Österreichisches DAB in Südbayern
Erst im Mai 2019 startete das nationale österreichische DAB Plus mit seiner ersten Ausbauphase. Schneller als ursprünglich geplant, wurden am 11. Dezember 2019 weitere Senderstandorte in Betrieb genommen. Darunter auch der wichtigste für Südbayern.
Mit 11. Dezember nahmen in Österreich drei zusätzliche Sender die Verbreitung des nationalen Digitalradiopakets auf. Der Sender Jauerling bei St. Pölten in Niederösterreich arbeitet mit 5,6 kW auf Kanal 5D. Er schließt die Lücke auf der Westautobahn zwischen dem Sender Linz Lichtenberg (Kanal 6D) und den Sendern in Wien (Kanal 5D). Damit ist erstmals auch der durchgehende Empfang von Salzburg bis über Wien hinaus mit den mitunter recht empfangsschwachen DAB-Plus-Werks
lösungen moderner Autos gewährleistet. Weiter wurde am 2 246 Meter hohen Patscherkofel bei Innsbruck DAB Plus auf Kanal 5B in Betrieb genommen. Er versorgt unter anderem die Inntal- und Brennerautobahn und damit eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen. Trotz seiner Sendeleistung von 10kW wird er in Richtung Bayern kaum eine Rolle spielen. Schuld daran trägt das Karawendel-Gebirge im Norden mit seinen über 2 700 Meter hohen Gipfeln.
Sender Gaisberg
Der Sender am 1 287 Meter hohen Gaisberg bei Salzburg befindet sich nur wenige Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt. Deshalb ist dieser Standort schon seit Jahrzehnten der Hauptlieferant für österreichische Programme im süddeutschen Raum. Bis München und rauf bis weit in den Bayerischen Wald, sind seine Signale aufzunehmen. So sind noch heute viele bayerische TV-Antennen auf den Gaisberg ausgerichtet, um über ihn unverschlüsselt ORF1 und 2 zu sehen. Lange haben die Fans österreichischen Radios darauf gewartet, bis DAB Plus am Gaisberg startete. Ihr warten war nicht umsonst. Obwohl der 5,6 kW starke Sender in Richtung Bayern nicht mit voller Leistung ausstrahlt, ist er mobil bis nach München zu hören. Soweit bislang bekannt, liegt die Grenze des gerade noch halbwegs guten Empfangs etwa auf der Linie München – Regensburg. Relativ gut scheint auch das Donautal ab etwa Deggendorf bis nahe Passau versorgt zu werden. Im nördlich angrenzenden Bayerischen Wald ist zwar vielerorts ein relativ starkes Signal auf Kanal 5B aus Salzburg zu bekommen. Dazwischen gibt es, topografisch bedingt, aber auch reichlich weiße Flecken. Gemeinsam mit dem 10-kW-Sender auf dem Pfänder bei Bregenz, werden inzwischen weite Teile Süddeutschlands vom österreichischen Digitalradio erreicht.
Weitere Verbesserung in Sicht?
Mit diesem Ausbaugrad ist die maximale Versorgung des grenznahen bayerischen Raums erreicht. Weitere Standorte, die auch für Regionen jenseits der Staatsgrenze interessant wären, sind vorerst nicht vorgesehen.
Weiterer Ausbau 2020
In Österreich selbst wird der alpenländische Bundesmultiplex inzwischen von zehn Standorten ausgestrahlt. Nachdem nicht einmal sieben Monate seit dem Start des österreichischen Bundesmuxes vergangen sind, werden bereits 77 Prozent der österreichischen Bevölkerung mit heimischem Digitalradio erreicht. 2020 werden vier weitere Standorte folgen. Auch ihre Inbetriebnahme wird früher erfolgen als ursprünglich vorgesehen. Am 26. Mai 2020 werden die Sender Bruck an der Mur/Mugel in der Steiermark und Rechnitz/Hirschenstein im Burgenland auf Kanal 8A in Betrieb gehen. Am 25. August 2020 sollen die beiden vorerst letzten Standorte des österreichischen Bundesmuxes in Kärnten auf Kanal 6A folgen. DAB Plus wird dann auch über den Dobratsch bei Villach, Sendername Klagenfurt 1 sowie über den Sender Wolfsberg 1 auf der Koralpe ausgestrahlt werden. Damit werden 83 Prozent der Österreicher DAB Plus aus dem eigenen Land empfangen können. Damit nicht genug! Auf einer Pressekonferenz anlässlich des sechs Monate bundesweiten Bestehen des Digitalradios am 5. Dezember 2019 in Wien, meinte der zweite Vorsitzende von Digitalradio Österreich, Mag. Wolfgang Struber: „Das Senderangebot entwickelt sich stetig weiter, etliche Radiosender bereiten sich