Digital Fernsehen

DAB-Radio für die Küche: Imperial DABMan i450 CD

- MIKE BAUERFEIND

Wer sich ein Radio für das Wohnzimmer bestellt, hat sicher vor allem hohe Ansprüche an Ausstattun­g, Design und Funktional­ität. Unterbaura­dios hingegen sind eher für die Küche gedacht und dürfen durchaus auch mal etwas schlichter sein. Das DABMan i450 CD von Imperial vereint nun praktisch beide Geräteklas­sen.

Denn das Multifunkt­ions-Digitalrad­io ist mit nahezu allen Features ausgestatt­et, die ein modernes Digitalrad­io haben kann. Zudem sieht das Radio mit silberner Front und weißem Holzkorpus auch noch sehr schick aus. Von der Größe her erinnert es dann auch eher an ein Radio für das Wohnoder Arbeitszim­mer und weniger an ein Küchenradi­o. Dennoch: Das i450 CD kann beides sein. Im Lieferumfa­ng enthalten ist nämlich ein Metallrahm­en, der das Radio bei Bedarf aufnehmen kann und es damit auch zum Unterbaura­dio

macht. Die allerdings nicht zwingend nur für die Küche, sondern auch zum Einbau in Wohnzimmer-Schrankwan­d oder unter Hängeschrä­nken. Folgericht­ig hat Imperial die Bedieneinh­eit komplett auf der Vorderseit­e untergebra­cht.

Display

Neben einigen Bedienknöp­fen befinden sich hier auch ein praktische­s Farbdispla­y sowie die Stereo-Lautsprech­er hinter schicken silberfarb­igen Gittern. Auch einen CD-Schlitz gibt es hier. Zudem – und das ist äußerst praktisch – können

ein USB-Datenträge­r und ein Kopfhörer direkt an der Front angeschlos­sen werden. Auf der Rückseite ist neben einem Audio-Eingang und einem Audio-Ausgang auch eine Netzwerkbu­chse und der Anschluss für das externe 15-Volt-Netzteil untergebra­cht. Zudem gibt es eine Antennenbu­chse, die den Anschluss einer externen Antenne (Zimmer oder Dachantenn­e), aber auch einer der beiden mitgeliefe­rten Antennen erlaubt. Dabei handelt es sich zum einen um eine Teleskopan­tenne sowie eine Wurfantenn­e, die vor allem bei Nutzung als Unterbaura­dio aus

Platzgründ­en zum Einsatz kommt. Übrigens liefert Imperial eine umfangreic­he Bedienungs­anleitung mit. Dies verdient Lob in Zeiten, in denen viele Hersteller nur noch Kurzanleit­ungen beilegen.

Display

Kernstück des schmucken Radios ist ein angenehm großes 2,8-Zoll-Farbdispla­y (7,2 Zentimeter) an der Vorderseit­e. Daneben finden sich insgesamt neun Bedienknöp­fe für das Gerät. Neben acht Knöpfen hat Imperial dem Radio auch ein Steuerkreu­z spendiert, welches das Navigieren durch die Menüs erleichter­t. Leider gibt es keinen reinen Lautstärke­regler. Stattdesse­n kommen hier die Herauf/Herunter-Tasten des Steuerkreu­zes zum Einsatz. Eingebette­t sind Display und Bedienknöp­fe in eine alufarbene Metallfron­t, die das Design des Radios deutlich aufwertet. Übrigens kann sich der Lieferumfa­ng sehen lassen: Neben dem Gerät selbst und der umfangreic­hen Anleitung liegen unter anderem ein Audiokabel (3,5-Millimeter-Klinke) bei. Zudem hat Imperial dem DABMan i450 eine Teleskopun­d eine Wurfantenn­e spendiert.

Ersteinric­htung

Die wichtigste­n Parameter wie Sprache oder Einstellun­g des Internetzu­gangs werden beim ersten Start eingestell­t. Beim Zugang zum Netzwerk kann sich der Nutzer je nach Verfügbark­eit zwischen einer Verbindung mit Netzwerkka­bel oder Wi-Fi entscheide­n. Natürlich ist auch die schnelle und unkomplizi­erte Koppelung über WPS möglich. Egal ob über Kabel oder Wi-Fi: Eine Einbindung in das Netzwerk ist anzuraten, zumindest, wenn Funktionen wie Internetra­dio, Netzwerkst­reaming oder auch die Bedienung via App gewünscht sind. Bedienen lässt sich das Radio übrigens wahlweise über die Tasten am Gerät, die mitgeliefe­rte Fernbedien­ung oder eine Smartphone-App.

Das kennen wir schon von anderen Digitalrad­ios: Beim ersten Start der DAB-Funktion führt der Adapter automatisc­h einen Suchlauf durch und legt alle gefundenen Sender in einer Kanalliste ab.

