Stick für Sky Ticket
Das leistet der neue TV-Smart-Stick von Sky
Neben dem klassischen, linearen Verbreitungsweg hat Sky seit drei Jahren mit Sky Ticket ein OTT-Angebot im Portfolio, das sich an all jene richtet, die kurze Laufzeiten und flexible Nutzung lieben. Für dieses Produkt steht nun ein neues Empfangsgerät bereit, welches wir unter die Lupe genommen haben.
Sky Ticket wird im Gegensatz zum klassischen linearen Sky nicht über Kabel bzw. Satellit verbreitet, sondern Over the Top (OTT) dem Kunden zugeführt. Beim OTT-Konzept wird der Video-Stream von einem Dritten geliefert und direkt vom Provider an die IP-Adresse des Endbenutzers übertragen. Der Provider ist nur für die Übertragung der IP-Pakete verantwortlich, nicht aber für deren Inhalte, Nutzungsrechte und Weiterleitung. Somit kann Sky Ticket auch genutzt werden, wenn der Zuschauer DVB-T2Nutzer ist oder überhaupt keinen klassischen
Empfangsweg mehr zur Verfügung hat. Zudem ist der Nutzer flexibel, da das Produkt überall genutzt werden kann, wo Internet bereitsteht. Einzige Voraussetzung ist ein entsprechendes Empfangsgerät. Dies kann das Smartphone oder Tablet sein. Aber auch TV-Geräte haben Apps für Sky Ticket implementiert.
Stick statt Box
Zusätzlich bot Sky zu den Apps in TV-Geräten bisher noch eine Roku-Mediabox an, mit der Sky Ticket an jedem Wiedergabegerät mit HDMI-Anschluss genutzt
werden konnte. Die Roku-Box wird nun von einem kleinen HDMI-Stick abgelöst. Der Sky-Ticket Stick wird aktuell von Sky im Aktionsangebot kostenlos dazugegeben. Für knapp 30 Euro können so genannte Sky-Ticket-Pakete erworben werden, die den Stick beinhalten, inklusive Fernbedienung und Sky-Ticket Gutscheine im Wert des Kaufpreises. Die Hardware ist schnell beschrieben, der HDMI-Stick ist kaum größer als ein herkömmlicher USB-Speicher-Stick und kann wahlweise direkt an das TV-Gerät gesteckt oder mittels im Lieferumfang enthaltenem, kur-
zen Adapterkabel mit diesem verbunden werden. Da über die HDMI-Schnittstelle nicht ausreichend Versorgungsspannung mitgeliefert wird, ist es nötig, den Stick via USB-Kabel noch mit Strom zu versorgen. In der Regel kann dies direkt über eine USB-Schnittstelle am TV-Gerät realisiert werden, so dass keine zusätzlichen Stromkosten entstehen. Für TV-Geräte, die über keinen ausreichenden USB-Anschluss verfügen, hat Sky seinem Ticket-Empfangs-Stick auch ein kleines Netzteil beigelegt. Weitere Anschlüsse sind an dem Empfangsgerät nicht zu finden. Nahezu vierfach so groß wie der Stick selbst ist die Fernbedienung. Hier setzt der Pay-TV-Anbieter auf ein Bluetooth-Modell, da es nahezu unmöglich ist, eine Sichtverbindung zwischen dem an der Hinterseite des TV-Gerätes montierten Stick und dem Signalgeber herzustellen. Die Tastenaufteilung wirkt übersichtlich und auch die Form sowie die Druckpunkte sind gelungen.
Einrichtung
Bevor mit dem Empfangsgerät Sky Ticket genutzt werden kann, muss das Gerät eingerichtet werden. Dazu ist es nötig, im ersten Schritt den Stick des Anbieters Roku – einer bekannten Marke auf dem britischen und amerikanischen Markt, wenn es um Mediaplayer geht – mit dem heimischen WLAN-Netzwerk zu verbinden. Dies ist schnell realisiert. Danach werden weitere Einstellungspunkte abgefragt, unter anderem auch die Eingabe der Sky-Ticket Login-Daten. Sind alle persönlichen Einstellungen getroffen, kann es losgehen.
