Was heißt das für die Bundesliga?
Die DFL darf sich im kommenden
Jahr wohl auf eine Ausschreibung freuen, wie es sie schon lange nicht mehr gab. Denn die Zahl der ernsthaften Interessenten ist hoch. DAZN hat schon vor Monaten bekundet, dass man die Bundesliga im Programm will. Der Deal mit Eurosport, bei dem DAZN das Rechtepaket des Senders übernommen hat, hat DAZN seit dem Herbst eine kurze Testphase verschafft, ehe man die Karten bei der Auktion auf den Tisch legen muss. Aber DAZN will Spitzen-Fußball im Programm. Das hat der Dienst bewiesen und wird sicher auch bei der Bundesliga seine Trümpfe ausspielen. Wie erfolgreich die Partie ausgeht, ist eine andere Frage. Doch mit der Champions League im Rücken ist DAZN selbst für eine Schlappe bei der Bundesliga gut gerüstet. Und wenn doch ein Teil der Spiele der obersten deutschen Spielklasse dazukommen, um so besser.
Mit Amazon ist zudem ein neuer Konkurrent auf den Plan getreten, der bisher eher als Underdog mitlief, nun aber deutlich ernster genommen werden muss. Sollte der Online-Händler tatsächlich im großen Stil Live-Sport anbieten wollen, was gäbe es da interesanteres als die Bundesliga? Amazon hätte die Macht, das Know-how und das Geld dafür. Die Frage ist nur, welchen Stellenwert der Konzern dem Fußball beimisst und wie weit er im Bieter-Kampf mitgehen wird. Gleiches gilt für die Deutsche Telekom. Der Konzern aus Bonn hat bereits Erfahrungen mit der Bundesliga, konnte sich bei der letzten Vergabe aber nur die Live-Rechte an der dritten Liga sichern. Dazu kommt, dass sich die Telekom vor einigen Wochen die Rechte an der Europameisterschaft 2024 gesichert hat – ebenfalls ein Indiz dafür, dass die Telekom wieder mehr Fußball für ihr Angebot will. Und auch hier gilt: Welches Label könnte dafür schöner sein als das der Bundesliga? Daher ist auch die Telekom ein heißer Kandidat für die kommende Auktion.