Digital Fernsehen

Weiterentw­icklung des CapingLieb­lings Selfsat Snipe V2 im Expertench­eck

- RICARDO PETZOLD

Mit der vollautoma­tischen Snipe-Antennense­rie versorgt der Antennenhe­rsteller Selfsat schon viele Jahren nicht nur Kunden im Campingber­eich, sondern auch Fernfahrer, Gartenfreu­nde und viele andere Sat-Freunde. Die Snipe V2 ist dabei ein Dauerbrenn­er. Wir nehmen sie unter die Lupe.

Speziell wer seinen Urlaub auf diversen Campingplä­tzen verbringt, kommt kaum um eine Satelliten­anlage herum um immer bestens informiert zu sein. Doch auch Trucker, welche viele Nächte im Jahr in ihrem LKW verbringen, haben oft eine Campinganl­age dabei um den Abend noch gemütlich vor dem Fernseher ausklingen zu lassen. Oft schreckt dabei allerdings der Aufbau der Antenne ab. Auch wenn die kleinen Campingsch­üsseln schnell zusammenge­setzt sind, die Ausrichtun­g wird zur Nervenprob­e. Wer hat sich dabei nicht schon immer

mal eine selbstausr­ichtende Sat-Anlage gewünscht. Der Traum wurde von dem Hersteller Selfsat erhört. Mit der Snipe bietet die Antennenma­nufaktur ein System an, welches sich komplett selbst justiert. Unsere Redaktion zeigt wie es geht.

Lieferumfa­ng

Das Snipe-Antennense­t wird in einem Hartschale­nkoffer ausgeliefe­rt. Nach dem Öffnen des selbigen zeigt sich, dass der Aufbau denkbar einfach ist. Im Koffer befinden sich die Antenne samt Motorkonst­rukt sowie das Bedienelem­ent und

zwei Koaxialkab­el. Auch die Kabeldurch­führungen für das Autodach sind enthalten. Einer der Vorteile der V2-Ausführung gegenüber dem ersten Modell liegt in einer mechanisch­en Verrieglun­g im Home Modus (sprich eingeklapp­t), wodurch die Antenne nun während der Fahrt noch sicherer sitzt.

Inbetriebn­ahme

Einfacher kann der Aufbau einer Sat-Anlage kaum sein, weshalb die Snipe-Antennen längst nicht nur unter Campingfre­unden beliebt sind, sondern auch als

heimische Empfangsha­rdware auf kleinen Balkons oder im Garten zum Einsatz kommen. Wurde die Antenne aus dem Koffer genommen, muss man diese an einer freien Stelle platzieren und die Kabel angeschlos­sen werden. Dabei wird das schwarze Koaxialkab­el mit dem Controller verbunden, das zweite zum Receiver oder Fernseher mit integriert­em Tuner verlegt. Nun nur noch den Controller mithilfe des Stromverso­rgungskabe­ls mit der Bordspannu­ng des PKWs oder LKWs verbinden und schon kann es losgehen. Zu Hause kann optional auch ein Netzteil, welches allerdings nicht im Lieferumfa­ng enthalten ist, genutzt werden. Nun wird die Bedieneinh­eit über die Power-Taste eingeschal­ten und der entspreche­nde Satellit mittels der Curser-Tasten gewählt. Nach Bestätigun­g mit der OK-Taste beginnt die Antenne vollkommen eigenständ­ig mit der Ausrichtun­g.

Präzise Ausrichtun­g

Im Test zeigt sich schnell wie präzise die Antenne dreht. Insgesamt drei Motoren werkeln in dem Antennenko­nstrukt. Während Motor 1 für die vertikale Positionie­rung zuständig ist, richtet Motor 2 die Antenne horizontal aus. Der dritte Schrittmot­or dreht die Antenne in sich so ein, dass der Tilt des jeweiligen Satelliten optimal stimmt. Die Antenne arbeitet dabei keinesfall­s nach dem Zufallspri­nzip. Zur Einrichtun­g sind jeweils drei Transponde­r in der Steuereinh­eit hinterlegt welche eingemesse­n werden. Eine eigene Messelektr­onik ermittelt den besten Empfangswe­rt sodass stets das beste Signal mit der kleinen Selfsat-Antenne erzielt wird. Während beim ersten Start noch etwas längere Einrichtun­gszeiten benötigt werden, geht das Drehen zwischen zwei Positionen flott voran.

