Auf die Flexibilität kommt es an
Die Ki-innovationen der vergangenen Monate machen es deutlich: Die Schlagzahl, mit der sich technische Fortschritte heutzutage vollziehen, ist höher denn je. In die Jahre gekommene Erp-systeme, die sich nur schwer an neue Gegebenheiten anpassen, sind da wenig hilfreich. Der neue Status quo erfordert einen Perspektivwechsel auch in der Erp-branche: weg vom Datenfokus, hin zur Prozessorientierung.
Vier Stanzlöcher im Abstand von 15 Zentimetern – Prozessstart – fertig. In Zeiten, in denen Maschinen kaum über intelligente Elemente verfügten, liefen Fertigungsprozesse oft nach dem immer selben Schema ab. Mit den anhaltenden Ki-innovationen ändert sich dies aktuell jedoch grundlegend: Generative KI etwa revolutioniert nicht nur die Art und Weise, wie Maschinen mit Menschen interagieren, sondern auch die Bandbreite ihrer Fähigkeiten in der täglichen Arbeit.
Immer mehr Prozessschritte werden damit zunehmend von Maschinen selbst übernommen – und Arbeitsgänge wie etwa die Aufschlüsselung der Stückliste, die Erstellung des Werkstattauftrags oder die Kommissionierung des Materials laufen dann unter Umständen völlig anders ab, als dies bislang der Fall gewesen war.
Dieser neue Status quo verlangt modernen Erp-systemen bislang ungekannte Flexibilitätsniveaus ab. Eine Möglichkeit, diese zu erreichen, besteht etwa in der Einführung einer dedizierten Prozessebene, die sich über das Erp-system legt und passgenau die Abläufe des Unternehmens widerspiegelt.
Gerüstet für kommende Innovationen
Ein zentraler Vorteil: Die so definierten Abläufe lassen sich bei Bedarf jederzeit schnell und flexibel auf neue Gegebenheiten hin anpassen – sei es, dass die volatile Weltlage alternative Lieferketten erforderlich macht, oder intelligenter werdende Maschinen immer größere Teile der Prozesskette selbstständig übernehmen.
Denn angepasst werden müssen nur die definierten Abläufe in der Prozesssicht. Das darunterliegende Erp-system bleibt unangetastet. Neben umfassenden Zeit- und Kostenersparnissen gewinnen Unternehmen damit auch eine höhere Unabhängigkeit von der Verfügbarkeit und den Ressourcen ihres Erp-herstellers.
Prozesszentrierter Nutzungsmodus für Anwender: Applus 8
Mit Applus 8 bietet der Erp-spezialist Asseco Solutions Anwendern genau das, was sie im heutigen Innovationszeitalter benötigen: Der neue, prozessorientierte„flow Mode“gibt Unternehmen hochgradige Individualisierungsmöglichkeiten und eine optimale Flexibilität, definierte Prozess-flows bei Bedarf schnell anzupassen – effizient auf Konfigurationsbasis, in vielen Fällen ohne Programmierkenntnisse.
Auf diese Weise sichern sich Unternehmen nicht nur höchstmögliche Effizienz im steigenden Wettbewerb, sondern gleichzeitig auch die nötige Flexibilität, um unserer dynamischen Wirtschafts- und Technologiewelt gerecht zu werden – was auch immer diese künftig erfordern mag.
eingebettet werden, die sämtliche relevanten Datenquellen und -ziele miteinander verknüpft. Ein drittes Handlungsfeld auf dem Weg zur intelligenten Fertigung ist die strukturierte Organisation sowie die Koordination eines branchenübergreifenden Austausches. Nur durch die enge Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen kann eine technologisch ausgereifte und auch praxiserprobte und verlässliche Blaupause für die digitale Transformation der Industrie geschaffen werden. An diesen drei Handlungsfeldern setzt das Projekt „Datenfabrik.nrw – Künstliche Intelligenz in der Produktion“an.
Best Practices als Leitfaden
Das Projekt „Datenfabrik.nrw“ist eine wichtige Initiative, die darauf abzielt, die Digitalisierung und Ki-gestützte Optimierung der Produktion voranzutreiben. Durch die Zusammenarbeit von insgesamt neun Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft, darunter renommierte Institutionen wie das Fraunhofer-institut und weitere Partnerunternehmen wie das Sap-beratungshaus NTT Data Business Solutions, soll das Projekt neue Maßstäbe setzen. Dabei besteht die zentrale Zielsetzung von „Datenfabrik.nrw“darin, Best Practices und Referenzkonzepte zu entwickeln, die produzierenden Unternehmen im Bundesland Nordrhein-westfalen und darüber hinaus auch bundesweit als Leitfaden dienen sollen. Die Konzepte sollen Unternehmen dabei unterstützen, ihre Produktionsprozesse zu optimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Ära von Industrie 4.0 zu steigern. Insbesondere die Bereiche Fabrikplanung und Engineering, Produktion und Fertigung sowie Logistik stehen im Fokus der Initiative.
Lösungen nahtlos integrieren
NTT Data Business Solutions spielt als bedeutender Partner eine entscheidende Rolle bei der konkreten Umsetzung des Projekts. Mit umfassender It-expertise und Branchen-know-how beraten sie die teilnehmenden Unternehmen und integrieren die entwickelten Lösungen nahtlos in deren bestehende It-architekturen. In Zusammenarbeit mit rund zehn Expertinnen und Experten von NTT Data Business Solutions werden bereits Prototypen wie ein Werker-assistenzsystem für die Montage mit 3D- und Augmented-reality-anleitungen erfolgreich entwickelt.
Erfolge und Ziele in der Industrieentwicklung
Die bereits abgeschlossene erste Phase des Projekts„datenfabrik.nrw“zeigt deutlich, wie wegweisende Projekte durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft vorangetrieben werden können. Der Ausblick auf die Zukunft ist vielversprechend. Dafür liegt der Fokus nun auf den nächsten Schritten in den einzelnen Transformationsbereichen, die im Rahmen des Projektes definiert worden sind. Im Bereich des Datadriven Production Engineering wird sich auf die Entwicklung einer Leitlinie für digitale Fabriklayouts, die Auswahl von Methoden zur teilautomatisierten Vorgabezeitermittlung und die Validierung dieser Zeiten fokussiert. Im Manufacturing-bereich werden fortan Handlungsempfehlungen zur Minimierung von Routineaufgaben erarbeitet und die teilweise Implementierung sowie Validierung benutzerfreundlicher Werkerassistenzsysteme angestrebt. Eine erste Validierung der Prognosen in der Anlieferung und Materialdisposition sowie die Erprobung von Algorithmen für Frachtenbündelung erfolgt auf dem Programm der Data-driven Logistics. Zuletzt soll im Bereich der Data-driven Enterprise Architecture perspektivisch eine Fit-gap-analyse und die Ausarbeitung eines Konzepts für die technische Infrastruktur zur Integration der Projektlösungen geplant werden.
Hürden bundesweit abbauen
Insgesamt zielt das Projekt „Datenfabrik. NRW“darauf ab, eine praxistaugliche Blaupause für die digitale Transformation in der produzierenden Industrie zu liefern. Diese soll aber nicht nur dazu beitragen, die regionale Wirtschaft in Nordrhein-westfalen zu stärken. Die aus der Initiative gewonnenen Erkenntnisse sollen bundesweit dabei helfen, bestehende Hürden bei der Integration von KI in die Fertigungsprozesse gerade auch in mittelständischen Betrieben abzubauen und so eine breitere Anwendung von Ki-technologien in Produktionsbetrieben zu ermöglichen.