Fußball EM 2021 im TV – Wer überträgt was?
Ab dem 11. Juni 2021 ist für einen Monat für beinahe tägliche Hochspannung, Nervenkitzel und Nationalbewusstsein gesorgt. Für exakt einen Monat dominiert König Fußball im Rahmen der EM 2021 das internationale Sportgeschehen.
Eigentlich hätte die Fußball-Europameisterschaft bereits 2020 über die Bühne gehen sollen. Pandemiebedingt musste dieses sportliche Großereignis ersten Ranges auf dieses Jahr verschoben werden. Und ja, auch wenn diese EM anders sein wird, als alle anderen zuvor, und wenn in den Zuschauerrängen in den meisten Stadien nur rund 25 Prozent des Fassungsvermögens Platz finden dürfen wird, so müssen wir doch alle froh sein, dass diese EM überhaupt stattfindet und uns zumindest in den eigenen vier Wänden oder im Garten mit Beamer und Großleinwand Spannung und Abwechslung beschert.
Hintergründe
Diese Fußball-Europameisterschaft verdient ihren Namen mehr als alle in der Vergangenheit ausgetragenen Wettbewerbe. Denn diesmal wird sie nicht in einem oder zwei Ländern, sondern in ganz Europa ausgetragen. Konkret finden die Spiele in elf Städten statt. Zehn davon befinden sich in Europa, eine in Asien. Dieses Geschenk hat sich die UEFA anlässlich des 60jährigen Jubiläums der Fußball-EM gemacht. Eine gute Idee, die Europa jedenfalls ein Stück zusammenwachsen lässt.
Um den Titel des Europameisters treten 24 Nationen an. Beworben hatten sich 55. Das Eröffnungsspiel findet am 11.
Juni in Rom statt. Die beiden Begegnungen des Halbfinales sowie das Finale werden in London ausgetragen.
EM 2021 im deutschen TV
Anders, als von der Vergangenheit gewohnt, werden nicht alle Spiele der EM 2021 im Free-TV zu sehen sein. Zwar hatten sich ARD und ZDF schon vor einigen Jahren die Übertragungsrechte für alle 51 Spiele der Endrunde gesichert. Allerdings sind die Öffentlich-Rechtlichen im März 2021 einen Deal mit der deutschen Telekom eingegangen. Er sichert MagentaTV zu, alle 51 Begegnungen auf Basis einer Sublizenz zu zeigen. Weiter sichert die Übereinkunft MagentaTV die exklusive Übertragung von zehn Spielen der Gruppenphase zu. Welche EM-Begegnungen auf den einzelnen Sendern zu sehen sein werden, wird erst kurz vor Turnierstart festgelegt. Entscheidend aber ist, dass es sich dabei um zehn Spiele ohne deutsche Beteiligung handelt. Womit sichergestellt ist, dass wir garantiert kein für uns wirklich wichtiges Spiel nur mit Free-TV-Zugang verpassen werden. Die ARD wird übrigens 21, das ZDF 13 Begegnungen übertragen. Sieben weitere Spiele werden ebenfalls im Free-TV zu sehen sein. Am Rande sei bemerkt, dass sich weder Sky noch DAZN Übertragungsrechte an den EM-Spielen gesichert haben. Womit die Fußball-Europameisterschaft
2021 auf diesen PayAngeboten nicht stattfinden wird. Das erste und dritte Vorrundenspiel der Deutschen wird im ZDF, das zweite in der ARD zu sehen sein.
Stichwort MagentaTV
Um das umfassende EM-Angebot von MagentaTV nutzen zu können, braucht es ein Magenta-TV-Abo. Ein Magenta-SportAbo reicht nicht. Um MagentaTV ordern zu können, muss man nicht zwingend Kunde der Deutschen Telekom sein. Der Zugang ist auch über jeden beliebigen anderen Festnetz- oder Mobilfunkanbieter möglich.
