Telekom Sprachsteuerung im Check
Im Test: Smart Speaker
Das Thema Sprachsteuerung existiert nun bereits seit einigen Jahren. Mittlerweile lässt sich vieles im Haushalt via Sprache – wahlweise über die Plattformen von Amazon, Google oder Apple – steuern. Doch nun kommt ein deutscher Anbieter dazu. Die Deutsche Telekom bietet mit „Hallo Magenta“ein weiteres System an.
Zweifellos ist die Frage berechtigt ob es wirklich sinnvoll ist neben den drei großen, seit Jahren etablierten Systemen ein weiteres im Markt zu platzieren. Aus dem Bauch heraus lautet die Antwort erst einmal nein. Doch halt: Ein Manko haben alle drei Systeme, und das ist der Datenschutz. Die Systeme sind allesamt in den USA beheimatet, ob der deutsche Datenschutz dort immer zu 100 Prozent angewandt wird, ist fraglich. Die Telekom hat dies zum Anlass genommen und ein System entwickelt, welches auf Servern in Deutschland etabliert ist und
somit deutlich mehr Schutz bei der Privatsphäre bietet. Natürlich war der Telekom bewusst, dass bei weitem nicht so viele Apps auf der neuen Sprachsteuerungsplattform bereitstehen werden als beim Wettbewerb, was für viele potenzielle Nutzer einen Nachteil bedeuten würde. Deshalb hat man sich dazu entschieden, parallel zur eigenen Plattform auch Amazons Sprachsteuerung Alexa mit ins Portfolio zu nehmen, die der Nutzer allerdings aktiv aktivieren muss, bevor diese funktioniert. Aktuell stehen zwei Speaker – ein kleines Einstiegsmodell und ein voluminöser
Lautsprecher – zur Verfügung. Hinzu kommt, dass auch die MagentaTV-Boxen die Sprachsteuerung unterstützen.
Ausstattung
Im Test nehmen wir den größeren der beiden Speaker unter die Lupe. Das Gerät ist kaffeetassengroß und dezent gestaltet. Bedienelemente sucht man auf den ersten Blick vergebens, denn abgesehen von einer Lautsprechertaste an der Rückseite, über die das Mithören des Gerätes deaktiviert werden kann, sind keine Schalter ersichtlich. Beim genaueren Hinsehen
entpuppt sich aber die obere Fläche des Magenta-Speakers als Touchfeld, über das beispielsweise die Lautstärke per Geste gesteuert werden kann.
Einrichtung
Ist das externe Netzteil mit der Steckdose verbunden, signalisiert der LED-Ring an der Oberseite, dass das Gerät gestartet wird. Rund eine Minute später ertönt der erste Klang aus dem Sprachassistenten. Der Speaker teilt dem Benutzer mit, was zur Ersteinrichtung zu tun ist. Dabei wird verlautbart, dass aus dem App-Store bei Apple oder Android die „Hallo-Magenta-App“heruntergeladen und installiert werden muss. Als nächstes müssen wir in der App unsere Telekom-Login-Daten eingeben. Nun kann nach neuen Geräte gesucht werden. Per Bluetooth geschieht die erste Kommunikation zwischen Smartphone und Magenta-Speaker. Sind die Geräte verbunden, wird im ersten Schritt der Standort des Gerätes festgelegt. Dies ist besonders für lokale Anwendungen, wie die Ausgabe des Wetterberichtes, sinnvoll. Danach wird der Speaker mit dem heimischen WLAN-Netz verbunden. Es werden in der App alle verfügbaren WLANNetze angezeigt, das Passwort muss händisch in der App eingetragen werden. Nun erfolgt die automatische Erstinstallation bei der auch die neuste Software heruntergeladen wird. Es wird dem Nutzer mitgeteilt, dass dieser Schritt bis zu 60 Minuten in Anspruch nehmen kann. Im Test waren es bei uns knapp 20 Minuten, bis das Gerät komplett einsatzbereit ist. Die Feineinstellung wird ebenfalls am Smartphone vorgenommen. Hier ist es möglich, das Aktivierungswort zu wechseln (es stehen „Magenta“oder „Hallo Magenta“zur Verfügung), die Verbindung zu Alexa herzustellen und einen zur Sprachsteuerung freigeschalteten Mediareceiver oder eine Magenta TV-Box zu aktivieren.
In der Praxis
Eins vorweg, wir sind positiv überrascht wie gut das System bereits wenige Monate nach Markteintritt funktioniert. Gerade die Sprachsteuerung ist doch sehr komplex, da oft Geräte erst über einen gewissen Zeitraum durch ständiges Lernen besser werden. Das Telekom-System überzeugt und kann selbst mit Dialekten wie sächsisch schon gut umgehen. Im Test haben wir uns vor allem auf das Zusammenspiel zwischen Smart Speaker und MagentaTVBox konzentriert. Dieses klapp sehr gut.
Ein einfaches „Hallo Magenta“gefolgt von „ARD“reicht, um den Senderwechsel zu „Das Erste HD“zu realisieren. Es muss dabei nicht dazu gesagt werden, an welchem Gerät oder in welcher App. Das ist praktisch. Auch die Lautstärkereglung des Receivers kann so erfolgen, ebenso wie die Suche.
Alexa-Steuerung
Wird anstelle des Schlagwortes „Hallo Magenta“, bei dem ein magentafarbener Leuchtring an der Oberseite des Gerätes erscheint, das Schlagwort „Alexa“verwendet, erscheint ein blauer Farbrring und die Alexa-Sprachsteuerung mit allen Skills und Möglichkeiten, wie sie bekannt sind, steht zur Verfügung. Damit kann die Haussteuerung erfolgen, auch wenn nicht das telekomeigene System genutzt wird.
Fazit
Sowohl der Telekom Smart Speaker auch als auch die Hallo Magenta Sprachsteuerung überzeugen. Dank einfacher Befehle macht diese beim Fernsehen richtig Spaß und ein TV-Abend ohne die Fernbedienung in die Hand nehmen zu müssen, ist durchaus möglich. 3