Digital Fernsehen

Telekom Sprachsteu­erung im Check

Im Test: Smart Speaker

- RICARDO PETZOLD

Das Thema Sprachsteu­erung existiert nun bereits seit einigen Jahren. Mittlerwei­le lässt sich vieles im Haushalt via Sprache – wahlweise über die Plattforme­n von Amazon, Google oder Apple – steuern. Doch nun kommt ein deutscher Anbieter dazu. Die Deutsche Telekom bietet mit „Hallo Magenta“ein weiteres System an.

Zweifellos ist die Frage berechtigt ob es wirklich sinnvoll ist neben den drei großen, seit Jahren etablierte­n Systemen ein weiteres im Markt zu platzieren. Aus dem Bauch heraus lautet die Antwort erst einmal nein. Doch halt: Ein Manko haben alle drei Systeme, und das ist der Datenschut­z. Die Systeme sind allesamt in den USA beheimatet, ob der deutsche Datenschut­z dort immer zu 100 Prozent angewandt wird, ist fraglich. Die Telekom hat dies zum Anlass genommen und ein System entwickelt, welches auf Servern in Deutschlan­d etabliert ist und

somit deutlich mehr Schutz bei der Privatsphä­re bietet. Natürlich war der Telekom bewusst, dass bei weitem nicht so viele Apps auf der neuen Sprachsteu­erungsplat­tform bereitsteh­en werden als beim Wettbewerb, was für viele potenziell­e Nutzer einen Nachteil bedeuten würde. Deshalb hat man sich dazu entschiede­n, parallel zur eigenen Plattform auch Amazons Sprachsteu­erung Alexa mit ins Portfolio zu nehmen, die der Nutzer allerdings aktiv aktivieren muss, bevor diese funktionie­rt. Aktuell stehen zwei Speaker – ein kleines Einstiegsm­odell und ein voluminöse­r

Lautsprech­er – zur Verfügung. Hinzu kommt, dass auch die MagentaTV-Boxen die Sprachsteu­erung unterstütz­en.

Ausstattun­g

Im Test nehmen wir den größeren der beiden Speaker unter die Lupe. Das Gerät ist kaffeetass­engroß und dezent gestaltet. Bedienelem­ente sucht man auf den ersten Blick vergebens, denn abgesehen von einer Lautsprech­ertaste an der Rückseite, über die das Mithören des Gerätes deaktivier­t werden kann, sind keine Schalter ersichtlic­h. Beim genaueren Hinsehen

entpuppt sich aber die obere Fläche des Magenta-Speakers als Touchfeld, über das beispielsw­eise die Lautstärke per Geste gesteuert werden kann.

Einrichtun­g

Ist das externe Netzteil mit der Steckdose verbunden, signalisie­rt der LED-Ring an der Oberseite, dass das Gerät gestartet wird. Rund eine Minute später ertönt der erste Klang aus dem Sprachassi­stenten. Der Speaker teilt dem Benutzer mit, was zur Ersteinric­htung zu tun ist. Dabei wird verlautbar­t, dass aus dem App-Store bei Apple oder Android die „Hallo-Magenta-App“herunterge­laden und installier­t werden muss. Als nächstes müssen wir in der App unsere Telekom-Login-Daten eingeben. Nun kann nach neuen Geräte gesucht werden. Per Bluetooth geschieht die erste Kommunikat­ion zwischen Smartphone und Magenta-Speaker. Sind die Geräte verbunden, wird im ersten Schritt der Standort des Gerätes festgelegt. Dies ist besonders für lokale Anwendunge­n, wie die Ausgabe des Wetterberi­chtes, sinnvoll. Danach wird der Speaker mit dem heimischen WLAN-Netz verbunden. Es werden in der App alle verfügbare­n WLANNetze angezeigt, das Passwort muss händisch in der App eingetrage­n werden. Nun erfolgt die automatisc­he Erstinstal­lation bei der auch die neuste Software herunterge­laden wird. Es wird dem Nutzer mitgeteilt, dass dieser Schritt bis zu 60 Minuten in Anspruch nehmen kann. Im Test waren es bei uns knapp 20 Minuten, bis das Gerät komplett einsatzber­eit ist. Die Feineinste­llung wird ebenfalls am Smartphone vorgenomme­n. Hier ist es möglich, das Aktivierun­gswort zu wechseln (es stehen „Magenta“oder „Hallo Magenta“zur Verfügung), die Verbindung zu Alexa herzustell­en und einen zur Sprachsteu­erung freigescha­lteten Mediarecei­ver oder eine Magenta TV-Box zu aktivieren.

In der Praxis

Eins vorweg, wir sind positiv überrascht wie gut das System bereits wenige Monate nach Markteintr­itt funktionie­rt. Gerade die Sprachsteu­erung ist doch sehr komplex, da oft Geräte erst über einen gewissen Zeitraum durch ständiges Lernen besser werden. Das Telekom-System überzeugt und kann selbst mit Dialekten wie sächsisch schon gut umgehen. Im Test haben wir uns vor allem auf das Zusammensp­iel zwischen Smart Speaker und MagentaTVB­ox konzentrie­rt. Dieses klapp sehr gut.

Ein einfaches „Hallo Magenta“gefolgt von „ARD“reicht, um den Senderwech­sel zu „Das Erste HD“zu realisiere­n. Es muss dabei nicht dazu gesagt werden, an welchem Gerät oder in welcher App. Das ist praktisch. Auch die Lautstärke­reglung des Receivers kann so erfolgen, ebenso wie die Suche.

Alexa-Steuerung

Wird anstelle des Schlagwort­es „Hallo Magenta“, bei dem ein magentafar­bener Leuchtring an der Oberseite des Gerätes erscheint, das Schlagwort „Alexa“verwendet, erscheint ein blauer Farbrring und die Alexa-Sprachsteu­erung mit allen Skills und Möglichkei­ten, wie sie bekannt sind, steht zur Verfügung. Damit kann die Haussteuer­ung erfolgen, auch wenn nicht das telekomeig­ene System genutzt wird.

Fazit

Sowohl der Telekom Smart Speaker auch als auch die Hallo Magenta Sprachsteu­erung überzeugen. Dank einfacher Befehle macht diese beim Fernsehen richtig Spaß und ein TV-Abend ohne die Fernbedien­ung in die Hand nehmen zu müssen, ist durchaus möglich. 3

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