DAB-Radio für die Küche: Imperial DABMan i450 CD
Wer sich ein Radio für das Wohnzimmer bestellt, hat sicher vor allem hohe Ansprüche an Ausstattung, Design und Funktionalität. Unterbauradios hingegen sind eher für die Küche gedacht und dürfen durchaus auch mal etwas schlichter sein. Das DABMan i450 CD von Imperial vereint nun praktisch beide Geräteklassen.
Denn das Multifunktions-Digitalradio ist mit nahezu allen Features ausgestattet, die ein modernes Digitalradio haben kann. Zudem sieht das Radio mit silberner Front und weißem Holzkorpus auch noch sehr schick aus. Von der Größe her erinnert es dann auch eher an ein Radio für das Wohnoder Arbeitszimmer und weniger an ein Küchenradio. Dennoch: Das i450 CD kann beides sein. Im Lieferumfang enthalten ist nämlich ein Metallrahmen, der das Radio bei Bedarf aufnehmen kann und es damit auch zum Unterbauradio
macht. Die allerdings nicht zwingend nur für die Küche, sondern auch zum Einbau in Wohnzimmer-Schrankwand oder unter Hängeschränken. Folgerichtig hat Imperial die Bedieneinheit komplett auf der Vorderseite untergebracht.
Display
Neben einigen Bedienknöpfen befinden sich hier auch ein praktisches Farbdisplay sowie die Stereo-Lautsprecher hinter schicken silberfarbigen Gittern. Auch einen CD-Schlitz gibt es hier. Zudem – und das ist äußerst praktisch – können
ein USB-Datenträger und ein Kopfhörer direkt an der Front angeschlossen werden. Auf der Rückseite ist neben einem Audio-Eingang und einem Audio-Ausgang auch eine Netzwerkbuchse und der Anschluss für das externe 15-Volt-Netzteil untergebracht. Zudem gibt es eine Antennenbuchse, die den Anschluss einer externen Antenne (Zimmer oder Dachantenne), aber auch einer der beiden mitgelieferten Antennen erlaubt. Dabei handelt es sich zum einen um eine Teleskopantenne sowie eine Wurfantenne, die vor allem bei Nutzung als Unterbauradio aus
Platzgründen zum Einsatz kommt. Übrigens liefert Imperial eine umfangreiche Bedienungsanleitung mit. Dies verdient Lob in Zeiten, in denen viele Hersteller nur noch Kurzanleitungen beilegen.
Display
Kernstück des schmucken Radios ist ein angenehm großes 2,8-Zoll-Farbdisplay (7,2 Zentimeter) an der Vorderseite. Daneben finden sich insgesamt neun Bedienknöpfe für das Gerät. Neben acht Knöpfen hat Imperial dem Radio auch ein Steuerkreuz spendiert, welches das Navigieren durch die Menüs erleichtert. Leider gibt es keinen reinen Lautstärkeregler. Stattdessen kommen hier die Herauf/Herunter-Tasten des Steuerkreuzes zum Einsatz. Eingebettet sind Display und Bedienknöpfe in eine alufarbene Metallfront, die das Design des Radios deutlich aufwertet. Übrigens kann sich der Lieferumfang sehen lassen: Neben dem Gerät selbst und der umfangreichen Anleitung liegen unter anderem ein Audiokabel (3,5-Millimeter-Klinke) bei. Zudem hat Imperial dem DABMan i450 eine Teleskopund eine Wurfantenne spendiert.
Ersteinrichtung
Die wichtigsten Parameter wie Sprache oder Einstellung des Internetzugangs werden beim ersten Start eingestellt. Beim Zugang zum Netzwerk kann sich der Nutzer je nach Verfügbarkeit zwischen einer Verbindung mit Netzwerkkabel oder Wi-Fi entscheiden. Natürlich ist auch die schnelle und unkomplizierte Koppelung über WPS möglich. Egal ob über Kabel oder Wi-Fi: Eine Einbindung in das Netzwerk ist anzuraten, zumindest, wenn Funktionen wie Internetradio, Netzwerkstreaming oder auch die Bedienung via App gewünscht sind. Bedienen lässt sich das Radio übrigens wahlweise über die Tasten am Gerät, die mitgelieferte Fernbedienung oder eine Smartphone-App.
Das kennen wir schon von anderen Digitalradios: Beim ersten Start der DAB-Funktion führt der Adapter automatisch einen Suchlauf durch und legt alle gefundenen Sender in einer Kanalliste ab.
