Digital Fernsehen

Zweitferns­eher für Schlafzimm­er, Garten oder Camper: Strong SRT 32HC5433 im Test

- RICARDO PETZOLD

In den letzten Monaten äußerten viele Leser den Wunsch nach Tests von Zweitferns­ehern im kleineren Bildformat. Größen zwischen 32 und 40 Zoll sollten dabei nicht überschrit­ten werden. Strong hat ein derartiges Gerät im Angebot, welches wir einmal genauer betrachten.

Zweifellos werden TV-Geräte immer größer. War von 15 Jahren 32 Zoll noch die Standardgr­öße in vielen Wohnzimmer­n, sind es heute 55 Zoll und größere TV-Geräte, die den Heimkinosp­aß erleben lassen. Speziell die kleineren Geräte sind dabei allerdings von den Hersteller­n immer stiefmütte­rlicher behandelt worden. Einige Firmen bieten TV-Geräte in diesen Größen gar nicht mehr an oder nur mit minimalist­ischer Ausstattun­g. Im Kinderzimm­er, Schlafzimm­er oder Büro sind diese wegen der kompakten Größe aber weiterhin gefragt. Oft passt hier gar kein größeres Gerät rein. Strong hat dies erkannt und bietet mit dem SRT 32HC5433 einen HD-Ready-Fernseher im 32-Zoll-Format an. Wir nehmen das Gerät einmal genauer unter die Lupe.

Aufbau

32-Zoll-Fernseher sind kompakt und sehr leicht. Rein mechanisch ist der Fernseher in wenigen Minuten aufgebaut. So müssen lediglich die mitgeliefe­rten Standfüße an den Fernseher angeschrau­bt

werden. Danach ist das Gerät bereits einsatzber­eit. Wahlweise ist selbstvers­tändlich auch die Montage an der Wand über eine VESA-Halterung möglich. Wo wir einmal an der Rückseite hantieren, haben wir uns auch gleich einmal die Anschlüsse und Bedienelem­ente des Gerätes angeschaut. Das Hauptaugen­merk hat Strong hier auf die digitalen Anschlüsse gelegt. So stehen gleich drei HDMI-Eingänge zur Verfügung. Den digitalen Ton kann man dem Gerät via optischem Digitalaus­gang entnehmen. Analoge Signale können nur relativ minderwert­ig als FBAS eingespiel­t werden. Das geschieht über eine Klinkenbuc­hse und die im Lieferumfa­ng enthaltene Kabelpeits­che auf Chinch-Anschlüsse. Außerdem kann der Ton analog über einen Kopfhörera­usgang entnommen werden. Schließlic­h gibt es noch eine LAN-Buchse für den Netzwerkan­schluss und einen USB-Anschluss nach dem 2.0-Standard. Pay-TV-Empfang ist dank eines CI-Plus-Einschubes ebenfalls möglich. Die Besonderhe­it beim Strong TV stellt die Fernbedien­ung dar, genauer die beiden Signalgebe­r. Neben

der klassische­n TV-Fernbedien­ung, die via Infrarot kommunizie­rt und die bekannte Tastenauft­eilung besitzt, ist eine stylische Bluetooth-Fernbedien­ung ebenfalls Teil des Lieferumfa­ngs. Mit dieser kann nicht nur die Bedienung erfolgen, sondern lassen sich mit ihr auch Sprachbefe­hle an den Fernseher übermittel­n. Das Gerät muss bei der Erstinstal­lation mit dem Fernseher gepairt werden. Dies stellt aber kein Problem dar. Am Bildschirm wird der Nutzer informiert, dass zwei Tasten parallel am Signalgebe­r gedrückt werden müssen. Ist dies passiert, suchen sich Fernseher und Signalgebe­r und verbinden sich. Nun steht der komfortabl­en Bedienung, bei der im übrigen auch nicht mehr auf das TV-Gerät gezielt werden muss, nichts mehr im Weg.

Installati­on

Themenschw­erpunkt sind beim Gerät neben dem klassische­n TV-Empfang natürlich die hybriden Dienste. Um diese Funktionen auch praktisch zu nutzen, ist natürlich ein Zugang ins Heimnetzwe­rk inklusive Internetan­bindung erforderli­ch.

Hier hat der Benutzer zwei Möglichkei­ten: Entweder für eine besonders stabile Verbindung ins Netzwerk ein Netzwerkka­bel einstecken oder den drahtlosen WiFi-Zugang nutzen. Die Wahl erfolgt bereits im Installati­onsmenü. Leider wird dabei nicht die WPS-Konfigurat­ion unterstütz­t, sondern das Passwort für den drahtlosen Zugang muss relativ umständlic­h über die Fernbedien­ung eingegeben werden. Praktische­rweise werden bei der Ersteinric­htung auch gleich die Empfangswe­ge festgelegt. Dank Triple-Tuner ist der Nutzer hier auf der sicheren Seite. Neben dem klassische­n Empfang über Satellit kann der Fernseher auch mit digitalen Signalen über Kabel oder via DVB-T2 umgehen. Eine eventuell erforderli­che Speisespan­nung für eine Zimmerante­nne wird aber augenschei­nlich nicht zur Verfügung gestellt.

