Glossar Teil 2
Legacy
Im Zusammenhang mit Unicable stößt man oft auf den Begriff Legacy. Darunter versteht man bei Unicable-LNBs eine bis drei zusätzliche Antennenbuchsen, über die zusätzlich zur Mehrkabelleitung einzelne Receiver direkt versorgt werden können.
LEO-Satellit
Low Earth Orbiter. Als LEO-Satelliten bezeichnet man jene nicht geostationären Satelliten, die die Erde in rund 700 bis 1 500 Kilometer Höhe umkreisen.
LOF
Local Oscillator Frequency. Die lokale Oszillatorfrequenz gibt den Unterschied zwischen der originalen Sendefrequenz des Satellitentransponders und der Empfangsfrequenz des Sat-Receivers an. Die LOF ist auch als Zf bekannt.
MCX
Diese Antennensteckernorm ist etwas kleiner als SMA und wird von einigen Herstellern von DAB-Plus-Autoradios und –Autoradioadaptern als Antennenbuchse eingebaut.
Mechanischer Polarizer
Motorgesteuerte Steuereinheit, mit der die Empfangsebene gradgenau von Horizontal bis Vertikal eingestellt werden kann. Der mechanische Polarizer ist üblicherweise an Feedhörnern angebaut.
MENA-Beam
Abkürzung für die Region Mittlerer Osten und Nordafrika. Demnach versorgt der MENA-Beam arabische Satelliten dieser Region.
MEO-Satellit
Satelliten mit mittlerer Erdumlaufbahn in Höhen von einigen hundert bis zu mehreren tausend Kilometern. MEO-Satelliten benötigen für eine Erdumrundung rund zwei bis 12 Stunden.
Meteor-Satelliten
Die Meteor-Satelliten sind umlaufende Wettersatelliten, die für eine Erdumrundung in etwa 900 Kilometer Höhe rund 102 Minuten benötigen. Sie übertragen die aktuellen Wetterbilder digital.
Monoblock-LNB
Der Monoblock-LNB vereint in einem gemeinsamen Gehäuse die Empfangseinheiten für zwei benachbarte Satellitenpositionen. Wegen des fest vorgegebenen Abstands beider LNBs im Gehäuse ist diese LNB-Type nur an den vorgesehenen Antennengrößen zu nutzen.
MPEG-2
Das Komprimierungsverfahren MPEG-2 stammt aus den Anfängen des Digitalfernsehens. Aus heutiger Sicht verursacht es große Datenmengen, weshalb es nur für TV in SD-Qualität genutzt wird.
MPEG-4
Das Komprimierungsverfahren MPEG4, auch als h.264 bekannt, kommt vor allem für die Übertragung von HD zum Einsatz, wird zunehmend aber auch für SD-Kanäle genutzt. MPEG-4 arbeitet ungleich effizienter als MPEG-2 und sorgt für eine deutliche Reduktion der benötigten Übertragungskapazität.
MPEG-Audio
MPEG-Audio wird seit der Einführung des digitalen Satellitenfernsehens vor rund 25 Jahren genutzt. MPEG-2-Audio nutzt den Codec MPEG-1 Audio Layer 2, auch als MP2 bekannt. Dieser Standard beherrschen alle SD-Receiver, er wird von allen SD-TV-Programmen und den meisten Satellitenradiosendern genutzt. MPEGAudio unterstützt Mono und Stereo.
MPEG DASH
Dynamic Adaptive Streaming over HPPT; MPEG DASH erlaubt das Streamen von AV-Inhalten mit hoher Qualität über das Internet unter Verwendung herkömmlicher http-Webserver.
Multifeed
Werden an einer Schüssel mehrere LNBs montiert, die meisten davon schielend, um mehrere Satelliten empfangen zu können, spricht man von einer Multifeedanlage.
Multipex
Darunter versteht man einen Gesamtdatenstrom mit allen darin enthaltenen Programmen und Zusatzdiensten, der unter anderem über DAB Plus und DVBT2 ausgestrahlt wird.
Multiplexer
Der Multiplexer generiert aus allen in ihn eingespielten Audiosignalen und Zusatzdaten, wie etwa Slideshow, ein normgerechtes Digitalradiopaket, das ausgestrahlt oder ins Kabelnetz eingespeist werden kann.