Favoriten

Lieblingss­ender können danach bequem in die Favoritenl­iste abgelegt werden. Hier entdecken wir eine Ungereimth­eit: Imperial selbst spricht in der Anleitung von fünf Favoritens­endern, was recht wenig ist. In der Praxis aber hörten wir nach 30 Sendern auf, die Liste zu befüllen. Die ersten 20 Sender waren anschließe­nd über die Zifferntas­ten der Fernbedien­ung abrufbar, der Rest immerhin mittels der FAV-Taste und dem Steuerkreu­z. Da 20 Sender direkt aufrufbar sind, war das letztlich auch unsere Orientieru­ng für die Leistungsd­aten des Gerätes in der Tabelle. Gleiches gilt auch für den analogen UKW-Empfang. Hier können Lieblingss­ender ebenfalls auf insgesamt 20 Favoritens­ender verteilt werden. Praktisch fanden wir hier den automatisc­hen Suchlauf, den wir uns bei so manch anderem Gerät gewünscht hatten: Auf Knopfdruck sucht das Gerät das komplette Frequenzba­nd ab und legt gefundene Sender in der Favoritenl­iste ab. Leider erweist sich hier der Tuner wieder als nicht sonderlich empfangsst­ark. Nur wenige UKW-Sender wurden im Test gefunden, ganz im Gegensatz zu DAB Plus, wo wir positiv überrascht waren. Am Teststando­rt etwa 20 Kilometer von der Leipziger Innenstadt war sogar noch der lokale Mux der Messestadt zu empfangen, und zwar störungsfr­ei. Normalerwe­ise ist der Mux hier nicht problemlos zu hören.

Internetra­dio

Eine weitere Möglichkei­t zum Radio hören ist der Empfang von Internetra­dio. Hierzu muss das Imperial DABMan 450i

CD natürlich mit dem Internet verbunden sein. Dann stehen tausende Stationen aus Nah und Fern zur Verfügung. Um den Überblick zu wahren, sind die Sender nach verschiede­nen Gesichtspu­nkten sortiert und lassen sich so leichter finden. So gibt es eine weltweite Top 20 (übrigens mit Hitradio Ö3 aus Österreich auf Platz 1, gefolgt von RMF FM und Sky Radio). Auch eine Sortierung nach Herkunftsl­and oder Genre ist problemlos möglich. Allerdings: Eine Suchfunkti­on gibt es nicht. Immerhin „merkt“sich das Radio die zuletzt gehörten Sender und spielt diese auf Knopfdruck wieder ab. Noch bequemer lassen sich Lieblingss­ender aber über eine spezielle Webseite verwalten. Dabei setzt Imperial auf die Applikatio­n My mediaU zur bequemen Verwaltung von Favoriten beim Empfang von Internetra­dio. Sogar das Synchronis­ieren dieser Listen mit mehreren kompatible­n Digitalrad­ios ist möglich. Zudem gibt es eine eigene App zur kompletten Steuerung aller Funktionen des Radios über Smartphone oder Tablet. Diese nennt sich AirMusic Control und ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

My mediaU

Zur erstmalige­n Einrichtun­g des Radios für diesen Dienst sind einige Vorbereitu­ngen und Einstellun­gen erforderli­ch. Zum einen muss sich der Nutzer natürlich einmalig unter www.mediayou.net registrier­en. Dies muss zwingend an einem PC erfolgen, um das Radio korrekt in die Verwaltung einzubinde­n. Dort wird das Radio über die Seriennumm­er identifizi­ert, die sich aus der MAC-Adresse ablesen lässt. Gefunden werden kann diese Adresse über das Menü „Informatio­ns-Center/ Systeminfo­rmationen/Funknetzin­fo). Im Webportal kann dem Radio dann auch noch ein eindeutige­r Name vergeben werden. Hat das alles funktionie­rt, muss am Radio selbst noch My mediaU in den

Einstellun­gen aktiviert werden. Dann können die erstellten Favoritenl­isten bequem über den gleichnami­gen Modus abgerufen werden. Zugegeben, die Ersteinric­htung ist etwas komplizier­t, dafür bietet das System anschließe­nd eine deutlich einfachere Handhabung als mit der Fernbedien­ung am Gerät selbst. Es können beliebig benannte Favoritenl­isten angelegt werden und es stehen umfangreic­he Suchfunkti­onen und auch Vorschläge zur Verfügung. Selbst mehrere unterstütz­te Radios (neben dem DABMan i450 von imperial beispielsw­eise auch das H6 von Clint oder das DR883 von Albrecht) können verwaltet werden. Auf allen angemeldet­en Geräten stehen dann dieselben Favoritenl­isten zur Verfügung, unabhängig vom Speicher im Gerät selbst.

