Ist unerlässlich“
Hunderttausende Fans folgen dem aufstrebenden Fotografen Hannes Becker auf Instagram und lassen sich tagtäglich von seinen Landschaftsfotos verzaubern. Welche Bedeutung RAW für seine Fotografie hat, verrät Becker im Gespräch.
Das Bild ist in der Schweiz, im Berner Oberland, entstanden. Es zeigt den Moment direkt nach Sonnenuntergang. Nur noch auf den Bergen im Hintergrund ist das sogenannte Alpenglühen zu erkennen. Die Bergkette im Vordergrund leitet den Blick des Betrachters durch führende Linien in die Bildmitte. Den Horizont hat Hannes Becker auf das obere Drittel des Bildes gesetzt, um die Komposition noch harmonischer zu gestalten. Sony Alpha 7R Mark II | 24mm | 1/100 s | F/7,1 | ISO 320
Instagramer Hannes Becker reist für seine Landschaftsfotos um die ganze Welt. RAW ist dabei unverzichtbar für ihn geworden. Warum, erklärt der Fotograf im Interview.
: Herr Becker, wann haben Sie das Raw-format für sich entdeckt?
Angefangen hat bei mir alles mit der iphone-fotografie und dort kann man natürlich nur in JPEG fotografieren. Vor etwa drei Jahren habe ich mir dann meine erste Kamera zugelegt und hatte keine Ahnung, was RAW überhaupt ist. Also habe ich weiter in JPEG fotografiert und meine Bilder mit dem iphone bearbeitet – was für Instagram auch absolut ausreicht. Mit der Zeit habe ich mich jedoch intensiver mit der Fotografie beschäftigt, Lightroom für mich entdeckt und mittlerweile geht für mich kein Weg mehr an dem Raw-format vorbei.
Warum macht RAW in der Landschaftsfotografie so viel Sinn?
Gerade weil eine Raw-datei unbearbeitet ist, sozusagen der Rohling eines Fotos, hat man später in der Post-produktion wesentlich mehr Möglichkeiten. Und in der Landschaftsfotografie benötigt man oftmals eine Menge Nachbearbeitung!
Welche Vorteile besitzt RAW Ihrer Meinung nach gegenüber JPEG?
Der Fakt, dass das Jpeg-format für mich eigentlich keinen Vorteil bietet, zeigt, wie unerlässlich RAW meiner Meinung nach ist. Die Rohdatei bietet mir die höchste Qualität des Sensors, einen größeren Dynamikumfang und natürlich mehr Möglichkeiten in der Nachbearbeitung, vor allem, was Weißabgleich, Farbtemperatur und Belichtung angeht.
Gibt es Situationen, in denen RAW absolut unverzichtbar für Sie ist?
Ich empfehle, einfach immer im Raw-format zu fotografieren!
Verraten Sie uns Ihren Workflow?
Für die Raw-konvertierung nutze ich Lightroom. Dort passe ich vor allem Weißabgleich und Farbtemperatur an, um die Stimmung zu erhalten, die auch während der Aufnahme geherrscht hat. Hauptsächlich arbeite ich mit den Rgb-kurven und erziele so den leichten und blassen „Fade-look“in meinen Fotos.