Xoro HSG 60/HSS 50
Hersteller mit eigenen Firmware-Kreationen haben die Fernsteuerung entdeckt, darunter Kathrein mit vielen Modellen der UFS-Serie, Humax mit seinen smarten Receivern, selbstverständlich auch Technisat und Panasonic (dort sind es die Blu-ray-Kombireceiver, die sich steuern und programmieren lassen). Die Aufzählung ist natürlich nicht abschließend. Wer schon einen Receiver mit Netzwerkanschluss besitzt, der kann sich ruhig einmal auf die Suche nach einer Fernsteuerungs-App machen. Alternativ bietet sich auch eine andere Möglichkeit zur Bedienung an, die sogar Hersteller- und Geräteübergreifend ist: Die smarte Universal-Fernbedienung der Logitech-Harmony-Serie.
Universal-Fernbedienung
Logitech bietet schon seit vielen Jahren Universal-Fernbedienungen an, die einen großen Vorteil gegenüber vielen anderen Lösungen hat: Die unterstützten Geräte werden in einer Online-Datenbank gespeichert und ständig erweiteret. Damit ist Logitech in der Lage, seine Universal-Fernbedienungen (zum Beispiel der auch heute noch sehr beliebten 525/555er-Serie) immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Mit dem Harmony-Hub gibt es zudem eine ausgesprochen interessante Schnittstelle zwischen Smartphone und Universal-Fernbedienung auf Infrarot-Basis. Der Hub dient dabei als Schaltstelle zwischen beidem und kann auch ganz ohne Universal-Fernbedienung direkt über das Smartphone gesteuert werden. Dort können ganz bequem alle steuerbaren Geräte im Haushalt angelernt und gesteuert werden. Auch das Anlegen von Aktionen ist möglich. So lässt sich beispielsweise der Fernseher gemeinsam mit dem Receiver und der Soundbar mit nur einem Tastendruck an- und ausschalten. Dabei kommuniziert das Smartphone via Netzwerk mit dem Hub, dieser sendet dann die Infrarotsignale herkömmlich an Fernseher & Co. Das funktioniert in der Praxis außerordentlich gut und reibungslos. Wer über ein Smartphone mit eingebautem Infrarotempfänger verfügt, kann übrigens auch auf zahlreiche Universal-Fernbedienungs-Apps zurückgreifen. Leider haben gerade die großen Hersteller dieses Feature
bei den aktuellen Geräten häufig gestrichen. Bei preiswerten Geräten (insbesondere den „China-Handys“) findet man aber häufig noch einen eingebauten Infrarotsender. Dann kann das Smartphone genau wie die Original-Fernbedienung genutzt werden, mit allen Vor- und Nachteilen wie dem erforderlichen Sichtkontakt zum Gerät.
Digitalradio
In den letzten Jahren hat sich Digitalradio nach dem Standard DAB/DAB Plus großflächig etabliert. Die netzwerkfähigen Radios bieten hier in aller Regel auch eine Möglichkeit zur Steuerung über das Smartphone an. Auch wenn bei den Digitalradios zahllose Hersteller ihre Modelle anbieten, so vielfältig wie bei den Fernsehern ist die Auswahl an Fernsteuerungs-Apps nicht. Es gibt nämlich bei den Digitalradios im Wesentlichen nur zwei Chipsatz-Hersteller von Bedeutung für Digitalradios in Deutschland: Frontier Silicon und Magic Systech. Je nach Chipsatz im Radio gibt es hier eine eigene Fernsteuerungs-App, die untereinander auch nicht kompatibel sind. Für Geräte
mit Frontier-Silicon-Chipsatz kommt die App Undok zum Einsatz, bei kompatiblen Chipsätzen von Magic Systech ist es die App Air Music Control. Beide sind für iOS und Android verfügbar, Air Music Control gibt es auch mit Hersteller-Branding versehen unter anderen Namen. Inhaltlich und funktionell ist die App aber gleich. Da beide Apps ähnliche Funktionen haben und man sich ohnehin die App zum Digitalradio nicht aussuchen kann, gibt es natürlich keinen klaren Favoriten. Rein subjektiv aber gefällt uns die App Undok etwas besser, auch weil es hier schon eine funktionierende Multiroom-Steuerung für kompatible Radios gibt.
Audiotechnik
Auch im weiten Feld der Heimkinoanlagen und HiFi-Technik haben längst App-Steuerungen Einzug gehalten. Aufgrund der vielen Hersteller ist es fast unmöglich, alle Fernsteuerungen für Smartphones aufzuzählen. Exemplarisch und keinesfalls abschließend sei hier Onkyo als prominenter Vertreter seiner Klasse zu nennen. Hier lassen sich schon länger viele Geräte über die App Onkyo Remote steuern.