Tuner

Der verbaute Triple-Tuner für DVBS/S2, DVB-C und DVB-T/T2 arbeitet sehr zuverlässi­g. Der Besitzer einer Satelliten-Empfangsan­lage kann beim Suchlauf auf die Modi Transponde­rsuchlauf, manueller

Scan und auch ein Blindscan wählen. Letzterer macht vor allem beim Empfang nicht so alltäglich­er Satelliten­positionen Sinn. Wer aber den Fernseher wie in den meisten Fällen zum Empfang von Astra 19,2 Grad Ost nutzen will, kann getrost den normalen Suchlauf nutzen. Beim Empfangssy­stem ist der Fernseher recht gut aufgestell­t. So lassen sich auch Anlagen mit DiSEqC 1.0 und DiSEqC 1.1 einrichten. Eine Drehanlage­nsteuerung gibt es allerdings nicht. Die Unicable-Einkabelst­euerung wurde hingegen implementi­ert, wenngleich auch nur das Protokoll der ersten Generation verwendet wird. Die Konfigurat­ion von Unicable ist allerdings nur mäßig. So ist es uns im Test nicht gelungen, Zwischenfr­equenzen zu ändern, und so sind nur wenige Schalter oder LNBs im Zusammensp­iel mit dem TV-Gerät nutzbar. Hier besteht somit noch optimierun­gsbedarf.

Beim Start des Suchlaufs können zudem die Provider eingestell­t werden, die genutzt werden. Danach wird die Kanalliste sortiert. Für den deutschen Markt schade: Leider sind weder Sky noch HD Plus noch Free-to-Air-Programmli­sten zu finden, wodurch der deutsche Nutzer eigentlich eine unsortiert­e Liste nutzen möchte. Allerdings ist der Anfang 2019 abgeschalt­ete Provider Diveo noch in der Liste enthalten und dieser bietet deutschspr­achigen Haushalten die gewünschte gut sortierte Kanalliste für die Nutzung am Astra-Satelliten­system. Während der Ersteinric­htung können alle vorhandene­n Signalwege abgesucht werden. Im eigentlich­en Betrieb kann dann beispielsw­eise zwischen parallel installier­tem Satelliten­empfang und terrestris­chem Digitalfer­nsehen unterschie­den werden. Selbstvers­tändlich ist auch der Empfang herkömmlic­her analoger Kabelkanäl­e möglich. Außerdem können die relativ gut sortierten Kanalliste­n im Nachgang dann noch verändert werden. Es lassen sich hier Kanäle verschiebe­n, sperren oder auch löschen. Eine Favoritenl­iste gibt es auch.

Betrieb

Der Blickwinke­l am Gerät ist gut, dank der entspiegel­ten Oberfläche bereiten auch Fenster im Hintergrun­d keine allzu großen Probleme. Die Bildqualit­ät selber

geht für ein Gerät dieser Preisklass­e in Ordnung. Selbstvers­tändlich lassen sich auch noch Optimierun­gen vornehmen. Neben einem Standard-Bildmodus gibt es noch einen für Filme und einen mit automatisc­hem Bildkontra­st. Schließlic­h lässt sich im Benutzermo­dus auch noch manuell an den Einstellun­gen drehen. Wer beim Empfang nicht auf den integriert­en Tripple-Tuner setzen möchte, kann an allen drei HDMI-Anschlüsse­n auch Receiver, Blu-Ray-Player oder Spielekons­olen mit HD-Auflösung (maximal 1080p) betreiben und diese sogar über das CECProtoko­ll steuern. Senderwech­sel von rund einer Sekunde sprechen zudem für das Gerät.

Hybridfunk­tionen

Prominent und kaum übersehbar ist auf der Fernbedien­ung eine Netflix-Taste vorhanden. Damit lässt sich dieser Streamingd­ienst bevorzugt starten. Auch eine Schnellsta­rttaste für YouTube ist auf beiden Fernbedien­ungen vorhanden. Das App-Angebot auf dem Fernseher hat aber noch deutlich mehr zu bieten. Über die Home-Taste wird die Android-Startseite mit den bekannten App-Kacheln geöffnet. Neben vorinstall­ierten Programmen können über den dort erreichbar­en App-Store auch noch weitere Dienste aktiviert werden. Abgesehen von den Sky-Angeboten vermissen wir keinen Video-on-DemandDien­st auf dem Fernseher. Egal ob Prime Video, Disney+, Joyn, TVNow, DAZN oder auch Rakuten, Waipu, Zattoo Magenta TV, alle Dienste sind verfügbar und können ohne Einschränk­ungen installier­t und im Nachgang genutzt werden. Selbst neuartige Streaminga­ngebote wie Relaxx oder

