Die Grenzen von RAW
Ein dynamisches Element in eine ruhende Landschaft zu integrieren kann Fotos eine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Wir erklären Ihnen, warum das Jpeg-format in diesem Fall die bessere Wahl ist.
Nikon D800 | 28mm | 1/80 s | F/11 | ISO 200
Auch wenn es in der Landschaftsfotografie in den meisten Fällen anzuraten ist, in RAW zu fotografieren, gibt es doch bestimmte Fotomomente oder Motive, in denen das Format an seine Grenzen stoßen kann. Möchte man beispielsweise ein bewegtes Motiv vor einer Landschaft fotografieren, kann es mit RAW durchaus schwierig werden, den perfekten Moment der Bewegung zu erwischen.
Reihenaufnahmen lieber in JPEG
Ob nun ein Adler, der friedlich über die in Abendsonne getauchte Meeresküste segelt, oder ein Mountainbiker, der vor einer Berg-wolkenKulisse dynamisch über Stock und Stein springt: Sich bewegende Motive im festgefrorenen Zustand in eine Landschaft zu integrieren kann einem Bild eine ganz besondere Stimmung verleihen. Um den perfekten Moment eines schnellen Bewegungsablaufs einzufrieren, genügt es jedoch meist nicht, nur ein- oder zweimal auf den Auslöser zu drücken. Stattdessen lautet die Lösung: Serienbildaufnahme. Diese ermöglicht es, in kurzer Zeit viele Fotos hintereinander aufzunehmen. Da eine Kamera für das Verarbeiten einer Raw-datei jedoch sehr viel Zeit braucht und der Bewegung somit womöglich nicht „hinterherkommen“würde, macht es Sinn, in einem solchen Moment auf das Aufnahmeformat JPEG zurückzugreifen. Zwar macht man mit dem komprimierten Format Abstriche in Sachen Bildqualität, jedoch hat man garantiert den schönsten Moment der Bewegung festgehalten.
Ebenso in JPEG fotografieren sollten Sie, wenn Sie bemerken, dass Sie während einer Fototour an die Grenzen Ihrer Speicherkapazitäten stoßen oder nicht genug Speicherkarten dabeihaben. Denn eine Raw-datei braucht nicht nur mehr Zeit, sondern vor allem auch mehr Platz auf Ihrer Speicherkarte. Manchmal hat selbst das Raw-format Schwächen: Möchte man einen fliegenden Vogel mit in die Landschaft fassen, macht es Sinn, viele Bilder in kurzer Zeit hintereinander aufnehmen zu können, man sollte deshalb lieber in JPEG fotografieren. Nikon D7100 | 70mm | 1/2000 s | F/5,6 | ISO 200