Xoro smarte Komponenten im Test
Xoro ist vielen sicherlich eher als Anbieter diverser Unterhaltungselektronik wie von Satellitenreceivern, Fernsehern oder Digitalradios bekannt. Doch auch im Bereich Smart Home ist Xoro inzwischen aktiv. So hat der Anbieter zwei Komponenten für das smarte Heim im Programm – nämlich eine Steckdose und eine RGBW-LED-Lampe – beide per App steuerbar. Wir haben uns beide Geräte einmal genauer angeschaut.
Die LED-Lampe von Xoro kommuniziert über WLAN und wird entsprechend in das heimische Netz eingebunden. Die Steuerung erfolgt über die App „Jinvoo Smart“, die kostenlos für Android und iOS verfügbar ist. Die Lampe verfügt über ein E27-Gewinde und ist damit in vielen Lampen nutzbar. Vor der ersten Nutzung muss die Lampe noch mit der App oder dem heimischen Netzwerk gekoppelt werden. Das funktioniert problemlos über die schon erwähnte App und eine dort gestartete Einrichtungsroutine. Nutzer mit modernem Router müssen hier aber eine Besonderheit beachten: Viele Systeme funken parallel im 2,4GHz und 5 GHz-Netz. Die Lampe kann aber
nur über 2,4 GHz eingebunden werden. Je nach Konstellation kann es passieren, dass ein Einbinden zunächst scheitert, weil das Smartphone im falschen Frequenzbereich eingebucht ist. Die Lösung: Temporär muss im Router entweder 5GHz abgeschaltet werden oder Sie ändern die SSID des WLAN, sodass 2,4 GHz und 5 GHz unterschiedliche Namen bekommen. Anschließend buchen Sie sich mit dem Smartphone in das 2,4 GHz-Netz ein und starten die Einrichtungsroutine erneut. Nun sollte die Lampe binnen weniger Minuten gefunden werden und wird in der App eingebunden.
Da die Lampe über RGBW-Farbspektrum verfügt, lässt sich per App eine beliebige
Farbe aus einem großen Farbspektrum anzeigen und damit dem Ambiente entsprechend anpassen. Das funktioniert direkt über die App und einen dort vorhandenen Farbkreis. Hier lässt sich neben dem eigentlichen Farbton auch die Helligkeit und Farbsättigung einstellen. Das „W“hinter RGW steht übrigens für Weiß, denn auch normales Weiß wie man es von normalen Lampen gewöhnt ist, kann die Lampe darstellen. Die Farbe Weiß wird hierbei von separaten LEDs erzeugt. Sehr preiswerte RGB-Systeme mischen Weiß hingegen aus den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau, was ein deutlich schlechteres Ergebnis bringt. Hier lässt sich zudem auch noch die Farbtemperatur einstellen – von gemütlichem Warmweiß bis hin zu kaltem Tageslicht. Damit ist die Lampe für alle nur denkbaren Szenarien gut gerüstet.
Geringer Stromverbrauch
Lediglich 6 Watt verbraucht die Lampe nach Herstellerangaben. Dies bestätigen im Betrieb auch unsere Messungen. Damit ist die Lampe sehr sparsam. Die Kehrseite der Medaille: Für Ambiente-Licht mag die Lichtstärke ausreichen,
zur normalen Ausleuchtung eines Raumes dagegen ganz sicher nicht. Xoro gibt mit 60 Lumen eine ausgesprochen geringe Lichtleistung an, die noch unter jener einer 15-Watt-Glühlampe liegen würde. So ganz glauben wir das aber auch nicht, denn bei voller Lichtleistung ist die Lampe unserer subjektiven Meinung nach doch schon etwas heller. Als Ambienteoder Nachtlicht lässt sich die smarte Lampe also durchaus einsetzen.
Steuerung
Die Steuerung per App funktioniert ausgesprochen gut. Allerdings kommuniziert die App mit externen Servern, eine reine Steuerung im Heimnetz ohne Internet ist demzufolge nicht möglich. Zudem scheinen die Server zur Steuerung in China zu stehen, dies deutet die Herkunft der App an. Das dürfte nicht jedermanns Sache sein, gerade im Hinblick auf die Datenschutz-Diskussion. Unser Tipp: Falls möglich, sollten Sie die Lampe und alle anderen WiFi-Komponenten ähnlicher Bauart in ein getrenntes Netzwerk verfrachten, zum Beispiel in ein Gastnetz der Fritz!Box. Dann können Eindringlinge, die vielleicht Sicherheitslücken der Smart-Home-Komponenten ausnutzen, nicht in das eigentliche Heimnetzwerk eindringen. Übrigens erlaubt die App etwas mehr, als nur die Farbeinstellung und Helligkeitsregulierung. So lassen sich beispielsweise auch Timer einrichten, die die Lampe zu einer bestimmten Tageszeit ein- und später wieder ausschalten. Das ist schon ganz praktisch. Gewünscht hätten wir uns an dieser Stelle allerdings noch flexiblere Möglichkeiten, wie beispielsweise Ein- und Ausschalten anhand von automatisch vorliegenden Sonnenaufund Sonnenuntergangszeiten oder das zusätzliche Festlegen von Farbe/Helligkeit/Farbtemperatur über Timer. Das lässt sich nicht über einfache Schaltvorgänge, wohl aber über die Szenensteuerung realisieren. Lobenswert ist hingegen die Tatsache, dass die Lampe auch nach einer Stromunterbrechung ihre vorherigen Werte behält. Das ist bei vergleichbaren Lampen nicht immer der Fall.
HSS 50 SMART WiFi Steckdose
Prinzipiell ähnlich funktioniert die WiFi-Steckdose von Smart. Auch diese wird über die bereits vorgestellte App gesteuert und muss zunächst in das Heimnetz eingebunden werden. Auch hier sollte zuvor das 5GHz-Netz deaktiviert werden.
Hat alles geklappt, lässt sich die Steckdose über die App ein- und ausschalten. Auch alle Timer stehen wie bei der Lampe zur Verfügung. Eine Verbrauchsanzeige, wie bei manchen Smart-Home-Steckdosen, gibt es bei der WLAN-Steckdose von Xoro allerdings nicht. Eine weitere Möglichkeit ist das Einrichten von Szenen. Dort können für beliebige Szenarien komplexere Schaltvorgänge programmiert werden. Beispielsweise lässt sich dort festlegen, dass sich die Lampe gemeinsam mit der Steckdose bei Sonnenuntergang einschaltet. Auch lässt sich über diese Szenen festlegen, in welchem Farbton und mit welcher Leuchtkraft die Lampe bei der Aktivierung leuchten soll. Somit lassen sich hier verschiedene Szenarien voreinstellen und sogar mehrere Lampen zu einer Gruppe zusammenfassen.
Im Betrieb
Alle Komponenten ließen sich im Betrieb problemlos über die App steuern. Dabei spielte es keine Rolle, ob wir uns im Heimnetz oder außerhalb befunden haben. Das ist praktisch, so kann man von Unterwegs bereits Schaltvorgänge starten, ohne direkt anwesend zu sein. Die Schaltvorgänge werden dabei recht schnell durchgeführt - auch per Sprachsteuerung, was beim Umweg über chinesische Server schon bemerkenswert ist. Auch die Grundfunktionen der App haben uns gut gefallen. So ist die Steuerung nicht überfrachtet und erlaubt auch Anfängern eine leichte Bedienung.