AX Multibox Combo
Die Marke AX baut ihr Geräte-Portfolio weiter aus. Schon in der zurückliegenden Ausgabe haben wir die AX Multibox Twin vorgestellt. In der selben Bauform ist auch ein Combo-Modell verfügbar, welches den Empfang aller drei klassischen Verbreitungswege – Satellit, Kabel und Terrestrik – ermöglicht. Wir nehmen die Box unter die Lupe.
Zweifellos, die Multibox zählt zu den kleinsten UHD-Geräten im Markt. Genau genommen handelt es sich um eine Blackbox mit Anschlüssen linksund rückseitig. An der Front gibt nur eine zweifarbige LED den Betriebszustand an, Bedienelemente am Gerät selbst sucht man komplett vergebens. Auch ein Kartenleser ist am Linux-Zappingreceiver nicht vorhanden. Bei den Schnittstellen kann die Box aber überzeugen. Insgesamt stehen der HDMI-Ausgang, ein Netzwerkanschluss sowie zwei USBSchnittstellen – eine USB 2.0 seitlich,
ein USB 3.0-Anschluss an der Rückseite – breit. Zudem trumpft die Multibox mit einem analogen Ausgang in Form einer 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse auf. Vermisst wird hingegen ein Anschluss für einen externen Infrarotsensor, schließlich wäre das Gerät bestens als Receiver zum Verstecken geeignet. Ausgestattet ist das Gerät mit einem Single-Hybridtuner. Bei der Einrichtung muss gewählt werden, ob DVB-S2X-Signale, Kabel oder DVB-T2-Signale genutzt werden sollen. Die gleichzeitige Nutzung verschiedener Übertragungswege ist nicht vorgesehen.
Zusätzliche Tuner lassen sich per Sat-IP einbinden. Als Prozessor kommt der Hisilicon hi3798mv2 zum Einsatz. Dieser besitzt vier Prozessorkerne, welche mit jeweils 1,6 GHz getaktet sind. Unterstützt wird der Prozessor von 1GB DDR-3-Ram und einem 8 Gigabyte großem eMMC Flash-Speicher für Firmware und Plugins.
Installation
Ausgeliefert wird das Gerät mit einem OpenATV 6.4 Image. Natürlich können auch andere Images, wie OpenPLI genutzt werden. Dank Multiboot-Unterstüt
zung ist dies sogar sehr komfortabel möglich, und auch ein Android-Image steht zur Verfügung. Dieses ist besonders dann interessant, wenn multimedial mehr mit der Box gemacht werden soll. Zum klassischen TV-Genuss ist weiterhin Enigma2 deutlich besser geeignet. Die Installation geht flott von der Hand und ist selbsterklärend. Nach rund fünf Minuten ist die Box komplett eingerichtet. Wie von OpenATV gewohnt, steht für Astra-Satellitennutzer auch eine aktuelle Senderliste zur Verfügung.
Alltagsbetrieb
Der preiswerte Receiver punktet mit seiner Leistungsfähigkeit. Sowohl im DVB-T2-Betrieb als auch beim Satellitenfernsehen kann die Box mit kurzen Umschaltzeiten von rund 1,2 Sekunden überzeugen, wodurch feststeht, dass die Box gleichauf mit preisintensiveren Geräten agiert. Beim klassischen Funktionsumfang im TV-Betrieb müssen auch im Fortgang des Tests keine Abstriche hingenommen werden. Das Gerät bietet bei der EPG-Darstellung dem Nutzer die freie Auswahl und liefert auch bei der Navigationsgeschwindigkeit optimale Ergebnisse. Natürlich erlaubt die Box auch Aufnahmen. Dabei muss allerdings auf alternative Datenträger, etwa eine Micro-SD-Karte oder ein USB-Stick, ausgewichen werden, denn interne Festplatten lassen sich in der Mini-Box nicht verbauen. Auch die Aufnahmen auf Netzwerkspeichermedien oder andere Enigma2-Geräte mit integrierter Festplatte sind problemlos – nachdem das Speichermedium erstmalig eingerichtet wurde – möglich
Mediatheken und HbbTV
Neben der Aufnahme und Wiedergabe von Festplatteninhalten beherrscht die Box weitere Multimediafunktionen wie etwa die Nutzung von HbbTV-Inhalten. Im OpenATV-Image selber ist die Funktion noch nicht aktiv. Zum Glück kann sie aber auf Knopfdruck nachinstalliert werden. Hierzu müssen lediglich die Erweiterung HbbTV installiert und der Receiver neu gestartet werden. Anschließend steht die Red-Button-Funktion zur Verfügung. Der Zugriff auf die hybriden Dienste klappte im Test einwandfrei und recht flüssig. Eine weitere Möglichkeit zur Nutzung diverser Mediatheken ist das beliebte Plugin Mediaportal. Auch hier kann auf alle
Mediatheken der Sender zugegriffen werden. Außerdem stehen diverse weitere Dienste zur Verfügung. Im Test arbeitet die Box mit der aktuellen MediaportalVersion sehr gut zusammen. Ebenfalls zur Verfügung stehen Plugins für die Mediendienste Stalker und Kodi. Experten wissen, was hierüber mittlerweile alles möglich ist, und die Unterstützung dieser Plugins untermauert einmal mehr, dass die Multibox 4K UHD keinesfalls nur ein Receiver, sondern zusätzlich noch ein Mediaplayer ist.
Tuner
Als Empfangseinheit wurde in der Multibox 4K UHD ein AVL6862 verbaut. Bei dem Modell handelt es sich um einen Tripletuner mit zwei Anschlüssen. Der ZF-Anschluss ist für Sat-Signale zuständig, der ICE-Anschluss dient als Eingang für Kabel- oder DVB-T(2)-Signale. Im Test stellen wir in keinem Modus Schwächen fest. Beim Sat-Tuner trumpft die Box mit einer breiten Protokollunterstützung auf. Neben DiSEqC 1.0 werden DiSEqC 1.1, 1.2 und USALS sowie die Einkabel-Verarbeitung unterstützt. Nicht unterstützt werden von der kleinen Zappingbox die Multistream- und DVB-S2X-Wiedergabe wie der Blindscan. Letztgenannter ist leider mit diesem Tuner nicht möglich, obwohl dies auf dem Karton dem Kunden signalisiert wird. Er soll aber laut Hersteller noch folgen. Im DVB-T2-Betrieb überzeugt die Box mit guten Empfangsergebnissen und einer Unterstützung von aktiven DVB-T-Antennen.
Besonderheiten
Auch die Bild-in-Bild-Funktion ist mit der Box möglich. Dazu wird die blaue Farbtaste im Betrieb etwas länger gedrückt, ein erneuter Druck auf die blaue Taste startet dann Bild-in-Bild. Natürlich ist dies bei dem Single-Tuner-Receiver nur auf einem Übertragungskanal möglich, wodurch die Vielfallt doch stark begrenzt ist. Wer allerdings über Sat-IP verfügt kann die Vielfalt dank zusätzlichen SatIP-Tuner vergrößern. Neben dieser Sonderfunktion steht auch Transcoding für sämtliche Inhalte, darunter auch H.265, bereit. Damit lassen sich Streams auch in diesem effektiven Codec ressourcenschonend in das Netz schicken. Wir haben die Funktion mit verschiedenen Enigma2-Streamingapps unter iOS und
Android mittels Tablet und Smartphone gecheckt und keine Unregelmäßigkeiten dabei festgestellt.
Fazit
AX bietet mit der Multibox 4K UHD einen leistungsfähigen und zuverlässigen Tripletunerreceiver an, der im Test die Redaktion überzeugt.