NOAA-Satelliten
Umlaufende Wettersatelliten der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde. Sie umkreisen die Erde alle rund 100 Minuten in einer Flughöhe von rund 860 Kilometer.
NORAD
North American Aerospace Defense Command (Nordamerikanisches Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando). Das NORAD teilt jedem gestarteten Satelliten eine Identifikationsnummer zu, die er auch nach etwaigen Namensänderungen behält.
Nit
Alternative Bezeichnung für cd/m². Wird gerne von Fachleuten in der Filmindustrie genutzt. 1 Nit = 1cd/m². Mit Nit wird auch die Leuchtdichte bei TV-Geräten angegeben.
Öffnungswinkel
Blickwinkel einer Sat-Antenne. Er ist umso größer, je kleiner die Schüssel ist. Am Rande des Öffnungswinkels wird ein Satellit noch mit halber Signalstärke empfangen.
Oberes Ku-Band
Frequenzbereich zwischen 11,7 und 12,75GHz. Er wird von unseren Universal-LNBs mit der Zf von 10,6 GHz erfasst.
ORS
Die Österreichische Rundfunksender GmbH ist ein Serviceunternehmen für analoge und digitale Rundfunkübertragungen und Österreichs größter Sendernetzbetreiber.
Overspill
Terrestrisch ausgestrahlte Programme machen nicht an Landesgrenzen Halt, sondern sind auch noch ein Stück im benachbarten Ausland zu empfangen. Die dort mehr oder weniger gut erreichten Gebiete werden nicht absichtlich versorgt. Die Reichweite wird Overspill genannt.
Perigäum
Unter dem Perigäum versteht man bei einer elliptischen Erdumlaufbahn jenen Punkt, an dem der Abstand des Satelliten zur Erde am geringsten ist.
Plugin
Unter Plugins versteht man Zusatzfunktionen, die individuell auf die Box nachinstalliert werden. Das können etwa Daten zum Erkennen von Dekodiermodulen oder etwa die lokale Wettervorschau sein.
Polarizer
Auch mechanischer Polarizer. Mit ihm kann gradgenau zwischen den Empfangsebenen Horizontal, Vertikal, Links- oder Rechtszirkular umgeschaltet werden. Sie sorgen für bestmöglichen Empfang bei schwierigen Bedingungen. Heute übliche Sat-Receiver können keine mechanischen Polarizer, die drei Anschlüsse besitzen, mehr steuern.
Protection Level
Der Protection Level, auch PL, ist der Fehlerschutz bei DAB Plus und mit der FEC beim Sat-Empfang vergleichbar. Den besten Fehlerschutz bietet der PL 1A. Im folgen die PLs 2A, 1B, 3A und 4A. Je niedriger die PL-Zahl ist, umso besser ist der Fehlerschutz.
QPSK
Quadrature Phase Shift Keying, Vierphasen-Modulation. Die QPSK-Modulation wird gemeinsam mit DVB-S zur Übertragung von SD-Programmen genutzt. QPSK ist sehr robust und bei gleicher Signalstärke leichter als die anderen digitalen Modulationsverfahren empfangbar.
RAM
Random Access Memory. Unter ihm versteht man den Arbeitsspeicher in einem Gerät.
Rauschmaß
Ein Maß für die Qualität eines Verstärkers. Je geringer der dB-Wert des Rauschmaßes ist, umso besser ist ein Verstärker.
Restart, Replay
Erlaubt, gerade laufende Sendungen von Beginn an zu sehen. Die Sendung wird dann, etwa über HbbTV, per Breitbandanschluss individuell gestreamt. Restart wird oft auch in Kabelnetzen und bei IPTV angeboten.
RMS
Radio Marketing Service. Das Unternehmen betreut in Deutschland und Österreich die nationale Vermarktung der Werbezeiten von Radiosendern und Audiostreams.
Router
Ein Router ist ein Netzwerkgerät, das mehrere Rechner und Peripheriegeräte miteinander verbindet.
RSSI
Der Received Signal Strength Indicator gibt die Empfangsfeldstärke bei Kommunikationsanwendungen über Funk an. Der RSSI-Wert kann als Leistungspegel in dBm ausgegeben werden.
