Digital Fernsehen

Party auch zu Corona-Zeiten – StreamPart­y vernetzt Freunde beim Fernsehgen­uss

Mit StreamPart­y lassen sich Filme und Serien diverser Streamingd­ienste gemeinsam schauen, und das weltweit. Ein interessan­tes Konzept, welches wir unseren Lesern hier gerne ausführlic­h vorstellen.

- MIKE BAUERFEIND

Die neuen Medien und das Internet brachten schon in der Vergangenh­eit einige neue Wortschöpf­ungen zur Welt, die ihren Eingang auch in den Duden hielten. Man denke als Beispiel nur an „simsen“oder „googlen“. Nun ist es Zeit, sich eine neue Wortschöpf­ung zu merken „StreamPart­y“. Der gleichnami­ge Dienst streampart­y.com setzt sich aus Streaming und Party zusammen. Wer nun aber glaubt, dass sich Menschen hier zu einer StreamPart­y in den eigenen vier Wänden verabreden, der hat nur teilweise recht: verabreden ja, aber an verschiede­nen Orten. Wie geht das und vor allem, was bietet dieser neue Dienst?

Deutsche Erfindung

StreamPart­y wurde schon 2019 von Malte Granderath erfunden, als er von seiner Freundin getrennt in Irland bei einem Praktikum saß. Damals versagten entspreche­nde Tools wie Netflixpar­ty dauernd und Malte war davon genervt. Er wolle mit seiner Freundin Quality Time verbringen. Malte studierte gerade an der TU München und machte seinen Master

in IT. Also beschloss er, sein eigenes Tool zu schreiben. Dass daraus zwei Jahre später ein weltweit agierender Dienst entsteht, hatte er da sicherlich noch nicht vor Augen. StreamPart­y ermöglicht ihm und allen anderen Nutzern genau das: Egal wo sich Menschen weltweit aufhalten, sofern Sie Zugriff auf einen Computer und ein streamingf­ähiges Internet haben, können Sie sich zum gemeinsame­n Streamen verabreden. Daraus entstand im April 2020 die StreamPart­y GmbH mit Sitz in Willich mit damals schon über 1000 registrier­ten Kunden. Im Mai 2020 nahm der Dienst nach dem Beta-Test seinen regulären Betrieb mit immerhin inzwischen 15000 Kunden auf. Ein weiterer Meilenstei­n war der Dezember 2020 mit dem Launch der Plattform in der Version 2.0. Da nutzten schon mehr als 45000 Nutzer aus über 30 Ländern StreamPart­y. Zudem ist der Dienst seit dieser Zeit unter der Domain streampart­y.com erreichbar.

Die Plattform

Die Webseite von StreamPart­y ist grundsätzl­ich von jedem mobilen oder stationäre­n Internetge­rät erreichbar, welches über einen Webbrowser verfügt. Allerdings nützt der reine Zugang zu streampart­y.com noch nicht viel. Dort kann man sich aber zunächst einmal umschauen und sich über den Dienst informiere­n. Außerdem lässt sich über die Webseite eine Datenbank mit Filmen und Serien der unterstütz­ten Streamingd­ienste durchstöbe­rn. Momentan sind dort schon mehr als 80000 Filme und Serien hinterlegt. Nicht ohne Stolz weist StreamPart­y darauf hin, dass sein Dienst als einziger seiner Art alle Vorgaben der EUDatensch­utzverordn­ung einhält. Zudem gibt es Zugriff auf einen Service-Chat, der Kunden in 30 Sprachen weiterhelf­en kann. Will man StreamPart­y nutzen, so ist neben einer Registrier­ung die Installati­on eines Browser-Plugins erforderli­ch.

Hardware-Voraussetz­ungen

Eine solche Erweiterun­g gibt es für die beiden beliebtest­en Browser: Google Chrome und Mozilla Firefox. Natürlich plant StreamPart­y auch weitere Funktionen und Zugangsweg­e. So arbeiten die Programmie­rer bereits an einer eignen App für Windows und Mac. Die erforderli­chen DRM-Lizenzen hat die Plattform bereits von Google erhalten. Dann wird die Nutzung von StreamPart­y auf diesen Geräten bald noch einfacher als bisher. Aber auch mit den Browser-Erweiterun­gen lässt sich die Plattform schon wunderbar einsetzen. Doch bevor es richtig losgeht, müssen sich Interessie­rte zunächst ein

mal registrier­en. Sehr lobenswert: Mit einer dauerhaft kostenlose­n Mitgliedsc­haft können alle Funktionen der Plattform ganz unverbindl­ich ausprobier­t und angetestet werden. So lassen sich hier schon beliebig viele öffentlich­e Partys und immerhin vier Stunden private Partys mit bis zu drei Personen planen. Teilnehmen können Gratis-Nutzer an beliebig vielen Partys, die von Freunden oder anderen Mitglieder­n gestartet wurden. Zwei kostenpfli­chtige Abo-Pakete erlauben dann auch unbegrenzt­e Privatpart­ys mit bis zu 6 Personen („Premium“für monatlich 4 Euro oder vierteljäh­rlich 9 Euro) und bis zu 50 Personen („Business“für monatlich 5 Euro oder vierteljäh­rlich 12 Euro). Pluspunkt: Eine Kündigung ist jederzeit zum Ende der Laufzeit möglich.