Favoriten
Lieblingssender können danach bequem in die Favoritenliste abgelegt werden. Hier entdecken wir eine Ungereimtheit: Imperial selbst spricht in der Anleitung von fünf Favoritensendern, was recht wenig ist. In der Praxis aber hörten wir nach 30 Sendern auf, die Liste zu befüllen. Die ersten 20 Sender waren anschließend über die Zifferntasten der Fernbedienung abrufbar, der Rest immerhin mittels der FAV-Taste und dem Steuerkreuz. Da 20 Sender direkt aufrufbar sind, war das letztlich auch unsere Orientierung für die Leistungsdaten des Gerätes in der Tabelle. Gleiches gilt auch für den analogen UKW-Empfang. Hier können Lieblingssender ebenfalls auf insgesamt 20 Favoritensender verteilt werden. Praktisch fanden wir hier den automatischen Suchlauf, den wir uns bei so manch anderem Gerät gewünscht hatten: Auf Knopfdruck sucht das Gerät das komplette Frequenzband ab und legt gefundene Sender in der Favoritenliste ab. Leider erweist sich hier der Tuner wieder als nicht sonderlich empfangsstark. Nur wenige UKW-Sender wurden im Test gefunden, ganz im Gegensatz zu DAB Plus, wo wir positiv überrascht waren. Am Teststandort etwa 20 Kilometer von der Leipziger Innenstadt war sogar noch der lokale Mux der Messestadt zu empfangen, und zwar störungsfrei. Normalerweise ist der Mux hier nicht problemlos zu hören.
Internetradio
Eine weitere Möglichkeit zum Radio hören ist der Empfang von Internetradio. Hierzu muss das Imperial DABMan 450i
CD natürlich mit dem Internet verbunden sein. Dann stehen tausende Stationen aus Nah und Fern zur Verfügung. Um den Überblick zu wahren, sind die Sender nach verschiedenen Gesichtspunkten sortiert und lassen sich so leichter finden. So gibt es eine weltweite Top 20 (übrigens mit Hitradio Ö3 aus Österreich auf Platz 1, gefolgt von RMF FM und Sky Radio). Auch eine Sortierung nach Herkunftsland oder Genre ist problemlos möglich. Allerdings: Eine Suchfunktion gibt es nicht. Immerhin „merkt“sich das Radio die zuletzt gehörten Sender und spielt diese auf Knopfdruck wieder ab. Noch bequemer lassen sich Lieblingssender aber über eine spezielle Webseite verwalten. Dabei setzt Imperial auf die Applikation My mediaU zur bequemen Verwaltung von Favoriten beim Empfang von Internetradio. Sogar das Synchronisieren dieser Listen mit mehreren kompatiblen Digitalradios ist möglich. Zudem gibt es eine eigene App zur kompletten Steuerung aller Funktionen des Radios über Smartphone oder Tablet. Diese nennt sich AirMusic Control und ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
My mediaU
Zur erstmaligen Einrichtung des Radios für diesen Dienst sind einige Vorbereitungen und Einstellungen erforderlich. Zum einen muss sich der Nutzer natürlich einmalig unter www.mediayou.net registrieren. Dies muss zwingend an einem PC erfolgen, um das Radio korrekt in die Verwaltung einzubinden. Dort wird das Radio über die Seriennummer identifiziert, die sich aus der MAC-Adresse ablesen lässt. Gefunden werden kann diese Adresse über das Menü „Informations-Center/ Systeminformationen/Funknetzinfo). Im Webportal kann dem Radio dann auch noch ein eindeutiger Name vergeben werden. Hat das alles funktioniert, muss am Radio selbst noch My mediaU in den
Einstellungen aktiviert werden. Dann können die erstellten Favoritenlisten bequem über den gleichnamigen Modus abgerufen werden. Zugegeben, die Ersteinrichtung ist etwas kompliziert, dafür bietet das System anschließend eine deutlich einfachere Handhabung als mit der Fernbedienung am Gerät selbst. Es können beliebig benannte Favoritenlisten angelegt werden und es stehen umfangreiche Suchfunktionen und auch Vorschläge zur Verfügung. Selbst mehrere unterstützte Radios (neben dem DABMan i450 von imperial beispielsweise auch das H6 von Clint oder das DR883 von Albrecht) können verwaltet werden. Auf allen angemeldeten Geräten stehen dann dieselben Favoritenlisten zur Verfügung, unabhängig vom Speicher im Gerät selbst.
