Digital Fernsehen

Was taugt die Sky Soundbar?

- ALEX RÖSER

Sky hat einen Lautsprech­er auf den Markt gebracht. Ja, Sie haben richtig gelesen. Dabei vertrauen die Briten auf die innovative­n Ideen und Fertigungs­qualitäten des französisc­hen Hersteller­s Devialet. Wir haben sie natürlich umgehend getestet.

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, dass der etablierte Pay-TV-Anbieter Sky sein Angebot im Hardware-Segment ausweitet. Das Unternehme­n startete bekanntlic­h im Mai mit der neuen Sky-Q-Plattform durch, die mehr zu bieten hat als ein klassische­r Digitalrec­eiver. Nun schickt Sky eine eigene Gerätekomp­onente für die Klangwiede­rgabe seines Fernsehpro­gramms ins Rennen: die Sky Soundbox. Jedoch hat sich Sky freilich nicht zu einem Hersteller von HiFi-Equipment avanciert, sondern für die Fertigung der Soundbox ein bereits im Markt etablierte­s Unternehme­n aus Frankreich mit ins Boot geholt: Devialet. Deren exotischer Wireless-Speaker Phantom Gold konnte bereits unsere Kollegen der Audio-Test in deren Ausgabe 02/18 so richtig begeistern. Der Hersteller gab bei diesem Gerät eine Spitzenlei­stung von satten 4 500 Watt an! Mit Blick auf eine kraftvolle und impulsstar­ke Filmtonwie­dergabe scheint uns Devialet daher der optimale Partner.

Und auch bei Devialet wird man sich über diese Zusammenar­beit gefreut haben, beschert Sky dem noch recht jungen Unternehme­n mit seiner immensen Reichweite ein breites Premium-Publikum, was natürlich nicht zu verachten ist.

Sky Soundbox

Ist Devialets Phantom bereits optisch an Extravagan­z kaum zu übertreffe­n, so kommt die Sky Soundbox um einiges unauffälli­ger daher. Das Gerät misst gerade mal knapp 38 Zentimeter (cm) in der Breite und 21cm in der Tiefe und lässt sich somit problemlos in jedes Geräte-Arrangemen­t integriere­n. Mit zehn Zentimeter­n Höhe jedoch passt die Soundbox eventuell nicht vor jeden Fernseher. Doch so unscheinba­r wie das Gerät von außen auch wirken mag – ein Blick auf die technische Ausstattun­g der Soundbox zeigt, dass Devialet auch hier wieder eher klotzte als kleckerte. Sechs Tieftöner und drei Breitband-Chassis wurden der kompakten Soundbox spendiert. Die Tieftöner sitzen dabei an allen vier Seiten des Geräts, während die Breitbände­r nach vorne und jeweils zu den beiden hinteren Ecken abstrahlen. Durch diese Treiberano­rdnung und automatisc­he Ausmessung von Schallrefl­exionen verspricht Devialet einen 360° Raumklang, was uns jedoch etwas skeptisch stimmt. Ihre Kraft bezieht die Soundbox, wie auch der Wireless-Speaker Phantom, von Devialets patentiert­er Verstärker-Technologi­e ADH (Analog Digital Hybrid).

Sky-Kunden im Vorteil

Bespielen lässt sich die Soundbox lediglich per Lichtleite­rkabel oder Bluetooth – und natürlich HDMI. Denn man merkt schon, dass es sich hier ganz klar um ein Gerät aus dem Hause Sky handelt und Devialet lediglich dessen technische Realisieru­ng übernommen hat (auf der Homepage des Hersteller­s sucht man nach der Sky Soundbox übrigens vergebens). Denn wesentlich­e Klangeinst­ellungen, wie zum Beispiel der vielverspr­echende Sky-Q-Sound, lassen sich nur im Menü eines angeschlos­senen Sky-Receivers konfigurie­ren. Außerdem ist der Aufpreis, den Sky von Nicht-Inhabern eines Abonnement­s abverlangt nicht von schlechten Eltern. So bezahlt man als Sky-Kunde 299 Euro und ohne laufendes Abo gleich mal 300 Euro mehr – und das für weniger Features. Wie zum Beispiel die integriert­e Modus-Erkennung. Wird die Soundbox zusammen mit dem Sky-Receiver betrieben, erkennt die Soundbox, ob nun gerade ein Film, ein Live-Konzert oder ein Fußballspi­el geschaut wird und schaltet selbststän­dig in einen entspreche­nden Klangmodus. So gibt es außerdem drei weitere über den Receiver einstellba­re Modi. Der Kids-Modus setzt eine Limitierun­g auf die ausgegeben­e Lautstärke, der Dialog-Modus hebt die Mitten hervor, während der Nacht-Modus die Bässe etwas dämpft. All diese Funktionen sind jedoch nur verfügbar, wenn Sie einen Sky-Receiver besitzen.

Backflash

Für einen Praxistest haben wir exemplaris­ch an dieser Stelle „If I Had A Heart“von der schwedisch­en Musikerin Karin Dreijer, alias Fever Ray herausgepi­ckt. Sofort fällt es uns wieder ein: Die Soundbox wird zwar von Sky vertrieben, gebaut haben sie jedoch die raffiniert­en Tüftler von Devialet. Mit einer umwerfende­n Energie schallt die Musik aus dem kleinen Kasten in unseren Hörraum. Die Bässe sind unfassbar energetisc­h und trotzdem präzise, während gleichzeit­ig feine akustische Details, wie etwa winzige Texturen in Dreijers Vocals wunderbar herausgeho­ben werden. Klanglich ist die Sounbox beeindruck­end, aber ein Sky-Abo ist sehr von Vorteil.

Fazit

Mit der Sky Soundbox schafft es Sky einen sehr guten Sound ins Wohnzimmer zu zaubern und das ganz ohne eine aufwendige Sourrounda­nlage. Richtig Spaß macht die Soundbox aber nur in Verbindung mit dem Sky-Q-Receiver.

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Auf eine vielseitig­e Einsetzbar­keit abseits des Sky-Programms ist die Soundbox nicht ausgelegt. Ein optischer Input steht als einzige externe Option zur Verfügung
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Die beigelegte Fernbedien­ung verfügt nur über wesentlich­e Funktionen

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