SCPC
Single Channel per Carrier. Bei dieser Übertragungsart werden einzelne Programme auf schmalbandigen Trägersignalen übertragen. Auf diese Weise erfolgt etwa die Signalzuführung einzelner Programme. SCPC ist auch bei Videoüberspielungen üblich.
Schubstangenmotor
Der klassische Motor für große Drehanlagen. Er besteht aus einem langen Rohr mit herausdrehbarer Spindel, mit der die Antenne bewegt wird. Er hat ein Zählwerk eingebaut und zeigt jede Position als individuellen Zahlenwert.
Schwadbreite
Darunter versteht man den Aufnahmestreifen, den ein Erkundungssatellit von der Erde macht. Die Schwadbreite kennzeichnet die Breite dieses Streifens
SDR
Unter Software Defined Radio versteht man Sender und Empfänger, bei denen die Signalverarbeitung großteils mit Software erfolgt.
SFN
Single Frequency Network. Darunter versteht man ein Gleichwellennetz, über das dasselbe Programmpaket über alle Senderstandorte auf derselben Frequenz ausgestrahlt wird. Was einerseits Frequenzen sparen hilft, andererseits die Empfangbarkeit allgemein verbessert.
Simpli Sat
Gebührenpflichtige Satellitenplattform zur Vermarktung der HD-Österreichversionen der deutschen Privatsender in Österreich. Es ist mit dem deutschen HD Plus vergleichbar.
Simulcast
Darunter versteht man einen (zeitlich befristeten) Parallelbetrieb, bei dem zum neuen kostengünstigen Standard parallel auch noch in einem zweiten, älteren ausgestrahlt wird.
Skin
Unter einem Skin versteht man den grafischen Aufbau der Menüoberfläche von Linux-Boxen. Sie sind frei programmierbar und unterscheiden sich auch in der Anzahl der angezeigten Parameter.
Slideshow
Per Slideshow, selten auch als SLS bezeichnet, werden gemeinsam mit dem DAB-Plus-Radioprogramm Standbilder, etwa mit Stationslogos, Wetterkarten oder Plattencovers, übertragen.
Small Scale DAB
Small Scale DAB steht für DigitalradioSender kleiner Leistung, die mit kostengünstigem Equipment aufgebaut werden. Damit lassen sich Sendeanlagen für DAB Plus im Kleinleistungsbereich preiswert realisieren.
SMA
Sub-Miniature-A. Diese koaxiale Steckernorm wird gelegentlich bei DAB-Plus-Autoradioadaptern für den Anschluss der Antenne genutzt.
SMB
Sub-Miniature-B. Diese koaxiale Steckernorm wird bei DAB-Plus-Autoradios für den Anschluss der Antenne genutzt.
SNR
Signal-Rauschabstand oder auch C/NWert; Er gibt an, um wie viele dB sich das Nutzsignal aus dem Grundrauschen hervorhebt.
Sporadic-E
Über Sporadic-E empfangene UKW-Programme legen über eine Spiegelung in der Ionosphäre eine Distanz von rund 1 600 bis 2 200 Kilometer zurück. Die reflektierende Zone befindet sich in den oberen Luftschichten bei rund 100 bis 150 Kilometer Höhe in der Mitte zwischen Sender und Empfangsort.
SSB
Single-Sideband-Modulation. Einseitenband-Modulation, eine bandbreiten- und energiesparende analoge Modulationsart für alle Arten von Funkdiensten.
Symbolrate
Unter der Symbolrate, kurz SR, versteht man die Datenmenge, die pro Sekunde übertragen wird. Ihre Maßeinheit ist MSym/s. Schmalbandige SCPC-Signale haben nur geringe Symbolraten. Bei Paketen mit mehreren Programmen sind sie entsprechend höher.
TDRS
Die Tracking and Data Relay Satellites sind Kursverfolgungs- und Datenrelaissatelliten, über die unter anderem die NASA die Verbindung zu verschiedenen Satelliten und die Weltraumstation ISS gehalten wird. Sie ersetzen ein Netz von Bodenstationen, mit denen diese Aufgaben zuvor ziemlich aufwändig bewältigt wurden.
TII
Transmitter Identification Information. Ein Code, der jedem Senderstandort individuell zugeordnet wird. TII verrät uns, von welchen Standorten ein Multiplex empfangen wird.
TNT
Télévision Numérique Terrestre, französische Bezeichnung für DVB-T.
TRP
Sender-Ausgangsleistung. Jene Sendeenergie, die am Antennenausgang des Senders bereitsteht.
Überspielungsleitung
Auch Feed. Diese Kanäle werden für LiveÜberspielungen von einem Ort des Geschehens zum TV-Sendestudio genutzt.
UHD
Fernsehformat mit 3 840 × 2 160 Pixel. Es ist viermal schärfer als Full HD. Zum Empfang werden UHD-taugliche Fernseher oder –Receiver benötigt.
UHF
Frequenzbereich von Kanal 21 bis 69 (470 bis 862MHz). Der Bereich von Kanal 21 bis 48 (59) wird für DVB-T/T2 genutzt.
UKW
Frequenzbereich von 87,5 bis 108MHz. Gelegentlich wird dieser Bereich auch als VHF Band 2 bezeichnet. Dieser Bereich soll im Kabel künftig für schnelles Internet genutzt werden.
Unicable
Einkabel-Verteilsystem, bei dem mehrere Receiver von einer gemeinsamen Leitung versorgt werden.
Unicable I
Bei Unicable I können über einen Leitungsstrang bis zu acht Receiver mit Satellitensignalen versorgt werden. Jedem ist eine eigene Kommunikations- und Übertragungsfrequenz zugeordnet.
Unicable II
Bei Unicable II müssen den Receivern keine festen Frequenzen mehr zugeteilt werden. Das System funktioniert dynamisch. Allerdings müssen die verwen
deten Receiver Unicable II unterstützen. Über einen Leitungsstrang werden bis zu 32 Receiver versorgt.
Unicable-LNB
Kleine Einkabel-Sat-Verteilanlagen können mit einem Unicable-LNB aufgebaut werden. Dieser LNB besitzt nur einen Antennenausgang. An ihm kann ein Leitungsstrang angeschlossen werden, der je nach LNB-Modell meist vier oder acht Receiver versorgt.
Unteres Ku-Band
Frequenzbereich zwischen 10,7 und 11,7GHz. Er wird von unseren UniversalLNBs mit der Zf von 9,75 GHz erfasst.
USALS
Universal Satellites Automatic Location System. Dieses Steuerprotokoll ist auch als DiSEqC 1.3 bekannt und dient zum automatischen Einstellen der gewünschten Satellitenpositionen. Voraussetzung ist die Eingabe der exakten geografischen Koordinaten.
UTC
Universal Time Coordinated. Sie ist die offizielle Weltzeit, die früher auch GMT (Greenwich Mean Time) genannt wurde.
VHF Band 1
Das VHF Band 1 erstreckt sich über die Kanäle 2 bis 4 (47 bis 68MHz). Früher wurde es für analoges TV genutzt. Heute wird kein Rundfunk mehr ausgestrahlt.
VHF Band 3
Der Frequenzbereich von Kanal 5A bis 13F (174 bis 239 MHz) wird heute für
DAB Plus genutzt. Früher wurde hier analoges TV verbreitet.
WebIf
Web Interface. Durch Eingabe der IP-Adresse des Receivers in einem Browser, ist er über das Heimnetzwerk vom PC aus erreich- und steuerbar
WLAN
Wireless Local Area Network – drahtloses lokales Netzwerk. Lokales Funknetzwerk, über das verschiedene PC- und Multimedia-Komponenten untereinander und mit dem Internet verbunden sein können.
WorldDAB
WorldDAB ist eine weltweite Organisation, die bei der Einführung von DAB Plus behilflich ist und für den internationalen Erfahrungsaustausch sorgt.
Yagi-Antenne
Die Yagi-Antenne ist die klassische Bauform unserer seit Jahrzehnten genutzten TV- und Radio-Dachantennen.
Zf
Zwischenfrequenz. Die Zf gibt das Übersetzungsverhältnis an, mit dem der LNB die Satellitensignale auf einen tieferen Frequenzbereich umwandelt. Bei handelsüblichen Universal-LNBs liegt sie für das untere Ku-Band bei 9,75 GHz, für das obere Ku-Band bei 10,6GHz. Andere LNB-Sorten haben andere Frequenzen.