DAS SPIEL MIT DER (BELICHTUNGS-)ZEIT
Neben Blende und Brennweite ist vor allem auch die Belichtungszeit einer der Parameter, mit denen sich kreativ in die Bildgestaltung eingreifen lässt. Denn wählt man eine lange Verschlusszeit, so lassen sich Bilder auf den Sensor bannen, die sich vor dem menschlichen Auge so nicht ereignen können und genau deshalb eine besondere Wirkung auf den Betrachter ausüben. Fotografiert man beispielsweise bei Nacht von einem erhöhten Standpunkt auf eine Straße hinab, die sich durch eine schöne Landschaft schlängelt, und stellt eine Belichtungszeit von mehreren Sekunden ein, so lösen sich die vorbeifahrenden Autos nicht nur in Bewegungsunschärfe auf, sondern hinterlassen durch ihre brennenden Lichter eine leuchtende und magische Spur im Bild. Nicht weniger reizvolle Ergebnisse verspricht jedoch auch das Experimentieren mit der Belichtungszeit bei Tageslicht: Hat man beispielsweise einen Bach oder anderes bewegtes Gewässer als Motiv gewählt, so lässt sich dieser durch das Einstellen einer erhöhten Verschlusszeit in einen sanften Schleier verwandeln und integriert sich somit meist harmonischer in Landschaften. Was zu keiner Tageszeit fehlen darf, ist das Stativ. Denn entscheidet man sich, ein Foto mit Langzeitbelichtung zu machen, so steigt gleichzeitig auch die Gefahr, während des Fotografierens zu verwackeln. Nikon D810 | 24mm | 1/30 s | F/11 | ISO 100