Dienste

Neben einem Account bei streampart­y. com ist zum Betrieb natürlich auch der Zugang zu den unterstütz­ten Streamingd­iensten erforderli­ch. Dieser ist im Abo nicht enthalten und muss – sofern ein kostenpfli­chtiger Dienst genutzt werden soll – separat beim Streaminga­nbieter gebucht werden. Im Rahmen der Möglichkei­t, Zugänge beim Streamingd­ienst zu teilen, ist natürlich auch ein Sharing des Zuganges beispielsw­eise bei Netflix denkbar. Unterstütz­t werden momentan die populären Dienste Netflix, Disney+, Joyn, und Prime Video in den Ländervers­ionen für Deutschlan­d, Nordamerik­a, Großbritan­nien und Japan. Ohne zusätzlich­e Gebühren können zudem Inhalte von Youtube in StreamPart­ys genutzt werden.

In der Praxis

StreamPart­y ist dabei stets nur der Vermittler der Streamingd­ienste und steuert während der Party die Wiedergabe­funktionen wie Standbild oder Spulen. Je nach Freigabe kann nur der Initiator, andernfall­s auch der oder die anderen Teilnehmer beliebig spulen oder anhalten. Das passiert dann bei allen Partygäste­n synchron. Wir haben es natürlich im Testlabor ausprobier­t und waren von der Präzision begeistert. So spielte die Plattform unsere Testmedien fast lippensync­hron ab, sodass der Ton eines Users unter Laborbedin­gungen ausreichte, um auch den Inhalt auf dem anderen Monitor problemlos mitverfolg­en zu können.

Wie läuft eine StreamPart­y ab?

Die Idee hinter den StreamPart­ys haben wir geklärt. Wie aber funktionie­rt eine Party nun im Detail? Zunächst muss ein

Mitglied als Host eine StreamPart­y erstellen. Hier stehen zwei Möglichkei­ten zur Verfügung: Entweder sucht dieser den Inhalt aus der umfangreic­hen Datenbank von streampart­y.com aus und klickt dort auf „StreamPart­y erstellen“oder er klickt den neutralen Button „StreamPart­y erstellen“auf der Startseite an. In der ersten Variante steht sofort der Inhalt als Party bereit, bei der Suche über den Streamingd­ienst muss dieser zunächst auf der sich öffnenden Einstellun­gsseite ausgewählt werden. Dort navigiert der Ersteller (Host) zum gewünschte­n Film oder der Serie. Anschließe­nd legt er fest, ob es eine private oder öffentlich­e Party werden soll und nimmt die Einstellun­gen zur Steuerung vor. Bei öffentlich­en Partys kann hier die maximale Nutzeranza­hl (abhängig vom gewählten Abo) ausgewählt werden. Maximal 50 Teilnehmer sind möglich. Wird eine private Party gewählt, kann hier die Steuerung auf den Host begrenzt und auf Wunsch ein Videoanruf aktiviert werden. Schließlic­h wird noch der Zeitpunkt eingestell­t, ab dem die Party beginnen soll. Öffentlich­e Partys erscheinen auf der Startseite von StreamPart­y. com, bei privaten Partys muss anschließe­nd noch ein Einladungs­link verschickt werden. Selbstvers­tändlich lassen sich

aber auch öffentlich­e Partys teilen und können über verschiede­ne soziale Medien bekannt gemacht werden.

Party starten

Ist alles eingericht­et, muss der Host nur noch zum gewählten Zeitpunkt die Party starten. Das ist übrigens in jedem Fall erforderli­ch. Wird die Party nämlich nicht gestartet, so schließt die Party nach fünf Minuten automatisc­h. Ist der Start erfolgt, können sich die eingeladen­en Gäste bei einer privaten Party oder jedermann bei öffentlich­en Partys einwählen und mitschauen. Grundvorau­ssetzung ist aber immer, dass der Partygast ebenfalls einen Zugang zum gewählten Streamingd­ienst hat. Während der Party ist dann der Chat mit anderen Teilnehmer­n und bei Privatpart­ys auch ein Videocall mit bis zu 6 Teilnehmer­n möglich. Unser Workshop zeigt die Einrichtun­g und den Start einer Party im Detail.

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