Dabei steht natürlich nicht nur die eigentliche Fernsteuerung im Mittelpunkt, sondern auch die Möglichkeit, Audiofiles zum Receiver zu streamen und nicht zuletzt auch die präzise Einmessung von Räumen über das Smartphone mit Hilfe des im Smartphone eingebauten Mikrofons. Der Vorteil: Besonders Heimkinoanlagen mit zahlreichen Lautsprechern können so exakt auf die räumliche Situation eingerichtet werden. Das lässt sich mit dem Smartphone deutlich einfacher bewerkstelligen als mit Fernbedienung und Messmikrofon.
Smart Home
Nicht vergessen sollte man die zahlreichen Smart-Home-Geräte. Diese zählen zwar nicht unmittelbar zum Kreis der Heimelektronik, sind aber ein Paradebeispiel für die Steuerung mit dem Smartphone. Zudem sind Übergänge fließend. So erlauben manche Geräte der Unterhaltungselektronik (Vorbild: Technisat) auch die Steuerung von smarten Heimkomponenten. Andererseits werden nicht selten smarte Steckdosen verbaut, um Fernseher, Receiver und Soundbar bei
Nichtnutzung komplett stromlos zu machen und somit den Standby-Verbrauch zu minimieren. Wie auch bei der Audiotechnik gilt hier: Apps und Hersteller sind so umfangreich, dass eine Aufzählung der Komponenten und verfügbaren Apps einfach den Rahmen sprengen würde. Neben den eigentlichen Apps der Hersteller tummeln sich hier auch wieder zahlreiche Drittanbieter am Markt, die wiederum auch die Verknüpfung verschiedener und eigentlich nicht untereinander kompatibler Komponenten ermöglichen.
Mediaplayer
Auch Mediaplayer lassen sich meist über das Smartphone steuern. Je nach verwendetem Modell kommen hier wieder unterschiedliche Apps zum Einsatz. Soll ein Apple TV gesteuert werden, so ist – wie soll es auch anders sein – ein iPhone oder iPad zur Steuerung erforderlich. Dann kann die offizielle App von Apple installiert und die Fernsteuerung vom Gerät übernommen werden. Wer ein Android-Smartphone besitzt hat hier leider Pech, jedenfalls was die Original-App angeht. Von Drittanbietern gibt es hier
zwar ein paar Apps, diese funktionieren aber den Bewertungen von teilweise unter 2 Sternen (von bis zu 5 Sternen) zufolge allesamt nicht besonders gut. Wer hingegen einen Mediaplayer mit Android TV besitzt, wird bei Android gut bedient. Nicht nur zur Fernsteuerung gibt es Apps, auch die Einrichtung selber kann über das Smartphone über eine spezielle Webseite besonders effektiv durchgeführt werden. Durch Aufruf einer speziellen Seite und der Eingabe eines Codes übernimmt das Smartphone die Kontrolle und pflegt beispielsweise den GoogleAccount nebst aller gespeicherten Passwörter für die Apps ein. Ein mühevolles manuelles Eintippen ist dann nicht mehr erforderlich. Schließlich gibt es noch die beliebten Mediaplayer der Fire-Serie von Amazon. Auch hier erleichtert eine Smartphone-App die Steuerung. Voraussetzung ist hier allerdings die Eingabe der Account-Nutzerdaten auf dem Smartphone. Nur wenn man im betreffenden Amazon-Account eingeloggt ist, wird das Fire TV auch gefunden und kann gesteuert werden.
Sprachsteuerung
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass mittlerweile auch zahlreiche Geräte der Heimelektronik auch über Sprachsteuerung verfügen. Je nach Modell kommt hier zumeist Alexa von Amazon oder der Google Assistant zum Einsatz, während Siri von Apple und auch Bixby von Samsung eher eine untergeordnete Rolle spielen. Zur Sprachsteuerung werden entweder die smarten Lautsprecher vom Amazon und Google genutzt, oder Gerät oder Fernbedienung verfügen über ein eingebautes Mikrofon. Auch wenn zur Einrichtung häufig auch ein Smartphone notwendig ist, die eigentliche Bedienung erfolgt dann ausschließlich über gesprochene Befehle. Beispiele für Geräte mit eingebauter Sprachsteuerung sind verschiedene Smart-TVs (zum Beispiel von Grundig), Digitalradios und auch diverse Soundbars. Zu unterscheiden gilt hier noch, ob die Geräte selber über Sprache steuerbar sind (wie Grundig-TV oder das Stream 67 von Roberts) oder das Gerät „nur“als Ersatz für einen smarten Lautsprecher fungiert, selber aber nicht steuerbar ist (zum Beispiel einige Soundbars und Digitalradios mit passiver Sprachsteuerung). Eine dritte Klasse stellt hier übrigens unser Hub von Logitech dar. Dieser kann auch per Sprache gesteuert werden, aber nicht der Hub selber. Vielmehr werden Sprachbefehle in Infrarotsignale
umgewandelt und dann an das betreffende Gerät gesendet. In jedem Fall schickt sich die Sprachsteuerung auch langsam an, der Touch-Bedienung des Smartphones den Rang abzulaufen.