AirMusic Control
Besonders komfortabel lässt sich das Radio über die kostenlose App AirMusic Control steuern. Diese ist kostenlos für iOS und Android verfügbar. Nach dem Start wird das Radio automatisch im Heimnetz gefunden und kann nahezu vollständig über die App gesteuert werden. So ist das Wechseln der Quelle genauso möglich wie das Regeln der Lautstärke und – dort findet sich diese dann doch noch – eine Suchfunktion für Internetradios. Demnach eignet sich die App also insbesondere auch für das bequeme Suchen und Abspielen von Internetradios. Gewünscht hätten wir uns in der App noch eine Equalizer-Steuerung. Das Radio selbst bietet verschiedene vorprogrammierte Klangprofile sowie ein individuell einstellbares Profil. Diese zu steuern wäre eine sehr praktische App-Funktion. Derzeit ist das aber noch nicht implementiert.
Mediaplayer
Schließlich verfügt das Radio noch über einen eingebauten Mediaplayer, erreichbar über den Menüpunkt Mediacenter. Hier kann Musik von einem angeschlossenen USB-Medium oder vom heimischen DLNA-Server (also beispielsweise einem PC oder NAS) gestreamt werden.
Auch der Zugriff auf Streamingdienste ist möglich. Hier gibt es für Spotify einen eigenen Menüpunkt. Dieser erlaubt den direkten Zugriff auf den Dienst und die Steuerung über das Smartphone – sofern man über einen bezahlten Account verfügt. Im Mediacenter gibt es zudem noch den Menüpunkt Cloud Music. Dieser erlaubt offenbar den Zugriff auf weitere Streamingdienste – Darunter auch bekannte wie Deezer, Napster oder Tidal. Leider kamen wir hier aber nicht richtig weiter. So zeigte das Radio nach einem Klick auf Deezer einen QR-Code an, der uns aber nur zur App Air Music Control leitete. Bei den anderen Diensten wurde nur „leer“angezeigt. So dramatisch ist das aber nicht, denn das Radio kann zu diesem Zweck ja auch über Bluetooth mit Smartphone oder Tablet und damit auf Wunsch jedem beliebigen Audio-Streaming-Dienst verbunden werden.
Bluetooth
So ist ein Koppeln des Gerätes via Bluetooth problemlos möglich. Einmal gekoppelt erinnert sich das Radio an das Smartphone und verbindet dieses innerhalb weniger Sekunden. Die komplette Audio-Wiedergabe läuft dann über das Digitalradio. Das funktionierte im Test völlig problemlos. Eine Titelanzeige am Radio gibt es allerdings nicht, dort wird lediglich der Schriftzug „Bluetooth verbunden“eingeblendet. Auf diese Weise lassen sich problemlos alle Audiodaten vom Smartphone auf das Radio umleiten. Selbst die Lautstärkeregelung am Handy und die Titelsteuerung mit Fernbedienung oder Tasten am Radio sind möglich.
CD und Aux In
Schließlich erlaubt das Radio auch das Abspielen von Compact Disks sowie das Zuspielen analoger Quellen. Bei der Verwendung von CDs ist der Nutzer nicht nur auf Kauf-CDs angewiesen, sondern das Gerät erlaubt auch das Abspielen von selbstgebrannten Silberlingen im Format CD-R und CD-RW. Auch MP3 wird beim Abspielen unterstützt, sodass deutlich mehr Titel auf einen Datenträger passen als bei herkömmlichen CDs. Übrigens gibt es auch noch ein paar vielleicht nicht so ganz alltagstaugliche Features: Es lässt sich ein Bild ins Radio laden, welches dann beim Neustart (und nur dann) angezeigt wird. Außerdem kann mit der App eine Sprachnachricht an das Radio gesendet werden, welche dann vom Nutzer des Radios abgespielt wird.
Fazit
Das Imperial DABMan i450 CD sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch einiges zu bieten. So kommt es mit nahezu „Vollausstattung“zu Kunden – lediglich eine Aufnahmefunktion fehlt aus unserer Sicht noch. Clever ist auch die Möglichkeit, das Radio bei Bedarf mit der beiliegenden Halterung als Unterbauradio in Küche oder Büro zu verwenden. So spart man Platz und profitiert dennoch von zahlreichen interessanten Funktionen. Beim Klang spielt das i450 dank ausgeklügeltem Tonkonzept in der Mittelklasse, neigt bei zu viel Bass allerdings zum Dröhnen. Mit rund 270 Euro gehört das Radio aber zu den preiwerteren Geräten.