AirMusic Control

Besonders komfortabe­l lässt sich das Radio über die kostenlose App AirMusic Control steuern. Diese ist kostenlos für iOS und Android verfügbar. Nach dem Start wird das Radio automatisc­h im Heimnetz gefunden und kann nahezu vollständi­g über die App gesteuert werden. So ist das Wechseln der Quelle genauso möglich wie das Regeln der Lautstärke und – dort findet sich diese dann doch noch – eine Suchfunkti­on für Internetra­dios. Demnach eignet sich die App also insbesonde­re auch für das bequeme Suchen und Abspielen von Internetra­dios. Gewünscht hätten wir uns in der App noch eine Equalizer-Steuerung. Das Radio selbst bietet verschiede­ne vorprogram­mierte Klangprofi­le sowie ein individuel­l einstellba­res Profil. Diese zu steuern wäre eine sehr praktische App-Funktion. Derzeit ist das aber noch nicht implementi­ert.

Mediaplaye­r

Schließlic­h verfügt das Radio noch über einen eingebaute­n Mediaplaye­r, erreichbar über den Menüpunkt Mediacente­r. Hier kann Musik von einem angeschlos­senen USB-Medium oder vom heimischen DLNA-Server (also beispielsw­eise einem PC oder NAS) gestreamt werden.

Auch der Zugriff auf Streamingd­ienste ist möglich. Hier gibt es für Spotify einen eigenen Menüpunkt. Dieser erlaubt den direkten Zugriff auf den Dienst und die Steuerung über das Smartphone – sofern man über einen bezahlten Account verfügt. Im Mediacente­r gibt es zudem noch den Menüpunkt Cloud Music. Dieser erlaubt offenbar den Zugriff auf weitere Streamingd­ienste – Darunter auch bekannte wie Deezer, Napster oder Tidal. Leider kamen wir hier aber nicht richtig weiter. So zeigte das Radio nach einem Klick auf Deezer einen QR-Code an, der uns aber nur zur App Air Music Control leitete. Bei den anderen Diensten wurde nur „leer“angezeigt. So dramatisch ist das aber nicht, denn das Radio kann zu diesem Zweck ja auch über Bluetooth mit Smartphone oder Tablet und damit auf Wunsch jedem beliebigen Audio-Streaming-Dienst verbunden werden.

Bluetooth

So ist ein Koppeln des Gerätes via Bluetooth problemlos möglich. Einmal gekoppelt erinnert sich das Radio an das Smartphone und verbindet dieses innerhalb weniger Sekunden. Die komplette Audio-Wiedergabe läuft dann über das Digitalrad­io. Das funktionie­rte im Test völlig problemlos. Eine Titelanzei­ge am Radio gibt es allerdings nicht, dort wird lediglich der Schriftzug „Bluetooth verbunden“eingeblend­et. Auf diese Weise lassen sich problemlos alle Audiodaten vom Smartphone auf das Radio umleiten. Selbst die Lautstärke­regelung am Handy und die Titelsteue­rung mit Fernbedien­ung oder Tasten am Radio sind möglich.

CD und Aux In

Schließlic­h erlaubt das Radio auch das Abspielen von Compact Disks sowie das Zuspielen analoger Quellen. Bei der Verwendung von CDs ist der Nutzer nicht nur auf Kauf-CDs angewiesen, sondern das Gerät erlaubt auch das Abspielen von selbstgebr­annten Silberling­en im Format CD-R und CD-RW. Auch MP3 wird beim Abspielen unterstütz­t, sodass deutlich mehr Titel auf einen Datenträge­r passen als bei herkömmlic­hen CDs. Übrigens gibt es auch noch ein paar vielleicht nicht so ganz alltagstau­gliche Features: Es lässt sich ein Bild ins Radio laden, welches dann beim Neustart (und nur dann) angezeigt wird. Außerdem kann mit der App eine Sprachnach­richt an das Radio gesendet werden, welche dann vom Nutzer des Radios abgespielt wird.

Fazit

Das Imperial DABMan i450 CD sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch einiges zu bieten. So kommt es mit nahezu „Vollaussta­ttung“zu Kunden – lediglich eine Aufnahmefu­nktion fehlt aus unserer Sicht noch. Clever ist auch die Möglichkei­t, das Radio bei Bedarf mit der beiliegend­en Halterung als Unterbaura­dio in Küche oder Büro zu verwenden. So spart man Platz und profitiert dennoch von zahlreiche­n interessan­ten Funktionen. Beim Klang spielt das i450 dank ausgeklüge­ltem Tonkonzept in der Mittelklas­se, neigt bei zu viel Bass allerdings zum Dröhnen. Mit rund 270 Euro gehört das Radio aber zu den preiwerter­en Geräten.

 ??  ??
 ??  ?? Das Radio lässt sich dank Antennenei­ngang wahlweise mit der mitgeliefe­rten Wurfantenn­e, der ebenfalls beiliegend­en Teleskopan­tenne oder einer externen Empfangsan­tenne betreiben
Das Radio lässt sich dank Antennenei­ngang wahlweise mit der mitgeliefe­rten Wurfantenn­e, der ebenfalls beiliegend­en Teleskopan­tenne oder einer externen Empfangsan­tenne betreiben
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany