Weiterentwicklung des CapingLieblings Selfsat Snipe V2 im Expertencheck
Mit der vollautomatischen Snipe-Antennenserie versorgt der Antennenhersteller Selfsat schon viele Jahren nicht nur Kunden im Campingbereich, sondern auch Fernfahrer, Gartenfreunde und viele andere Sat-Freunde. Die Snipe V2 ist dabei ein Dauerbrenner. Wir nehmen sie unter die Lupe.
Speziell wer seinen Urlaub auf diversen Campingplätzen verbringt, kommt kaum um eine Satellitenanlage herum um immer bestens informiert zu sein. Doch auch Trucker, welche viele Nächte im Jahr in ihrem LKW verbringen, haben oft eine Campinganlage dabei um den Abend noch gemütlich vor dem Fernseher ausklingen zu lassen. Oft schreckt dabei allerdings der Aufbau der Antenne ab. Auch wenn die kleinen Campingschüsseln schnell zusammengesetzt sind, die Ausrichtung wird zur Nervenprobe. Wer hat sich dabei nicht schon immer
mal eine selbstausrichtende Sat-Anlage gewünscht. Der Traum wurde von dem Hersteller Selfsat erhört. Mit der Snipe bietet die Antennenmanufaktur ein System an, welches sich komplett selbst justiert. Unsere Redaktion zeigt wie es geht.
Lieferumfang
Das Snipe-Antennenset wird in einem Hartschalenkoffer ausgeliefert. Nach dem Öffnen des selbigen zeigt sich, dass der Aufbau denkbar einfach ist. Im Koffer befinden sich die Antenne samt Motorkonstrukt sowie das Bedienelement und
zwei Koaxialkabel. Auch die Kabeldurchführungen für das Autodach sind enthalten. Einer der Vorteile der V2-Ausführung gegenüber dem ersten Modell liegt in einer mechanischen Verrieglung im Home Modus (sprich eingeklappt), wodurch die Antenne nun während der Fahrt noch sicherer sitzt.
Inbetriebnahme
Einfacher kann der Aufbau einer Sat-Anlage kaum sein, weshalb die Snipe-Antennen längst nicht nur unter Campingfreunden beliebt sind, sondern auch als
heimische Empfangshardware auf kleinen Balkons oder im Garten zum Einsatz kommen. Wurde die Antenne aus dem Koffer genommen, muss man diese an einer freien Stelle platzieren und die Kabel angeschlossen werden. Dabei wird das schwarze Koaxialkabel mit dem Controller verbunden, das zweite zum Receiver oder Fernseher mit integriertem Tuner verlegt. Nun nur noch den Controller mithilfe des Stromversorgungskabels mit der Bordspannung des PKWs oder LKWs verbinden und schon kann es losgehen. Zu Hause kann optional auch ein Netzteil, welches allerdings nicht im Lieferumfang enthalten ist, genutzt werden. Nun wird die Bedieneinheit über die Power-Taste eingeschalten und der entsprechende Satellit mittels der Curser-Tasten gewählt. Nach Bestätigung mit der OK-Taste beginnt die Antenne vollkommen eigenständig mit der Ausrichtung.
Präzise Ausrichtung
Im Test zeigt sich schnell wie präzise die Antenne dreht. Insgesamt drei Motoren werkeln in dem Antennenkonstrukt. Während Motor 1 für die vertikale Positionierung zuständig ist, richtet Motor 2 die Antenne horizontal aus. Der dritte Schrittmotor dreht die Antenne in sich so ein, dass der Tilt des jeweiligen Satelliten optimal stimmt. Die Antenne arbeitet dabei keinesfalls nach dem Zufallsprinzip. Zur Einrichtung sind jeweils drei Transponder in der Steuereinheit hinterlegt welche eingemessen werden. Eine eigene Messelektronik ermittelt den besten Empfangswert sodass stets das beste Signal mit der kleinen Selfsat-Antenne erzielt wird. Während beim ersten Start noch etwas längere Einrichtungszeiten benötigt werden, geht das Drehen zwischen zwei Positionen flott voran.
Satellitenvielfalt erweitern
Gesteuert wird die Antenne mit dem zum Lieferumfang gehörenden Steuergerät. Aufgrund der Drei-Motoren-Technologie lässt sich die Anlage leider nicht via DiSEqC Befehlssatz steuern, sodass das Steuergerät unersetzlich ist. Auf diesem sind bei Auslieferung die wichtigsten in Mitteleuropa verfügbaren Satellitensystem Türksat, Astra 2, Astra 23,5 Grad Ost, Astra 19,2 Grad Ost, Hotbird 13 Grad Ost, Eurobird 9, Astra 4,8 Grad Ost, Thor 0,8 Grad West Eutelsat 5 Grad West und Hispasat 30 Grad West vorprogrammiert. Wer ein anderes System empfangen möchte, wie etwa Hellassat auf 39 Grad Ost oder Eutelsat 7 Grad Ost kann dies über das Steuergerät einprogrammieren. Zwei zusätzlich hinterlegte User-Positionen eignen sich hervorragend für diese Weise. Auch die hinterlegten Transponder lassen sich über das zweizeilige Display und die Bedienelemente aktualisieren, schließlich weiß man ja nie ob nach einem Satellitenersatz durch den Anbieter noch die selbe Transponderliste Einsatz findet. Noch bequemer lassen sich Transponder über ein Systemupdate auf den neusten Stand bringen. Dies wird mittels USB-Stick realisiert, die entsprechenden Daten sind auf der Selfsat-Homepage downloadbar.
Empfangseigenschaften
Bei der eigentlichen Antenne setzt Selfsat auf die bekannte Größe von 28×51 Zentimeter (cm), die auch bei den Flachantennen zum Einsatz kommt. Auf dem für Deutschland wichtigsten Satellitensystem Astra 1 auf 19,2 Grad Ost erreichen wir Werte zwischen 10,5 und 12 Dezibel (dB) für den Träger-Rauschabstand. Dies sind gute Werte, die sogar eine leichte Regenreserve bieten. Noch größer wird das Stauen im Testlabor als die Antenne auf der Türksat-Position nahezu alle auf dem Europabeam verfügbaren Programmpakete einfangen können. Die ermittelten C/N-Messwerte von durchschnittlich 8dB lassen zwar wenig Regenreserve zu, trotz alledem können sich die Ergebnisse der Anlage sehen lassen. Auch die Messwerte über das gesamte Frequenzspektrum verdeutlichen die gute Verarbeitung der Antenne sowie den Einsatz präziser Empfangstechnik. Wir können am Beispiel der
Referenzposition 13 Grad Ost keinerlei Ausreißer bei den Empfangsergebnissen im Bereich zwischen 10,700 GHz und 12,75 GHz feststellen.
Fazit
Die Selfsat Snipe V2 überzeugt im Test. Für rund 650 Euro ermöglicht die Antenne den Satellitenempfang auch im Urlaub und das ganz ohne Stress bei der Ausrichtung. Die Empfangswerte und Ausrichtungspräzision sprechen für die vollautomatische Campinganlage wodurch sie das Testsiegel Ausgezeichnet erhält.