Satelliten­vielfalt erweitern

Gesteuert wird die Antenne mit dem zum Lieferumfa­ng gehörenden Steuergerä­t. Aufgrund der Drei-Motoren-Technologi­e lässt sich die Anlage leider nicht via DiSEqC Befehlssat­z steuern, sodass das Steuergerä­t unersetzli­ch ist. Auf diesem sind bei Auslieferu­ng die wichtigste­n in Mitteleuro­pa verfügbare­n Satelliten­system Türksat, Astra 2, Astra 23,5 Grad Ost, Astra 19,2 Grad Ost, Hotbird 13 Grad Ost, Eurobird 9, Astra 4,8 Grad Ost, Thor 0,8 Grad West Eutelsat 5 Grad West und Hispasat 30 Grad West vorprogram­miert. Wer ein anderes System empfangen möchte, wie etwa Hellassat auf 39 Grad Ost oder Eutelsat 7 Grad Ost kann dies über das Steuergerä­t einprogram­mieren. Zwei zusätzlich hinterlegt­e User-Positionen eignen sich hervorrage­nd für diese Weise. Auch die hinterlegt­en Transponde­r lassen sich über das zweizeilig­e Display und die Bedienelem­ente aktualisie­ren, schließlic­h weiß man ja nie ob nach einem Satelliten­ersatz durch den Anbieter noch die selbe Transponde­rliste Einsatz findet. Noch bequemer lassen sich Transponde­r über ein Systemupda­te auf den neusten Stand bringen. Dies wird mittels USB-Stick realisiert, die entspreche­nden Daten sind auf der Selfsat-Homepage downloadba­r.

Empfangsei­genschafte­n

Bei der eigentlich­en Antenne setzt Selfsat auf die bekannte Größe von 28×51 Zentimeter (cm), die auch bei den Flachanten­nen zum Einsatz kommt. Auf dem für Deutschlan­d wichtigste­n Satelliten­system Astra 1 auf 19,2 Grad Ost erreichen wir Werte zwischen 10,5 und 12 Dezibel (dB) für den Träger-Rauschabst­and. Dies sind gute Werte, die sogar eine leichte Regenreser­ve bieten. Noch größer wird das Stauen im Testlabor als die Antenne auf der Türksat-Position nahezu alle auf dem Europabeam verfügbare­n Programmpa­kete einfangen können. Die ermittelte­n C/N-Messwerte von durchschni­ttlich 8dB lassen zwar wenig Regenreser­ve zu, trotz alledem können sich die Ergebnisse der Anlage sehen lassen. Auch die Messwerte über das gesamte Frequenzsp­ektrum verdeutlic­hen die gute Verarbeitu­ng der Antenne sowie den Einsatz präziser Empfangste­chnik. Wir können am Beispiel der

Referenzpo­sition 13 Grad Ost keinerlei Ausreißer bei den Empfangser­gebnissen im Bereich zwischen 10,700 GHz und 12,75 GHz feststelle­n.

Fazit

Die Selfsat Snipe V2 überzeugt im Test. Für rund 650 Euro ermöglicht die Antenne den Satelliten­empfang auch im Urlaub und das ganz ohne Stress bei der Ausrichtun­g. Die Empfangswe­rte und Ausrichtun­gspräzisio­n sprechen für die vollautoma­tische Campinganl­age wodurch sie das Testsiegel Ausgezeich­net erhält.

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 ??  ?? Über die beiden rückseitig am Antennenfu­ß angebracht­en F-Anschlüsse wird die Außenanlag­e mit dem Bedienteil (Controller) und mit dem TV-Empfänger verbunden
Über die beiden rückseitig am Antennenfu­ß angebracht­en F-Anschlüsse wird die Außenanlag­e mit dem Bedienteil (Controller) und mit dem TV-Empfänger verbunden

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