Betrieb
Im Alltagsbetrieb wird schnell klar, wo die Vorteile gegenüber dem bisherigen Mediaplayer zu finden sind. Die Navigation ist sehr flüssig, eine detaillierte Suchfunktion spürt die Wunschinhalte des Nutzers schnell auf und zudem merkt sich die Plattform auch, was bereits geschaut wurde und setzt gegebenenfalls eine Serie bei der Episode fort, die noch nicht angesehen wurde. Die angebotenen Inhalte sind in die Kategorien Entertainment, Cinema, Sport und Kids unterteilt. Während in der Kategorie Sport auch Live-TV-Inhalte angeboten werden, sind es sonst Abrufinhalte.
Weitere Apps
Neben Sky Ticket ist der kleine TV-Stick auch in der Lage, weitere Angebote nutzbar zu machen. Leider schaut das App-Angebot auf der Roku-Plattform des Sky-Ticket-TV-Sticks ebenso wie bei der vorher bekannten Roku-Box doch recht überschaubar aus. Mitbewerberplattformen wie Netflix, Amazon Prime Video oder auch Maxdome sucht man vergebens. Auch wichtige Sportportale wie der Eurosport Player, um die Freitagsspiele der Bundesliga schauen zu können oder auch das DAZN-Portal bleiben außen vor. Schade, schließlich zeigen Mitbewerber wie Amazon, dass es auch anders geht. Der amerikanische Riese integriert auf seiner ähnlich aufgebauten Fire-TV-Plattform sämtliche Wettbewerber exklusive Sky. Aktuell stehen die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender, eine Tagesschau-App, der Mediaplayer von Roku sowie Apps zur Nutzung von YouTube, Vevo, Red Bull TV, Deezer, Tune in sowie Vimeo bereit. Komplettiert wird das App-Angebot von hierzulande eher unbekannten Diensten wie dem Food Channel, Crunchyroll, TripSmart.tv oder dem Go-Pro-Portal.
Die Preise
Sky Ticket ist auch weiterhin speziell für Sportfans etwas teuerer als das klassische Sportangebot. Drei Pakete stehen bei Sky Ticket aktuell zur Verfügung. Zum einen ist dies das Entertainment-Paket, das für gerade einmal 9,99 Euro angeboten wird und Serien Highlights aber auch Dokumentationen und Unterhaltung beinhaltet. Innerhalb dieses Pakets kann beispielsweise auch die komplette Staffel der Castingshow X-Faktor gesehen werden. Für 14,99 Euro ist darüber hinaus das Cinema-Paket erhältlich. Hierin sind aktuelle Spielfilme nutzbar. Sky selbst wirbt dabei mit über 1 000 aktuellen Blockbustern auf Abruf. Fußballfans kommen für monatlich 29,99 Euro im Paket Supersport auf ihre Kosten, dafür gibt es Live-Sport pur auf den Sendern Sky Bundesliga und Sky Sport. Alle Pakete sind monatlich kündbar und können bequem über die Seite skyticket.sky.de bestellt werden.
Fazit
Der Sky-Ticket-TV-Stick macht genau das, was er soll: preiswert und einfach bedienbar dem Nutzer das Angebot des Pay-TV-Anbieters zugänglich machen. Im Test konnte das Gerät bei der Bedienung innerhalb der Sky-Ticket-App, aber auch bei der Suchfunktion und Schnelligkeit punkten. Schade nur, dass es Sky versäumt hat, seine Plattform auch für den Wettbewerb zu öffnen und dem Nutzer die Möglichkeit zu geben, auf dem Gerät alternative VoD-Angebote zu nutzen.