Die monatlich anfallenden Kosten richten sich unter anderem danach, mit welcher Vertragslaufzeit ein MagentaTV-Abo abgeschlossen wird, und ob es über Festnetz oder Mobilfunk genutzt wird. Weiter macht es einen Unterschied, ob man Kunde der Telekom oder eines anderen Anbieters ist.
Entscheidend ist, dass grundsätzlich jedem Deutschen die Möglichkeit gegeben ist, MagentaTV zu empfangen.
EM 2021 im österreichischen TV
In Österreich ist der freie Zugang zu allen Spielen der EM 2021 gewährleistet. Allerdings gibt es auch hier einige Änderungen im Vergleich zur Vergangenheit. Ende April 2021 wurde bekannt, dass
der öffentlich-rechtliche ORF Zweitübertragungsrechte an die Mediengruppe Österreich und somit an den kommerziellen Nachrichtensender oe24.tv abgegeben hat. Der Deal sieht vor, dass oe24.tv sechs EM-Partien exklusiv übertragen wird. Dabei handelt es sich ausschließlich um Spiele ausländischer Mannschaften während der Gruppenphase. Darunter ist auch die Begegnung zwischen Deutschland und Ungarn am 23. Juni um 21 Uhr. Gerade dieses Spiel hätten viele Österreicher sicher lieber über den ORF gesehen. Einmal wegen des leichteren Zugangs, Stichwort DVBT2, und weiter, weil das Herz vieler unserer südlichen Nachbarn für den deutschen Fußball schlägt.
Für drei weitere Spiele wurde eine Kooperation zwischen dem ORF und oe24. tv vereinbart.
EM 2021 im schweizer TV
In der Schweiz werden alle 51 EM-Spiele von der öffentlich-rechtlichen SRG SSR übertragen und sind somit frei empfangbar. Die Spiele werden nach aktuellem Kenntnisstand in der Deutschschweiz auf SRF2 zu sehen sein.
EM per Livestream
Die EM-Begegnungen werden per Livestream sowohl in Deutschland von ARD und ZDF wie auch dem ORF in Österreich mit Geoblocking versehen. Womit die Spiele auf legalem Wege nur in den Heimatländern der einzelnen Sendeanstalten zu sehen sind. Es ist davon auszugehen, dass auch der Livestream der schweizer SRG SSR mit Geoblocking versehen ist.
Anstoßzeiten
Während der Gruppenphase finden drei Begegnungen pro Tag statt. Unabhängig davon, wo gespielt wird, erfolgt der Anpfiff stets zu denselben „deutschen“Zeiten.
Während der Gruppenphase sind dies 15, 18 und 21 Uhr. Bei der Endrunde werden pro Tag zwei Partien ausgetragen, die ab 18 und 21 Uhr über die Bühne gehen. Ab dem Halbfinale wird pro Tag nur noch ein Spiel ausgetragen, das jeweils um 21 Uhr angepfiffen wird.
Flexibel sein
Die noch immer anhaltende Corona-Pandemie hat uns gelehrt, dass langfristige Planungen mit einem hohen Maß von Risiko behaftet sind. Am Ende gibt Corona vor, was wie und wann sein kann oder zumindest vertretbar erscheint. Dass die Pandemie bis zuletzt in die Planungen der Fußball Europameisterschaft mit eingreift, hat erst der April 2021 bewiesen. So mussten von der Liste der Veranstaltungsorte Dublin (Irland) und Bilbao (Spanien) gestrichen werden, da sich diese Veranstaltungsorte außer Stande sahen, eine Garantie für den Einlass von Zuschauern abzugeben. Die für Bilbao vorgesehenen Spiele wanderten nach Sevilla. Die irischen Begegnungen wurden auf London und St. Petersburg aufgeteilt.
Bleibt zu hoffen, dass wir trotz der schwierigen gegenwärtigen Situation ein Fußballfest der Freude erleben dürfen. Darauf zu freuen, zahlt sich jedenfalls aus.