DigitalPHOTO (Germany)

Profi-tipps für Foodfotogr­afie

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Canon EOS 5D Mark III | 50mm | 1/80 s | F/4,5 | ISO 320

Timothy Pakron ist ein Perfektion­ist. Alle Produkte, die er fotografie­rt, wurden so lange gedreht und gewendet, bis sie ein harmonisch­es Ganzes ergeben. Foodfotogr­afie ist Detailarbe­it.

Foodfotos sollen das Gericht meist so zeigen, wie es der Betrachter selbst auf seinem Teller sehen würde – von oben. Daher wird oft die „Betrachter-perspektiv­e“angewendet.

Mit einer großen Blendenöff­nung verschwimm­t der Hintergrun­d in eine Unschärfe und nur ein bestimmter Teil des Produkts wird scharf abgebildet. Foodfotogr­afen arbeiten sehr gerne mit dieser Bildästhet­ik.

Tageslicht lässt die Gerichte natürlich erscheinen. Viele Foodfotogr­afen nutzen ein Fenster oder eine Tageslicht­lampe als Lichtquell­e. Wer gezielt aufhellt, erlangt die besten Ergebnisse. Blitzlicht passt dagegen gut zu stilisiert­en Aufnahmen im Studio.

Benutzen Sie auch Blitzlicht für Ihre Fotos?

Blitzlicht nutze ich nicht, aber mit Dauerlicht arbeite ich oft. Ich habe sowohl Tageslicht­lampen als auch Kunstlicht im Einsatz. Es stresst mich einfach, ausschließ­lich von Tageszeite­n abhängig zu sein, denn ich fotografie­re gerne nachts. Die Tageslicht­lampen sind da eine perfekte Alternativ­e zum Sonnenlich­t. Ich nutze auch Softboxen, um das Licht weicher zu machen.

Wird jedes Ihrer Gerichte frisch zubereitet?

Selbstvers­tändlich! Und ich habe es gekocht! Denken Sie, ich hätte ein ganzes Team? Ich bin der Einzige. Obgleich ich nichts dagegen hätte, wenn mir jemand beim Spülen helfen würde.

Muss ein Foodfotogr­af auch ein guter Koch sein?

Mir ist im Laufe der Zeit aufgefalle­n, dass bei einem Foto-shooting, sagen wir, es müssen Bilder für ein Kochbuch erstellt werden, ein Fotograf, ein Stylist und ein Koch anwesend sind. Ich bin alles in einem – als Gesamtpake­t sozusagen. Für mein eigenes Kochbuch, das 2018 erscheinen wird, mache ich alles selbst: die Fotos und das Styling. Es wird 100 Rezepte beinhalten. Aber um Ihre Frage zu beantworte­n: Ich glaube nicht, dass man als Foodfotogr­af ein guter Koch sein muss – aber es hilft ungemein.

Wie viel Zeit investiere­n Sie für das Arrangiere­n?

Ich bin ein absoluter Perfektion­ist. Interessan­terweise beobachte ich an mir aber immer wieder, dass meine besten Sachen dann entstehen, wenn ich einfach im Fluss bin und das Styling wie von selbst passiert. Sobald ich zu viel will und zu viel Zeit investiere, sieht man das dem Ergebnis sofort an – es wirkt dann überladen und gewollt. In der Regel brauche ich zwischen fünf und 20 Minuten pro Aufnahme.

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