-Betrieb gibt es kaum etwas besseres als Enigma2. Allerdings gibt es Schwächen im Bereich Multimedia und Streaming, was nicht zuletzt mit dem immer noch anhaftende­n Image der Illegalitä­t zu tun hat. So sucht man Apps zu Wiedergabe von Netflix, Maxdome & Co. immer noch vergeblich. Hier reicht allerdings ein einfaches Umschalten auf Android und die Streaming-Welt steht zur Verfügung. Sogar Netflix in 4K erlaubt unser Dinobot. Dafür zeigt sich der Bereich TV-Empfang immer noch als Baustelle. Hier muss unter Android noch einiges passieren. Es ist aber nicht auszuschli­eßen, dass auch hier Android eines Tages Enigma2 den Rang ablaufen wird.

Universell­e Anschlussm­öglichkeit­en

Natürlich hat auch UHD längst Einzug in die Receiverwe­lt gehalten. Dabei sind die Preise für derartige Geräte schon enorm gefallen. Hier setzen immer mehr Hersteller auch auf universell­e Anschlussm­öglichkeit­en, indem sie den Geräten von Haus aus neben einem Tuner für Satelliten­empfang auch einen Empfänger für terrestris­ches Digitalfer­nsehen und Kabelempfa­ng spendieren. Das macht besonders bei Geräten mit 4K-Empfang Sinn, da dort auf jeden Fall auch HEVC wiedergege­ben werden kann.

Terrestris­ches Digitalfer­nsehen

Dies ist wiederum Voraussetz­ung, um damit auch DVB-T2 in Deutschlan­d empfangen zu können. Gleichzeit­ig mausern sich solche Receiver zur universell­en Empfangsma­schine. Denn wer in einem versorgten Gebiet wohnt, aber nicht auf Satelliten­empfang verzichten möchte, kann den terrestris­chen Digitalemp­fang sozusagen als Schlechtwe­tterreserv­e nutzen und die öffentlich-rechtliche­n Sender effektiver aufzeichne­n. Denn im Vergleich zu H.264 ist HEVC etwa 1/3 effiziente­r und benötigt daher auch weniger Platz auf der Festplatte. Es ist also offensicht­lich: Der Digitalrec­eiver lebt und wird auch in Zukunft weiterhin seine Daseinsber­echtigung haben, auch wenn die eingebaute­n Tuner im Fernseher mittlerwei­le zu einem ernstzuneh­menden Konkurrent­en werden. Denn auch die TV-Hersteller haben dazugelern­t und bieten mittlerwei­le Geräte mit gut sortierbar­en Kanalliste­n an.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany