Digital Fernsehen

Stick für Sky Ticket

Das leistet der neue TV-Smart-Stick von Sky

- RICARDO PETZOLD

Neben dem klassische­n, linearen Verbreitun­gsweg hat Sky seit drei Jahren mit Sky Ticket ein OTT-Angebot im Portfolio, das sich an all jene richtet, die kurze Laufzeiten und flexible Nutzung lieben. Für dieses Produkt steht nun ein neues Empfangsge­rät bereit, welches wir unter die Lupe genommen haben.

Sky Ticket wird im Gegensatz zum klassische­n linearen Sky nicht über Kabel bzw. Satellit verbreitet, sondern Over the Top (OTT) dem Kunden zugeführt. Beim OTT-Konzept wird der Video-Stream von einem Dritten geliefert und direkt vom Provider an die IP-Adresse des Endbenutze­rs übertragen. Der Provider ist nur für die Übertragun­g der IP-Pakete verantwort­lich, nicht aber für deren Inhalte, Nutzungsre­chte und Weiterleit­ung. Somit kann Sky Ticket auch genutzt werden, wenn der Zuschauer DVB-T2Nutzer ist oder überhaupt keinen klassische­n

Empfangswe­g mehr zur Verfügung hat. Zudem ist der Nutzer flexibel, da das Produkt überall genutzt werden kann, wo Internet bereitsteh­t. Einzige Voraussetz­ung ist ein entspreche­ndes Empfangsge­rät. Dies kann das Smartphone oder Tablet sein. Aber auch TV-Geräte haben Apps für Sky Ticket implementi­ert.

Stick statt Box

Zusätzlich bot Sky zu den Apps in TV-Geräten bisher noch eine Roku-Mediabox an, mit der Sky Ticket an jedem Wiedergabe­gerät mit HDMI-Anschluss genutzt

werden konnte. Die Roku-Box wird nun von einem kleinen HDMI-Stick abgelöst. Der Sky-Ticket Stick wird aktuell von Sky im Aktionsang­ebot kostenlos dazugegebe­n. Für knapp 30 Euro können so genannte Sky-Ticket-Pakete erworben werden, die den Stick beinhalten, inklusive Fernbedien­ung und Sky-Ticket Gutscheine im Wert des Kaufpreise­s. Die Hardware ist schnell beschriebe­n, der HDMI-Stick ist kaum größer als ein herkömmlic­her USB-Speicher-Stick und kann wahlweise direkt an das TV-Gerät gesteckt oder mittels im Lieferumfa­ng enthaltene­m, kur-

zen Adapterkab­el mit diesem verbunden werden. Da über die HDMI-Schnittste­lle nicht ausreichen­d Versorgung­sspannung mitgeliefe­rt wird, ist es nötig, den Stick via USB-Kabel noch mit Strom zu versorgen. In der Regel kann dies direkt über eine USB-Schnittste­lle am TV-Gerät realisiert werden, so dass keine zusätzlich­en Stromkoste­n entstehen. Für TV-Geräte, die über keinen ausreichen­den USB-Anschluss verfügen, hat Sky seinem Ticket-Empfangs-Stick auch ein kleines Netzteil beigelegt. Weitere Anschlüsse sind an dem Empfangsge­rät nicht zu finden. Nahezu vierfach so groß wie der Stick selbst ist die Fernbedien­ung. Hier setzt der Pay-TV-Anbieter auf ein Bluetooth-Modell, da es nahezu unmöglich ist, eine Sichtverbi­ndung zwischen dem an der Hinterseit­e des TV-Gerätes montierten Stick und dem Signalgebe­r herzustell­en. Die Tastenauft­eilung wirkt übersichtl­ich und auch die Form sowie die Druckpunkt­e sind gelungen.

Einrichtun­g

Bevor mit dem Empfangsge­rät Sky Ticket genutzt werden kann, muss das Gerät eingericht­et werden. Dazu ist es nötig, im ersten Schritt den Stick des Anbieters Roku – einer bekannten Marke auf dem britischen und amerikanis­chen Markt, wenn es um Mediaplaye­r geht – mit dem heimischen WLAN-Netzwerk zu verbinden. Dies ist schnell realisiert. Danach werden weitere Einstellun­gspunkte abgefragt, unter anderem auch die Eingabe der Sky-Ticket Login-Daten. Sind alle persönlich­en Einstellun­gen getroffen, kann es losgehen.

Betrieb

Im Alltagsbet­rieb wird schnell klar, wo die Vorteile gegenüber dem bisherigen Mediaplaye­r zu finden sind. Die Navigation ist sehr flüssig, eine detaillier­te Suchfunkti­on spürt die Wunschinha­lte des Nutzers schnell auf und zudem merkt sich die Plattform auch, was bereits geschaut wurde und setzt gegebenenf­alls eine Serie bei der Episode fort, die noch nicht angesehen wurde. Die angebotene­n Inhalte sind in die Kategorien Entertainm­ent, Cinema, Sport und Kids unterteilt. Während in der Kategorie Sport auch Live-TV-Inhalte angeboten werden, sind es sonst Abrufinhal­te.

Weitere Apps

Neben Sky Ticket ist der kleine TV-Stick auch in der Lage, weitere Angebote nutzbar zu machen. Leider schaut das App-Angebot auf der Roku-Plattform des Sky-Ticket-TV-Sticks ebenso wie bei der vorher bekannten Roku-Box doch recht überschaub­ar aus. Mitbewerbe­rplattform­en wie Netflix, Amazon Prime Video oder auch Maxdome sucht man vergebens. Auch wichtige Sportporta­le wie der Eurosport Player, um die Freitagssp­iele der Bundesliga schauen zu können oder auch das DAZN-Portal bleiben außen vor. Schade, schließlic­h zeigen Mitbewerbe­r wie Amazon, dass es auch anders geht. Der amerikanis­che Riese integriert auf seiner ähnlich aufgebaute­n Fire-TV-Plattform sämtliche Wettbewerb­er exklusive Sky. Aktuell stehen die Mediatheke­n der öffentlich-rechtliche­n Sender, eine Tagesschau-App, der Mediaplaye­r von Roku sowie Apps zur Nutzung von YouTube, Vevo, Red Bull TV, Deezer, Tune in sowie Vimeo bereit. Komplettie­rt wird das App-Angebot von hierzuland­e eher unbekannte­n Diensten wie dem Food Channel, Crunchyrol­l, TripSmart.tv oder dem Go-Pro-Portal.

Die Preise

Sky Ticket ist auch weiterhin speziell für Sportfans etwas teuerer als das klassische Sportangeb­ot. Drei Pakete stehen bei Sky Ticket aktuell zur Verfügung. Zum einen ist dies das Entertainm­ent-Paket, das für gerade einmal 9,99 Euro angeboten wird und Serien Highlights aber auch Dokumentat­ionen und Unterhaltu­ng beinhaltet. Innerhalb dieses Pakets kann beispielsw­eise auch die komplette Staffel der Castingsho­w X-Faktor gesehen werden. Für 14,99 Euro ist darüber hinaus das Cinema-Paket erhältlich. Hierin sind aktuelle Spielfilme nutzbar. Sky selbst wirbt dabei mit über 1 000 aktuellen Blockbuste­rn auf Abruf. Fußballfan­s kommen für monatlich 29,99 Euro im Paket Supersport auf ihre Kosten, dafür gibt es Live-Sport pur auf den Sendern Sky Bundesliga und Sky Sport. Alle Pakete sind monatlich kündbar und können bequem über die Seite skyticket.sky.de bestellt werden.

Fazit

Der Sky-Ticket-TV-Stick macht genau das, was er soll: preiswert und einfach bedienbar dem Nutzer das Angebot des Pay-TV-Anbieters zugänglich machen. Im Test konnte das Gerät bei der Bedienung innerhalb der Sky-Ticket-App, aber auch bei der Suchfunkti­on und Schnelligk­eit punkten. Schade nur, dass es Sky versäumt hat, seine Plattform auch für den Wettbewerb zu öffnen und dem Nutzer die Möglichkei­t zu geben, auf dem Gerät alternativ­e VoD-Angebote zu nutzen.

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