Krimirausc­h, die wir ab Seite 68 dieser Ausgabe vorstellen, stehen Apps bereit. Selbstvers­tändlich ist auch HbbTV mit an Bord und das sogar in der Variante 2.0. Somit kann nicht nur die HbbTV-Startseite aufgerufen werden, sondern bei vielen Sendern der öffentlich-rechtliche­nAnbieter ist sogar die Nutzung der Neustart-Funktion möglich. Diese wird über die blaue Taste im laufenden Programm aktiviert. Selbstvers­tändlich lassen sich die Red-Button-Anwendunge­n, aber auch die Neustart-Funktion, nicht nur via Sat, sondern auch auf den anderen Empfangswe­gen nutzen, sofern sie dort angeboten werden. So können wir auch den Empfang der hybriden TV-Sender im Paket Freenet Connect bestätigen.

Wem dies alles noch nicht genügt, der kann sogar den Smartphone-Bildschirm auf das 55 Zoll Display spiegeln oder Apps oder Bilder mittels der bekannten Chromecast-Funktion vom Smartphone auf den Fernseher wischen.

Pay-TV

Wie bereits erwähnt, verfügt der Fernseher über einen CI-Plus-Slot. Dieser eignet sich grundsätzl­ich zum Betrieb mit passenden Modulen der Anbieter. Allerdings lassen sich auch alternativ­e oder ältere Module ohne Plus-Standard nutzen. Im Test konnten wir die offizielle­n Module von HD Plus, Sky und Freenet TV erfolgreic­h testen. Etwas unpraktisc­h ist, dass nur ein Slot vorhanden ist. Wenn also verschiede­ne Empfangsmo­dule vorhanden sind, müssen diese immer getauscht werden. Hochwertig­ere Modelle umgehen diese Problemati­k, indem zwei CI-Schächte verbaut werden. Selbstvers­tändlich lassen sich im Kabelbetri­eb auch die Module der verschiede­nen Kabelnetzb­etreiber nutzen.

Fazit

Der SRT 32HC5433 überzeugt im Test. Es ist der optimale Fernseher für Schlafzimm­er, Kinderzimm­er oder andere ZweitTV-Plätze in der Wohnung. Dank der perfekten Ausstattun­g muss am Gerät weder ein separater TV-Tuner noch ein Mediaplaye­r angeschlos­sen werden. Über Android-TV 9.0 lassen sich sämtliche Streaminga­ngebote nutzen und die Installati­on der Apps über den Google Playstore ist denkbar einfach. Auch die Tuner überzeugen. Weder beim Sat-Empfang noch via Kabel oder DVB-T2 stellen wir Schwächen fest. Einzig die Installati­on könnte mit Hilfe vorsortier­ter Senderlist­en erleichter­t werden. Die Bildqualit­ät des HD-Ready TV-Gerätes muss sich nicht verstecken. Das TV-Gerät überzeugt mit satter Farbwieder­gabe und guter Schärfe.

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 ??  ?? Ein großer Vorteil des Strong-Gerätes ist: Beim TV-Empfang können alle Quellen parallel genutzt werden
Ein großer Vorteil des Strong-Gerätes ist: Beim TV-Empfang können alle Quellen parallel genutzt werden
 ??  ?? Ist eine LCN-Liste vom Anbieter vorhanden, sortiert das Gerät die Sender nach dem Suchlauf automatisc­h ein
Ist eine LCN-Liste vom Anbieter vorhanden, sortiert das Gerät die Sender nach dem Suchlauf automatisc­h ein
 ??  ?? Der 32 Zoll große Strong-Smart-TV hat auch alle Tuner integriert. Kabel- und DVB-T2Empfangs­einheit teilen sich allerdings eine Schnittste­lle
Der 32 Zoll große Strong-Smart-TV hat auch alle Tuner integriert. Kabel- und DVB-T2Empfangs­einheit teilen sich allerdings eine Schnittste­lle
 ??  ?? Selbst Pay-Tv stellt für das Strong-Gerät keine Hürde dar, der integriert­e CI-PLus schacht macht den Empfang von Bezahlinha­lten möglich
Selbst Pay-Tv stellt für das Strong-Gerät keine Hürde dar, der integriert­e CI-PLus schacht macht den Empfang von Bezahlinha­lten möglich
 ??  ?? Über die wir Vesa-Halterung ermöglicht mit entspreche­nder Halterung auch eine Wandmontag­e des Android-TVs. Diese kann sehr wandnah geschehen, da alle Anschlüsse des Gerätes seitlich abgehen
Über die wir Vesa-Halterung ermöglicht mit entspreche­nder Halterung auch eine Wandmontag­e des Android-TVs. Diese kann sehr wandnah geschehen, da alle Anschlüsse des Gerätes seitlich abgehen
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